Auf meiner To-do-Liste habe ich den Eintrag schon seit Jahren stehen. Wollte ich doch damals (im 2017), als ich mein Netzwerk von meiner heissgeliebten 7490 auf die FRITZ!Box 7590 ge-updated hatte die «alte» Box meinen Eltern vermachen. Im Gegensatz zu mir, haben meine Eltern, dank der Swisscom Box die freie Wahl beim Router.
Hier im Beitrag zeig ich euch, wie ich das Netzwerk meiner Eltern, dank dem FRITZ!Mesh Set auf ein neues Level gebracht habe. Gleich vorneweg, ja ich bin mir bewusst, dass die kleine Box ihre Limitationen hat, doch für die kleine Leistung meiner Eltern passt sie perfekt.
Kleiner Hinweis, das Projekt ist noch nicht gänzlich abgeschlossen. In einem nächsten Durchgang müssen die beiden Repeater noch besser positioniert werden. Plus die kleine FRITZ!Box soll den Swisscom Router ersetzen. Aktuell ist die Box kaskadiert im Einsatz.
Upgrade für meine Eltern – warum mit einer FRITZ!Box?
Inhaltsverzeichnis
Die Frage und somit auch das Kapitel ist ganz einfach. So hab ich die kleine Box immer im Blick und kann ihnen in den meisten Fällen auch sofort helfen, wenn es mal Probleme geben sollte.
So richte ich mir zum Beispiel einen Push-Service ein, der mir sofort eine Meldung sendet, wenn etwas im Netzwerk nicht funktioniert. Somit weiss ich, schon vor meinen Eltern, wenn am Netz etwas nicht stimmt. Wie ich das mach, dazu gerne ein anderes Mal mehr, wenn es euch interessiert.
Wie schaut das Netzwerk vorher aus
Meine Eltern leben in einem Dreistöckigen Haus. Aktuell ist es so, dass sie eine Swisscom Box im obersten Stockwerk stehen haben. Dieses ist für das hauptsächlich benutzte WLAN-Signal zuständig. Leider aber kommt das nicht das WLAN Signal kaum in den mittleren Stock und überhaupt nicht im untersten Stockwerk an.
Von der Swisscombox geht eine direkte Ethernet-Kabelleitung in einen Devolo PowerLine Adapter. Von da aus, über den Stromkreislauf, in den untersten Stock.
Dieser Adapter findet seinen Ausgang unten, im Erdgeschoss, genauer gesagt im Hobbyraum. Da ist der PowerLine Adapter mit einem alten Computer verbunden (der kein WLAN-Modul hat).
Gleichzeitig stellte der Devolo Adapter ein zweites WLAN zur Verfügung. Darüber konnten meine Eltern immer zwischen den beiden WLAN-Netzwerken hin und her switchen.
Das war noch in einer Zeit, bevor Mesh ein grösseres Thema wurde und ja, das müssen wir jetzt endlich korrigieren.
Meiner einer ist ein grosser Fan von Mesh-Netzwerken. Somit ist klar, dass bei einem Neuaufbau des Netzwerks dies auch sauber konfiguriert wird. Aktuell haben sie immer einen Wechsel von einer SSID in die andere, wenn sie sich durch das Haus gehen. Dies wirkt sich nicht nur auf die WLAN-Geschwindigkeit aus, sondern auch auf den Akku vom Smartphone.
Das FRITZ!Mesh Set
Was ich mittlerweile, drei Jahre später, natürlich nicht mehr mache, ist ihnen die 7490 ins Netzwerk zu stellen. Da ich ein Mesh-Netzwerk aufbauen möchte, bietet sich das, seit Dezember letzten Jahres auch in der Schweiz erhältliche Mesh-Set von AVM an.
Das FRITZ!Mesh Set besteht aus der schnuckligen FRITZ!Box 7530 und einem FRITZ!Repeater 1200. Den kleinen Repeater hab ich euch hier im Blog schon ausführlich vorgestellt.
