Musikkassetten digitalisieren

Musikkassetten digitalisieren

Es ist Frühling, das merkt man auch wenn man durch die Timeline seines bevorzugten Social Network surft. Zum einen weil es wieder mehr Bilder ohne Schnee und dafür mit viel Sonne sieht. Aber auch, weil der Hashtag #Frühlingsputz vermehrt auftaucht.
Bei mir gibt es in dem Sinne keinen Frühlingsputz, den ich räume/miste meinen Keller regelmässig aus. Die Inition, eine Aufräumaktion zu starten hat jeweils unterschiedliche Gründe. Dieses Mal waren es zwei.

Zum einen hab vor ein-einhalb Monaten begonnen mein Büro um zu gestallten und zum zweiten musste ich einige Kisten rüber in den Keller stellen da wir im #GeekTalk ein neues Format starten. Dazu bald schon mehr über den Blog/die Facebook Seite.

Musikkassetten digitalisieren

Dabei ist mir wiedermal eine Kiste in die Hände gefallen, die ich schon mehrfach wieder zurück gestellt hatte beim Räumen. Beim letzten Mal, im Herbst, als ich den Keller ausgemistet hatte hab ich meinen Kassetten-digitalisier-Apparat verkauft. Die Kassetten dazu hatte ich aber in der Hoffnung, irgendwann doch noch Zeit zu finden, nochmals aufbewahrt.

Als mir das Paket in die Hände viel, hab ich aber entschlossen, es jetzt doch durch zu ziehen. Ich wollte aber nicht nochmals ein CHF 200.-/300.- Gerät an zu schaffen und habe mich ein wenig umgeschaut.
Bei Brack.ch wurde ich dann mit dem Tape2Go fündig. Doch der finanzielle Widerstand für deren Anschaffung war mir dann doch zu hoch. Oder sagen wir es anders, soviel Vertrauen, in mich, dass ich mir dieses Mal wirklich die Zeit nehme hatte ich dann doch nicht. Kurz etwas ge-surft habe ich dann ein Angebot für knapp die Hälfte gefunden.

Gefunden habe ich den Basetech Walkman bei Conrad, da hab ich dann auch gleich den Bestell-Button gedrückt und durfte gleich wiedermal feststellen wie happy ich doch bei Brack.ch bin. Mein Paket wurde – da ich mit PayPal bezahlt hatte gleich für die Bestellung frei gegeben, braucht aber zwischen drei und fünf Arbeitstage bis das bei mir ist. Doch nicht nur das, beim bezahlen konnte ich kein TWINT oder Apple Pay wählen deshalb kamen nochmals 2.9% des Bestellwerts oben drauf, quasi als Strafe weil ich PayPal verwendete.
Übrigens: Hätte ich wie von Brack gewohnt mein Paket am nächsten Tag in den Händen halten wollen, hätte ich hier CHF 29.90 (neben den CHF die ich noch für den Kleinmengenzuschlag bezahle) oben drauf blechen dürfen.
Gut, fairneshalber muss man dazu sagen mit CHF 49.- pro Jahr hab ich bei Brack keinen Kleinmengenzuschlag.

Ein Erfahrungsbericht

Aber zurück zum eigentlichen Thema, auch wenn dies ein Teil vom Weg einer Kassette zu digitalisieren ist. Denn ich denke die wenigsten von euch haben noch ein Tape-Wiedergabe Gerät zu Hause. Wenn doch, dann aber sicherlich keines mit USB- oder microUSB-Ausgang. Wenn doch, dann braucht ihr sicherlich das Tutorial hier nicht.

Natürlich könnt ihr euch auch zum Beispiel auch ein Tape Deck Renkforce TP-1010USB (gibt es aktuell bei Siroop vergünstigt zu kaufen) zu legen, aber wie schon oben erwähnt war mir ja das Tape2Go zu Preisintensiv. Ich denke aber bei den beiden grösseren Modellen holt ihr Qualitativ etwas mehr raus.


Wie müsst ihr vorgehen

Als erstes gilt es, eure Kassette in das jeweilige Wiedergabegerät ein zu legen. Dann dieses mit einem USB- oder microUSB-Kabel mit eurem Rechner verbinden. Hier im Beitrag beschreibe ich euch den Vorgang über eine Software die es für Windows aber auch für macOS kostenlos zum Download gibt. Je nach Hardware die ihr verwendet liegt diesem manchmal auch schon eine dafür passende Software bei. Natürlich steht es euch auch frei jegliche andere Software dazu zu verwenden. Ich wollte einfach die Hürde so niedrig wie möglich halten.

