Einige Wochen ist es nun schon her, seit Huawei seine neuen In-Ear Kopfhörer vorgestellt hatte. Wenige Tage landeten sie in meinem Briefkasten und ich konnte euch in einem Video schon Mal meine ersten Eindrücke vermitteln.
Im heutigen Beitrag möchte ich euch, von meinen Erfahrungen mit dem Huawei Freebuds Pro nach über einem Monat im Dauereinsatz berichten.
Tolles ANC mit gewöhnungsbedürftiger Bedienung
Inhaltsverzeichnis
Kategorie | Hersteller | Software Version |
---|---|---|
Kopfhörer | Huawei | 1.9.0.140 |
Die neusten In-Ear Kopfhörer von Huawei gibt es in drei verschiedenen Farben. Das ist einmal Carbon Black, Silver Frost und wie ihr hier im Beitrag (und meinem Unboxing Video) sehen könnt, Ceramic White.
Lieferumfang
- FreeBuds Pro In-Ear Kopfhörer
- Lade-Case
- USB-A- auf USB-C-Kabel
- Drei Paar Silikon Ohrinlets
- Bedienungsanleitung
Verpackung
Die Verpackung ist, erfreulicherweise aus Karton gefertigt. Das gilt nicht nur für den Karton aussen rum. Auch die Innen-Schale, in der das Lade-Case liegt. Das Gleiche gilt für das Kabel, sowie den Papierkram und die Ohrinlets beinhaltet. Das macht schon einmal einen ersten, tollen Eindruck, bei dem man ein weniger schlechtes Gewissen bekommt, wenn man weiss, dass man die Verpackung wegwirft.
Auch der kleine Halter, mit der Aussparung oben ist aus einem Stück Karton gefertigt. Hier dürften sich einige Hersteller eine Scheibe davon abschneiden.
Verarbeitung
Das Case selber kenn ich schon von den vor-Vorgänger den FreeBuds 3. Ggänzig gehalten, mit einem kleinen Spiegel auf der Rückseite, einfach in einer neuen Form. Nicht mehr rund, wie damals, sondern eher länglich und somit auch etwas grösser und breiter. Fingerabdrücke und feine Kratzer sind euch auf jeden Fall sicher, auch wenn ihr das Case vorsichtig behandelt. Zweiteres hat es in der zweiten Version weniger, oder sagen wir es mal so weniger sichtbar, denn bei dem letzten Modell hatte ich eine schwarze Version erhalten.
Doch etwas ist neu: Den Storm ins Gehäuse und somit auch die FreeBuds Pro, bekommt ihr neben dem USB-C-Port auch via Wireless. Das neue Lade-Case kann neu mit bis zu 2 W direkt Strom aufnehmen und muss somit nicht mehr zwingend über ein Kabel angeschlossen werden. Das finde ich praktisch, denn bei mir im Büro liegen einige von den Ladestationen rum und zu Hause kann ich es zum Beispiel auch auf meinem Beolit 20 legen.
Beim Aufladen über das Kabel können maximal 6 W reingesogen weren.
Soviel schon einmal zu dem Lade-Case, kommen wir zu den nicht weniger wichtigen, Kopfhörern. Hier war ich etwas überrascht, denn ein viereckiges Design hätte eher nicht erwartet. Aber in Zeiten, in denen fast alle In-Ear Kopfhörern den Apple AirPods gleichen, ist das natürlich eine willkommene Abwechslung. Was aber auch gleich wieder so paar Nachteile mit sich bringt.
Das erste Mal hatte ich Glück und ich habe die leichten Dinger einfach aus dem Case rausbekommen. Doch das zeigte sich in den Wochen danach, war nicht immer der Fall. Meistens sogar musste ich mehrere Versuche wagen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, doch daran hab ich mich auch nach etwas mehr als vier Wochen nicht wirklich gewöhnt. Doch mittlerweile bekomme ich sie doch jedes Mal beim ersten Anlauf aus dem Case.
Das Gleiche gilt beim wieder zurück ins Lade-Case legen. Kann ich viele der Mitbewerber und auch die vor-Vorgänger ohne Probleme auch blind zurück in das Case legen. Hier braucht es doch sehr gutes Fingerspitzengefühl und am Anfang vor allem immer auch Sichtkontakt.
Hat man kleine Hände, ist das alles kein Problem, doch bei grösseren Händen und auch bei dickeren Fingern, wird das teilweise schon etwas frickelig.
