OnePlus Buds Pro 2 Test

OnePlus, seit Anfang dieses Jahres, nun endlich auch offiziell in der Schweiz vertreten. Im Februar hat der chinesische Anbieter gleich zum Start mit dem OnePlus 11 und den Kopfhörern, den OnePlus Buds Pro 2, um die es im heutigen Test geht, zwei tolle Produkte auf den Markt gebracht. Die Kopfhörer sind eine, der Ersten, welche die Google Umsetzung von Spatial Audio (wie du es vielleicht von Apple her kennst) einsetzten, doch taugen die In-Ear-Kopfhörer auch im Gesamtpaket?

Chice In-Ear-Kopfhörer von OnePlus

Bei der Vorstellung, in Zürich, durften wir schon einmal das neue Smartphone und die Kopfhörer etwas in die Finger nehmen. Damals hatte ich vor allem vom Case einen sehr guten Eindruck. Hier kann ich schon etwas spoilern, der erste gute Eindruck hat sich nicht durch den ganzen Test gezogen.

Lieferumfang

• Ladecase mit den Kopfhöern
• USB-A- auf USB-C-Kabel
• Zwei zusätzliche Silikonaufsätze
• Die Bedienungsanleitung

Verpackung

Die Verpackung vom OnePlus Kopfhörer kommt im typischen Rot von OnePlus daher. Nicht komplett, aber seitlich, links und vorn mit einem angenehm breiten Streifen setzt der Brand hier seine Akzente. Da findest du auch das Produkt abgebildet, das Case und die Kopfhörer separat und einen Hinweis auf das Hi-Res-Audio-Zertifikat (LHDC). Links, im roten Streifen steht der Brand, der Name vom Produkt und die Farbe, für die du dich entschieden hast.

Die Wahl ist hier recht beschränkt und gleich fast, oder sagen wir es mal so, ist passend zum OnePlus 11-Smartphone gehalten. Ein fast schwarz und ein grün-Ton, der auf den Namen Arbor Green hört.

Seitlich findest du noch den Hinweis, dass hier OnePlus mit einem Kooperationspartner am Kopfhörer gearbeitet hat. Wer das ganze ein wenig verfolgt, es ist der gleiche Partner, den auch OPPO in dem Bereich der Audio-Produkte hat. Dynaudio, ein dänischer Hersteller von Audio-Produkten, unterstützt hier die beiden Firmen mit ihren Kopfhörern.

Im Inneren ist alles sauber verstaut und bringt die Produkte gut zu dir als Kunden

Verarbeitung

Einmal ausgepackt nimmst du sicherlich gleich deinen neuen Kopfhörer, oder besser gesagt das Ladecase in die Finger. Mir gefiel der Ansatz mit dem flachen Case, ähnlich wie ihn Samsung mit ihren Buds auch verfolgt sehr gut. Damit passen sie auch sehr gut in den Sack (die Hosentasche und können auch im Gadget-Rucksack gut ihren Platz finden.

Das Ladecase ist natürlich aus Kunststoff gefertigt, es ist angenehm leicht und dank des matten Finnisch auch nicht rutschig.

Vorne findest du eine leichte einkerbung am Deckel und am unteren Teil zu gleichen Massen, dieser dient dazu, dass du den Deckel einfacher anheben kannst. Unten ist der Boden vom Case bauchig gehalten wie auch der Deckel.

Rückseitig findest du dann zentriert, im unteren Teil eine USB-C-Aussparung. Darüber lässt sich der Akku im Case und der Kopfhörer aufladen, dazu aber weiter unten, beim Kapitel zum Akku, mehr.

Einleitend habe ich erwähnt, dass der sehr gute erste Eindruck nicht durch den ganzen Test hindurch hat halten können. Etwas, was ich an den Apple AirPods, den OPPO, Huawei oder was auch immer Kopfhörern, die analog der AirPod-Kopfhörer aufgebaut sind, so extrem mag, ich kann diese einhändig bedienen. Damit meine ich nicht die Steuerung der Musik, nein ich meine das öffnen und schliessen vom Ladecase. Denn die vorher genannten lassen sich perfekt mit einer Hand öffnen und dann kannst du mit der zweiten Hand die Kopfhörer rausknobeln und ins Ohr setzen.

