Microsoft machte es mit seinem Continuum-Feature vor und hat leider auf fast ganzer Linie versagt. Knapp zwei Jahre später im 2018 zeigte Samsung mit seinem Galaxy S8 die erste Version von Samsung DeX. Was in meinen Augen zuerst nach einer «billigen» Kopie ausschaute, entwickelte sich über die letzten Jahre fleissig weiter.
So weit, dass sich meiner einer das ganze während der aktuellen Home-Office-Zeit nochmals freiwillig etwas genauer angeschaut hatte.
Die Note-Reihe und ich
Inhaltsverzeichnis
In meinem Testbericht zum Samsung Galaxy Note 10+ habe ich euch meine schwierige Vergangenheit mit der Note-Reihe schon berichtet.
Dazu kam, dass ich in den Jahren 2011 bis 2017 den Aufstieg von Huawei hautnah miterlebt hab und ein jedes derer Smartphones ausgiebig getestet hatte. Dies zumindest, bis sich unsere Wege irgendwie zwischen dem P10 und dem P20 verloren haben.
Doch in den letzten beiden Jahren bin ich schwer beeindruckt von Samsung und ihrer Entwicklung. Begonnen bei der Smartphone Hardware aber vor allem beim Android und wie sie alles umgekrempelt haben.
Alternativ dazu hab ich noch OPPO für mich entdeckt. Super Hardware, knackige Softwarelösungen und das alles zu einem echt ungeschlagenen Preis.
Aktuell habe ich das Note 10+ und das OPPO Reno 2 täglich auf mir und in intensiver Nutzung. Beide haben für mich ein spezielles Einsatzgebiet, welches sie bestens meistern.
Samsung DeX – was ist das überhaupt?
Wie die fleissigen Leser hier im Blog vielleicht mit bekommen haben, hat das Galaxy Note 10+ in meinem Test hier im Blog super abgeschnitten. Das war auch der Grund, warum ich mir dieses Modell für mein DeX-Experiment ausgesucht hab.
Welche Modelle sind DeX-Kompatibel?
Grundsätzlich funktioniert DeX bei allen Galaxy Modellen ab der 8er Version. Bei den Tablets hat es mit der 4er Generation gestartet und bei dem Note Modellen mit dem Note 9.
Hier in der Tabelle findet ihr, die aktuellen Modelle, welche die Funktion unterstützten.
S-Reihe | A-Reihe | Note-Reihe | Fold-Reihe | Galaxy Tablets |
---|---|---|---|---|
Galaxy S8 | Galaxy A90 5G | Galaxy Note8 | Galaxy Fold | Galaxy Tab S4 |
Galaxy S8+ | Galaxy Note9 | Galaxy Tab S5e | ||
Galaxy S8 Active | Galaxy Note10 | Galaxy Tab Active Pro | ||
Galaxy S9 | Galaxy Note10+ | Galaxy Tab S6 | ||
Galaxy S9+ | Galaxy Note10 5G | |||
Galaxy S10 | Galaxy Note10+ 5G | |||
Galaxy S10+ | ||||
Galaxy S10 5G | ||||
Galaxy S10e | ||||
Galaxy S20 | ||||
Galaxy S20+ | ||||
Galaxy S20 Ultra 5G |
Smartphone als Computer nutzten
Doch kommen wir zum Grundgedanke der Zwischenüberschrift oben.
Samsung DeX macht aus eurem Smartphone ein «Computer». Vom kleinen zum grossen Monitor in Sekundenschnelle. Obwohl, darf man bei einem Note von klein sprechen?
Dazu müsst ihr einfach euer Smartphone mithilfe eines USB-C-Kabels an einen externen Monitor oder an einen Fernseher / Beamer anschliessen.
Smartphone als Fernbedienung nutzen
Mit DeX könnt ihr das Smartphone nicht nur als Computer-«Ersatz» nutzen es lässt sich damit auch steuern. Während ihr eine PowerPoint Präsentation auf dem Beamer oder dem Fernseher im Sitzungszimmer (Thema Agenturpitch) laufen lässt, könnt ihr das Smartphone als Fernbedienung nutzen.
Smartphone als Zweitmonitor nutzen
Ein weiteres Einsatzgebiet ist der vom Multitasking. Hängt ihr euer Smartphone an eurem externen Monitor und bringt es somit in den Samsung DeX-Modus, könnt ihr die beiden Bildschirme auch geteilt einsetzten.
Auf dem grossen Monitor schaut ihr euch eine Netflix-, Sky Show-Serie und am Smartphone schreibt ihr E-Mails / SMS oder tauscht euch über eine Messenger App mit euren Mitarbeiten aus. Wichtiger Hinweis an der Stelle ist sicherlich, dass ihr die beiden Streaming Dienste im Browser nutzten, müsst, da die beiden Apps noch nicht kompatibel sind. Das liegt aber sicherlich daran, dass Samsung hier den Fokus eher Richtung Arbeit als Vergnügen richtet. Obwohl, wenn ich mir die kompatiblen Apps so anschaue, da sind in den letzten Monaten auch ein paar Spiele mit dazu gekommen.
