Wer hier im Blog seit einigen Jahren mitliest, weiss, dass ich die Audio-Produkte von Huawei sehr schätze und auch regelmässig genutzt habe. Das tue ich auch heute noch, ganz vorn mit dabei, sind das die, im letzten Sommer überarbeiteten Huawei FreeBuds Pro 2 (mein Testbericht dazu) diese vermochten mich sogar beim Punkt ANC etwas beschwichtigen. Jetzt war ich natürlich umso mehr gespannt, was die neuen Budget-Kopfhörer von Huawei so zu leisten vermögen. Heute berichte ich dir von meinen Erfahrungen in den vergangenen Wochen, mit den Huawei FreeBuds 5i.
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis?
Inhaltsverzeichnis
| Kategorie | Hersteller | Software Version |
|---|---|---|
| In-Ear-Kopfhörer | Huawei | iOS 16.3.1 |
Etwas spoilern möchte ich aber dennoch, in einigen Punkten bin ich extrem enttäuscht vom neusten In-Ear-Kopfhörer von Huawei. So, nun jetzt aber alles der Reihe nach.
Der Lieferumfang
- Die Kopfhörer
- Das Case
- Ladekabel USB-A auf USB-C
- Zusätzliche Aufsätze
- Bedienungsanleitung
Verpackung
Die Verpackung bei Huawei ist schon seit vielen Jahren auf einem sehr hohen Level. Der chinesische Hersteller hat sich hier Apple schon bei seinen 2011er-Smartphone Modellen als Vorbild genommen und dem Käufer:In ein tolles Unboxing Erlebnis geboten.
Darauf freut ich mich auch bei den Huawei FreeBuds 5i, doch leider hat mich hier Huawei sehr enttäuscht.
Von Aussen schaut dich Schachte aus, wie gewohnt, du siehst das Produkt auf der Vorderseite, dieses Mal ohne das Ladecase um den Fokus komplett auf die verkürzte Verison der In-Ear-Kophförer zu lenken. Natürlich findest du auch das Huawei-Logo und den Produktnamen aufgedruckt. Das erste Mal erhalten auch die Mittelklasse In-Ear-Kopfhörer von Huawei Hi-Res Audio-Unterstüztung.
Auch auf der Rückseite kommt ein weitere, sehr nützliche Komponenten zum Einsatz. Die neuen FreeBuds 5i sind IP 54 Zertifiziert (hier findest du eine Erklärung dazu).
Doch im Inneren kommt die negative Überraschung. Zum ersten Mal setzt hier Huawei wieder auf eine Kunststoff-Innenalterung, die das Case in Schach hält, während dem Transport, bis sie von dir ausgepackt werden. Auch die zusätzlichen Silikonaufsätze sind nicht mehr in einem Karton aufbewahrt, sondern in einzelnen, halbtransparenten Kunststoff-Säckchen.
Positiv zu erwähnen, das kurze, weisse Kabel zum Aufladen der Kopfhörer ist nicht noch extra verpackt.
Hier hoffe ich mir doch, dass Huawei hier in der Zukunft wieder zurückkehren wird.
Verarbeitung
Aber auch bei den Kopfhörern selbst habe ich ein wenig zu rügen. Aber zuerst kommt einmal das Ladecase daher.
In diesem Jahr habe ich die blaue Variante bekommen. Bei den Huawei FreeBuds 4i war es noch das schwarze Modell mit seiner Klavierlack-Optik. Diese bekam über die Zeit feine Kratzer und hatte ständig mit Fingerabdrücken zu kämpfen. Mit dem ersten Punkt habe ich keine Mühe, Kopfhörer sind da um gebraucht zu werden und das darf man auch sehen. Doch bei den Fingerabdrücken hatte ich immer wieder das Bedürfnis diese davon zu befreien.
So muss es bei den FreeBuds 5i nicht mehr sein. Denn mein bläuliches Case ist matt gehalten und da bleiben die Fingerabdrücke einfach nicht so schnell haften. Diese leicht gesprenkelte Optik muss einem natürlich auch passen, aber wenn es das tut, dann hast du mit dem Case ein wirklich tolles in der Hand.
