Shure, ein amerikanischer Mikrofon-Hersteller den die älteren unter uns sicherlich vom legendären Shure 55S, dem Elvis Mikrofon her kennen. Die jüngeren wiederum kennen ihn von den, bei Influencern gut platzierten Shure SM7B Mikrofonen. Auch gehört das SM7B zu fast jedem feuchten Traum eines Podcasters.
Mit dem Motiv MV7 bringt Shure ein neues, USB-Mikrofon auf den Markt das wirklich interessant ist.
Das Shure SMB7 ist nicht das erste USB-Mikfrofon, hier im Blog findet ihr einen Sammelbeitrag zu den unterschiedlichen Mikrofonen der Shure MOTIV Serie.
XLR oder USB?
Inhaltsverzeichnis
Kategorie | Hersteller | Software Version | Kaufen |
---|---|---|---|
Mikrofon | Shure | 1.0.9 | Direktkauf Link* |
Ich habe schon mehrfach in ein Shure SM7B gesprochen, besessen hab ich aber selber noch nie eines. Das Shure MV7 hat mich dann aber doch sehr neugierig gemacht, weshalb ich es gleich beim Launch gekauft hab*.
Das Mikrofon gibt es in der Farbe Silber oder schwarz zu kaufen.
Lieferumfang
- MV7 Mikrofon
- Schraubgewinde
- USB-A- auf microUSB-Kabel
- USB-C- auf microUSB-Kabel
- Bedienungsanleitung
Verpackung
Die Verpackung ist länglich und mittig auf der Frontseite findet ihr ein Bild vom Mikrofon. Gleich darunter steht dessen Titel und der Hinweis, dass es ein Podcast Mikrofon ist.
Auf der Rückseite findet ihr dann gleich die sieben Top-Features, welches das Mikrofon bietet. Dazu zählen:
- Voice Isolation Technology
- Auto Level Mode
- Livestream Redy
- Customizable Sound Signatur
- Real-Time Headphone Monitoring
- Touch Panel Control
- Mikrofon Stand Kompatibilität
Gefolgt vom Hinweis auf den USB und XLR Anschluss auf der Rückseite vom Mikrofon und die Hauseigene ShurePlus MOTIV App. Dazu komm ich etwas weiter unten nochmals zu sprechen.
Verarbeitung
Das Mikrofon selber ist sehr wertig verarbeitet. Rund herum ist die Technik in einem metallenen Mantel verbaut. Das macht Laune und auch Freude, beim ersten Auspacken. Genauso aber auch, später beim Handling am Mikrofon-Arm, wenn man hier etwas Festes in den Fingern hält.
Anders als beim grossen Bruder ist der XLR-Anschluss direkt am Mikrofon hinten angebracht. Dieser ist in der oberen Hälfte zentral angelegt. Unten links davon findet ihr den 3.5 mm Klinkenport und rechts davon den microUSB-Anschluss. Zum Glück gehen die drei Anschlüsse nach hinten raus. Der innere Monk in mir kriegt jedes Mal einen Schauder, wenn ich die unregelmässige Anordnung sehe. Gut, das kombiniert sich wahrscheinlich auch noch mit meiner grundlegenden Abneigung gegen microUSB-Anschlüsse im Jahre 2020 (in dem das Mikrofon auf den Markt kam).
Die Halterungsgabel ist beim Shure MV7 komplett aus Metall gefertigt und macht damit einen genauso guten Eindruck. Seitlich, auf beiden Seiten, findet ihr zwei grosse Schrauben mit einer feinen Schraffierung. Damit lassen sich die Schrauben gut arritieren, wenn ihr dann eine passende Position gefunden habt.
Beidseitig findet ihr einen grossen Shure Schriftzug wieder. Genauso auffällig ist das Touch-Bedienungsfeld auf der oberen Seite. Schade nur, es wirkt, durch den verwendeten Kunststoff Überzug optisch aber auch bei Berührungen eher billig. Optisch liegt das vor allem am glänzenden Bereich, wo es sich bedienen lässt und vom Gefühl her ist das beim nicht «rutschigen» Bereich der Fläche.