Damit ist es – wie generell mit AVM Produkten – sehr einfach, das von mir geplante Mesh-Netzwerk aufzubauen.
Dazu kommt, dass die beiden Geräte äusserst kompakt ausgefallen sind und ich meinen Eltern auch nicht grosse Hardware irgendwo in den Ecken stellen muss. Das ist ein grosser Vorteil, auch wenn die AVM Hardware ein schlichtes Design hat und nicht gross ins Gewicht fällt.
Der Lieferumfang
- FRITZ!Box 7530
- Stromkabel 1.5 m lang
- DSL-Kabel 4 m lang
- LAN (Netzwerk) 1.5 m lang
- Bedienungsanleitung
Die Installation vom FRITZ!Mesh Set's
Das in Betrieb nehmen des FRITZ!Mesh Set's war ein einfaches.
Die FRITZ!Box hab ich mit dem beigelegten Ethernet-Kabel mit der Swisscom Box verbunden (wie gesagt ich musste in einer ersten Stufe das ganze mit einer Brücke (kaskadiert) installieren). Dann musste die FRITZ!Box 7530 nur noch via dem Stromkabel an die Steckdose und schon war ich bereit.
Über den Browser, via fritz.box, bin ich zur Login Maske vom FRITZ!OS gelangt und hab den Assistenten Punkt für Punkt durchgearbeitet.
Das Verbinden mit dem FRITZ!Repeater
Nachdem ich mit der FRITZ!WLAN App herausgefunden hab, wo dass das WLAN am schlechtesten ist, hab ich den Repeater dort in einer Steckdose deponiert.
Jetzt musste ich noch am Repeater und an der FRITZ!Box den WPS Button drücken und schon waren die beiden gekoppelt. Damit gingen alle wichtigen Daten, wie die SSID, das Passwort und alle anderen Einstellungen direkt an den Repeater über.
Messwerte vor und nach der FRITZ!Mesh Set Installation
Natürlich hab ich vor dem Umbau erst einmal in allen drei Stockwerken ein paar Performance Messungen gemacht. Diese jeweils mit drei unterschiedlichen Geräten, aber mit der gleichen Messmethode. Hierfür habe ich jeweils den Spendetest by Ookla genutzt.
Ich habe die Messungen pro Gerät jeweils dreimal gemacht. Einmal durch den Tag und einmal Abends. Die Werte, unten in der Tabelle, sind die Durchschnittswerte der ermittelten Werte.
Wer das Bild oben dran etwas genauer anschaut, wird feststellen, dass ich noch einen FRITZ!Repeater 2400 ins Netzwerk mit aufgenommen hab. Dieser gehört nicht zum Mesh Setup, ich hab ihn aber zur Verbesserung der Werte mit ins Netzwerk aufgenommen. Wahrscheinlich hätte auch ein zweiter FRITZ!Repeater 1200 genügend Leistung gebracht. Doch irgendwas scheint in der Decke vom 2. Stockwerk drin zu sein, genauso wie in Innenwänden von diesem Stockwerk.
Bei der Tabelle unten findet ihr in der ersten Spalte die Werte vor der Installation. Im 2. Stockwerk hab ich das WLAN der Swisscom-Box erwischt, im 1. Stock und im Erdgeschoss kam das WLAN in den meisten Fällen vom Devolo PowerLAN-Adapter.
In der zweiten Spalte findet ihr die Werte vom Mesh-Set. Die FRITZ!Box hab ich im 2. Stockwerk hingestellt und der FRITZ!Repeater 1200 im Erdgeschoss.
In der dritten Spalte findet ihr die ermittelten Werte der FRITZ!Box im 2. Stock, dem FRITZ!Repeater 2400 im 1. Stock und der FRITZ!Repeater 1200 im Erdgeschoss.
Messwerte mit dem iPhone 8 Plus
Die folgenden Werte habe ich mit meinem iPhone 8 Plus ermittelt.