Unten ist der USB-C-Port angebracht, seitlich der Knopf fürs Auslösen von initialen Bluetooth-Verknüpfungen und auf der Vorderseite ist, unterhalb des Huawei-Brand-Aufdrucks, noch eine feine Aussparung mit einer hinterlegten LED. Das ist es dann aber auch.
Den Case-Deckel kannst du gut mit zwei Händen, aber mit etwas Übung auch mit nur einer Hand öffnen, sodass die zweite gleich zu den Kopfhörern greifen kann.
Diese sind dann der Punkt, wo ich auch am Produkt selbst etwas Kritik aussprechen muss. Im ersten Augenblick fühlten sie sich viel zu leicht an, weniger ausbalanciert als die Vorgänger und irgendwie fühlten sie sich auch deutlich billiger an. Nicht billiger im Vergleich zu den direkten Vorgängern, sondern zu den FreeBuds Pro 2, welche ich auch heute noch regelmässig in meinen Ohren habe. Hier war ich enttäuscht und hoffte, dass sich dies nicht im Klang widerspiegelte.
Positiv aufgefallen, an den kurzen Stummeln ist sicherlich, dass das Mikrofon, oder besser gesagt deren zwei, weiter nach unten gewandert sind. Diese sind jetzt unten, links und rechts knapp über dem Lade-Punkt angebracht. Grundlegend positiv, da es näher in Richtung des Mundes gewandert sind. Obwohl, durch die kürzeren Stängel ist dies auch nicht viel weiter unten.
Doch auch hier liegt die Wahrheit wieder im Detail. Wenn du dir die Kopfhörer nicht richtig in die Ohren steckst und dazu noch zu der Gattung der Menschen gehörst, mit Bart oder Bartwuchs (Stoppeln), kann sich dies gleich doppelt negativ auswirken. Das ergibt dann unschöne Nebengeräusche, die dem Gegenüber in den Ohren richtig «weh» tun können. Hier musst du generell gut darauf achten, dass du deine Kopfhörer richtig platziert.
Hier hilft dir aber auch die Huawei AI-Life App und der dazugehörige Pass-Test, um die richtige Stellung zu finden. Das ist etwas, was ich generell allen mal raten kann. Wenn ich mich in freier Wildbahn jeweils so umschaue, wie Menschen da draussen ihre In-Ear-Kopfhörer einstecken haben.
Wie immer, bei Huawei, sind die beiden zusätzlichen Silikonaufsätze schnell getauscht, wenn dir diese aus den Ohren fallen. Somit sollte ein fast jeder die passenden für seine Ohren finden.
Erstes einfaches einrichten
Das initiale Einrichten funktioniert an einem Huawei Smartphone super einfach. Wenn die Kopfhörer und das Case aufgeladen sind (und das sind sie normalerweise), dann kannst du einfach das Case aufklappen und schon ploppt der Verknüpfung-Hinweis auf. So wie man es seit Jahren vom iPhone und später auch bei anderen Herstellern her kennt.
Bei allen anderen Smartphone-Marken musst du einfach auf den seitlichen Knopf am Ladecase drücken (für zwei, bis drei Sekunden) und damit ist die Bluetooth-Pairing-Funktion aktiv. Nun findest du in den Einstellungen deines Smartphones, beim Menüpunkt Bluetooth deine neuen Kopfhörer zum Antippen und initialen Koppeln.
Natürlich kannst du dies auch direkt in der dafür vorgesehenen App tun. Am iPhone findest du im App-Store die Huawei AI-Life App zum kostenlosen Download.
Leider aber ist dies bei deinem Huawei Smartphone nicht so einfach zu machen. Hier lädst du dir die App direkt von der Huawei Webseite als APK (Android-Installationsdatei) herunter. Dafür musst du aber in den Einstellungen das Installieren von Apps aus «nicht verlässlicher Quelle» (ausserhalb vom Play Store) aktivieren. Mein Tipp, mach diese Einstellung gleich im Anschluss wieder rückgängig, damit lebt es sich deutlich sicherer.