Alles in allem kann man dem auch sagen es ist jammern auf hohem Niveau. Ich finde aber, es wird mit der glänzenden Optik dem sonnst coolen, matten Look nicht gerecht.
Etwa gleich unschön und billig fühlt sich die Schaumstoffkappe an, welche Shure dem MV7 drüber gestülpt hat. Beim drüberfahren mit den Fingern stellen sich mir jeweils die Nackenhaare auf. Hier hätten die Amis schon ein etwas angenehmeres Material verwenden können. Der Vorteil von dem Pop-Schutz, er lässt sich einfach, montieren, hält fest, ist aber im Notfall auch schnell wieder entfernt.
Unter dem Schaumstoffschutz findet ihr einen kleinen Mikrofon-Korb aus Metall mit einem zusätzlichen Schaumstoffschutz. Gefolgt von der eigentlich wichtigen dynamischen Mikrofon-Kapsel mit Nierencharakteristik.
Bedienung des Shure MV7
Mit dem iPhone hat Apple damals die Touch-Bedienung der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht. Deshalb sehen wir immer mehr Geräte, die via Touch bedient werden können. Das Ganze hat seine Vorteile aber auch seine Nachteile.
Der grösste Vorteil ist sicherlich, dass ihr die Bedienung darüber nicht auf der Audiospur mitbekommt. Optisch bekommt ihr auch gleich immer ein Feedback, wie die Einstellungen aktuell eingestellt sind.
Der grösste Nachteil ist sicherlich, dass ihr damit kein haptisches Feedback bekommt. Somit lässt sich das Mikrofon nicht blind bedienen. Das macht sich in einer hektischen Aufnahmesituation natürlich nicht gerade gut. Mein Tipp, schaut euch die Einstellungen vorab gut an, sodass ihr, während einer Aufnahme auch gut Einstellungen vornehmen könnt. Während der Aufnahme bekommt ihr die Einstellungsmöglichkeiten nämlich kopfüber angezeigt.
Mit der Touch-Fläche auf der linken Seite stellt ihr das Mikrofon auf Stumm. So könnt ihr Situationen überbrücken, die nicht in die Aufnahme mit reingehören. Im Frühling sind das bei mir zum Beispiel die fiesen Nies-Attacken, die die ganzen Pollen verursachen.
Auf der rechten Seite wechselt ihr zwischen den Einstellungsmöglichkeiten des Reglers vom Mikrofon und dem angeschlossenen Kopfhörer. Anschliessend lässt sich über den dazwischenliegenden Regler via der acht Punkte stufenweise Änderungen vornehmen.
ShurePlus MOTIV Audio App
Das, was Shure mit dem Touch Panel schlecht gelöst hat, macht es mit der ShurePlus MOTIV App wieder wett. Denn die ganzen Einstellungen, welche ihr am Mikrofon vornehmen könnt, die könnt ihr auch direkt in der Software erledigen. Das Gute daran, auf der Aufnahme bekommt ihr davon nichts mit, denn das gibt keine Rückkoppelung auf die Audiospur.
Das Beste, ihr könnt verschiedene Voreinstellungen (presets) festlegen. Je nachdem, wofür ihr das Mikrofon alles benötigt ist das sehr wichtig. Wer kennt das nicht, wenn man in Teams reingeht müssen die Einstellungen anders getätigt werden als, wenn ihr eine Podcast-Aufnahme macht oder ein Game via Stream begleitet.
Damit ihr euch die ganzen Einstellungen nicht merken müsst, lassen sich diese abspeichern.
Mauelle-Einstellungen
Zu den, direkt am Mikrofon angelegten Einstellungen kommen in der ShurePlus MOTIV App noch einige weitere mit dazu.
