Seit einigen Jahren gibt es nun die Möglichkeit am iPhone, iPad und iPod touch (aber natürlich auch am Mac) anonym zu surfen. Mit den letzten iOS-Updates hat Apple das Angebot dahin gehend weiter ausgebaut. Deshalb ist es wieder mal an der Zeit, euch zu zeigen, wie Privates Surfen mit dem Safari funktioniert.
Passend zum Thema fährt Apple aktuell eine Kampagne rund um das Thema.
Privates Surfen mit dem Safari
Inhaltsverzeichnis
Der Private Modus (oder von mir auch gerne Po**-Modus genannt) ist ein langjähriger Begleiter in Apple eigenem Browser, der es euch erlaubt ohne jegliche Trackings und auch anonym etwas im grossen weiten Internet zu suchen.
Das muss nicht einmal die oben genannten etwas schwierigeren Filmchen sein. Es kann sich auch lohnen gewisse Angebote im Web, egal ob es Gadgets sind oder anderes im anonymen Modus zu suchen. Vor allem aber kann es sich lohnen, das bei Reisen und Hotelbuchungen zu tun. Gibt es doch nach, wie vor viele Plattformen im Web, die Apple Nutzern einen etwas intensiveren Preis anzeigen.
Safari Einstellungen – Privates Surfen
Zuerst lohnt es sich, einmal einen Blick in die Einstellungen vom Safari zu werfen. Diese findet ihr, direkt in den iOS-Einstellungen unter dem Punkt: Safari.
Da scrollt ihr ein wenig weiter nach unten und dann kommt ihr zu den dazugehörigen Möglichkeiten:
- Cross-Site-Tracking verhindern: Dabei schränkt Safari Cookies und generell Daten, welche unwissentlich abgefragt werden, ein.
- IP-Adresse verbergen: Normalerweise wenn ihr eine Webseite besucht erfährt der Hoster und die Webseite (plus noch viele Trackingdienste) eure IP-Adresse.
- Alle Cookies blockieren: Cookies waren einmal eine praktische Geschichte in den Anfangszeiten vom Internet. Aber wie immer nutzen auch nicht ganz so saubere Lösungen eigentlich gute Funktionen. Deshalb haben wir seit mehreren Jahren diese unsäglichen und meist auch unnützen Cookie-Banner auf vielen Webseiten. Mit dem Menüpunkt unterbindet ihr die Möglichkeit, dass Webseiten und Dienste euch Cookies unterjubeln können.
- Zusätzlich könnt ihr in den iOS-Einstellungen unter Safari zum Menüpunkt «Verlauf und Websitedaten löschen» gehen und damit bereits vorhandene Cookies eliminieren.
- Betrugswarnung: Hinter dem Menüpunkt befindet sich die Möglichkeit, dass euch der Safari vor verdächtigen Webseiten schützt. Dazu gehören Seiten, die unter Phishing Verdacht stehen, aber auch Seiten, die unschöne und unnötige Scripts innehaben.
- Datenschutzwahrende Werbungsmessung: Webseiten leben unter anderem von Werbeeinblendungen, die euch dazu verleiten, sollen in einen Shop zu gelangen oder einen Dienst zu kaufen / abonnieren.
Damit diese auch gut funktionieren, sammeln Dienste, die diese platzieren können, Daten über euch. Mit dem Menüpunkt könnt ihr letzteres untersagen. Wenn ihr nicht zusätzlich auch die ganzen Werbeplätze ausblendet, könnten die euch angezeigten Werbepräsenzen für euch nicht mehr passend erscheinen. Erachtet dieses als etwas Gutes, denn dann sind sie nicht mit euren Daten ausgerichtet. - Apple Pay prüfen: Das Bezahlen mit Apple Pay ist so genial einfach, dass man sich gerne dazu verleiten lässt schneller einzukaufen. Denn es braucht, je nach Integration, meist nur ein paar Klicks und seid ihr bereit. Es gibt Dienste/Webseiten, die euch, beim vorbeisurfen abfragen, ob ihr Apple Pay Kunden seid. Damit liessen sich, wie oben beschrieben, auch höhere Preise platzieren. Damit das nicht passiert, könnt ihr diese Abfrage hier verhindern.