Klingt nach einem sehr kleinen «Problem» im Grund genommen ist es ein extremes Luxusproblem, doch das Ding ist, hast du es einmal gehabt, misst du alle zukünftigen Produkte daran.

Natürlich, mit etwas Übung (genauer genommen etwas mehr Übung) kannst du es auch bei den OnePlus Buds Pro 2 Kopfhörern, dennoch ist es nicht angenehm und einfach machbar.

Dafür aber liegen die Kopfhörer deutlich angenehmer als zum Beispiel bei gewissen Mitbewerbern im Case drin. Durch das breite Case liegen diese schön flach nebeneinander und können einfach und schnell aus der Ladebox genommen werden. Auch musst du sie nicht noch siebenmal in den Fingern drehen, du kannst sie direkt aus dem Case in deine Ohren stopfen.

Damit die In-Ear-Kopfhörer nicht rausfallen benötigst, hat OnePlus kleine Magnete in der Ladeschale und auch in den Kopfhörern verbaut. Das ist auch wiederum keine Erfindung von OnePlus, das machen mittlerweile alle Kopfhörer Hersteller so.

Die Tendenz bei den In-Ear-Kopfhörern geht immer mehr in die Richtung, dass der Stummel, welcher aus dem «Ohr heraus» schaut, immer noch kürzer werden muss. Ich würde sagen, bei den Buds Pro 2 von OnePlus ist die maximale Schrumpfung schon weit fortgeschritten. Vor allem, wenn du dann die Kopfhörer noch über Touch bedienst. So viel sei aber bereits verraten, die Lautstärke kannst du darüber nicht mehr ansteuern, hierfür musst du per Smartphone oder der Smartwatch steuern. Das ist schade, aber liegt sicherlich auch an dem kurzen Stummel.

Konnektivität

Damit du deine neuen Kopfhörer mit deinem Smartphone, deinem Tablet oder auch deinem Computer verbinden kannst, nutzt du Bluetooth. Bei den Buds Pro 2 setzt OnePlus auf Bluetooth 5.3, dem aktuell neusten Standard, der sich vor allem durch seine gute Sparsamkeit beim Akku hervortun kann. Als zweiter und auch sehr wichtiger Punkt ist natürlich auch die Audioqualität zu nennen.

Praktischerweise setzt OnePlus auf AAC, SBC, LC3 und auf LHDC. Ersteres ist bei vielen aktuellen Smartphones mit dabei. Der letzte, LHDC ist eher etwas, worauf aktuell nur chinesische Anbieter, wie Huawei (mit ihren FreeBuds 5i) und Ähnliche setzten. Das heisst, hast du kein aktuelles Huawei Smartphone oder gar ein OnePlus, dann kannst du nicht von der vollen Audioqualität profitieren.

Du hast mehr als ein Gerät, dass du nutzt. Wenn du am Arbeiten bist, auf dem Weg dahin oder auch im Privaten, dann ist das Wechseln von einem Gerät zum anderen immer eine «Qual» gewesen. Das ist zum Glück nicht mehr so, denn auch die Buds Pro 2 setzt auf Multi-Device-Koppelung. Damit kannst du zwei Geräte gleichzeitig koppeln und dann auch schnell und bequem auf das nächste umschalten.

Das ist besonders dann praktisch, wenn du mit dem Tablet einen Film anschaust und ein Anruf reinkommt. Schwups, mit dem Annehmen dieses geht der Film auf Pause und die Kopfhörer schalten auf das Smartphone um.

Akku

Beim Thema Akku hat der Hersteller angegeben, dass die einzelnen Kopfhörer ganze sechs Stunden lange durchhalten wollen. Dazu kommt noch der 520 mAh verbaute Akku im Ladecase drinnen. Damit sollen die Knubbels nochmals dreimal aufgeladen werden.

Der genannte Wert ist natürlich immer ein Richtwert, wenn man mit einer Leistung von 30 % ohne aktivierten ANC Musik hört. Mein Vorteil ist, dass ich recht leise Musik oder auch Podcasts geniesse, somit liegen meine gemessenen Werte über der Zeit immer recht nahe an denen vom Hersteller.