Das Auswechseln der Ohrinlets geht einfach über die Bühne. Dazu müsst ihr einfach ein wenig an den aufgesteckten ziehen und schon lassen sich diese vom Kopfhörer entfernen. Die neuen bekommt ihr mit ganz wenig Druck auch einfach und schnell wieder montiert. Hier hab ich auch schon ganz andere Modelle im Test gehabt.
Ich empfehle euch auf jeden Fall den Vorgang vom Passtest für Ohrhörer durch Zuspielen. Damit bekommt ihr einen Eindruck, welche der Ohrinlets am besten für euch anpassen. Die Funktion dazu findet ihr in der Huawei AI Life App, dazu etwas weiter unten mehr dazu.
Akku
Im Lade-Case sind insgesamt 580 mAh Akku verbaut. Damit können wohl die wenigsten von euch etwas Konkretes anfangen. Zusätzlich findet ihr in beiden FreeBuds nochmals je 55 mAh Akkus verbaut.
Huawei kommuniziert, dass die integrierten Akkus, bei aktivem ANC (Active Noise Cancellation) ganze vier Stunden Musikwiedergabe, oder zwei-ein halb Stunden Telefongespräche mitmachen wollen. Davon war ich am Anfang nicht wirklich so angetan. Bin ich doch durch, die Nutzung meiner Sennheiser Momentum 3 Wireless Kopfhörer verwöhnt was die Akku-Leistung anbelangt. Entsprechend verlängert sich die Nutzungsdauer natürlich beim Deaktivieren von ANC deutlich. So komm ich dann doch wieder auf ein ähnliches Level wie bei den Sennheiser In-Ear Kopfhörern.
Zwischen 35 und 40 Minuten müsst ihr, via dem mitgelieferten weissen USB-Kabel, den integrierten Akku wieder auffüllen. Solltet ihr den Weg des Wireless aufladen, gehen wollen, dann braucht ihr doch etwas länger. Die ganzen Werte kommen direkt vom Hersteller. Hier ist natürlich immer zu beachten, dass dies Zahlen vom Hersteller sind.
In meinen Test bin ich doch jedes Mal sehr nah ans Original gekommen.
Bedienung
Die Bedienung der quadratischen In-Ear Kophörer ist ein bisschen spezieller. Spezieller nicht, von der Art und Weise, mehr weil, bei jedem «Drücken» sich ein Geräusch direkt in euer Gehör überträgt. Egal ob ihr nur von oben nach unten wischt, oder drückt für eine Pause einzulegen/Telefonanruf entgegennehmen.
Speziell ist aber auch, dass die Fläche über die ihr wischt und über die ihr «druck» ausübt nicht vom Kopf weg zeigt, sondern vom Ohr in Richtung des Gesichts. Somit war es die ersten beiden Wochen ein richtiges Gefummel, bis man die ganze Steuerung ein wenig im Griff bekommen hat.
Den Google Assistant startet ihr über einen Druck von beiden Seiten, am linken Kopfhörer, bei der Standardeinstellung. Die einzelnen Funktionen könnt ihr in der Huawei AI Life App konfigurieren. Dazu weiter unten etwas mehr.
Audio
Kommen wir zum Audioklang, einem der sicherlich wichtigsten Punkte, welcher gleich nach der Passform kommt. Somit natürlich dann auch entscheidend für einen potenziellen Kauf ist. Die Passform ist, vor allem auch bei ANC-Köpfhörern ein wichiger Faktor. Schliessen die Kopfhörer nicht richtig ab, kann auch keine abschirmung nach draussen richtig umgesetzt werden.
Wie bei allen Kopfhörer-Varianten ist es auch hier eine Frage des Geschmacks. Wenn einem weiche In-Ear Kopfhörer liegen, dann dürften euch die FreeBuds Pro sichelicher zusagen.
Der Ton, welchen die FreeBuds Pro in euer Ohr leiten, mag überzeugen. Das hängt natürlich auch immer stark von das Wiedergabe-Gerät und den darauf befindlichen Audio-Qualität ab. Ist diese aber auf einem hohen Niveau dann wiederspielgt sich das ganze auch im Ton wieder.
Das Klangergebnis ist sehr ausgewogen. Weder die Bässe noch die Höhen drängen sich in den Vordergrund.
Je nach Musikgeschmack empfiehlt es sich natürlich, am Equalizer rumzuschrauben, aber halt, eine solche Funktion hat Huawei der Ai Life App nicht spendiert. Wie wäre es, Hauwei, wenn ihr so etwas noch nachreichen würdet? Je nach App, die ihr für die Musikwiedergabe nutzt, habt ihr evtl. da drin noch die Möglichkeit.
