Das Apple im Bereich des Datenschutzes anderen Herstellern um Meilen voraus ist, ist für einige immer noch DAS Kaufargument der neuen iPhones/iPad oder iPod touch Modelle. Ist bei mir im Übrigen nicht anders.
Beim Installieren neuer Apps gilt es gut und genau zu überlegen, was für Freiheiten ihr einer App geben möchtet. Seit nun zwei oder gar schon drei iOS Versionen fragt Apple nach dem Installieren der Apps immer ab, welche Schnittstellen die App bedienen darf.
Ganz wichtig, im Zweifel gebt einer App erst einmal keinen Zugriff auf Kontakte, Fotos, Mikrofon etc., diese könnt ihr im Nachhinein immer gezielt aktivieren, wenn die App es wirklich benötigt.
Passend zum Thema fährt Apple aktuell eine Kampagne rund um das Thema.
Datenschutz Einstellungen am iPhone aufräumen
Inhaltsverzeichnis
An dem Vorgehen merkt man auch, wie sauber eine App geschrieben ist. Ich empfinde Apps, die gleich nach dem Start einen Zugriff auf Kamera, Kontakte, Kalender, GPS-Daten und seit iOS 13 neu auch immer noch Bluetooth-Freigabe als sehr unpraktisch. Ich möchte mir doch erst mal in Ruhe die App anschauen und sehen, ob sie mir überhaupt passt, bevor die im Hintergrund schon mein Adressbuch abgrasen etc.. Noch unschöner aber sind die Apps, welche nach Verweigerung all der Zugriffe gar nicht mehr erst starten.
Gut geschrieben Apps fragen erst beim Öffnen einer «Bild»-Funktion nach dem Zugriff auf die Kamera, dem Mikrofon und der Kamera-Roll.
Somit, wenn ihr unsicher seid, lieber erst einmal ablehnen und wenn die App dann auf einen der genannten Funktionen Zugriff haben möchte, im Nachhinein über die Einstellungen freigeben.
Einstellungen Datenschutz
In den iOS-Einstellungen unter dem Punkt Datenschutz findet ihr die einzelnen Punkte aufgelistet, für die ihr in den einzelnen Apps Freigeben erteilen könnt. Dazu gehören die folgenden:
- Ortungsdienste
- Kontakte
- Kalender
- Erinnerungen
- Fotos
- Bluetooth
- Mikrofon
- Spracherkennung
- Kamera
- HomeKit
- Medien & Apple Music
- Dateien und Ordner
- Bewegung & Fitness
Ganz spontan würde ich sagen, sind sicherlich Ortungsdienste, der Zugriff auf das Mikrofon und die Bewegung & Fitness-Daten sicherlich die, die ihr am ehesten checken solltet.
Früher hätte ich noch gesagt, die eigene Kontaktdatenbank. Doch über die letzten Jahre haben leider eh alle möglichen Menschen allen möglichen Apps und Diensten Zugriffe auf eure Kontaktdaten geben, womit all die relevanten Daten eh überall bei den grossen gebunkert sind.
Ortungsdienste
Beim Nutzen der Ortungsdienste solltet ihr auch einen Blick in die Hintergrundaktualisierung (zu finden, unter Einstellungen – Allgemein) werfen. Dazu unten im entsprechenden Kapitel mehr.
Bei den Ortungsdiensten gibt es seit zwei iOS Versionen grundsätzlich drei unterschiedliche Nutzungsarten. Ihr gebt eure GPS-Daten nicht frei, nur beim Verwenden der App, immer oder seit iOS 13 könnt ihr auch «Nächstes Mal fragen» wählen. Womit die App bei jedem neuen Start fragt, ob und wie sie Zugriff erhalten soll.
Hier müsst ihr für euch entscheiden, welche Apps und Dienste euch permanent oder nur beim Verwenden der App eure GPS Daten mitnehmen dürfen.
Systemdienste
Ganz unten findet ihr noch die Systemdienste. Das sind die Apple eigenen Dienste, welche auf eure Position zugreifen dürfen. Plus eine, wie ich finde sehr wichtige Anzeige:
Ganz unten bei den Systemdiensten findet ihr den Punkt: «Statusleistenobjekt». Dieses empfehle ich euch zu aktivieren. Dann seht ihr permanent, wenn eine von euch verwendete App gerade auf euren Standort zugreift. Ich nutze das sehr gerne, um zu sehen, wann eine App den Zugriff nutzt. Kommt mir das komisch vor, entziehe ich der jeweiligen App die Möglichkeit.
Weiter oben sind viele Punkte aufgelistet, auf die ihr für euch selbst eingehen müsst. Gewissen Punkte wie «iPad suchen», «Kompasskalibrierung», «Notruf & SOS» etc. solltet ihr aktiviert lassen, wenn ihr die Funktionen dahinter nutzt. Für mich, der doch zwischendurch auch mal unterwegs ist, ist die Funktion «Wichtige Orte» auch ein praktischer. Sie speichert Punkte, wo ich häufig bin und merkt sich diese.
