Gut Ding will Weile haben, so ist es überall auf der Welt und manchmal auch bei Gadgets. Wenn man bedenkt wie viele Gadgets heutzutage erst beim Kunden reifen, ist das etwas länger warten manchmal nicht einmal ganz so schlimm. Um das rauszufinden durfte ich beim FRITZ!Fon C6 nun doch über ein Jahr geduldig sein.
Gut, ganz so lange war es dann auch wieder nicht. Vorgestellt wurde uns das chice, kleine Telefon für den Heim- oder Büro-Gebrauch an der IFA 2018.
FRITZ!Fon C6 im Test: Die konsequente Weiterentwicklung
Inhaltsverzeichnis
Kategorie | Hersteller | Software Version |
---|---|---|
Telefon | AVM | 03.04.25 |
Genau zum IFA Start 2019 konnte ich euch hier im Blog vermelden, dass das neue Telefon von AVM nun im Schweizer Handel erhältlich ist. Seither ist nun auch genug Zeit und intensive Tests mit dem Telefon über die Bühne gegangen, sodass ich euch hier und jetzt im Beitrag ein bisschen was über meine Erfahrungen berichten kann.
Video – Warum ich mein FRITZ!Fon nicht mehr missen möchte
Begleitend zum Video gibt es übrigens auch einen Beitrag hier im Blog zum Nachlesen.
Lieferumfang
- FRITZ!Fon C6
- Akkupack
- Ladestation mit Netzteil
- Bedienungsanleitung
FRITZ!Fon C6 und die Verarbeitung
Ausgeliefert wird das Telefon in einer typisch blauen AVM-Box. Darauf seht ihr schon, dass ihr die beste HD-Sprachqualität bekommt, dass sie für die FRITZ!Box optimiert ist und ihr damit auch eure E-Mails- und RSS-Feeds-checken, sowie Webradio anhören könnt.
Auf der Rückseite geht die Funktionsliste dann nochmals deutlich weiter. Begonnen bei Weckrufen (mir Radio/Podcasts), Babyfon, Smart-Home-Steuerung etc. Da ist das kleine Telefon wirklich vielseitig.
Im Inneren der Box findet ihr gleich obendrauf die Bedienungsanleitung. Dieses Mal in einer chicen (aber fast etwas überflüssigen) Papiertüte, zusammen mit einem kleinen Produkt-«Katalog»/Übersicht aktueller AVM-Produkte.
Gleich darunter finde ich das Telefon selber, die Docking-Station und das dazugehörige Stromkabel. Der Tischständer für das Aufsetzen zum Aufladen des Akkus ist leicht gewichtiger. Damit bleibt das Telefon schön stabil stehen. Auf der Unterseite findet ihr zwei Gummistreifen, die quer über die Unterseite gehen, das erhöht die Standhaftigkeit gleich nochmals.
Wenn ich das FRITZ!Fon C6 mit meinem FRITZ!Fon C5 vergleiche, dann sind die Grundmasse fast identisch. Es ist genauso breit, genauso lang und nur ca. 5 mm dicker. Dafür aber auch nicht mehr so eckig wie der Vorgänger und es liegt besser in der Hand. Alles in allem einfach ergonomischer. Was gleich auffällt, ihr könnt den Akku neuerdings auch selber tauschen.
Bei den Knöpfen und der Display-Grösse ist alles gleich geblieben. Einzig, das Drücken der Knöpfe ist nochmals ein wenig angenehmer. Der Druckwiderstand der einzelnen Tasten ist weniger hart.
Zuerst möchte ich ein klein wenig auf die Technik, welche AVM im Telefon verbaut hat, eingehen, bevor es dann zur Konfiguration übergeht. Für alle unter euch, die das ganze nicht so ganz interessiert, hüpft einfach zum nächsten Kapitel!
CAT-iq 2.0 und was AVM hier mehr leistet
Für alle unter euch, die sich jetzt fragen, was genau dieses CAT-iq 2.0 genau ist, keine Angst, ich wusste es vor meiner Recherche in diesem Internet auch nicht. CAT-iq 2.0 ist logischerweise eine Weiterentwicklung vom Standard der ersten Version.
Grundsätzlich könnt ihr das als einen genormten Standard in der DECT-Technologie verstehen. Dahinter verbirgt sich ein Herstellerübergreifender Standard der die ganzen Telefone (welche natürlich diesen auch beherrschen) unter einander kompatibel machen, für gewisse Grundfunktionen. Darüber könnt ihr die herkömmlichen Telefonanwendungen mit IP-Netzen verknüpfen. Das hat den Vorteil, dass ihr dann über den Standard neben dem Telefonieren auch Funktionen wie Web-Feeds oder Internet-Radio nutzen könnt. Damit dies möglich wird, hat man die Datenübertragungsrate auf bis zu 384 kbit/s erhöht.
