Wiko U FEEL Testbericht

Wiko U FEEL Testbericht

Vorgestellt hat Wiko sein U FEEL bereits auf der MWC in Barcelona. Schon damals war ich auf das neue Flaggschiff des französischen Herstellers neugierig. Beim Blog Fest in Zürich, zu Beginn diesen Sommers, durfte ich es dann selbst das erste mal in den Händen halten und etwas damit herumspielen.

Wiko U FEEL

Das U FEEL ist mittlerweile schon das vierte Wiko Smartphone, dass ich auf Herz und Nieren getestet habe und hier könnt ihr jetzt nachlesen, wie es sich in meinem Setup geschlagen hat.
Bei den Preisen von Wiko Smartphones überrascht es mich immer wieder, was die Franzosen alles unter die Haube des Telefons packen.

Unsere Galerie mit allen Bildern zum U FEEL findet ihr hier im Blog.


Lieferumfang

  • Wiko U FEEL
  • Headset
  • Strom Adapter
  • microUSB- auf USB-Kabel
  • 3 SIM-Karten-Adapter
  • Bedienungsanleitung

Die beigelegten SIM-Karten-Adapter sind einer der Gründe, warum ich den Kauf eines Wiko Smartphones wirklich toll finde. Es wird sicherlich einige geben, die sich ein günstiges Wiko-Smartphone einfach als zweites Telefon kaufen. Im Ausland oder auch im Falle eines Schadens am Haupttelefon ist man über ein solches Zweitgerät doch sehr froh.

Vor kurzem war ich richtig happy, denn dank des Adapters konnte ich meinen Test am Huawei MediaPad M2 durchführen, da dieses keine nano-SIM unterstützt, sondern nur eine micro-SIM.


Verarbeitung

Die Rückseite beim U FEEL ist ganz neu gestaltet, wie mir gleich aufgefallen ist. Doch dazu komme ich etwas weiter unten noch im Detail.

Der Karton, in dem das neue Flaggschiff untergebracht ist, ist wie bei den Vorgängern schön gehalten und sauber gestaltet. Besonders auffällig ist er aber dank seines farbigen Aussehens. Der Aufdruck auf der Schachtel ist matt, einzig das Smartphone sticht durch seinen Glanzdruck hervor.

Die Front ist mit dem, an der Seite abgerundeten, Display-Glas bedeckt. Das Display wirkt dadurch sehr geschmeidig. Nach dem Highway Pure 4G ist es wieder ein Wiko Smartphone, bei dem auf die Platzierung des Brand-Namens auf der Frontseite verzichtet wurde. Das gibt dem Ganzen eine schöne Eleganz. Auch die Vertiefung des länglichen Fingerprint Sensors ist sanft abgerundet und wirkt dadurch sehr fein.

Die Rückseite, oben schon angeteasert, hat mich am meisten überrascht. Hier setzt Wiko auf eine «Sandstein»-Rückseite, wie man es selten bei Smartphones sieht. Das, in Verbindung mit dem Display, ergibt ein sehr wertiges Gefühl, wenn man das U FEEL in die Hände nimmt.
Zentral oben auf der Rückseite findet ihr die Kamera sowie einen einfachen Blitz und den Wiko-Brand vor. Ganz unten gesellt sich noch der Lautsprecher, für die Musik-/Podcast-Wiedergabe oder einen Anruf, dazu.
Den internen Speicher könnt ihr mit einer passenden microSD Karte auf bis zu 64 GB erweitern. Dazu müsst ihr einfach nur die Rückseite ablösen – da findet ihr auch die beiden SIM-Karten-Schächte vor.

Beim Rahmen setzt Wiko auf zwei verschiedene Materialien. Zum einen befindet sich oben und unten Kunstoff. Darin verbaut ist oben der 3.5 mm Klinkenstecker und unten der microUSB-Port zum Aufladen des Telefons. Auf den beiden Seiten wiederum setzt man auf Aluminum.
Auf der rechten Seite befinden sich die beiden Bedienungsknöpfe: Oben der Ein- und Ausschalt-Knopf und gleich darunter die Lautstärkewippe.

Display

Das in der Einleitung schon beschriebene Display verfügt über eine Diagonale von 5″. Bei der Technologie setzt Wiko auf IPS und löst es mit 720 x 1'280 Pixel auf. Somit bietet es auch eine gute Blickwinkelstabilität und die Farben wirken sehr natürlich.