Das wäre auf jeden Fall praktisch, vor allem, wenn man gerne Basslastige Musik geniessen möchte. Grundsätzlich können die FreeBuds Pro dies auch abbilden, aber nicht von Natur aus.
Wer seine Musik ständig mit einer gewissen Bass-Last konsumieren möchte, dem empfehle ich dann doch andere Kopfhörer. Das ist jetzt jammern auf hohem Niveau und ich denke, das wird nicht ein jeder hören. In den höheren Tönen fällt es besonders auf, dass eigentlich genügend Leistung da wäre, aber in den tiefen Tönen lässt der Druck dann doch etwas stark nach. Alles in allem überzeugt der Klang der FreeBuds Pro.
Sie kommen nicht an meine Favoriten, die Momentum True Wireless 2 von Sennheiser, sind in der Anschaffung dann auch aber ein rechtes Stück günstiger. Somit passt das Gesamtbild hier auch wieder.
Das Gleiche gilt übrigens beim Telefonieren. Ich wurde, in all meinen Tests von meinen Gesprächspartnern gut verstanden und auch ich habe mein Gegenüber gut gehört. Das ist sehr angenehm, vor allem, da die künstliche Intelligenz auch noch etwas mit schraubt. Hier bleibt positiv zu erwähnen, dass Huawei gut die fremden Geräusche identifizieren und eliminieren kann. Das gänzlich ohne auf Stimmveränderungen zurückgreifen.
Auch positiv erwähnen darf ich, dass der Tragekomfort sehr hoch ist. Ich habe die kleinen Knubbels an vielen Tagen über Stunden in meinen Ohren gehabt. Meistens hab ich es aber ohne ANC genutzt. Mit aktiviertem ANC konnte ich es nicht ganz so lange auf den Ohren lassen. Das hatte ich bis jetzt aber bei allen ANC-Kopfhörern von Huawei.
Active Noise Cancelling
Ich habe so meine Probleme mit der Art und Weise, wie Hauwei ANC umsetzt. Das muss nicht schlecht sein, aber meine empfindlichen und gut hörenden Ohren empfinde ich das feine Grundrauschen, welches dafür eingesetzt wird als störend.
Ich weiss, das ist ein spezielles Problem, das nicht jeden Betrifft. Kenne ich doch einige FreeBuds Besitzer, die das feine Grundrauschen gar nicht mal wahrnehmen. Solltet ihr euch jetzt auf die Suche nach dem Grundrauschen machen, empfiehlt es sich, das Ganze in einem stillen Raum zu tun.
Sicherlich zu empfehlen ist, dass ihr vor der Nutzung der ANC Funktion einen Passtest für Ohrhörer macht. Diesen Test findet ihr in der AI Life App. Dazu komm ich gleich auch, weiter unten bei der App nochmals zu sprechen.
Sitzen die FreeBuds Pro gut in den Ohren, dann macht ANC auch richtig Spass. Gleichbleibende Geräusche wie Zuggeräusche, oder der Staubsauger werden auf ein angenehmes heruntergeschraubt. Natürlich kommt eine solche Lösung nicht an diejenigen von einem Over-Ear-Kopfhörer heran, aber ist dennoch beachtlich und genügt für viele Aufgaben.
Ins Flugzeug nehm ich aber, nach wie vor lieber Over-Ear-Kopfhörer-Lösungen mit.
Die Huawei AI Life App
Die AI Life App, welches es zurzeit nur im Google Play Store sowie der Huawei App Gallery zu laden gibt, ist einfach aufgebaut. Die Konfiguration passiert einfach, nach dem Öffnen vom Lade-Case Deckel und einem kurzen Drücken für ein paar Sekunden auf dem seitlich angelegten Knopf bekommt ihr die FreeBuds Pro auch gleich zur Auswahl. Sollte das nicht der Fall sein, dann müsst ihr einfach oben rechts auf das Plus klicken und dann der App folgen.
Einmal eingerichtet findet ihr oben dann auch gleich ein Bild eurer FreeBuds Pro und anschliessend gleich den aktuellen Akku-Stand. Dieser Bereich ist in drei Teilbereiche unterteilt. Das Case, sowie der linke und rechte FreeBuds.