Wer sich jetzt denkt «aber mein FRITZ!Fon C5 kann das ja schon lange», ja dem ist so. Dies liegt auch daran, dass die FRITZ!Fon's grundsätzlich kompatibel ist zum oben genannten Standard. Sie wurden aber nicht speziell dafür zertifiziert. Denn sie gehen mit dem eigenen FRITZ!OS und den Möglichkeiten hier deutlich weiter.
Dazu gehören Funktionen wie die:
- Anruflisten
- Den Anrufbeantworter (oder davon gleich mehrere)
- interne Telefonie
- «Durchsagen» starten
Konfiguration und Einstellungen – FRITZ!Fon OS / FRITZ!Box OS?
Die meisten Einstellungen lassen sich direkt im Menü vom FRITZ!Fon C6 vornehmen (dies gilt natürlich auch für das C4 und C5er). Wer einen mobilen oder stationären Rechner zur Hand hat, macht das aber sicherlich einmal initial direkt am Rechner über den Browser. Da wählt ihr euch über die URL fritz.box und meldet euch lokal an eurer Fritz Box an. Hier im Menu findet ihr dann diverse Einstellungen beim Menüpunkt «Telefonie».
Die Einstellungen lassen sich natürlich über den Menüpunkt «System» – «Sicherung» Backup'en und später auch wieder einspielen. Fleissige Leser hier im Blog wissen ja, wie wichtig Backups sind. Die ganzen Telefonbucheinträge lassen sich am besten auch über den Browser machen, da es am Telefon doch etwas ungewohnter ist. Ausser ihr seid auch so alt wie ich und könnt noch auf den 3×3 Zahlenfeldern so schnell tippen wie alle anderen sonnst im 10 Finger-System.
In den Einstellungen findet ihr auch die Möglichkeit den Startbildschirm vom FRITZ!Fon C6 zu individualisieren. Hier stehen euch sieben Möglichkeiten offen. Bei den Klingeltönen findet ihr 29 unterschiedliche, vordefinierte zur Auswahl. Über den Browser direkt im FRITZ!OS lassen sich noch bis zu fünf eigene Töne im Hochladen.
Wie oben, in der Anleitung, angerissen, könnt ihr das C6 auch als Wecker nutzten. Dabei lassen sich neben normalen Klingeltönen auch Internet Radio dazu verwenden. Den von euch gewünschten Webradio müsst ihr natürlich vorab unter «Heimnetz» – «Media-Server» – und dann im Reiter «Internet-Radio» erst einmal eintragen. Anschliessend lässt er sich in den Einstellungen zu den Klingeltönen auch aktivieren.
Hier wünsche ich mir von AVM die Anbindung an die Podcast-Wiedergabe, sodass ich gleich definieren kann, dass mir zum Wecken die #GeekTalk Daily abgespielt wird.
FRITZ!Fon C6: Funktionen die euch das Telefon bietet
Neben dem, dass ihr die meisten Einstellungen, wie oben beschrieben, auch auf dem Telefon direkt ausführen könnt, lässt sich das Telefon auch noch für mehr nutzen.
Dazu gehört zum Beispiel das Ansteuern vom Smart Home. Zumindest den Bereich, den ihr über die DECT-Schnittstelle der FRITZ!Box ansteuern könnt. Damit lassen sich die intelligenten Steckdosen, der Heizkörper-Regler oder auch AMV-Lampen fernsteuern.
Podcasts hört man am besten über einen geeigneten Podcatcher. Wer im Schlafzimmer gerne Podcasts hört, aber sein Smartphone nicht da drin haben möchte kommt in eine kleine Zwickmühle. Hier könnt das FRITZ!Fon für euch einspringen. Denn über die Web-Feeds lassen sich einfach Podcast-Formate integrieren.
Neu beim C6 ist auch, dass ihr Töne nicht nur über den analogen 3.5-mm-Klinkenstecker ausgeben könnt. Das heisst, über die WLAN-Schnittstelle lässt sich zum Beispiel ein Fernseher für die Beschallung nutzen und/oder auch WLAN-fähige Audio-Boxen. Dafür geht ihr einfach in den Einstellungen beim Punkt «Heimnetz» auf «Mediaplayer» und wählt dann entsprechend aus.
Wenn ihr Gäste erwartet, oder ihr spontan Besuch erhaltet, könnt ihr direkt am Telefon das WLAN und/oder das Gäste-WLAN aktivieren oder auch deaktivieren. Das funktioniert natürlich auch sehr gut, um die eigenen Kinder zu verwirren. Wenn sie behaupten, dass der Papa wieder einmal über die MyFRITZ!App das WLAN-Signal gekappt hat. Nein, dem ist nicht so, das Smartphones liegt ausser Reichweite. Und nein, ich bin natürlich kein «böser Papa». Aber es gibt Momente, auch wenn das zum Glück nur sehr selten vorkommt, da funktioniert das deaktivieren vom WLAN als kleines Druckmittel in der Erziehung #lach.