Vor der Installation | Mit Mesh Setup | Mit optimiertem Setup | |
---|---|---|---|
2. Stock | 40.9 / 5.73 Mbps | 40.6 / 3.10 Mbps | 40.3 / 3.80 Mbps |
1. Stock | 6.86 / 4.50 Mbps | 16.2 / 4.26 Mbps | 40.7 / 2.71 Mbps |
Erdgeschoss | 6.41 / 5.25 Mbps | 40.8 / 4.04 Mbps | 40.2 / 4.24 Mbps |
Messwerte mit dem Samsung Galaxy Note 10+
Die folgenden Werte habe ich mit meinem Samsung Galaxy Note 10+ ermittelt.
Vor der Installation | Mit Mesh Setup | Mit optimiertem Setup | |
---|---|---|---|
2. Stock | 32.3 / 8.63 Mbps | 40.6 / 4.69 Mbps | 39.4 / 4.71 Mbps |
1. Stock | Keine Messung möglich Mbps | 33.2 / 3.76 Mbps | 38.6 / 3.77 Mbps |
Erdgeschoss | 2.49 / 2.84 Mbps | 36.1 / 4.67 Mbps | 24.2 / 4.11 Mbps |
Messwerte mit dem OPPO Reno 2
Die folgenden Werte habe ich mit meinem OPPO Reno 2 ermittelt.
Vor der Installation | Mit Mesh Setup | Mit optimiertem Setup | |
---|---|---|---|
2. Stock | 38.9 / 9.66 Mbps | 38.2 / 4.52 Mbps | 37.3 / 4.68 Mbps |
1. Stock | 0.28 / 0.56 Mbps | 18.0 / 4.45 Mbps | 40.5 / 4.58 Mbps |
Erdgeschoss | 7.27 / 7.01 Mbps | 40.5 / 4.59 Mbps | 40.4 / 4.53 Mbps |
Spannend, sind die Unterschiede, die wir damit generieren konnten.
Unten im Erdgeschoss ist es klar, der verwendete Devolo Adapter war einer meiner ersten, alten Modelle. Hätte ich hier ein aktuelleres PowerLine Adapter eingesetzt wären die Resultate wahrscheinlich auch besser (hier findet ihr mein Video zu den aktuellsten Adaptern).
Aber eindrücklich ist die Leistungssteigerung durch die optimale Platzierung vom Repeater. Mein Tipp an alle, die WLAN Probleme haben, geht doch mal mit der FRITZ!WLAN App durch eure Wohnung und messt diese richtig aus.
Besucher und das Gäste-WLAN
Das Weitergeben vom WLAN war immer schon ein Thema. Hatten meine Eltern auf der Swisscom Box doch keinen beschränkten Gästeaccount. Heisst, wer von ihnen das Passwort erhalten hat, hatte nicht nur Zugriff auf die Leitung nach draussen, sondern auch noch Zugriff auf die internen Gerätschaften.
Richtig konfiguriert ist das ja nicht so ein grosses Problem, doch hier bietet ihnen das FRITZ!OS deutlich angenehmere Möglichkeiten.
So hab ich ihr, mit ein paar Klicks, ein Gäste-WLAN eingerichtet. Dieses ist nicht nur aufs Internet beschränkt, es ist auch noch leicht gedrosselt. Sodass die Priorität vom Internet immer den heimischen Nutzern obliegt.
Dazu hab ich ihr noch den QR-Code ausgedruckt. Damit können sich neue Gäste, einfach und vor allem ohne «kompliziertes» Konfigurieren, Zugang zum Internet bekommen. Plus die Gäste bekommen das Passwort nicht einmal mit.
Beim nächsten Mal werde ich ihr vielleicht noch meinen zweiten Wifi Porter mitbringen. Damit sie das ganze auch noch in optisch schön hat.
