Valentinstag Geschenke - Huawei FreeBuds Studio

Huawei FreeBuds Studio Test – Nach vier Monaten in Nutzung

Im letzten November, keine zwei Monate nach den FreeBuds Pro, hat Huawei die FreeBuds Studio Over-Ear-Kopfhörer vorgestellt. Nun sind vier Monate vergangen, in denen ich die Kopfhörer fleissig testen konnte und deshalb ist es jetzt an der Zeit, ein Fazit zu ziehen.

Erfahrungen von meinem Langzeittest

Kategorie Hersteller Software Version
Kopfhörer Huawei Firmware: 1.9.0.146

Mit dem FreeBuds Studio begibt sich der chinesische Hersteller das erste Mal in die Kategorie der Over-Ear-Kopfhörer. Kratzt dabei gleich mal etwas an der unteren Preisschranke. Natürlich liegt bei einem Over-Ear-Kopfhörer mit ANC der Vergleich zu den grossen Bekannten wie Sony, Sennheiser und Bowers & Wilkins sehr nahe. Hier liegt Huawei aber beim Anschaffungspreis auch knapp CHF 100.- darunter.

Die Frage ist natürlich, wie wirkt sich das auf die Klangqualität, das ANC und den Tragekomfort aus. Das hab ich über die letzten vier Monate versucht heraus zu finden.
Den direkten Vergleich in einem Flugzeug konnte ich aktuell natürlich nicht antreten. Da machte uns im letzten Jahr Corona einen Strich durch die Rechnung.


Lieferumfang

  • FreeBuds Studio Kopfhörer
  • Stabile Transportbox
  • USB-A- auf USB-C-Kabel
  • Bedienungsanleitung

Verpackung

Die Verpackung der Huawei FreeBuds Studio Kopfhörer wirkt richtig edel. Komplett in Weiss gehalten, findet ihr auf der Vorderseite in Golden eingedruckt den Huawei-Brand, den Namen der Kopfhörer und das Huawei Logo. In einer feinen Schrift weist der Hersteller noch auf die Klangqualität und das intelligente ANC hin.
Auf der Rückseite listet euch der Hersteller noch die wichtigsten Punkte vom Kopfhörer auf.

Einzig unten findet ihr einen Aufkleber mit dem Inhalt, respektive, dem Hinweis auf die Farbe des Modells. In meinem Fall ist es ein auffällige Blush Gold. Darüber hab ich mich gefreut, denn die Alternative wäre schwarz (Graphite Black) gewesen. Das wäre nicht schlimm, ich mag schwarze Kopfhörer, aber mit dem goldenen Ton hebt sich der Kopfhörer deutlich von der Masse ab.

Verarbeitung

Einmal den Deckel der Verpackung angehoben und schon kommt die Transportbox zum Vorschein. Diese ist von einem Kunststoff umgeben, welcher die Struktur von einem Leder aufweist. Was sofort auffällt an der Transportbox, der quadratisch, dunkel-glänzende Spiegel. Diesen kennt man schon vom FreeBuds 3 und den FreeBuds Pro Kopfhörern. Solche Details finde ich extrem wichtig bei einem Brand.

Geöffnet wird die Transportbox mit einem Reissverschluss, welcher fast komplett um die Box herum geht. Aufgeklappt wird der Deckel nach links weg. In der Box findet ihr dann direkt die Kopfhörer flach drin liegend. Damit ist auch gleich klar.

In der Fläche vom Kopfhörerbügel ist eine kleine Klappe verbaut. Diese hält magnetisch zu und wenn ihr sie hoch-klappt, kommt eine kleine Enttäuschung. Das, in der Vertiefung liegende USB-A- auf USB-C-Kabel ist in Weiss gehalten. Wie cool wäre das gewesen, hätte Huawei hier ein Blush Goldfarbenes Kabel beigelegt. Doch das ist ein kleines Detail, meist lade ich den Kopfhörer sowieso an meinem Satechi USB-C-Hub im Büro.

