Der Raspberry Pi kann für viele unterschiedliche Projekte eingesetzt werden. Dank USB und GPIO ist der Einplatinenrechner auch sehr einfach erweiterbar – und eignet sich damit für noch vielfältigere Anwendungen. Während wir euch bereits gezeigt haben wie ihr den Rechner für eigene IoT Anwendungen einrichten könnt, möchten wir euch diesmal vorstellen wie ihr eure eigene kleine Jukebox bauen könnt.
Raspberry Pi als kleine Jukebox
Inhaltsverzeichnis
Mit zusätzlichen Komponenten eignet sich der Raspberry auch perfekt als kleines Streamingradio. Viele Musikdienste – vom Radio bis hin zum Streaming von Musik – werden mittlerweile über das Internet angeboten. Der Raspberry eignet sich aufgrund des niedrigen Stromverbrauchs ideal für die Bespielung von klassischen Boxen.
Voraussetzungen
Neben dem Raspberry Pi benötigt ihr vor allem eine Erweiterung, die in der Lage ist Sound wiederzugeben. Hierfür gibt es zwei Lösungen. Die günstigere von beiden ist eine klassische USB-Soundkarte, hier gibt es viele unterschiedliche Modelle günstig zu erwerben. Teurer wird es bei Lösungen die mittels GPIO an das Board angebunden werden. Hier ist das Projekt Hifiberry empfehlenswert. Die Qualität ist deutlich höher, ob die Investition wirklich notwendig ist, muss jeder dem eigenen Anwendungsfall nach selbst entscheiden.
Zusätzlich zur Hardware benötigt ihr Internetzugang via Kabel oder einen USB-WLAN-Adapter, zumindest wenn ihr die Lösung nicht auf dem Zero W oder Raspberry Pi 3 einsetzen wollt. Für die erste Konfiguration wird auf jeden Fall eine Verbindung via LAN-Kabel benötigt. Wie immer benötigt ihr auch eine microSD Karte, hier reicht ein GB Speicher aber aus.
Installation
Für die Anwendung als Jukebox gibt es eine eigene, darauf optimierte, Linuxdistribution. Sie hört auf den Namen PiMusicBox und kann kostenlos auf der Projektseite heruntergeladen werden.. Die heruntergeladene ISO-Datei könnt ihr mit Win32 Disk Imagerauf die Speicherkarte übertragen. Dazu öffnet ihr das kleine, kostenlose, Tool, wählt das heruntergeladene Image und die SD-Karte aus. Nach einem Klick auf Write beginnt der Übertragungsvorgang. Der erfolgreiche Abschluss wird euch mit einem Popup bestätigt. Das wars – schon ist das Betriebssystem auf eurer Speicherkarte und ihr könnt die SD-Karte in euren Raspberry Pi einsetzen.
Einrichtung der Musicbox
Nach dem Start des Raspberry öffnet ihr auf einem Computer im gleichen Netzwerk die Domain musicbox.local in eurem Browser. Als Erstes solltet ihr unter Settings -> Network den WLAN-Zugriff konfigurieren. Dazu tragt ihr den Netzwerknamen und das Passwort ein. Ab diesem Zeitpunkt könnt ihr auch ohne Kabel auf die Musicbox zugreifen.
In den weiteren Einstellungen könnt ihr diverse Accounts für Streamingdienste einrichten. So könnt ihr beispielsweise auch auf eurer Spotify Premium Konto zugreifen und so ohne Werbung Musik hören.
Im Medienmenü könnt ihr eigene Musik hinzufügen, Playlists erstellen und Webradios einrichten. Die Steuerung der Software erfolgt immer über das Backend auf einem anderen Computer oder Smartphone.
Die eigene Jukebox mit enormem Umfang
Mit geringen Hardwarekosten und wenig Konfigurationsaufwand könnt ihr mit PiMusicBox einen eigenen Netflixplayer für zu Hause basteln. Die Software punktet, neben der einfachen Einrichtung, mit einem enormen Funktionsumfang. Neben der Wiedergabe von eigener Musik und Webradios könnt ihr auch Spotify, Google Music und Soundcloud einrichten. Dazu kommt der Zugriff auf DLNA Server, selbst AirPlay wird unterstützt. Auch die Wiedergabe von Musik auf USB-Medien ist denkbar. So baut ihr schnell und kostengünstig euer eigenes, mächtiges, Multiroom Soundsystem auf.