Es ist nun schon fast zwei Monate her, als ich mein OPPO Reno8 Pro in Paris bei der Europavorstellung hab abholen dürfen. Nun möchte ich, hier im Beitrag, meine Bilanz ziehen und beschreiben, wie mir das glatte Smartphone im Alltag gefallen hat.
Viel Bekanntes im neuen Gewand
Inhaltsverzeichnis
Kategorie | Hersteller | Software Version |
---|---|---|
Smartphone | OPPO | Android 12 (mit ColorOS 12.1) |
Mit dem OPPO Find X5 Pro, hat der Hersteller, das erste Mal selbst einen extra Prozessor für die Bildverarbeitung der Kamera vorgestellt. Dieser hat, in seiner ersten Version, schon ein paar gute Auswirkungen auf die Foto-Qualität ausüben können.
OPPO hat nun auch seinem Mittel-Klasse-Smartphone, aus der Reno-Serie, den MariSilicon X Prozessor spendiert.
Doch nicht nur das, OPPO hat auch aus den Erfahrungen des ersten Prozessors gelernt und dem Reno8 Pro ein neues Kühlungssystem gegönnt, das war auf jeden Fall kein falscher Entscheid.
Hatte ich doch bei meinem OPPO Find X5 Pro das eine oder andere Mal ein eingefrorener Screen oder gar ein Smartphone, das sich ausgeschaltet hat, wegen Überhitzung. Vor allem ist mir das passiert bei Video-Aufnahmen mit dem Flaggschiff-Smartphone. Die hat sich aber mit den ersten zwei Android Updates etwas gebessert, wenn auch nicht komplett.
Lieferumfang
- OPPO Reno8 Pro
- Strom-Adapter 80 W SUPERVOOC
- USB-A- auf USB-C-Kabel
- Bedienungsanleitung
Verpackung
Die Verpackung hält OPPO gleich wie bei seinen Vorgängern. Das typische, helle grün mit der jeweiligen Zahl direkt auf der Vorderseite der Verpackung. Des Weiteren wird nur noch der jeweilige Produktname aufgedruckt.
Neben dem OPPO Reno8 Lite, welches schon seit dem Sommer bei uns im Verkauf ist, hat auch noch das OPPO Reno8 5G vorgestellt. Dieses Modell ist knapp CHF 200.- günstiger und (kleiner Spoiler) für die meisten von euch, vielleicht sogar die bessere Wahl.
Einmal den Deckel angehoben, kommt auch gleich das OPPO Smartphone zum Vorschein. Auf dessen transparenten Papier-Ummantelung zeigt dir der Hersteller die Haupt-Funktionen des Smartphones. Dazu gehören:
- MariSilicon X Imaging NPU
- 4K Ultra Night Video
- MediaTek Dimensity 8100-MAX Prozessor
- 80W SuperVOOC Ladeadapter
Bei zwei der Punkte können nicht einmal Flaggschiff-Smartphones mithalten. Am meisten muss man aber sicherlich betonen, dass OPPO nach wie vor ein Ladeadapter beilegt und das nicht einfach nur ein kleiner, sondern ein 80W Ladeadapter.
Verarbeitung
Smartphones schauen heute doch alle gleich aus. Vorn und hinten Glas und etwas Alu, oder andere Materialien rund herum und immer wie grössere Kamera-Bumper sind mit dabei. Grundlegend ja, so ist das sicherlich, doch wer ein bisschen Freude an Technik hat, der wird hier am OPPO Reno8 Pro 5G auf jeden Fall seine Freude haben.
Einziger Wermutstropfen ist sicherlich, dass das Smartphone extrem glatt ist. Legst du es auf den Schreibtisch und ist dieser nicht ganz der geradeste, das Smartphone wird dir davon rutschen. Jedes Mal, wenn ich das OPPO Reno8 auf einem anderen Smartphone platziere, ja das mache ich im Zug, daheim oder auch im Büro um Platz auf dem Schreibtisch zu sparen gerne mal, dann rutschen diese voneinander.
Schön zu wissen, dass die in den Verkauf befindlichen Modelle mit einer einfachen, transparenten Hülle ausgestattet wurden.
Schon beim OPPO Find X5 Pro hab ich, den fliessenden Übergang der gläsernen Rückseite, in den Kamera-Bump als sehr schön empfunden. Beim Reno8 Pro hat das ganze etwas mehr Struktur, durch die geraden Linien.
Das seitlich verbauten, schwarz eloxierte (oder grün, wenn ihr die Glazed Green Variante gewählt habt) Aluminium fühlt sich genauso hochwertig und geschmeidig an. Knöpfe für die Bedienung gibt es nur deren drei: seitlich links der Lautstärke hoch und runter und rechts der Ein-/Ausschalt-Knopf. Alle drei natürlich auch aus Aluminium gefertigt. Am Ein-/Ausschalt-Knopf findest du, die OPPO typische feine Einkerbung. Diese ist mit einem feinen, hellgrünen Farbe hervorgehoben.