Wenn du einen Zugriff hast, wie zum Beispiel bei neuen Google-freien-Huawei Smartphones, dann kannst du sie dir auch direkt aus der Huawei App Gallery laden.
Hast du die Kopfhörer einmal verbunden, verknüpfen sie sich immer wieder mit deinem Smartphone, Tablet oder deinem Computer, wenn dieser angeht und die Kopfhörer aus dem Case genommen werden. Das ist äusserst bequem.
Wenn du ein Huawei Gerät dein Eigen nennst, dann wirst du auch gleich noch durch ein Tutorial geleitet. Damit zeigt dir der Hersteller, wie dass du über Gestensteuerung Musik oder auch Podcasts bedienen kannst.
Gestensteuerung
Wenn du zweimal auf den Kopfhörer tippst, dann geht das aktuelle Musikstück oder die Podcast-Episode in den Pausen-Modus. Tippst du wiederholt zweimal, draufgeht die Wiedergabe weiter.
Möchtest du das Audio lauter oder leiser geniessen? Dann kannst du dies einfach mit einem hoch oder runterwischen auf den Kopfhörern tun. Da der Stummel deutlich kürzer geraten ist im neuen Modell, ist das am Anfang ein wenig ein Gefummel.
Drückst du wiederum auf den Ohrhörer und behältst diesen Druck bei, bis ein Ton erscheint, aktivierst du den Awarnes Mode. Wenn du dies wiederholst, deaktivierst du ihn und bei der dritten Wiederholung aktivierst du das ANC (Active Noise Cancelling) für deine neuen Huawei Kopfhörer.
Audio
Die Frage nach dem Klang ist bei einem Kopfhörer immer sehr wichtig, für mich, nachdem, wie der Kopfhörer am oder im eigenen Ohr hält, der zweitwichtigste. Doch für mich als Tester auch immer der schwierigste, denn ein jeder Mensch hört anders, ein jeder Mensch hat andere Prioritäten, auf die er oder sie schaut.
Wer mehr erwartet, der sollte sich unbedingt, die oben genannte App installieren. Mit Huawei AI-Life App kannst du nicht nur wichtige Updates einspielen, nein du kannst die Kopfhörer auch noch etwas anpassen, was den Klang betrifft. Als Erstes würde ich aber raten, den Passtest zu machen. Auch wenn der bei mir jeweils kaum einen Unterschied ausmacht. Das Einzige, was daran gut ist, du lernst, die Kopfhörer im richtigen Winkel in die Ohren zu stopfen.
Hast du den durchgespielt, dann profitierst du auch von den ganzen Einstellungen in der App und kannst den vollen Funktionsumfang mitnehmen.
Nun geht es zum verwendeten Audio-Codec. Per Default ist hier AAC aktiviert. Wenn du magst, und das von dir genutzte Gegenstück es auch unterstützt, dann kannst du auf den LDAC-Codec umstellen. Dieser kommt von Sony und ist für einige Smartphones da draussen verfügbar. Huawei legt, dank Hi-Res-Zertifizierung auch einen eigenen HD-Audio-Decoder bei, der ein Hi-Res-Bluetooth-Stream bis zu 990 kbit/Sekunden, mit einer Samplingrate von 24 Bit erlaubt.
Der Klang, beim täglichen Musik-Genuss ist sehr angenehm. Die Bässe sind sehr satt und voluminös, die Höhen und Tiefen wiederum, ohne aktives ANC, definitiv dem Preis gerecht. Für mich ist beim Podcast hören immer noch etwas zu viel Bass mit drin, der lässt sich aber dafür in der App etwas anpassen.
Telefonieren mit den FreeBuds 5i
Das Telefonieren mit den Huawei FreeBuds 5i klappt gut. Die Verbindung bleibt durchgehen stabil, auch wenn ich mich weiter vom Telefon entferne. Die angebrachten Mikrofone und Huaweis Künstliche Intelligenz helfen hierbei. Das ist zumindest in einem ruhigen Raum so, sobald die Technik aber bei etwas lauterer Umgebung aushelfen muss, kann es vorkommen, dass grössere Teile des Ton-Spektrums abgeschnitten werden. Das könnte Huawei evtl. auch mit einem Update beheben. So hoffe ich zumindest.