In den ersten zwei Wochen hatte ich ein wenig mit dem Ladecase zu kämpfen, welches immer wiedermal meinte, dass es leer seie und ich es dann gleich wieder aufladen durfte. Nach wenigen Minuten hat es aber wieder die vollen Werte darauf. Das war ein wenig komisch, hatte ich aber nach den zwei, drei Malen nicht wieder.

Spannend ist hier sicherlich das Fast Charging, wie du es vielleicht schon von Herstellern wie OPPO oder auch OnePlus her kennst, kannst du auch deren ihre Kopfhörer mit einem schnell Boost voller Akku bekommen. Innert 10 Minuten Ladezeit bekommst du nämlich 10 Stunden der Nutzung raus. Solltest du eines Morgens aufwachen und leere Kopfhörer vorfinden, kannst du diese während dem Duschen wieder auffüllen.

Du hast gerade kein Kabel frei? Kein Problem, die Buds Pro 2 lassen sich auch via Wireless Charging aufladen. Hier aber natürlich nicht ganz so schnell wie über das Kabel.

Einstellungen an Kopfhörer vornehmen

Um Einstellungen an den Kopfhörer vornehmen zu können, benötigst du die auch von OPPO verwendete App HeyMelody. Aber, nur, wenn du ein iPhone dein Eigen nennst oder jedes andere Smartphone als OnePlus oder OPPO.

Bei den beiden letztgenannten funktioniert die App nicht. Du findest in den Systemeinstellungen unter Bluetooth deine Kopfhörer und da tippst du dann hinten bei der Zeile auf das «i» im Kreis. Somit gelangst du zum «geheimen» Einstellungsmenü von deinen Kopfhörern.

Im Grossen und Ganzen schaut es so aus wie in der HeyMelody App auch.
Hier drin siehst du oben die Kopfhörer selbst und den aktuellen Akku-Stand. Hast du nur einen der beiden Stöpsel in deinen Ohren, zeigt es auch nur den Akku-Stand von diesem an. Sobald du das Case öffnest, findest du auch die Werte des Ladecase und des zweiten Kopfhörers. Das ist etwas speziell und unschön.

Gleich darunter folgend geht es an die Geräuschunterdrückung, dem ANC. Hier hast du die Wahl von aktivierter Geräuschunterdrückung, ausgeschaltetem ANC und einem Transparenzmodus. Dieser ist aber sehr verhalten. Ja er lässt Töne durch, aber für mein Empfinden, oder im Vergleich mit Mitbewerbern recht wenig. Ja, ich bekomme damit, im Zug eine Ansage mit, aber wenn Menschen in der Umgebung am Reden sind, dann hätte ich gerne etwas mehr zum Mithören. Hier könnte OnePlus, meiner Meinung nach, mit einem Firmware Update aber gut auch etwas nachbessern.

Die ANC Steuerung kannst du aber noch etwas genauer einstellen. Hier für findest du vier Möglichkeiten:

• Leicht
• Mittel
• Maximal
• Intelligent
  Letztere passt sich den Umgebungsgeräuschen an. Zu der Referenz in dem Gebiet gehören seit Jahren die Kopfhörer von Sony, oder auch meiner Lieblinge die von Sennheiser.

Weiter unten kannst du noch weitere Funktionen aktivieren und auch Passtests machen deiner Kopfhörer in deinem Gehörkanal. Damit du auch sicherlich die richtigen Silikon-Aufsätze auswählen kannst.

Beim Passtest habe ich schon einmal erlebt, dass er etwas bewirken kann, auch wenn nur in sehr kleinen Dosen. Doch die restlichen Tests sind vor allem im Marketing Bereich entwickelt worden und haben, nach meinen ganzen Tests über die letzten Jahre, kaum bis überhaupt keine wirkliche Auswirkung auf die Sound-Leistung der Kopfhörer.

Klang

Den Klang von Kopfhörern zu beschreiben, ist immer so eine Sache. Sehr subjektiv ist das niedergeschriebene und auf den Autor bezogen.

Vor allem, da ein jeder einen anderen Musikgeschmack hat. Vielleicht gelegentlich noch Podcasts oder Hörbücher anhört. Das macht die Suche nach dem richtigen Kopfhörer nicht einfach und dann kommt immer noch die Passform dazu. Ein Kopfhörer kann super gut klingen und abschneiden.