Tolles Display mit HDR10+ Unterstützung
Das 6.7″ Display ist angenehm breit und dafür aber in der Länge fast ein wenig zu lang, für eine einhändige Bedienung. Dennoch fällt es, durch sein dünnes Design sehr positiv auf.
OPPO verwendet dafür die organischen Leuchtdioden, die sogenannte OLED-Technologie. Positiv fällt mir auf, dass das Display gerade ist und bis in alle vier Ecken auch so ausläuft. Angenehm fällt des Weiteren der sehr schmale Display-Rand aus. Damit fliessen die Bilder und Filme fast über den Display-Rand heraus. Aufgelöst wird mit 2'412 × 1'080 Pixeln bei einer Dichte von 394 ppi.
Was beim Mittel-Klasse-Smartphone etwas unüblich ist, OPPO hat sich beim Reno8 Pro für eine Bildwiederholungsfrequenz von 120 Hz entschieden. Der Wert ist aber starr und nicht adaptiv. Du als Nutzer hast die Wahl zwischen 60 und 12 Hz zu wählen, das System wählt nicht für dich automatisch aus.
Das ist natürlich schade, vor allem da das HDR-kompatible Display sonnst mit einiger KI-Technologie versehen ist, die dir hilft, immer die passende Helligkeit zu bekommen. Die permanente Verwendung vom 120 Hz Modus (welche ich fast durchgehend aktiv hatte) saugt natürlich entsprechend stark am verbauten Akku. Ich habe mich für den Kompromiss entschlossen, da ich das flüssige Bedienen am Smartphone sehr zu schätzen und nicht mehr vermissen möchte.
Natürlich ist die Helligkeit beim Reno8 Pro nicht so hell, wie man es von einem Flaggschiff Smartphone gewohnt ist. Doch hier müsst ihr immer bedenken, dass es sich hier um ein Mittel-Klasse-Smartphone handelt. Ist mir das weniger helle Display aufgefallen? Natürlich, im direkten Vergleich mit dem OPPO Find X5 Pro und noch mehr, beim Vergleich mit dem 2'000 Nits starken iPhone 14 Pro. Beide genannten kosten aber auch fast CHF 500.- bis 600.- mehr.
Prozessor
Beim Prozessor setzt OPPO, wie immer mehr chinesische Smartphone Hersteller, bei ihren Mittel-Klasse-Smartphones auf Qualcomm Prozessoren, nein, hier kommt einer MediaTek zum Einsatz. Diese werden vor allem aber auch für den asiatischen Markt genutzt. Es ist zumindest der aktuell schnellste aus dem Hause MediaTek.
Bei OPPO kommt dieser auch zum ersten Mal, in einem Reno-Modell zum Einsatz.
Das Smartphone läuft mit dem MediaTek Prozessor flüssig, wie man es sich wünscht.
Bei Spielen, die viel Leistung benötigen, wie in meinem Fall Genshin Impact ruckelt das Spiel, bis es geladen ist doch erschreckend, doch anschliessend läuft es. Nicht immer ganz flüssig, aber doch recht angenehm. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich in der Hitzeentwicklung doch deutlich zurückhält. Nach 20 Minuten spielen ist es immer noch knapp über 40 Grad warm.
Doch auch bei den Zwischenszenen kommt es immer wieder mal zu Rucklern. Das habe ich bei meinen iPhone-Modellen nicht feststellen können. Auf anderen Android-Smartphones habe ich es (aus Zeitmangel) noch nicht gespielt.
Leichtere Spiele meistert das Reno8 ohne Probleme, Genshin Impact ist schon eine Ansage, was das anbelangt.
Das Spiel selbst empfiehlt sich, mit Kopfhörern zu spielen. Das ist sicherlich nicht verkehrt, da du beim Halten vom Smartphone schnell auch mal den Lautsprecher verdecken kannst.
Akku im OPPO Reno8 Pro
OPPO hat im Reno8 Pro einen 4'500 mAh Akku verbaut. Damit hält das Smartphone, im reinen WLAN, ohne verbaute SIM-Karte angenehm lange. Nach ca. einer Woche habe ich dem Reno8 Pro eine SIM-Karte spendiert und ab da gingen die Werte deutlich schneller nach unten.