Safari Privat-Tab
Das Safari-Privat-Tab ist ein, für euch geschützter Raum innerhalb von der Safari Browser. Natürlich ist das aber auch immer nur so «sicher», wie ihr es vorab in den Einstellungen (siehe oben) eingerichtet habt.
Damit könnt ihr aber schnell einmal Dinge im Netz erledigen, die ihr nicht (oder noch nicht) unbedingt in eurem Browser-Verlauf oder ähnlichen haben wollt.
Neues privates Tab
Wie bei den normalen Tabs bleiben auch die privaten Tabs erhalten, sofern ihr diese nicht schliesst. Um in den Bereich der privaten Tabs zu wechseln, müsst ihr unten etwas «fester» und länger auf den Tab-Button tippen. Wie im Screenshot oben gezeigt, tippt ihr dann auf den «Privat»-Bereich und schon habt ihr all eure privaten Tabs vor euch.
Um in ein weiteres privates Tab zu gelangen, müsst ihr, bei geöffnetem Safari Browser einzig, unten im Menübereich, ganz rechts etwas «fester» und länger auf den Tab-Button tippen. Mit dem Menüpunkt «Neuer privater Tab» gelangt ihr dann in einen solchen.
Direkt vom Homescreen aus öffnen
Ihr befindet euch in einer anderen App oder noch direkt auf dem Homescreen. Dann könnt ihr auch schneller direkt in einem privaten Tab landen. Dazu drückt ihr etwas «fester» und länger auf das Safari-Icon und schon erscheint das Menü, wie ihr es oben im Bild sehen könnt.
Damit könnt ihr einen neuen Tab öffnen oder eben auch einen neuen privaten Tab.
Alternativ könnt ihr damit auch direkt in eure Leseleiste oder die Lesezeichen wechseln.
Habt ihr auf den «Neuer privater Tab» geklickt geht auch gleich Safari und ein leeres, privates Tab für euch auf. Viel Spass beim anonymen Surfen im Web. Sofern ihr natürlich vorab, die Einstellungen richtig vorgenommen habt in den Safari-Einstellungen.
Immer ein Auge darauf haben
Natürlich ist schön, wenn euch Apple hier unter die Arme greift und hilft, dass ihr einfacher und weniger gläsern durch das Web kommt. Dennoch würde ich hier auch immer mal wieder einen Blick darauf werden und die Einstellungen für euch abwägen. Auch bei Apple arbeiten nur Menschen und auch da können zwischendurch mal Dinge passieren, die nicht sollten.
Apple hat vor ein paar Jahren einen guten Weg eingeschlagen im Bereich der Datenhoheit ihrer Nutzer. Sicherlich ist das eine oder andere da auch vor allem aus Marketing-Technischen Gründen so passiert und/oder aufgegleist. Dennoch wäge ich mich hier in einer gewissen Sicherheit und das ist auch einer der Gründe, warum ich initial den einen oder anderen Franken mehr ausgebe für neue Gadgets, um genau von der Einfachheit profitieren zu können.
Dennoch sollte man sich und seine Möglichkeiten, die man hat, um sich zu schützen, auch regelmässig hinterfragen und überprüfen. Nicht, dass ich denke, dass Apple hier in näherer Zukunft einen Richtungswechsel hinlegt, aber man weiss nie.
pokipsie.ch Blog – hier wird nicht getrackt
Solltet ihr euch wundern, warum ihr hier im pokipsie.ch Blog keine Tracker angezeigt bekommt, keine Bannerwerbungen verschwinden, durch die oben genannten Einstellungen, dann ist die Antwort dazu eine einfache. Bis auf einen kurzen Ausflug / Test mit Google Analytics und ähnlichen Diensten verwenden wir hier im Blog kein Tracking.
Wir sammeln von euch keinen Daten und das ist auch gut so.
Dieser Umstand vereinfacht mir zwar das Leben nicht, bei Verhandlungen mit Menschen aus dem Marketing, die immer alles in genauen Zahlen sehen möchten. Deshalb seht ihr hier im Blog auch viel weniger Kooperationen (und wenn, dann auch immer sehr transparent) als ihr das in anderen Blogs sieht.