Die Buds Pro 2 verfügen über eine starke Bassleistung. Das muss man mögen, oder man tut es eben nicht. Da ich immer im unteren Drittel der Lautstärkeregelung Musik höre, fällt das nicht wirklich ins Gewicht. Wenn du aber deutlich über die Hälfte gehst, um die Zweidrittel herum, dann fängt es schon recht an. Auch fällt dann auf, dass die tiefen Töne keine wirklich gute Figur machen. Aber wie gesagt, das fällt vor allem über 65 Prozent der Leistung an. Da solltest du dich eh nicht allzu lange befinden. Weiter oben scheppert der Ton dann auch schon, was bei anderen Modellen nicht so rasch passiert. Wie gesagt ich empfinde das nicht als wirkliches Problem, denn so laut hört man eigentlich keine Musik.

In Verbindung mit einem OnePlus Smartphone

Nutzt du ein OnePlus Smartphone, dann kannst du dich glücklich schätzen, dann bekommst du noch zahlreiche weitere Möglichkeiten. Wie zum Beispiel der oben erwähnte Test zum Hörprofil.
Aber auch Spatial Audio ist nur mit einem OPPO Smartphone zusammen möglich. Mal schauen, wies, kommt, wenn mehr Smartphones Android 13 erhalten, mit aktivierten Spatial Audio.

Spatial Audio

Spatial Audio ist eine klangliche Erfahrung, die ich nicht mehr vermissen möchte. Nicht permanent, aber gezielt bei einzelnen Filmen und Serien, aber auch bei perfekt dafür abgewischter Musik macht Spatial Audio ganze viel Spass.
Damit bist du deutlich mehr im Geschehen. Bei Musik ist es wie als wen du mit dem Künstler:in im Studio wärest und bei Filmen kannst du dich direkt mit ins Geschehen setzten. Das macht, je nach Umsetzung, richtig Spass.

Es kann sich hier auf jeden Fall lohnen, einen Musikstreaming Dienst zuzulegen, der Spatial Audio unterstützt. Ich nutze Apple Music und höre mich hier gerne durch die ganzen Spatial-Audio-Mixe hindurch.

Aber an die Spatial Audio-Leistung von Apple kommen die OnePlus Buds Pro 2 nicht heran.

Telefonanrufe mit den OnePlus Buds Pro 2

Zum Telefonieren nutze ich eigentlich fast immer Kopfhörer. Das ist deutlich angenehmer und vor allem kann ich dann gut und schnell auch am Computer die Tastatur und die Maus bedienen.

Aus dem Grund habe ich natürlich auch mehrere Stunden mit dem telefonieren verbracht.

Wenn du Telefongespräche an einem ruhigen Ort führst, im Büro, daheim oder sonnst wo, dann hast du recht gute Ergebnisse. Ich verstehe das Gegenüber in einer guten Qualität und kann gut dem Gespräch folgen. Das Gleiche gilt auch für mein Gegenüber.

Kommt aber etwas Wind oder andere Umgebungsgeräusche, wie zum Beispiel ein vorbeifahrender Lastwagen / Bus mit ins Szenario kann das mit dem übertragenen Ton schon deutlich weniger schön sein.

Dafür hat OnePlus doch extra drei Mikrofone an ihren Kopfhörern verbaut. Diese und eine Portion anschauen Algorithmen sollten dem eigentlich besser Einhalt Gebieten können. Zumindest schaffen hier andere Hersteller bessere Ergebnisse.

Technische Details

Fazit zu den OnePlus Buds Pro 2

Wenn du ein OnePlus, oder OPPO Smartphone dein eigen nennst, dann kann ich dir die Kopfhörer uneingeschränkt empfehlen. Denn beim Einsatz von einem OnePlus Smartphone bekommst du mehr Funktionen und mehr Möglichkeiten in der Feinjustierung deiner Kopfhörer. Hier ist schade, hat sich OnePlus nicht für weitere Systeme geöffnet. Grundlegend sollte das ja mit allen Android-Smartphones machbar sein.

Klar ein anderes Thema ist hier LHDC, der Hi-Res-Standard auf den aktuell nur chinesische Smartphone Anbieter setzen. Hier ist es etwas ähnlich wie bei der fast Charge Geschichte, auch da haben sich nur die chinesischen Hersteller zusammengetan.

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