Anschliessend folgt dann auch schon der Bereich des Geräuschschutzes:
- Rauschunterdrückung
- Aus
- Aufmerksamkeit
Mit Erstem ist ANC gemeint, beim Zweiten das deaktivierte Noise Cancelling und unter dem dritten Button verbirgt sich der Modus, bei dem ihr noch etwas von der Umwelt mit bekommt. Solch einen Modus empfinde ich als extrem notwendig. Vielleicht nicht gerade zu Hause, wenn man bei der Hausarbeit ist und den Staubsauger nicht ganz so intensiv hören möchte, aber sicherlich draussen beim Sport, dem Spaziergang durch das Dorf oder gar im Stadtverkehr.
Die Umsetzung des Aufmerksamkeit Geräusche Schutzes empfinde ich auch deutlich angenehmer als bei den FreeBuds Studio Kopfhörern.
Bei den Verknüpfungen legt ihr fest, welche Befehle mit welcher Bedienung angeschoben werden. Ich bin hier bei der Originalbelegung geblieben. Auch, wenn das hoch und runterschieben des einzelnen Fingers über den einzelnen FreeBud schon etwas speziell ist.
Den oben angesprochenen Passtest, für die Ohrhörer empfiehlt es sich, mit allen drei Paar Silikon Ohrinlets durchzuführen. Auch solltet ihr, die FreeBuds während dem kurzen Test-Song nicht aus den Ohren nehmen. Vorab natürlich auch kurz testen, ob denn diese auch gut in den Ohren sitzen.
Gleich daneben findet ihr die Trageerkennung. Damit steuert ihr, den mittlerweile üblichen «beim Kopfhörer aus dem Ohr nehmen Pausieren». Das ist im Zug, an der Ladenkasse oder mit Kindern sehr angenehm.
Aus der App heraus könnt ihr im übrigen auch andere, Infrarot fähige Produkte fernsteuern. Dazu zählen Fernseher, Klimaanlagen, Kameras und DVD Player und weitere Gadgets.
Technische Details
- Grösse Transportbox: 70 x 51.3 x 24.6 mm
- Gewicht Transportbox: ca. 60 g
- Grösse Ohrinlet: 29.6 x 26 x 21.7 mm
- Gewicht Ohrinlet: 6.1 g
- Besonderheiten: ANC (Aktive Geräusch-Unterdrückung)
- Treiber: 11 mm, dynamisch
- Bluetooth: 5.2
- Farben: Silver Frost, Ceramic White oder Carbon Black
Fazit zu den Huawei FreeBuds Pro
Positiv zu erwähnen ist sicherlich die Wireless Charging-Fähigkeit von Haus aus, dann auch den USB-C-Port (obwohl, ein Gadget in der heutigen Zeit ohne, geht fast nicht) und dann sicherlich auch die Unterstützung von Bluetooth 5.2. Auch, wenn es heute fast noch fast keine Smartphones und ähnliche Geräte mit dem Standard gibt. Dank Abwärtskompatibilität aber natürlich auch kein Problem.
Alles in allem machen die FreeBuds Pro einen tollen Job. Sie kommen nicht an meinen Favoriten, die Sennheiser Momentum 3 Wireless Kopfhörer ran, aber das müssen sie auch nicht. Beim normalen Sport blieben die Nubsies auch gut in den Ohren haften. Wer hier aber noch mehr Sicherheit möchte, da gibt es auch andere Lösungen (eine solche stell ich euch bald mal drüben im YouTube Account vor).
In puncto Akku-Leistung haben die FreeBuds Pro, im direkten Vergleich mit dem Vorgänger den FreeBuds 3 merklich aufgeholt. Doch auch hier kommen sie nicht an die oben genannten Favoriten von mir heran. Alles in allem stimmt aber das Gesamtpaket würde ich sagen, vor allem, wenn sie dann über die nächsten Wochen, oder evtl. Monate dann auch noch etwas im Preis fallen.
Huawei FreeBuds Kopfhörer im Vergleich
Hier im Blog findet ihr einen Beitrag, der die drei aktuellen Huawei In-Ear-Kopfhörer etwas genauer belichtet und euch evtl. bei der Suche nach dem richtigen Paar helfen kann.
—
*Eventuelle Kauf Links können Spuren von Affiliate enthalten.
Pingback: Huawei Watch Fit im Test - Nach vier Monaten im Einsatz | Pokipsie Network
Pingback: Video - Huawei FreeBuds Pro | Pokipsie Network
Pingback: Huawei FreeBuds Studio Test - Nach vier Monaten in Nutzung | Pokipsie Network
Pingback: Huawei P30 Pro NEW Edition im Langzeittest | Pokipsie Network
Pingback: Huawei FreeBuds 4i vorgestellt | Pokipsie Network