Das Display
Das Display

Was auch sehr angenehm ist, ist das gegen den Rand leicht abgerundete Display. Das kommt vom sogenannten 2.5D Display. Auffällig – bei all meinen Tests und verschiedenen Smartphones die ich im Büro habe – ist natürlich, dass die Auflösung mit 720 x 1'280 Pixel eher gering ist. Doch auch hier muss man den Verkaufspreis wieder mit beachten.

Fingerprint Sensor

«Fingerprint Sensor» – ja, ihr habt euch nicht vertan oder versehentlich auf einen anderen Testbericht gewechselt. Wiko verbaut in sein CHF 199.- Smartphone einen Fingerprint Sensor. Eine Funktion, die es sonst nur bei Flaggschiffen der doch deutlich höheren Preisklassen zu finden gibt. Dazu kommt, dass er noch weitere Funktionen mit sich bringt.

Der Home-Button
Der Home-Button

Zum einen lässt sich durch eine sanfte Berührung die Bildschirmsperre aufheben. So weit so gut, das können alle anderen Sensoren fremder Hersteller auch. Doch Wi(e)cool Wiko hat das Ganze noch etwas weiter gedacht.
Eine Funktion, die ich mir einheitlich von den grossen wie Apple, Samsung, Huawei und Co. schon länger wünsche, bringt das junge französische Unternehmen einfach so mit ein. Je nach Konfiguration könnt ihr einen oder auch mehrere Finger im System hinterlegen und das Smartphone somit auch mit anderen Fingern als nur dem Daumen freischalten. So macht es ein jeder Hersteller, bei Wiko könnt ihr für diese einzelnen Fingern aber auch noch unterschiedliche Funktionen/Befehle hinterlegen.

Ich habe die Funktionen zum Beispiel folgendermassen belegt: Mit dem rechten und linken Daumen entsperre ich das U FEEL – je nachdem, in welcher Hand ich es gerade habe.
Mit dem Zeigefinger starte ich die Instagram App, mit dem Mittelfinger rufe ich meine Mutter/Frau/Freundin oder wen auch immer an.

Der Fingerprint Sensor funktioniert sehr schnell, was mich – wieder auf den Preis des Geräts bezogen – sehr überrascht hat. Die Konfiguration eines einzelnen Fingers geht sehr rasch, vor allem im Vergleich zu anderen Fingerprint Sensoren. Das spiegelte sich bei meinem ersten Versuch dann schlussendlich auch in der Funktionalität wider.

Prozessor

Drei Gigabyte RAM hat Wiko dem U FEEL spendiert. Diese stehen dem Quad-Core 1,3 GHz, 64 Bit Prozessor bei und bringen dem Smartphone Power mit. Dabei setzt Wiko auf einen ARM Cortex-A53 1'300 MHz Prozessor mit vier Kernen.

Akku

Ausgestattet ist das Wiko U FEEL mit einem 2'500 mAh Akku. Dieser ist fix verbaut und kann zwar eingesehen werden, wenn die Rückseite des Smartphones entfernt wird, aber nicht herausgenommen werden.
In meinem typischen Androiden Nutzungsverhalten komme ich damit gut über einen Tag hinaus. Ich habe sogar mehrfach – ohne über die Nacht zu laden – auch den nächsten Morgen noch erlebt. Weniger fleissige Nutzer werden damit sicherlich auf 1.5 vielleicht sogar schon 2 Tage kommen.

Das geöffnete Smartphone
Das geöffnete Smartphone

Kamera

An Smartphones von Wiko schätzte ich bislang, dass trotz des schlanken Designs, die Kamera ins Gehäuse integriert wurde und nicht hervor steht. Beim aktuellen Modell ist dem leider nicht so, sprich legt man das U Feel flach auf den Tisch, dann kann man es sehr leicht um hin und her wackeln bringen.
Glücklicherweise handelt es sich um einen 13-Megapixel-Sensor, der dementsprechend mehr bietet als die bisher von Wiko verbauten Kameramodule. Insgesamt könnt ihr auf 13 MP zurückgreifen. Leider aber ist das Ergebnis wie beim Highway Pure 4G nicht ganz so optimal, wobei Wiko beim Pure mit einem Android Update gut nachbesserte. So hoffen wir hier auf das selbe. Besonders schwer fallen dem U FEEL Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen.