Das ganze funktioniert natürlich auch umgekehrt, ihr arbeitet am externen Monitor und schaut auf dem Smartphone ein Video oder ein Film.
Samsung DeX am Ultrabook / MacBook
Spannend ist auch die Lösung welche Samsung mit der Samsung DeX App anbietet.
Ist die App einmal geladen (und unter Windows auch installiert) könnt ihr diese starten. Dann öffnet sich ein Virtualisierungsfenster, wie ihr es evtl. für fremde Betriebssysteme kennt.
Je nachdem, wie schnell euer Computer ist, kann es hier natürlich zu etwas Performance-Einbussen kommen. Da ich nur im Home-Office unterwegs war, hab ich mein Smartphone nur am Monitor benutzt.
Look-and-feel
Ab dem Moment, an dem euer Smartphone angestöpselt ist, verändert sich das Android in der Optik aber auch der Nutzung.
Wer schon einmal ein Chromebook ausprobiert hat, wird sich ziemlich schnell heimisch fühlen. Mein letzter Test eines solchen ist schon ewig her. Vom Prinzip ist es aber ein sehr abgesacktes Windows. Ihr bekommt einen Desktop mit Verknüpfungen zu euren Dateien, dem Internet (Samsung Browser), der Gallery und den Einstellungen geboten.
Das wichtigste aber sicherlich, ihr habt ein Multi-Windwos Betriebssystem, so wie ihr es am Rechner gewohnt seid. Sicherlich kann Android seit einigen Versionen auch zwei Apps zeitgleich geöffnet haben, doch das ist meist mehr ein Krampf als etwas Nützliches.
Das System läuft flüssig, ihr könnt mehrere Fenster nebeneinander öffnen. Umso grösser die Auflösung von eurem externen Monitor umso mehr macht das mit mehreren Fenstern auch Sinn.
Damit ist man von Haus aus gleich deutlich flexibler und schneller in der Nutzung.
Ich glaube auch, bei der jungen Generation die meist ausser Smartphone und Tablet nicht wirklich etwas anderes kennen wird das auch so sein. Spätestens nach der anfänglichen Findungsphase.
Mein Setup für den Samsung DeX Test
- Samsung Galaxy Note 10+
- Lenovo Q27q
- Logitech MX Keys
- Logitech MX Master 3
- Satechi Typ-C Multi-Port Adapter 4K
- Satechi USB-C auf USB-C-Kabel
Ich habe das Note 10+ mit DeX vier Tage, fast exklusiv genutzt. Es gab zwei, drei Aufgaben die ich am stationären Windows Laptop erledigt habe. Ansonsten hatte ich einzig das Smartphone und einen externen Monitor (Lenovo Q27q den ich aktuell am Testen bin – Testbericht folgt hier im Blog) auf dem Tisch.
Gut ganz die Wahrheit ist das nicht. Wer mein Schreibtisch kennt, weiss, dass da immer einiges an Gadgets drauf herumliegen. Mein MacBook blieb aber konsequent im Rucksack verstaut.
Am Note selber habe ich den oben verlinkten Satechi Multi-Port-Adapter angesteckt. Von da aus geht das HDMI-Kabel in den Monitor, einen Logitech Unifying-Adapter und das USB-C auf USB-C-Kabel in Richtung Stromquelle.
Kompatible Apps
Ein USB-C-Kabel habt ihr sicherlich herumliegen, somit ist die Hürde, es einmal selber auszuprobieren sicherlich nicht die grösste. Dennoch lohnt es sich, schnell mal einen Blick auf die kompatiblen Apps zu werfen:
- Microsoft Word
- Microsoft Excel
- Microsoft PowerPoint
- Microsoft Remote Desktop
- Microsoft OneDrive
- Microsoft OneNote
- Microsoft Outlook
- Skype
- Parallels Access
- Parallels Client
- Adobe Premiere Rush
- Gmail
- Google Photos
- Teamviewer for Remote Controll
- Spotify
sind nur ein paar von den ganzen Möglichkeiten. Wer gerne auch mal auf dem Smartphone ein Video schneidet, der ist sicherlich schon mal über Adobe Premiere Rush gestolpert. Seit es die App auch für Android gibt, ist es meine liebste Software um Videos zu schneiden.
Genau da hab ich mir schon ein paar Mal gedacht, ein grösserer Monitor wäre nichts Verkehrtes und schwups, mit Samsung DeX ist das möglich.
Genauso verhält es sich mit grösseren Tabellen (egal ob es im Browser ist oder über die native Excel App auf dem Smartphone.
Funktioniert Samsung DeX und wofür hab ich es eingesetzt?
