In den vergangenen Wochen gab es immer wieder die ein oder andere Hitzespitze im Wetter und es kommen neue Hitzewellen auf uns zu. Das eigene Smartphone vor der Wärme zu schützen ist hier essentiell, denn die kleinen Taschencomputer überhitzen sehr schnell in der prallen Sonne. Schon alleine eine hohe Temperatur der Umgebungsluft kann zur Überhitzung führen. Besonders betroffen sind AR-Gamer, die Spiele wie Pokémon GO oder Harry Potter: Wizards Unite spielen. Viele Möglichkeiten die das Smartphone vor Hitze schützen gibt es aber nicht.
Smartphone vor Hitze schützen: Warum ist die Wärme so gefährlich?
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Jeder, der gerne an PCs schraubt oder Technik in der prallen Sonne hat einmal stehen lassen, ist sich der Gefahren meist bewusst. Die Schaltkreise, Prozessoren, Displays und Akkus in den Devices sind zwar darauf ausgelegt auch etwas höhere Temperaturen zu verkraften, allerdings nicht dauerhaft und schon gar nicht in dem Ausmass, wie wir es in diesen Hitzewellen erleben. Denn zu der intern schon recht hohen Temperatur unter Last, die wir gar nicht so wirklich mitbekommen, gesellt sich eine sehr hohe Aussentemperatur, die die Bedingungen für eine ordentliche Kühlung stark erschwert.
Denn fast alle Smartphones leiten die Abwärme meist über die Aussenhülle ab. Heizt sich diese zu stark auf, ist das in vielen Fällen nicht mehr möglich. Es kommt damit zum Hitzestau im Inneren und im schlimmsten Fall zum Ausfall einzelner Komponenten. Das kann zu beschädigten Displays, Akkus oder Prozessoren führen. Aber gibt es überhaupt einen wirksamen Schutz vor der Hitze? Wie lässt sich ein Smartphone vor Hitze schützen ohne wirklich eingeschränkt zu sein? Ehrlich gesagt ist das kaum möglich. Dennoch wollen wir euch ein paar Tipps an die Hand geben, die recht leicht zu befolgen sind.
Smartphone-Hüllen können zum Hitzestau führen
Grundsätzlich ist eine Hülle ja nicht schlecht. Sie Schützt vor Stössen, sogar in einigen Fällen vor dem Sand am Strand oder vielleicht auch vor Wasser. Aber mit der Hitze rechnet eher kaum einer. Denn je nach Hülle kann diese Fatal wirken. Im schlimmsten Fall hängt das Smartphone in der Windschutzscheibe eines Autos beim Navigieren und erwärmt sich extrem. Navigationssoftware beansprucht Display, Prozessor und GPS extrem. Das führt zu starker Hitzeentwicklung!
Ist das Gerät dann noch in einer Hülle verpackt, kann sich die Hitze noch weiter anstauen. Einige, kleinere Hüllen aus Kunststoff können sogar schmelzen oder sich unschön verformen. Schlimmer ist dann allerdings die Beschädigung des Smartphones im Inneren des Gerätes. Wer auf eine Hülle in extremer Hitze verzichten kann, sollte dieses vielleicht tun, wenn er das Smartphone öfters unter der Sonne nutzt. Die Geräte werden so schon ordentlich heiss.
Solltet ihr die Geräte aber eher spärlich nutzen, kann eine Hülle sogar das Smartphone vor Hitze schützen, da sie aktiv Schatten spendet. Allerdings solltet ihr dann dieses nicht all zu oft in der Sonne nutzen um Hitzestaus zu vermeiden.
Vermeidet Autonavigation in der Windschutzscheibe
Die Urlaubs- und Ferienzeit ist da und viele Menschen fahren mit dem Auto an ihre bevorzugten Wunschziele. Zur Navigation haben sich Smartphones längst etabliert: Apple Maps, Google Maps oder spezialisierte Navi-Apps wie Tom Tom Go oder HERE We Go bringen euch sicher ans Ziel. Allerdings sind diese Programme extreme Belastungen für die Smartphones, denn sie nutzen sowohl Prozessor, Display und GPS in hohem Masse. Das führt zu extremen Hitzeentwicklungen im Gerät.
Hängt das Smartphone dann auch noch in der Windschutzscheibe des Autos, wird es schnell kritisch. Denn eine aktive Kühlung ist nicht mehr möglich. Die Sonnenstrahlen wirken direkt auf das Gerät ein. Das Smartphone vor Hitze schützen ist somit nicht mehr möglich und es sind gravierende Schäden am Akku und Prozessor zu befürchten. Vor allem dann, wenn die Begleiter auch noch am Ladekabel hängen, was im Auto ja oft der Fall ist.