Fazit zum FRITZ!Mesh Set
Wie erwähnt, bin ich mit dem neuen Setup noch nicht fertig. Solange die Swisscom Box noch als direkter Draht ins Netz in Betrieb bleibt, schaut das ganze noch etwas wirr aus. Nach dem Abschluss kommt die FRITZ!Box direkt an die Wand geschraubt, schön unter das Gestell, sodass sie kaum mehr auffällt.
Die dazugehörigen Kabel werden schlussendlich noch mit einem Kabelschlauch schön verpackt und bis zur nächsten Steckdose geführt. Zu den Mesh-Schläuchen findet ihr übrigens ein Video von mir im YouTube Account.
Was ist jetzt noch zu tun?
Der nächste Schritt – es wird wohl rund um Weihnachten herum sein – wird der, die Swisscombox endlich ganz loszuwerden. Dazu könnt ihr etwas weiter unten noch mehr lesen.
Was ich mir jetzt noch zulegen muss, ist eine HDD für ein älteres NAS-System von mir. Diese kommt dann im Hobbyraum platziert und installiert. Mit denen werde ich meinen Eltern eine zentrale Dateiablage ermöglichen. Evtl. komm ich ja noch dazu die ganzen DVDs zu digitalisieren. Mit ihrer Apple TV könnten sie dann bei Bedarf darauf zugreifen.
Viel wichtiger aber, ein Time Machine Backup! Welches von den beiden Rechnern ein regelmässiges Backup erstellt.
Ein weiterer Schritt wäre sicherlich ein FRITZ!Fon, damit sie endlich mal ein anständiges Telefon im Haus haben. Natürlich auch, dass sie von allen Funktionen ihrer FRITZ!Box profitieren können.
Meine Mutter hat auch mal den Wunsch geäussert, die aktuelle Temperatur von verschiedenen Punkten in und ums Haus wissen zu wollen. Hierfür habe ich ihr zum einen die Xiaomi Mija Bluetooth Thermometer in verschiedenen Räumen deponiert. Als Nächstes steht die Installation einer Netatmo Wetterstation an.
Warum hänge ich den FRITZ!Routers direkt ans Netz?
Warum hab ich bei meinen Eltern den Swisscom Router vom Netz genommen? Im Gegensatz zu meinem Internet Anbieter geht das bei meinen Eltern.
Was ihr Zuhause im Internet macht, ist eure Sache! Mit wem ihr telefoniert und wie viel das geht nur euch etwas an. Der Provider muss nicht wissen, wie lange ihr welche Webseiten besucht. Vor allem aber muss er nicht wissen welches Smartphone ihr besitzt, was ihr für ein Tablet nutzt und mit welchem Betriebssystem ihr unterwegs seid.
Ich glaub, mit den Punkten, wisst ihr in etwa in welche Richtung das geht?
Der Weg dahin ist ein einfacher, ihr müsst einzig einen eigenen Router Einsetzen.
Für mich aber noch viel wichtiger, ich habe direkten Zugriff auf die Box auch von mir zu Hause oder wo auch immer ich gerade bin. Somit kann ich meinen Eltern viel schneller und effektiver helfen, wenn mal etwas nicht ganz so funktioniert wie es sollte.
Wichtiger Hinweis
Ein wichtiger Hinweis ist natürlich der: Wenn ihr euren eigenen Router einsetzt, dann sagt euch eurer Provider, dass sie euch nicht helfen können. Deshalb mein Tipp, behaltet auf jeden Fall die Providerbox. Nutzt diese in einem solchen Fall, meistens liegt der Fehler zwischen dem nächsten Knotenpunkt und eurem Haus. So kann der Provider dann auch den Fehler und kann es fixen und ihr später wieder zu eurer neuen Lösung zurückkehren.
Pingback: AVM WLAN Repeater – which one suits me – Newsy Today
Pingback: AVM WLAN-Repeater - welcher passt zu mir | Pokipsie Network
Pingback: FRITZ!Box 6850 LTE Test | Pokipsie Network