Unter magnetischer Abdeckung
Unter magnetischer Abdeckung

Der Kopfhörerbügel ist, zumindest von der Muschel bis oben in den Bügel hinein aus Metall gefertigt. Dieses ist zum Schluss, in Richtung der Kopfhörermuschel flach geschliffen. So, dass der Bügel schön an der Muschelform anliegt. Das macht die Touch-Bedienung auf eine Art einfacher. Dazu aber mehr etwas weiter unten bei der Bedienung vom Kopfhörer.

Um den Bügel herum findet ihr ein Art-Kunstleder, welches in Richtung des Kopfes mit einem weichen Material ausgestattet ist. So liegt der Kopfhörer gut auf dem Kopf. Oben drüber, ist unter dem Kunstleder eine Kunststoffplatte platziert. Das gibt dem Kopfhörerbügel einen kantigen Look.

Die beiden Kopfhörermuscheln sind aus dem gleich, weichen Material gefertigt wie der Kopfhörerbügel. Darunter findet ihr eine Art Memoryfoam-Material. In den beiden Muscheln findet ihr in einem kleinen, roten und braunen Kreis ein «L» und ein «R». Somit fällt, die sonnst eher lästige Suche nach der richtigen Seite relativ einfach.

Links und rechts auch in unterschiedlichen Farben
Links und rechts auch in unterschiedlichen Farben

Auf meinem Kopf sitzt der Over-Ear-Kopfhörer sehr gut. Der Bügel lässt sich recht weit ausfahren, womit auch grössere Köpfe gut ihren Platz unter dem Kopfhörer finden werden. Zusätzlich könnt ihr die Ohrmuscheln auf beiden Seiten nach vorne und hinten sowie nach oben und unten klappen. Damit sollten die Kopfhörer auf den meisten Köpfen angenehm Platz finden. Ich schätze eine solche Flexibilität auf jeden Fall.

Die Bedienung

Für die Bedienung findet ihr insgesamt drei Knöpfe, der Rest wird über Touch angesteuert.

Auf der rechten Seite ist der Ein-/ und Ausschalt-Knopf, sowie einer für Bluetooth zu finden. An der linken Seite ist es ein einziger Knopf, der für die ANC-Steuerung gedacht ist. Des Weiteren findet ihr Öffnungen für die Mikrofone, welche der Kopfhörer für die ANC-Funktion benötigen und ihr natürlich auch braucht um Telefonate zu führen oder mit eurem Sprachassistenten der Wahl zu sprechen.

Wer sich jetzt fragt, wie dass die Kopfhörer ansonsten gesteuert werden – und der gleichzeitig oben in meinem Beitrag geschlafen hat – der bekommt es jetzt mit. Befehle, wie lauter und leiser, sowie ein Song/Podcast-Episode nach vorne oder zurückgeht über Touch.

Gold Blush
Gold Blush

Diese passiert einzig und allein auf der rechten Seite des Kopfhörers:

Von oben nach unten streichen und die Musik oder der Podcast wird leiser. Das Gegenteil bewirkt natürlich, dass die Wiedergabe lauter wird. Wenn ihr während einem Musikstück von links nach rechts oder umgekehrt wischt, dann geht der nächste Song an oder es geht zurück zum vorherigen.

Ein feines Tippen auf die rechte Ohrmuschel bewirkt eine Pause oder anschliessend ein wiedergeben des aktuellen Stücks.

Zu guter Letzt könnt ihr dann noch auf die Ohrmuschel tippen und den Finger kurz darauf halten. Das aktiviert euren Sprachassistenten, den ihr aktuell nutzt. Auf der Android-Seite ist es der Google Assistant und am iPhone/iPad natürlich Siri.
Da wir in unseren Breitengraden noch kein Celia haben, kommt dies evtl. nachgerüstet, sobald Huawei den eigenen Sprachassistenten auch bei uns freischaltet.

In meinem FreeBuds Studio Test hab ich bemerkt, dass man aufassen muss, wenn ihr neben dem Kopfhörerbügel und/oder unten durch streicht. Kommt man nämlich an den Bügel dran, dann funktioniert die Touchbedienung nicht.