Es kommt ganz darauf an, was ihr mit eurem Rechner zu Hause so alles macht.
Microsoft hat mit Windows 10 vielen auch älteren Rechnern wieder neues Leben eingehaucht. Dennoch bemerke ich im Freundes und Bekannten-Kreis im letzten drei-viertel-Jahr, die immer wieder auftauchende Frage, nach einem neuen Rechner oder ob sich das heute anders lösen lässt.
Seit dem Riesen Erfolg der Smartphone hat der heimische Rechner immer mehr an Bedeutung verloren. Hier sprech ich nicht von Gamern, Hobby- oder gar professionellen Fotografen, sondern von der grossen Masse an Menschen. Zu Beginn waren es noch die monatlichen Rechnungen und der eine oder andere Brief, den man noch auf dem grossen Rechner geschrieben hat. Mittlerweile geht aber auch das sehr einfach über mobile Apps.
Ich habe für euch einige Tests so gemacht. Zum einen mit den ganzen Microsoft Office Apps, die ich sowieso täglich nutze über das Bloggen direkt im Browser am grossen Monitor. Wobei der Monitor nicht zu gross sein darf, denn hier merkt man des Androids Schwäche. Android Apps sind fürs Smartphone gemacht und selten für Tablets oder noch grössere Flächen ausgelegt.
Fazit zu Samsung DeX
Gleich vorneweg, wer einen Computer mit performanter Hardware nutzen muss für seine Arbeit, der muss hier gar nicht weiterlesen. Sobald natürlich Dienste und Apps mit einem VPN Aufbau genutzt werden müssen, dann wird es hier schon schwieriger. Da seid ihr natürlich mit einem Laptop und vollwertigem Windows deutlich besser aufgestellt.
DeX als Alternative zum heimischen Computer, das kommt ganz und gar auf das Einsatzgebiet an. Die grösste Schwierigkeit ist sicherlich, dass im Homescreen und und bei gewissen Apps die Anzeige auf dem Screen immer in den hochkant-Modus wechselt.
Auch nicht weiterlesen sollten alle die keine Kompromisse machen können. Denn diese müsst ihr auf jeden Fall eingehen mit Samsung DeX.
Was auch nicht funktioniert sind zu grosse Monitoren. Umso kleiner der Monitor und umso weniger Auflösung dieser hat, umso besser. Denn hier zeigt sich ein generelles Android Problem.
Android Apps sind für Smartphones gemacht! Schon auf dem Tablet sind die meisten Apps unbrauchbar. Und bitte, liebe Android Fans, reines hoch skalieren einer App bedeutet nicht, dass die nun Tablet kompatibel ist.
Dennoch, warum nicht selber mal den Versuch wagen? Wie oben schon beschrieben braucht es – neben dem externen Monitor oder Fernseher – einzig das passende USB-Kabel und evtl. noch einen Adapter.
Oben hab ich die Analogie in Richtung Google Chromebook gezogen, diese möchte ich hier im Fazit nochmals hervorholen.
Wer seine ganzen Aufgaben am Rechner mit einem Google Chromebook händeln kann, dem reicht auch die Lösung von Samsung DeX. Dazu braucht ihr nicht noch eine extra Hardware. Sofern die von euch verwendeten Apps auch für Samsung DeX optimiert sind. Das ist natürlich das wichtigste.
Einfachen Aufgaben, wie Texte, Briefe und E-Mails schreiben, oder wie ich das Bloggen das geht ohne Probleme von fast jedem Browser aus. Ich würde mir einfach noch ein paar einen alternativen Browser, wie zum Beispiel Opera und ein gescheites Bildbearbeitungsprogramm wünschen.
Opera könnt ihr natürlich, wie viele andere Apps auch nutzen, doch diese sind vielfach nicht ganz angepasst. Auch wenn ich jetzt – um beim Beispiel vom Browser zu bleiben, keine markanten unterschiede von Opera und Chrome bemerkt hab.
Nach meinem Test weiss ich, dass es für mich funktionieren könnte, wenn ich keinen Computer in der Nähe hab. Natürlich braucht das ganze aber auch ein wenig Einarbeitungszeit.
Um beim Galaxy Note 10+ zu bleiben, hier ist die Möglichkeit von einer microSD-Karten Unterstützung natürlich sehr praktisch, damit bekommt ihr zum sonnst schon grossen Speicher nochmals deutlich mehr rein in den kleinen Computer.
Wohin geht die Zukunft?
Als Apple sein erstes iPhone vorgestellt hat, hatten viele nur ein kleines Schmunzeln dafür übrig. Heutige Smartphones haben aber die Power, von der so mancher Desktop-Rechner träumt.
Mobile und stationäre Betriebssysteme verschmelzen immer mehr ineinander. Ich bin echt gespannt, was Samsung in der Zukunft bei DeX noch integrieren wird.
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