Deine FRITZ!Box kann viel mehr als du denkst. Neben dem Internet, dem WLAN und der Möglichkeit von einem kleinen NAS-Ersatz bietet dein Router auch noch eine DECT-Schnittstelle. Damit bist du in der Lage eine eigene Telefonzentrale aufzubauen, dies ist landläufig bekannt und ist einer der Punkte, welche FRITZ!Boxen nicht nur im privaten, sondern auch bei kleinen Firmen sehr spannend machen kann. Doch über die DECT-Schnittstelle lassen sich auch Smart Home Geräte einbinden. Seit letztem Jahr und dem Einzug von Zigbee/Matter gibt es aber noch deutlich mehr Möglichkeiten. Aber wie viele Smart Home Produkte kannst du im FRITZ!OS hinzufügen?
Smart Home, was geht?
Inhaltsverzeichnis
Smart Home Produkte aus dem Hause AVM haben mit der IFA gerade einen einheitlichen Namen erhalten. Wie diese lauten und was es damit auf sich hat, das kannst du hier im Beitrag auf dem Blog nachlesen.
Die Fritz!Box von AVM ist eine der bekanntesten und beliebtesten Router-Serien im deutschsprachigen Raum. Sie bietet nicht nur zuverlässige Internetverbindungen, sondern auch eine Vielzahl von Funktionen, die speziell für das Smart Home geeignet sind. In den folgenden Bereichen findest du mittlerweile Gadgets zum Anschliessen von Smart Home Gadgets.
- Smart-Plugs (intelligente Steckdosen)
- Heizkörperthermostate
- Lampen
- Bewegungsmelder
- Tür- und Fenstersensoren
- «Lichtschalter»
Diese Geräte können über verschiedene Kommunikationsprotokolle mit der Fritz!Box verbunden werden, etwa über WLAN, DECT ULE (für bestimmte Fritz!Box-Modelle) oder über Zigbee (hierfür benötigst du aktuell noch das Smart Home Gateway von AVM).
Maximale Anzahl Geräte an deiner FRITZ!Box
Die genaue Anzahl der unterstützten Smart Home-Geräte hängt von der jeweiligen Fritz!Box-Modellreihe ab sowie davon, welche Art von Geräten angeschlossen wird.
WLAN-basierte Geräte
Alle WLAN-fähigen Smart Home-Geräte, wie WLAN-Kameras, intelligente Glühbirnen oder Lautsprecher, nutzen das herkömmliche 2,4 GHz oder 5 GHz WLAN-Netzwerk deiner Fritz!Box. Grundsätzlich gibt es keine direkte Begrenzung, wie viele Geräte über WLAN an deiner Fritz!Box angeschlossen werden können. Allerdings gibt es einige Faktoren, die die Gesamtzahl der verbundenen Geräte beeinflussen:
Je nach Netzwerkauslastung und Signalstärke können zu viele verbundene WLAN-Geräte zu Verbindungsproblemen oder einer Verzögerung der Antwortzeiten führen. Klar kannst du hier einzelne Geräte priorisiert behandeln (Anleitung dazu). Dennoch solltest du dir gut überlegen, welche Geräte du wirklich alle benötigst und wo es eventuell auch sinnvoll sein könnte, über Ethernet anzuschliessen.
Wenn wir es dennoch auf eine Zahl unterbrechen müssten, dann ist sicherlich der theoretische Wert spannend. Rein von der IP, der eindeutigen Nummer, welche deinem Gerät in deinem Netzwerk zugeteilt wird, kannst du nicht mehr als 256 Verbindungen eingehen. Wenn du nichts änderst, hat deine FRITZ!Box die Standard-IP: 192.168.178.1 und somit geht die Range der IPs bis zu 192.168.178.255.
Aber wie bereits beschrieben, es ist nicht sinnvoll, den Umfang komplett auszureizen. Vor allem, würde ich sagen, ist das Anschliessen von Smart Home Geräten über das WLAN-Signal nicht ganz optimal.
DECT ULE-Geräte
DECT ULE ist ein energieeffizientes Funkprotokoll, das von vielen Fritz!Box-Modellen (z. B. der Fritz!Box 7590, 7530 oder 7490) zur Steuerung von AVM Smart Home Geräten genutzt wird.
Besonders Heizkörperthermostate, Bewegungsmelder und intelligente Steckdosen von AVM nutzen DECT ULE.