Genauso praktisch ist «Route & Verkehr», da ich in meinem Kalender konsequent die Ortsangaben reinmache, bekomme ich so immer Vorschläge, wann ich aus dem Haus muss und/oder ob es Stau hat auf der Strecke.
Kontakte
Wie oben schon erwähnt, leider wurde seit den Anfängen der ganzen Apps die eigene Kontaktdatenbank schon viel zu viele Male von diversen Apps automatisch oder gezielt abgegrast. Somit gibt es wohl keine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse mehr, die noch nicht von anderen schon x-Fach in irgendeinen Dienst geladen wurden.
Dennoch solltet ihr – auch heute noch – jedes Mal überlegen, ob eine jede App auch wirklich einen Zugriff auf die Kontakte haben muss.
Wie immer im Zweifel gibt es, die entsprechenden Anfragen erst einmal abzulehnen.
Bluetooth
Mit iOS 13 ist ein neuer Punkt bei den Abfragen hinzugekommen. Seit iOS 13 Fragen immer mehr Apps nach, ob sie auch einen Zugriff auf eure Bluetooth-Einstellungen bekommen könnten.
Das kann Sinn machen bei Apps, mit denen ihr Einstellungen an eurem Kopfhörer vornehmt oder Firmware-Udaptes einspielt. Oder Smart Home-Gadgets, die über Bluetooth mit eurem Smartphone/Tablet kommunizieren.
Kamera und Mikrofon
Die beiden Punkte findet ihr separat in den Einstellungen. Werden aber vielfach nach einander abgefragt. Sinn ergibt es bei Apps wie Instagram, Pinterest und generell Social Media Netzwerken. Wenn ihr aber keine Videoaufnahmen mit Ton macht, könnt ihr den zweiten Punkt getrost jeweils deaktivieren.
Bewegung & Fitness
Daten sind das neue Gold in der heutigen Zeit. Deshalb findet ihr auf vielen Webseiten auch diverser Tracker, die euch und euer Verhalten im Netz aufzeichnen.
Werbung in eigener Sache: Im pokipsie.ch Blog gibts keine solchen, weder wir noch Kooperationspartner verfolgen euch hier im Blog!
In Zeiten wo Aktivitätstracker und Smartwatch ein Gadget ist, das man haben möchte/muss, gehören natürlich auch eure Gesundheitsdaten in den Bereich.
Dass die jeweilige App vom Hersteller des Trackers oder der Smartwatch einen Zugriff bekommt, ist logisch, bei zusätzlichen Apps solltet ihr aber vorsichtig sein. Vielfach sind es «nur» optisch schöner aufbereitet.
Analyse & Verbesserungen
Unten an den einzelnen Punkten findet ihr noch die Analyse & Verbesserungen. Darüber teilt ihr – anonymisiert – Apple Daten mit über Fehler, denen ihr begegnet und eure Nutzung.
Auch könnt ihr dazu beitragen, dass Siri und die Diktierfunktion in Zukunft besser funktionieren.
Werbung
Werbung ist cool, sofern es die für euch passende Werbung ist und ihr auch Dinge angezeigt bekommt, welche für euch relevant sind. Hierfür müssen Dienste in diesem Internet natürlich auch Daten über euch sammeln.
Grundsätzlich keine verkehrte Geschichte, doch überall, wo es Möglichkeiten gibt, gibt es leider auch Menschen, die diese falsch nutzen.
Hier schiebt Apple einen Riegel vor und erlaubt es euch, alle diese Tracker zu deaktivieren. Ich für mich hab den Entschluss gefasst, dass an Gadgets, wo auch meine Kinder einen Zugang haben, ich keine Daten sammeln lasse.
Hintergrundaktualisierung
Ein wichtiger Punkt in den Einstellungen ist sicherlich auch der, der Hintergrundaktualisierung (zu finden unter Einstellungen – Allgemein). Grundlegend werden Apps, welche nicht genutzt werden, eingefroren, nur eingefroren. Deshalb starten diese auch so schnell auf, wenn ihr sie zurückholt.
Mit dem Aktivieren von der Hintergrundaktualisierung – und das wird bei den meisten Apps per Default aktiviert – erteilst du diesen die Möglichkeit gewisse Funktionen zu bedienen, auch wenn die App nicht im Vordergrund ist. Das ist zum einen bedenklich, beim Thema Ortungsdienste, saugt vor allem an eurem Akku.
Ich für meinen Fall deaktiviere die Funktion global für alle Apps. Und ich kann auch sehr gut mit den «Einschränkungen» leben.
Originalbeitrag: 23. Dezember 2019
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