Ich nutze sie aber definitiv nicht zum Telefonieren, wenn ich ein solches angehen möchte, dann wechsel ich jeweils die Kopfhörer.
Akku in den FreeBuds 5i
Nach einem Passtest und dem Klang kommt der Akku an dritter Stelle für mich, bei neuen Kopfhörern. Mittlerweile können alle bekannten Brands hier Werte von über 20 Stunden aufwerfen. Natürlich immer, die Ohrstöpsel plus der Akku im Ladecase zum Nachladen. Beim reinen Akku der beiden Kopfhörer kommst du, laut Huawei, auf eine Nutzungsdauer von etwas um die 5 Stunden. Das würde ich, nach eigenen Tests sagen, ist eine Zeit, die so verhebt, was sie verspricht. Ich muss aber auch dazu sagen, ich höre eigentlich immer sehr leise Musik, mit dem Kopfhörern und bin damit sicherlich näher an den Laborwerten als andere.
Damit solltest du einigermassen gut über einen normalen Tag hinweg kommen. Aus der Sicht eines Budget-Kopfhörers gesehen, ein guter Wert. Natürlich habt ihr den Kopfhörer nicht permanent am Tag in den Ohren, somit gehen die kleinen Nubsies meist wieder zurück ins Ladecase und schon hast du wieder mehr Akku-Power in den Kopfhörern. Je intensiver du nutzt, umso mehr kratzt du an den Werten.
Huawei sagt, dass du insgesamt auf einen Wert von 28 Stunden kommen solltest. Im Ladecase findest du einen 410 mAh Akku und in den beiden Kopfhörern jeweils eine 55 mAh-Akku. Der oben genannte Wert ist natürlich immer ohne ANC gerechnet, sobald das aktiviert ist, gehen die Werte natürlich etwas nach unten.
Technische Details
| Grösse Ladecase | 61.8 x 48.2 x 26.9 mm |
| Grösse Hörer | 30.9 x 21.7 x 23.9 mm |
| Gewicht (gesamt) | 43 g |
| Gewicht Hörer | 4.9 g |
| Sensor | Hallsensor / Kapazitiver Sensor |
| Akku Ladecase | 410 mAh |
| Akku Hörer | 55 mAh |
| Akku-Leistung | 6 h (mit ANC) 7.5 h (ohne ANC) |
| Akku-Leistung mit Ladcase | 18.5 h (mit ANC) 28 h (ohne ANC) |
| Bedienung | per Touch |
| Treiber | dynamischer 10 mm |
| Bluetooth | 5.2 |
| Wasserschutz | IP54 |
Fazit zu den Huawei FreeBuds 5i
Schon bei den Pro-Kopfhörern hat sich Huawei gut Zeit gelassen, bis, sie im letzten Sommer die neue Version auf den Markt gekommen sind. Damals war das ein wichtiger, aber auch sehr guter Schritt, nun, bei den HUawei FreeBuds 5i ist das eher weniger der Fall. Versteht mich nicht falsch, die Kopfhörer gehören in die Budget-Kategorie und hierzu passt auch die Qualität. Spannend ist, dass du in gewissen Shops noch die Vorgänger-Modelle finden kannst
Die Huawei Freebuds 5i bekommst du ab knapp unter CHF 100.- zu kaufen. Das klingt toll, hierfür ist der Leistung auch entsprechend. Wenn du aber bedenkst, dass du für etwas um die CHF 40.- oder 60.- mehr schon das Pro Modell bekommst, dann solltest du dir diese etwas genauer anschauen.
Mein grösster Kritikpunkt gilt bei den FreeBuds 5i vor allem der etwas frickeligen Bedienung an den kurzen Stummeln. Aber auch daran gewöhnt man sich recht schnell.
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