Wie ihr genau Podcasts hört mit dem FRITZ!Fon, das könnt ihr übrigens auf pocatcher.ch nachlesen.
Eine weitere, tolle neue Funktion, welche ich erst jetzt mit dem C6 wirklich hab, kennengelernt sind die «Durchsagen». Damit könnt ihr von einem – lokal befindlichen – FRITZ!Fon zum nächsten quasi «funken». So könnt ihr zum Beispiel die Kleinen rufen, wenn es Essen gibt oder die Frau/den Mann aus dem Büro zum Esstisch ordern etc.. Das ist natürlich «nur» ein internes untereinander Telefonieren, doch ein einem Haushalt mit mehreren Menschen und/oder in Büros eine sehr praktische Geschichte.
Der Anrufbeantworter im FRITZ!Fon C6
Ein Punkt warum ich die Telefone aus dem Hause AVM so mag, ist definitiv der integrierte Anrufbeantworter. Hierzu muss ich aber kurz etwas ausholen, um den Anrufbeantworter einzusetzen, benötigt ihr kein Telefon von AVM. Das ganze funktioniert auch mit «nur» einer FIRTZ!Box. Denn der FRITZ!Box Router ist nicht nur ein Router, er ist auch eine komplette DECT-Telefonanlage.
Dank dieser Möglichkeit hab ich mir zwei fast kostenlose SIP-Nummern zugelegt, welche ich jetzt in meinen Webprojekten hinterlegt habe. So auch auf der Kontakt-Seite hier im Blog. Wer darauf anruft, landet in erster Linie direkt auf dem Anrufbeantworter. Die Audio-Aufnahme erhalte ich dann anschliessend via E-Mail zugespielt und ich kann – sobald ich dazu komme – zurückrufen. Wenn ich aber im Büro bin, dann kann ich direkt in der MyFRITZ!App den Beantworter ausschalten.
FRITZ!Fon C6 und die Akkulaufzeit
Mit 1'000 mAh ist der Akku doch deutlich grösser, als der im Vorgänger Modell, dem C5 (mit 750 mAh). Dazu hat AVM kommuniziert, am Akku-Management geschraubt zu haben. Für meinen Einsatz und mich zu Hause und im Büro hatte schon das Vorgänger-Modell immer gut Akku. Somit denke ich, hat man hier sicherlich nichts falsch gemacht. Solltet ihr FRITZ!Fon-Poweruser sein, würde mich, es wundern, wie bei euch der integrierte Akku der Telefon-Apparate Platz hat. Schreibt es mir doch in die Kommentare.
Laut Angaben vom Hersteller liegen hiermit bis zu 16 Stunden Gespräche drin. So lange sind, hoffentlich, eure Bürotage nicht regelmässig. Im Standby kommt ihr auf bis zu 12 Tage.
Audio- und Sprachqualität
Bei der Audiowiedergabe setzt hier AVM auf die HD-Telefonie. Dies mit dem 7-kHz-Code G.722 klingt nach einem nicht merkbaren Namen. Spielt aber auch keine Rolle, wichtig ist ja, wie das in euren Ohren klingt. Doch nicht nur direkt am Telefon bekommt ihr HD geboten, auch über den integrierten Lautsprecher gibts HD-Qualität.
Wenn ich mal keine Lust habe, den Hörer am Kopf zu halten und/oder am Computer etwas nachschauen muss, dann stecke ich eines meiner Headsets seitlich in den 3.5 mm Klinken-Eingang und telefoniere darüber. Der 3.5 mm Klinken-Port ist übrigens nicht mehr oben am Telefon, sondern seitlich unter einer Silikon-Lasche zu finden.
Technische Details
- Grösse: 150 x 48 x 15 mm
- Gewicht: 111 g
- Akku: 1'000 mAh
- Display: 320 x 240 Pixel mit 262'000 Farben (180 ppi)
- Farbe: weiss
FRITZ!Fon C6 im Test: mein Fazit zum AVM-Telefon
Für mich ist das FRITZ!Fon C6 eine logische und auch konsequente Weiterentwicklung. Es liegt gut in der Hand und die Audioqualität ist top! Damit telefoniert man einfach gerne.
Mir gefällt die neue Form, damit liegt das FRITZ!Fon einfach noch besser in der Hand. Somit, wer auf der Suche nach einem Telefon für sein Zuhause ist, sollte sich unbedingt das C6 etwas genauer anschauen. Alle, die den Vorgänger haben, können getrost noch ein paar Jahre damit weiter telefonieren, denn wie bei AVM üblich bekommen ja auch die älteren Gerätschaften – nach Möglichkeit – die neuen Funktionen spendiert.
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*Eventuelle Kauf-Links können Spuren von Affiliate enthalten.
Originalbeitrag: 03. Dezember 2019
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