Vorderseitig wurde eine 5 MP Kamera verbaut, die dank einem LED-Blitz für ansprechende Selfies auch bei nicht idealen Lichtverhältnissen sorgt.

Wie bereits erwähnt, ist die Rückseitig verbaute Kamera in der Lage Bilder mit bis zu 13 Megapixeln aufzunehmen. Wechselt man ins 16:9-Format dann sind es noch 10 Megapixel. Nimmt man Videos auf, dann kann dies zum einen in 720p oder zum anderen in FullHD (1080p) geschehen, obwohl ein 720p-Display verbaut wurde.

Audio

Das Thema Audio in einem dünnen Smartphone ist immer so eine Sache. Die Postion eines Lautsprechers bei einem Smartphone oder Tablet ist ein weiterer Punkt. Beim U FEEL haben sie den Speaker zentral auf der Rückseite angelegt. Hinter einem runden, durchlöcherten, Sieb findet ihr diesen auch in die Rückseite eingelassen.

Die Rückseite
Die Rückseite

Heisst aber auch, dass ihr beim Musikhören, wenn ihr das Smartphone flach auf den Tisch legt, nicht alles mitbekommt und es etwas dumpfer klingt.


Software

Neben der Hardware ist auch das Betriebssystem sowie die wichtigsten Apps ein wichtiger Entscheidungsträger für oder gegen ein neues Telefon.

Android mit Wiko

Wiko hat mich in den letzten Jahren mehrfach überzeugt. Indem sie bei diesem kleinen Preis nicht nur tolle Hardware verbauen, sondern auch im Aussehen des eigenen Smartphones gerne etwas kreativer sind.

Wie immer verzichtet Wiko auf ein aufgeblasenes OS. Sie fügen neben den muss Google Apps nur wenige zusätzliche hinzu. Im Falle des U FEEL liessen sie z.B. auch den Ordner mit den ganzen vorinstallierten Spielen wie beim Fever weg. Was geblieben ist, ist zum Beispiel die Clean Master App.

[appbox googleplay com.cleanmaster.mguard]

Dazu gekommen ist dafür eine von Wiko entwickelte Telefonassistent App. Mit Hilfe dieser könnt ihr verschiedene Einstellungen und Optimierungen vornehmen. Dazu gehören:

  • Energiemanagement
  • Mitteilungsdienst
  • Start-Optimierung
  • Wache
  • Standard-Anwendung
  • App-Upgrade
  • Benachrichtigungs-Manager

Diese App rate ich euch, nachdem ihr euer Backup vom letzten Smartphone eingespielt, oder es neu konfiguriert habt, gleich mal zu durchlaufen. Hier findet ihr zum Beispiel, welche Rechte ihr an die einzelnen Apps vergeben habt. Ihr könnt eine Anrufer-Blacklist erstellen, die Benachrichtigungen einzeln oder gar generell aktivieren/deaktivieren. Am Besten spielt ihr damit einfach etwas herum.

Smart Action

Neu findet ihr in den Einstellungen auch ein paar zusätzliche Möglichkeiten. Eine davon sind die sogenannten «Smart Action»'s. Standardmässig sind diese deaktiviert, was für den normalen Anwender auch sicher so passt, denn zu viele Gesten und Tab-Funktionen können auch verwirrend sein.

Durch ein zweifaches Tippen auf den Bildschirm könnt ihr diesen zum einen sperren aber auch wieder aktivieren. Ihr kennt das sicherlich von anderen Herstellern – eine Funktion, die ich an den meisten anderen Smartphones vermisse und mir gerne auch bei teureren Modellen wünschen würde. Das Aktivieren und Deaktivieren des Screens könnt ihr auch einzeln an-, bzw. ausschalten.

Zu den smarten Aktionen gehören auch noch weitere Punkte, wie das Umdrehen des Smartphones wenn man das Telefon schnell stummschalten möchte. Das intelligente Antworten auf einen Telefonanruf, indem ihr es einfach ans Ohr nehmt. Dem direkten Anruf aus einer SMS oder dem Telefonverlauf heraus etc.

Allesamt nützliche Features, wenn man sie denn möchte – ansonsten einfach deaktiviert lassen.

Smart Gesture

Gestartet werden diese durch eine Wisch-Geste vom linken Eck gegen die Mitte. Anschliessend ist das «Gesture-Panel» für euch zugänglich.