Akku

Beim Akku hat Huawei auf beiden Seiten einen jeweils 410 mAh Stunden Akku verbaut.

Der Hersteller gibt an, dass die FreeBuds Studio mit aktivem ANC, ganze 20 Stunden halten soll. Ich hab, wie üblich, nicht auf die Stoppuhr gedrückt, in den letzten vier Monaten meines Tests. Doch ich hab auch nie einen leeren Kopfhörer angetroffen. Das liegt aber auch daran, dass wenn ich die Kopfhörer über mehrere Stunden genutzt hatte, ich sie anschliessend immer gleich ans Kabel gehängt hab.

Praktischerweise verfügt der Kopfhörer über einen Schnelllademechanismus. Innerhalb von 10 Minuten bekommt ihr ganze acht Stunden Wiedergabe in die Kopfhörer. Somit bekommt ihr, nach einer kurzen Mittagspause auch gleich wieder genügend Strom in die Kopfhörer.
Für eine vollständige Ladung braucht ihr ca. 70 Minuten.

Während meines FreeBuds Studio Test, hab ich natürlich auch einmal im Monat, den Akku im Kopfhörer auf null getan lassen. Das mach ich mit allen meinen technischen Geräten und dient der Akku-Hygiene.

Wenn man bedenkt, dass die FreeBuds Studio Kopfhörer mittlerweile schon für knapp CHF 250.- zu kaufen gibt, dann finde ich die Werte wirklich toll.

Klang

Neben dem Tragekomfort ist sicherlich der Klang ein genauso wichtiger Eckpunkt bei der Wahl von einem Kopfhörer. Deshalb widme ich mich in diesem Kapitel meinen Erfahrungen damit.

Die FreeBuds Studio beim Telefonieren

Wer mit den Kopfhörern Telefonieren will, der wird gleich positiv überrascht. Die Person am anderen Ende könnt ihr sehr gut hören. Auch das gegenüber hört euch in einer guten Qualität.
Hier empfehle ich nicht die ANC oder die Off-Funktion zu nutzen, da ihr euch selber dabei gar nicht mehr richtig hört. Das liegt am Druck, welchen die ANC-Funktion mit sich bringt. Zu der Awareness Funktion, dazu komm ich aber weiter unten noch detaillierter.

Damit das ganze so gut klingt, hat Huawei insgesamt sechs Mikrofone verbaut. Diese sind teilweise für eure Stimme (während dem Telefonieren) und teilweise auch für die aktive Geräuschunterdrückung zuständig. Zwei, der sechs Mikrofone haben überschneidende Funktionen.

Die Kopfhörer
Die Kopfhörer

Die FreeBuds Studio beim Musikhören

Beim Musikhören, im normalen Modus klingen die Kopfhörer ausgewogen. Die Tiefen hält der Kopfhörer gut, bei den Höhen ist das genauso. Dennoch fehlen auch gewisse Frequenzen, das merkt man vor allem bei Detailreicher Musik wie Klassik oder generell Orchestermusik.
Somit werden die Kopfhörer sicherlich nicht meine Kopfhörer der Wahl fürs Bloggen (bei der ich, wie viele meiner Leser*innen wissen am liebsten klassische Musik hören).

ANC oder wie Huawei es nennt: DNC

Das Active Noise Cancelling, oder wie Huawei es mittlerweile nennt: Dynamic Noise Cancellation (DNC). Damit reduziert Huawei die Umgebungsgeräusche bis zu 40 Prozent. Ob dem wirklich so ist, kann ich nicht bestätigen. Ich hab auch keine Labormessungen gemacht. Hier wäre sicherlich spannend zu sehen (oder besser gesagt «zu hören»), wie sich die Kopfhörer im Flugzeug schlagen.

Im Zug hab ich aber schon, im direkten Vergleich zu meinen Sennheiser MOMENTUM Wireless 3, feststellen dürfen, dass sie weniger gut abschneiden. Hier merkt man dann doch das Defizit der Over-Ear-Kopfhörer.