Das schöne ist, dass das Smartphone super schnell geladen werden kann. Dazu legt OPPO ein 80W SuperVOOC-Ladegerät bei. Damit bekommst du bereits nach wenigen Minuten schon sehr, sehr viele Akku-Prozente zurück. Mit fünf-Minuten Ladezeit bekommst du 2 Stunden Nutzung zurück und innert 11 Minuten hast du 50 Prozent vom Akku aufgefüllt.
Trotz der rasanten Ladezeit und entsprechend der etwas grösseren Hitzeentwicklung will OPPO auf 1'600 Ladezyklen kommen, bevor der Akku in seiner Nutzung an Leistung verliert. Das ist natürlich eine Ansage, die aber auch erst noch bewiesen werden muss, in der täglichen Nutzung.
Deshalb ist die Akku-Nutzungsdauer fast etwas zu vernachlässigen. Zumindest, wenn du immer und überall Zugriff auf das doch deutlich grösser geratene Ladeadapter und das dazugehörige Kabel hast. Denn es ist, beim schnellen Aufladen nicht nur wichtig, den richtigen Adapter zu nutzen, sondern auch das etwas dickere Kabel.
Wenn ich fleissig unterwegs war, hab ich den Akku vom OPPO Reno8 Pro schon auch mal unterhalb vom Tag nochmals aufladen müssen, um über den Tag zu kommen. Dann habe ich aber auch fleissig Videos gemacht, Fotos geschossen und viel Zeit in Social Media oder im Browser verbracht. Bei einer normalen Nutzung kommst du mit dem Reno8 Pro sicherlich gut über den Tag hinaus in den nächsten.
Kamera: Grosse «Augen» auf der Rückseite
Für die beiden Haupt-Kamera-Sensoren hat OPPO grosse Löcher ausgespart. Die beiden fallen etwas zu grosszügig aus, damit schaut es natürlich noch wuchtiger aus. Der Blitz wird mit einem LED-Licht-Kreis umgesetzt. Dieser verteilt das Licht des Blitzes breiter, als das zum Beispiel der Blitz vom Find X5 Pro getan hat.
Die Frontkamera ist in einer feinen Punch-Hohle untergebracht. Hier hat OPPO einen Sony IMX709-Sensor verbaut. Welcher in Zusammenarbeit mit Sony angepasst wurde. Besonders cool ist der integrierte Autofokus in der 32 MP Kamera-Linse.
Der Autofokus ist etwas, was sonnst nicht unbedingt in einem Mittel-Klasse-Smartphone zum Einsatz kommt. Genau genommen scheint es die gleiche Selfie-Kamera zu sein, welche OPPO auch im 2022er-Flaggschiff, dem Find X5 Pro verbaut hat.
Auf die Ergebnisse darf OPPO auf jeden Fall stolz sein. Dies funktioniert auch, mit dem Porträt-Modus, recht gut.
Leider habe ich, seit der September Keynote von Apple und der Vorstellung seiner iPhone 14-Serie, so meine Mühe mit den Löchern im Display. Die dynamische Insel ist schon eine grandiose Erfindung für ein Problem mit einer Aussparung im Display. Ich bin mir hier aber sicher, dass bald auch OPPO und Co. eine ähnliche Lösung parat haben. Huawei hat in seinem EMUI 13 ja schon eine spannende Adaption vorgestellt.
Auf der Rückseite setzt OPPO bei der Hauptkamera ebenfalls auf einen Sony Sensor, einer 50 MP Sony IMX776. Auch die Ultraweitwinkelkamera ist von Sony und dazu gesellt sich noch eine Makro-Linse. Diese Sensoren findest du in vielen Smartphones und bringen eine tolle Foto-Qualität auf das Papier (oder besser gesagt den Bildschirm).
Angenehm auffallen ist sicherlich, dass OPPO, wie auch Apple sehr natürliche Farbverläufe verwendet. Damit bekommst du nicht übersättigte Bilder als Ergebnis. Dafür ist unter anderem natürlich auch der MariSilicon X-Prozessor zuständig.
Die extra NPU für bessere Bildergebnisse.
Vor allem profitierst du davon, wenn du Fotos in der bei schlechten Lichtverhältnissen machst, oder gar in der Nacht.
Audio
Vorneweg, ja der Lautsprecher klingt gut und voluminös, wenn auch etwas mager. Das ist aber und das sage ich immer wieder gerne voraus, für mich kein wirkliches Problem. Ich nutze die Audio-Ausgabe meist mit einem Kopfhörer, oder über eine Box, auf die ich das ganze Audio streame.
Lautsprecher hat das OPPO Reno8 ganze zwei Stück verbaut. Der Haupt-Lautsprecher ist unten auf der rechten Seite, neben dem USB-C-Port verbaut. Hierfür hat OPPO fünf grosszügige Aussparungen im Alurahmen ausgefräst.