Die einzigen Ausnahmen sind die zu selten verwendeten Links zum Schweizer Onlineshop BRACK.ch, da findet ihr noch Affiliate-Links.
Auch wenn das für mich Einnahme-Einbussen in den sehr unschönen Währungsbereich sind, bin ich der Überzeugung, dass dies so richtig ist.
iCloud Privat-Relay
Mit iOS 15, im letzten Herbst, hat Apple noch weitere Absicherungen für euch auf seinen Gerätschaften eingeführt. So könnt ihr mit einem entsprechend passenden iCloud Abo auch noch auf mehr Schutz zurückgreifen.
Für den Fall, dass euch der Name iCloud Privat-Relay schon einmal über den Weg gelaufen ist. Dabei handelt es sich in einfach gesagt einem zusätzlichen Layer an Schutz.
Habt ihr iCloud Privat-Reley aktiviert, wird euer Datenverkehr, welcher aus eurem iPhone «fliesst» verschlüsselt. Dies passiert auf zwei separaten Intenretrelais, womit das aktive IP-Adressen-Auslesen und die Standortermittlung unterbunden werden kann.
Apple hat dazu ein kurzes Video gemacht, welches ihr euch hier anschauen könnt.
Wie das ganze funktioniert, habe ich euch hier im Beitrag etwas genauer aufgezeigt.
Für wen ist das Privates Surfen mit dem Safari?
«Ich habe doch nichts zu verbergen», so heisst es doch immer wieder so schön, von Menschen, die nicht informiert sind, sich um nichts scheren oder einfach zu faul sind.
Für mich, der das Internet (oder sagen wir zumindest das www) schon seit seinen Anfängen her kennt und miterlebt hat, weiss wie (einigermassen) wie es funktioniert und was damit alles so möglich ist.
Deshalb bin ich auch so frech und behaupte, dass die obige Aussagen von den meisten Menschen einfach reine Faulheit ist, oder dass es denen zu gut geht, als dass sie sich darüber Gedanken machen müssten. Oder es auch so meinen.
Und nein, das private Surfen ist auch nicht für die Gangster, Verbrecher und andere kreative Menschen auf diesem Planeten gedacht. Genauso wenig wie für von mir einleitend angesprochen: den P**-Modus.
Wie hat es Steve Jobs mal so schön gesagt: «Leute, die Pornos möchten, können sich ein Android-Smartphone kaufen.»
So weit würde ich dann doch auch wieder nicht gehen. Schliesslich hätte dann Google die ganzen Daten über euren P**-Konsum, aber ähm, nein, lassen wir das jetzt mal.
Das private Surfen kann extrem praktisch sein. Ihr habt eine Partner:in, eine Freund:in oder gar eine Familie. Da kann es doch schnell mal vorkommen, dass man gemeinsam an Geräten etwas macht, oder dass auch der/die Partner:in einen Zugriff auf das eigene Gadget hat. Wenn ihr also ein Überraschungsweekend, einen SPA-Aufenthalt oder auch mal einen Urlaub plant, dann könnt ihr das in den privaten Tabs gut und geschützt tun.
Genauso geht es beim Geschenke suchen. Um die Überraschung nicht zu verderben, kann man auch dies im privaten Modus erledigen.
Wiederum anders geht es natürlich auch, solltet ihr in der Partnerschaft Probleme haben, Probleme mit Gewalt oder generellen, könnt ihr euch in einem geschützten Raum Auskunft und Hilfe suchen.
Deshalb meine lieben Leser:innen nehmt das neue Jahr als Anlass, euch ein wenig damit zu beschäftigen, was ihr alles in diesem Internet für Spuren hinterlässt. Auch die Nutzung von Social Media und generell Apps sollten immer wieder überdacht werden.
Wer, ähnlich wie ich 125 Tabs (oder noch mehr) geöffnet habt und nicht weiss, wie man denen Herr wird. Hier im Blog findet ihr dazu ein passendes Tutorial.