Von Haus aus sind, nachdem ihr es aktiviert habt, drei Gesten hinterlegt:

  • «O» für die Kamera App
  • «M» für die Musik App
  • «C» für die Telefon App

Leider können diese nicht angepasst werden, hätte ich doch gerne ein «T» für die Telefon-App. Doch der Mensch ist ein Gewohnheits-Tier und man gewöhnt sich schnell daran.

Ihr könnt natürlich auch noch weitere Gesten hinzufügen. Grundlegend sind drei Funktionen dafür vorgesehen.

  • Eine App starten
  • Jemanden anrufen
  • Jemandem eine SMS zusenden

Dies ist eine Funktion, die ich eher selten genutzt und deshalb auch nach kürzerer Zeit wieder deaktiviert habe.

Screenshots machen

Screenshots des aktuellen Display Inhalts zu machen, ist eigentlich ganz einfach – nur handhabt dies jeder Hersteller etwas eigenwillig. Wiko ist beim U FEEL dazu übergegangen, dies über eine Gesten-Steuerung zu lösen.
Ihr streicht einfach mit drei Fingern auf dem Display von oben nach unten (oder umgekehrt). Hierbei achtet aber darauf, dass ihr nicht ganz oben beginnt, ansonsten zieht ihr das Notification-Center herunter. Nachdem ihr den Screenshot gemacht habt, speichert ihr dieses durch weiteres nach unten ziehen ab, oder löscht es, indem ihr es nach oben streicht.


Technische Details

  • Grösse: 143.5 x 71.5 x 8.5 mm
  • Gewicht: 147 g
  • Prozessor: ARM Cortex-A53 1'300 MHz
  • RAM: 2 GB
  • Speicher: 16 GB
  • Erweiterung: microSD bis zu 64 GB
  • Display: IPS 5.0″
  • Auflösung: 720 x 1'280 pixels (~294 ppi)
  • Kamera Front: 5 mp
  • Kamera Rückseite: 13 mp
  • Akku: 2'500
  • Farben: Creamy, Limone-Grau, Chocolate, Slate und Space Grau
  • Betriebssystem: Android 6.0

Fazit zum Wiko U Feel

Neben dem U FEEL gibt es auch noch eine Lite Version, welche der Hersteller auf den Ladentisch bringt. Diese unterscheidet sich in ein paar Details. Unter anderem hat die Lite Version 1 GB weniger RAM hat und man sieht es auch optisch und fühlt es haptisch. Die Rückseite weist eine normale Kunststoff-Beschichtung auf und wirkt dadurch auch nicht so edel wie der grosse Bruder.

Mit ihren Smartphones zielt Wiko auf eine junge Käuferschicht ab, die kein teures Flaggschiff der bekannten Hersteller von ihren Eltern gesponsert bekommen. Genauso aber auf preisbewusste Kunden, die gute Technik haben möchten, aber nicht den Flaggschiff-Aufpreis bezahlen möchten.
Beim Wiko U FEEL bekommt ihr ein, mit aktuellem Android versehenes, günstiges und sauber verarbeitetes Smartphone in die Hände gedrückt.

Dank seiner rauen Rückseite bleibt es auch gut in der Hand liegen und ihr müsst nicht – wie bei anderen Modellen – Angst haben, dass es euch gelegentlich aus den Fingern rutscht.

Die unverbindliche Preisempfehlung von Wiko liegt für das U FEEL bei CHF 199.-.

 

4 Kommentare zu „Wiko U FEEL Testbericht“

  1. Ich habe mir im letzten Jahr nach deinem testbericht das ganz dünne von Wiko gekauft.
    ein Telefon was ich heute noch gerne fast täglich nutze um zu Hause auf dem Sofa kleine Mini-games zu spielen. Meinst du lohnt sich hier ein Update-Kauf für mich?

  2. Pingback: gt6316 Wiko U Feel - #GeekTalk Podcast

  3. Pingback: Wiko U FEEL Wettbewerb | Pokipsie's digitale Welt

  4. sehr spannend – so macht doch android sinn – ohne das ganze samsung verbastel zu einem tollen preis – schon klar verkauft sich android so gut bei den jungen…

    und doppelsim ist toll – hoffe hier dass endlich die AppleSim auch im iPhone aktiviert werden kann…. da kenne ich jemanden mit hohem datenverbrauch im ausland der wuerde das lieben =)

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