Viele Geräte schalten sich daher aus Selbstschutz bereits automatisch aus. Aber selbst das hilft oft nicht mehr, wenn die direkte Sonneneinstrahlung auf da Smartphones einwirkt.
Handyhalterung für Belüftungsschlitze können Abhilfe schaffen
Hier können Halterungen Abhilfe schaffen, die an den Lüftungsschlitzen der Amaturen angebracht werden. Hier bekommt das Smartphone aktiv Luft von hinten zugeströmt und kann so etwas gekühlt werden. Zudem hängt das Device so – je nach Lichteinstrahlung – nicht immer in der prallen Sonne, was ebenfalls hilft.
Vermeidet allerdings zu starke Temperaturschwankungen! Denn die Komponenten im Inneren, vor allem der Akku, reagieren auf zu starke Wechsel in den Gradzahlen empfindlich. Daher solltet ihr die Klimaanlage nicht voll aufdrehen und dann das Gerät direkt draussen in der Sonne nutzen. Je nachdem wie extrem die Temperaturschwankung ausfällt, kann der Akku Schaden erleiden.
Spielt keine Games in der prallen Sonne
Eine schlechte Nachricht sind die Hitzewellen vor allem für Hardcore-Spieler der Games Pokémon GO, Harry Potter: Wizards Unite und Jurassic Park Alive (daher auch für mich…). Genau wie die Navigation beanspruchen die AR-Spiele die Komponenten im Inneren extrem, was zu einer krassen Hitzeentwicklung führt. Anders als bei der Navigation wird sogar die GPU und der RAM ordentlich in Anspruch genommen. Das bringt also nicht nur euch ins Schwitzen.
Viele Spieler nutzen zudem zeitgleich noch Powerbanks. Das Aufladen erhitzt die Smartphones zusätzlich, was die Gefahr noch einmal dramatisch steigert und die Hitzeentwicklung extrem in die Höhe schnellen lässt. Das birgt übrigens auch eine Gefahr für die Powerbanks selbst, die meist in Rucksäcken oder kleinen Taschen untergebracht sind und dadurch ebenfalls warm werden.
Daher solltet ihr an sehr heissen Tagen Abstand von den beliebten AR-Titeln nehmen. Lasst das Smartphone einfach in der Hosentasche. Das tut allerdings vor allem dann sehr weh, wenn Niantic wieder einmal grosse Events vorbereitet und die Sonne ein Spielen nahezu unmöglich macht. Immerhin lässt sich in Pokémon GO mit der Abenteuer-Sync-Funktion Eier ausbrüten, auch wenn das Spiel gar nicht geöffnet ist. Allerdings ist das ein schwacher Trost.
Bester Tipp gegen die Hitze: Lasst das Smartphone Zuhause!
Jetzt machen wir das alles einfach einmal ganz dramatisch! Wer in den Ferien auf das Smartphone getrost verzichten kann, sollte an besonders heissen Tagen den Heizprügel einfach Zuhause lassen. Das schont nicht nur den Akku und die anderen Komponenten, sondern vielleicht auch die eigenen Nerven. Es klingelt nicht, man kann sich auf die Umgebung und vielleicht auch besser auf seine Familie und Freunde konzentrieren und die Instagram-Follower werden nicht gleich Sturm laufen, wenn nicht das nächste Bild des goldenen Steaks auf dem Account landet.
Smartwatch oder Fitnesstracker können hilfreich sein
Natürlich kann es sich nicht jeder in der heutigen Zeit leisten, das Smartphone Zuhause liegen zu lassen. Eventuell hilft hier ja eine Smartwatch oder ein Fitnesstracker, die euch die Nachrichten am Handgelenk anzeigen können. So könnt ihr entscheiden, ob die einkommenden Nachrichten wichtig genug sind, um das Gerät kurz aus der Hosentasche zu nehmen. Allerdings sind auch Smartwatches kleine Computer, die die Hitze in der prallen Sonne nicht immer vertragen.
Ansonsten einfach die Geräte in der Tasche lassen und nur vereinzelt einen Blick riskieren. Das sollte das Smartphone vor Hitze schützen und auch stückweise die Nerven und den Akku schonen. Der Tipp hilft also nicht nur dem Smartphone, sondern auch dem Menschen selbst.