Begonnen bei der Mikrofonverstärkung, welche ihr in 0.5er Schritten von 0 dB bis 36 dB hochschrauben könnt. Darunter folgt die Monitormischung, der Equalizer und der Kompressor. Beim letzteren könnt ihr zwischen:
- Aus
- Hell
- Mittel
- Stark
unterscheiden. Dazu kommt noch der Limiter den ihr aktivieren könnt.
Wem das alles zu viel ist, kann von «Manuell» auch auf den «Auto-Pegel» wechseln.
Auto-Pegel-Einstellungen
Was mir gut gefällt, sobald ihr – am Mikrofon, oder in der Software – die Mikrofon-Stummschaltung aktiviert habt, «leuchtet» diese nicht nur direkt am Mikrofon, sondern auch in der Software rot auf. Auch hier habt ihr wieder zuerst die Voreinstellungen, welche ihr vornehmen könnt. Gefolgt von der Monitormischung, der Mikrofon-Position und dem Tone.
Bei der Position legt ihr fest, ob ihr nah oder weiter weg vom Mikrofon seid. Beim Tone habt ihr drei Wahlmöglichkeiten:
- Dunkel
- Natürlich
- Hell
Nah heisst bei Shure übrigens mit einem Abstand von 2.54 bis 15 cm. «Weit» geht dann von 15 bis 45 cm Abstand.
Technische Details
- Grösse: 164 x 153 x 153 mm
- Gewicht: 0.55 kg
- MFI zertifiziert: ja
- Wandeltyp: Dynamisch
- Richtcharakteristik: Richtmikrofon (Nierencharakteristik)
- Verstärkungsbereich: 0 bis 26 dB
- Limiter: Ja
- Kompressor: Ja
- Farbe: Silbern
Fazit zum Shure MV7
Optisch erinnert das Shure MV7 natürlich an den grossen Bruder. Es ist aber doch einiges kürzer und dicker und wirkt dadurch ein klein wenig Pummeliger.
Nicht nur in der Optik unterscheiden sich die beiden, auch bei der Bedienung und bei den Anschlüssen. Schlussendlich natürlich auch im Ton, darauf möchte ich hier in diesem Test aber nicht gross eingehen. Ausser, wenn ihr den USB-Anschluss nicht wirklich benötigt, dann nehmt gleich noch etwas mehr in Währungseinheiten in die Hand und greift zum Klassiker.
Doch kommen wir zurück zum MV7, meinem Fazit und das, wie im Titel versprochen aus der Sicht eines Podcasters. Optisch gefällt das Shure MV7 wirklich sehr gut. Es ist auch ausgeklügelt, egal ob ihr es auf einem Tischstativ im Einsatz habt, an einem Mikrofon-Arm, oder von der Decke hängend montiert nutzt. Der Shure-Brand wird immer richtig herum angezeigt.
Für mich, der im letzten Jahrzehnt fast täglich auf das Bluemic Yeti Pro gesetzt hat, war es natürlich eine Umstellung. Musste ich bei diesem immer seitlich reinsprechen, ist es beim Shure MV7 eine frontale Beschallung mit meiner Stimme. Ich für mich nutze das MV7 immer über die XLR-Schnittstelle. Der aufgezeichnete Ton und die breite dieses ist beim analogen Weg viel umfänglicher. Doch ich mag es, auch flexibel auch einmal mit dem iPad Aufnahmen machen zu können. Offiziell wird das, laut Auflistung von Shure auf deren Webseite nicht unterstützt, doch das kann man leicht «umgehen». Sollte euch das wundernehmen, wie das geht, das erklär ich in einem anderen Beitrag, sofern gewünscht.
Wer alleine eine Aufnahme macht und niemals mit mehreren Menschen vor Ort Audio-Aufnahmen aufzeichnet, der wird mit dem Shure MV7 und seiner expliziten Nierencharakteristik zufrieden. Wer aber mehr möchte und auch mal mehr als nur eine Person, direkt vor dem Mikrofon haben möchte, sollte sich das Yeti Pro etwas genauer anschauen. Bei diesem findet ihr unterschiedliche Aufnahme-Modis.
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