Awareness Modus

Dann kommen wir doch noch auf den, schon angesprochenen, Awareness Modus. Als ich den das erste Mal aktiviert hatte, bin ich doch recht erschrocken. In etwa gleich, wie bei den FreeBuds Pro Kopfhörern zwei Monate davor.

Der Modus, in dem ihr alle mit bekommt erlaubt es euch, ohne die Kopfhörer abzusetzen, ein Gespräch zu führen im Laden, im Zug oder wo ihr die Kopfhörer noch so nutzt. Das ist sehr praktisch, da ihr so (eine) beide Hände freihabt und schnell reagieren könnt.

Bei dem Modus hat Huawei, zum Glück, beim letzten Update ein wenig nachgeholfen. Mittlerweile klingt der Modus nicht mehr ganz so unnatürlich.

Audio Codec – L2HC

Nicht nur bei der Geräuschunterdrückung, auch bei der Wahl vom Codec setzten die Chinesen hier auf ein Haus eigene Version. Das heisst, aptX sucht ihr hier vergebenes.
Die wenigsten von euch werden je schon mal etwas von L2HC gehört haben. Das ändert sich aber schlagartig, wenn ihr die FreeBuds Studio aufsetzt.

Der Codec kann es mit Bitraten im Bereich zwischen 320 und 960 kbps aufnehmen.

Ich geh mal schwer davon aus, dass der Grund für die Wahl der chinesisch-amerikanische Handelskrieg ist. AptX gehört ja Qualcomm und ist somit eine der amerikanischen Firmen, die nicht mehr an Huawei ausliefern dürfen.


Technische Details

  • Grösse: 194 x 152 x 81.5 mm
  • Gewicht: 265 g
  • Treiber: 40 mm
  • Bluetooth: 5.2
  • Codec: L2HC High-Resolution Codec
  • Akku: 2 x 410 mAh
  • Farben: Blush Gold und Graphite Black

Fazit zu meinem FreeBuds Studio Test

Die FreeBuds Studio sind die ersten ihrer Art aus dem Hause Huawei. Ich bin da schon mal sehr gespannt, was zukünftige Modelle der Over-Ear-Kopfhörer bringen werden.

Für etwas um die CHF 250.- bekommt ihr ein gutes ANC (respektive DNC) geboten. Man muss natürlich die Art und Weise wie Huawei ANC umsetzt mögen, das gilt aber bei jedem Hersteller.

Die FreeBuds Studio
Die FreeBuds Studio

Wo die Asiaten aber noch deutlich Nachschrauben müssen ist beim Awearnes/Aufmerksamkeits-Modus. Der ist viel zu extrem da bekommt ihr, dank den sechs verbauten Mikrofonen sehr vieles und vor allem auch viel zu genau mit. Natürlich kann das praktisch sein, doch es klingt viel zu künstlich. Doch hier bin ich mir sicher, kann Huawei (sofern sie dann möchten) mit kommenden Updates noch etwas schrauben.

Natürlich hat das ganze noch Luft nach oben, aber bei den Punkten, kann Huawei, zum Teil auch noch via Firmware Updates hinten nach schieben, somit wie schon beschrieben ein guter Start in die neue Kategorie. Bei den restlichen Werten kann Huawei sehr gut punkten und muss sich definitiv nicht verstecken.
Damit öffnet Huawei das Marktfeld in einem neuen Preispunkt und bringt auch für preisbewusstere Menschen einen Qualitativ guten Kopfhörer auf den Markt.

Allen denen ANC Ultra wichtig ist, der wird sicherlich bei einem der anderen Modelle auf dem Markt landen, sofern er/sie dann gewillt ist deutlich mehr Geld in die Hand zu nehmen.

*Eventuelle Kauf Links können Spuren von Affiliate enthalten.

 

3 Kommentare zu „Huawei FreeBuds Studio Test – Nach vier Monaten in Nutzung“

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