Der zweite Lautsprecher ist oben, am Display-Rand, schräg in den Alurahmen eingelassen. Die Aussparungen hierfür sind grösser in der Zahl, aber deutlich feiner ausgefallen.
Das optische Ungleichgewicht wirkt sich auch hörbar aus. Halte ich das Smartphone so, dass links die Selfie-Cam ist, dann höre ich den Ton vor allem rechtslastig. Das fällt viel mehr noch auf, wenn du das Smartphone stark festhältst und unten die Aussparungen zudrückst. Dann kommt ein deutlich abgespeckter Ton aus dem Smartphone heraus. Wenn man es weiss, ist es, wie fast immer kein Problem.
Ab einer Lautstärke von ca. zwei-dritteln beginnt der Ton auszufransen und zu übersteuern. Doch bis dahin klingt, es sonnst stimmig.
Technische Details
Einheiten | |
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Grösse | 161.2 × 74.2 × 7.3 mm |
Gewicht | 183 g |
Prozessor | MediaTek Dimensity 8100 MAX (5nm) |
GPU | ARM Mali G6120MC6 |
NPU | MariSilicon X Imaging NPU |
RAM | 8 GB |
RAM-Typ | LPDDR5 |
Speicher | 256 GB |
Speicher-Typ | UFS 3.1 |
Speichererweiterung | Nein |
Display | 6.7 Zoll |
Display Technologie | AMOLED LTPS Corning Gorilla Glass 5 |
Auflösung | 2'400 × 1'080 Pixel 397 ppi |
Bildwiederholrate | 120 Hz |
Kamera Front | 32 mp, Sony IMX709, AF |
Kamera Rückseite | 50 mp, Sony IMX766, f/1.8 (Weitwinkel) 8 mp, f/2.2, 120˚ (Ultraweitwinkel) 2 mp, f/2.4, (Makrolinse) |
GPS | A-GPS GLONASS BDS GALILEO QZSS |
NFC | Ja |
WLAN | Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6 dual-band |
Bluetooth | 5.3 |
Bluetooth Audio Codec | A2DP LE aptX HD |
Akku | 4'500 mAh |
Schnelladen | Fast charging 80W |
USB-C | USB Type-C 2.0, USB On-The-Go |
Sensoren | Bewegungssensor Gyro Annäherungssensor Kompass |
Biometrische Sensoren | Fingerprint (unter dem Display) |
SIM | Dual-SIM unterstützt (nano SIM) |
Wasserdicht | IP54 |
Betriebssystem | ColorOS 12.1 basierend auf Android 12 |
Farben | Glazed Black Glazed Green |
Fazit zum OPPO Reno8 Pro 5G
Beim Betriebssystem setzt OPPO noch auf das letztjährige Android 12 mit ihrem eigenen Aufsatz, dem ColorOS 12 (ColorOS 12.1 mittlerweile). Doch ein Update auf ColorOS 13 und dem Unterbau Android 13 ist bereits in der Pipeline und sollte bald schon ausgeliefert werden können. Für mich ist ColorOS, neben EMUI (von Huawei) eines der schönsten Android-Skins, die man haben kann. Einfach durchdacht und ja, natürlich auch recht Apple nah, vielleicht empfinde ich sie auch genau deshalb so gut.
Meiner Meinung nach dürfte das OPPO Reno8 Pro 5G, wie generell alle OPPO Smartphones, mit deutlich weniger vorinstallierten Apps daher kommen. Damit meine ich nicht die vornehmlich praktischen OPPO eigenen Apps. Nein, ich meine die üble Bloatware, welche chinesischen Smartphone Hersteller einfach auf all ihren Smartphones platzieren. Das ist eine Seuche wie früher noch bei Windows Rechnern diverser Hersteller.
Doch kommen wir zum Positiven. Das OPPO Reno8 ist ein stylishes, cooles Smartphone aus der Mittelklasse mit einer exzellenten Selfie-Kamera, bei dem es Spass macht es zu benutzen. Du bist in der Android-Welt zu Hause und möchtest etwas Neues? Es muss nicht unbedingt ein Flaggschiff-Smartphone sein, dennoch möchtest du nicht auf die Power verzichten? Dann könntest du beim OPPO Ren8 Pro genau richtig liegen.
Wie steht es ums Reno8 5G?
Nein, ich hatte das OPPO Reno8 5G nicht selbst im Test, ich konnte aber in Paris etwas damit herumspielen. Aktuell ist das OPPO Reno8 Pro 5G preislich etwas zu hoch eingestuft. Wer auf den MariSilicon X Prozessor verzichten kann, dem rate ich unbedingt zum «nicht pro Modell» zu greifen.
Denn damit bekommst du deutlich mehr für dein Geld, je nachdem, was du natürlich damit machen möchtest.
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