Dann startet ihr Audacity. Für alle unter euch dich noch nie kontakt mit der Software hatten, kleine Warnung die ist unglaublich hässlich und unschön gestalltet. Dennoch ist es eine sehr «mächtige» Software und für unser Unterfangen sehr gut geeignet.

Musikkassetten digitalisieren - Kassette einlegen
Musikkassetten digitalisieren – Kassette einlegen

Bei Auphonic wählt ihr zuerst mal den Eingang vom Ton aus. In unserem Fall ist das kein Audio-Device sondern der USB-Eingang.

Jetzt gilt es erst mal in Auphonic den Aufnahme Button zu drücken und dann an der Hardware den Knopf fürs starten von der Kassetten Wiedergabe zu drücken.

Bei gewissen mit gelieferten Software gibt es die Möglichkeit die Aufnahme in einem schnelleren Wiedergabemodus vor zu nehmen. Hiervon rate ich euch aber ab. Ist eure Kassette die ihr einsetzt ganz neu, ist das meist nicht so ein Problem. Wenn ihr diese aber schon ein paar dutzende male, oder gar viel mal mehr wiedergegeben haben kann das Probleme mit sich bringen. Das liegt daran dass die Kassetten nicht für die Ewigkeit gebaut wurden.


Ton optimieren

Die von euch gemachte Aufnahme rate ich euch erst ein mal ab zu speichern. Das einfach aus Sicherheit und um ein Backup zu haben. Hierzu empfehle ich euch, erst mal einen Ton-Datei als WAV zu exportieren. Warum WAV und nicht MP3? Das ist einfach, in WAV ist die Datei zwar deutlich grösser, doch sie ist unkomprimiert. Eine MP3 Datei ist kleiner und kompakter, hierfür leider aber dann die Qualität.

Anschliessend hört ihr am besten einmal an ein paar zufällig ausgesuchten Stellen in die Aufnahme rein. Natürlich könnt ihr euch auch die komplette Aufnahme anhören, das ist natürlich immer eine Frage der Zeit die ihr investieren wollt. Hier bei bekommt ihr schon mal einen guten Eindruck über die Qualität des Tons. Etwas was euch sicherlich gleich auffallen wird, ist ein Rauschen im Ton.

Hier kommt jetzt Audacity zum Zuge. Die Software biete euch eine Reihe von Effekten die ihr hier für einsetzten könnt. Meistens hilft hier die Rauschunterdrückung oder das Normalisieren schon für ein einigermassen gutes Ergebnis.
Natürlich müsst ihr diese Effekte gar nicht einsetzten wenn ihr schon mit dem Ergebnis zufrieden seid.


Zusammengefasst

Ich habe meine Kassetten einfach und schnell überspielt. Das ganze geht relativ einfach und braucht nicht all zu viel Zeit von euch. Während der Aufnahme könnt ihr natürlich andere Aufgaben erledigen. Anschliessend habe ich habe ich diese Dateien im WAV-Format abgespeichert auf meinem NAS. Bei zwei, drei wichtigeren habe ich den Ton nach dem beschrieb oben optimiert und mir eine MP3, respektive AAC Datei daraus generieren lassen. Dennoch habe ich die WAV-Version behalten, man weiss ja nie wann man das ganze nochmals in besserer Qualität haben möchte, ein Backup zu haben ist immer gut.

Musikkassetten digitalisieren - In Auphonic aufzeichnen
Musikkassetten digitalisieren – In Auphonic aufzeichnen

Wie ihr seht braucht ihr nicht viel um eure alten Kassetten auf einem einfachen Weg zu digitalisieren. Das was am meisten kostet ist natürlich die Zeit, welche ihr dafür aufwenden müsst.

  • Hardware CHF 23.95 (ich rechne das Porto und co. freundlicherweise nicht mit ein)
  • Software kostenlos
  • Einen Computer auf der Basis von Windows, macOS oder Linux

Habt ihr überhaupt noch Kassetten, viel wichtiger habt ihr noch welche die ihr gerne digitalisieren möchtet?Ich könnte neben meinen ganzen Fach-/Sach-Hörbüchern natürlich auch meine «Martin-Hits» digitalisieren. Das war schon eine ganz andere Zeit, damals mit dem Aufnahmen von Musik direkt ab Radio.

 

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