Insgesamt kann es deine FIRTZ!Box mit bis zu 100 Smart Home-Geräten aufnehmen. 50 davon direkt über die FRITZ!Box, weitere 50 kommen beim Einsatz vom Smart Home Gateway dazu. Das Spannende beim Gateway, du kannst damit auch matter-Produkte mit ansprechen und mit integrieren, auch Zigbee-Geräte sind darüber möglich. Auch wenn aktuell «nur» über die Laborversion.

Zu beachten ist sicherlich noch, wie viele AVM FRITZ!Fons du einsetzt. Nutzt du ein solches, oder gar mehrere, dann hast du weniger Platz für Smart Home Gadgets aus dem Bereich DECT.
Hier findest du die maximal mögliche Anzahl an DECT-Geräten:
- max. 50 FRITZ!DECT-Heizkörperregler
- max. 50 FRITZ!DECT-Taster und Tür-/Fensterkontakte
- max. 20 FRITZ!DECT-Steckdosen und LED-Lampen
- max. 30 Geräte anderer Hersteller, die den Standard DECT-ULE/HAN-FUN unterstützen
Zigbee-Geräte
Ein Teil der neueren FRITZ!Box-Modelle bietet neben DECT auch die Unterstützung vom Zigbee-Protokoll.
Damit kannst du bereits jetzt Zigbee-basierte Gadgets einbinden. Eine Liste aller von AVM erprobten Zigbee-Produkte findest du auf der AVM Seite.
Besonderheiten und was kommt mit FRITZ!OS 8.0
Wie überall, kommt es auch hier auf die Leistung deines Routers an. Hast du ein eher preiswerteres Modell, dann verträgt das System weniger viele Smart Home Geräte, hast du eines der Flaggschiff-Modelle, dann ist damit auch deutlich mehr möglich. Ich denke aber, dass keiner von euch so schnell an die maximale Zahl an Smart Home Geräten kommen wird.
Das heisst, auch wenn es theoretisch möglich ist, hunderte von Geräten über WLAN oder DECT ULE zu verbinden, kann die tatsächliche Leistung unter der Netzwerkauslastung leiden. Dies ist besonders relevant, wenn viele Smart Home-Geräte gleichzeitig auf dein Netzwerk zugreifen oder kontinuierlich ihre Daten senden.
Der Einsatz von Repeatern kann hierbei helfen, dein Netzwerk zu erweitern und die Last der einzelnen Geräte auf eine breitere Basis zu verteilen.
Mit FRITZ!OS 8.0 lässt sich deine FRITZ!Box endlich direkt und einfach am Smartphone einrichten, dies direkt über die myFRITZ!App.
Viel wichtiger ist aber sicherlich die einfachere Verwaltung von Smart Home Szenarien und Routinen.
Diese können auf veränderte Temperaturwerte oder Uhrzeiten reagieren und schlaue Einstellungen festlegen.
Auch gefällt mir der neue Online-Monitor zur Auslastung vom eigenen Netzwerk.

Ein paar Tipps zur besseren Nutzung
Damit du, in deinem Netzwerk einen schnellen und priorisierten Zugang hast, kannst du allen oder einzelnen deiner Geräte mehr Rechte vergeben. Das lässt sich über eine sogenannte Priorisierung (QoS = Quality of Services) regeln. Damit legst du fest, welche Geräte mehr Priorität haben (Home Office, Streaming etc.). Hier geht es direkt zur Anleitung.
Auch solltest du regelmässig auf deiner FRITZ!Box vorbeischauen. Da findest du immer wieder Updates, sei es für die FRITZ!Box selbst, aber auch für die verwendeten Repeater oder die FRITZ!Fons. Nicht nur aus dem Blickwinkel der Sicherheit, das schöne ist, dass AVM auch immer wieder neue Funktionen ausspielt über ihre Updates.
Wer hier mehr möchte, kann sich auch mit den FITZ!Labor-Versionen herumschlagen. Davon sei aber gewarnt, wenn ihr nicht die Einzigen seid, die auf die FRITZ!Box zurückgreift.
Der letzte Tipp, aber sicher einer der Wichtigsten. Wenn du grössere Änderungen machst, wie Geräte hinzufügen, neue Einstellungen vornimmst oder Dinge im WLAN optimierst, dann solltest du vorab immer ein Backup machen. Hier kommst du zu meiner Anleitung, wie dass du dein Backup erstellen kannst.
Einzelne Informationen habe ich unter anderem aus dem AVM Wissensdokument #3729.