Neue Huawei Kopfhörer, ja von denen gibt es so einige und das in einer hohen Taktrate. Hier im Blog habe ich euch schon einige vorgestellt. Kurz nachdem Huawei die günstigen Einsteiger-Kopfhörer 4i vorgestellt hat, folgen nun die FreeBuds 4 im Sortiment.
Im heutigen Testbericht geht es um die Open-Fit-Variante der aktuellsten Kopfhörer Generation. Mit dem Huawei FreeBuds 4 habe ich zum ersten Mal die Farbe Silver Frost im Test und bin nicht nur von dieser begeistert. Doch, alles der Reihe nach, wie immer in meinen Testberichten.
Open-Fit In-Ear-Kopfhörer
Inhaltsverzeichnis
Die FreeBuds 4 kommt als direkter Nachfolger der FreeBuds 3 (hier mein Testbericht dazu) ins Rennen und schliesst damit die aktuelle Reihe wieder ab. Das Vorgängermodell ist im Herbst 2019 auf den Markt gekommen, im letzten Jahr folgte dann, in Rot, eine Valentins Überraschung. Doch kommen wir zurück in der Gegenwart.
Im Gegensatz zu den 4i und der Pro-Version setzt Huawei beim mittleren der drei auf die Open-Fit-Bauweise. Sollte euch die Bezeichnung nichts sagen, das sind die harten In-Ear-Kopfhörer im Apple AirPods-Look.
Spannend bei den FreeBuds 4 ist sicherlich, dass Huawei hier auch auf ANC setzt. Das ist alleine schon von der Bauart eine gewisse Herausforderung.
Ein erstes Unboxing Video
Wie so üblich gab es, gleich nach Erhalt der In-Ear Kopfhörer ein erstes, kleines Unboxing Video, drüben im YouTube Kanal zum Blog.
Lieferumfang
- Huawei FreeBuds 4
- Ladecase
- USB-A- auf USB-C-Kabel
- Bedienungsanleitung
Verpackung
Auch wenn Huawei aktuell sehr viele neue Gerätschaften auf den Markt wirft, beim Verpackungsdesign bleiben sie sich seit vielen Jahren treu. Grundsätzlich in Weiss gehalten, findet ihr auf der Vorderseite den Namen, das Huawei Logo und natürlich auch das Produkt abgebildet.
Auf der Rückseite findet ihr ein paar Eckpunkte, die der Hersteller besonders hervorheben möchte:
- Open-Fi ANC
- Breitbandlautsprecher (mit maximal 40 kHz)
- Touchsteuerung
- Wireless HD recording
- Verbindung mit zwei Geräten
- 20 Stunden Wiedergabe (inkl. dem Ladecase)
Im inneren findet ihr, nachdem abheben vom Deckel direkt das Ladecase des FreeBuds 4. Darunter ist die Bedienungsanleitung und das angenehm lange, weisse Ladekabel.
Verarbeitung
Im direkten Vergleich, mit dem Vorgänger, ist das Ladecase um 20 Prozent geschrumpft. Das wirkt sich natürlich auch auf das Gewicht aus. Im gesamten merkt man das nur bedingt. Oder hat zumindest das Gefühl, dass man er merkt. Wobei man es aber merkt, ist, wenn man die einzelnen Earbuds aus dem Case entnimmt.
Das Case selber ist in rund gehalten. Im Gegensatz zu den 4i kann man das Ladecase auch auf beiden Seiten hinlegen, da die es seitlich flach ist. Auch lässt es sich einfach in den kleinen Bereich am Sack eurer Hose verstauen. Für alle deutschen und österreichischen Leser:innen: mit dem Sack meinen wir Schweizer die Hosentasche. Das ist praktisch, da ich selber da aber andere Dinge aufbewahre, kommt das Case, wie alle meine In-Ear-Kopfhörer in den linken Sack.
Angenehm ist, die kleine Box trägt kaum auf und das auch nicht, wenn ihr noch ein Smartphone in demselben Sack auf euch tragt.
Die einzelnen Earbuds halten sehr stark im Case. Der Magnet scheint etwas stärker zu sein, oder das geringere Eigengewicht hält sie besser fest. Das Ladecase könnt ihr richtig fest schütteln, ohne, dass sie rausfliegen. Das ist im täglichen, teilweise hektischen Leben sehr praktisch.
Ein einzelner Earbud wiegt nur 5.5 g. Dies fühlt sich in den ersten zwei, drei Minuten doch etwas «billig» an. Doch, wenn man den Earbud ein wenig in den Fingern herumspielen lässt, merkt man, dass dem nicht so ist. Erst recht, nachdem man ihn im Ohr hat und die ersten Töne in eure Gehirnwindungen eindringen.
Mir gefällt vor allem auch die Farbe Silver Frost. Die Earbuds glänzen dezent und der integrierte Magnet scheint auch Fingerabdrücke magisch anzuziehen. Das ist wie so oft Geschmackssache, doch mir gefällt die Farbe, wie erwähnt sehr gut.
Open-Fit Bauform
Die Bauweise Open-Fit ist nicht für jedes Ohr geeignet. Ich mag sie sehr, meine Frau kann damit aber nichts anfangen. Auch unsere Kinder unterscheiden sich bei der Vorliebe der Kopfhörer, wie wir Eltern.
ANC ist toll, dazu komm ich etwas weiter unten nochmals zu sprechen.
Doch manchmal möchte man auch etwas von seiner Umgebung mitbekommen. Dafür haben die Hersteller von Kopfhörern den Transparenz-Modus erfunden. Einen solchen braucht ein Kopfhörer dieser Art nicht. Einfach die Musik oder den Podcast pausieren und schon könnt ihr, trotz der Kopfhörer im Ohr, dem Gespräch in eurer Umgebung folgen.
Audio
Huawei hat den FreeBuds 4 einen etwas grösseren Treiber verpasst. In den Kopfhörern findet ihr einen 14.3 mm Treiber. Doch was heisst das für eure Ohren?
Ein ausbalancierter Stereo-Ton über beide Ohren. Die einzelnen Bereiche, wie die Mitten und die Höhen sind ausgeglichen. Die Bässe, wie so oft bei Huawei recht stark. Das ist, wie immer Geschmackssache.
Doch nicht alles ist positiv, ab ca. 75 Prozent der Audio-Leistung beginnt sich das Klangbild ein wenig zu ändern. Die Höhen beginnen sich dann leicht zu verzerren und das Ganze klingt wenig zu schrill.
Da ich aber nie, in der hohen Lautstärke Musik oder Podcasts geniesse, habe ich das nur im «extrem-Test» bemerkt und nicht im alltäglichen Leben.
Adaptive Equalizer
Bei den meisten, neuen Gadgets aus dem Hause Huawei bringt der Hersteller neue Funktionen mit sich. So dieses Mal der Adaptive Equalizer.
Mit der Funktion verspricht der Hersteller, dass der Ton sich der Ohrform anpasst. Der Kopfhörer verfügt über eine integrierte «Soundkalibrierung», welche die Tonausgabe optimiert.
Mein Problem, ich kann das nicht testen, da meine Ohren inkompatibel dafür sind. Damit meine ich nicht, dass sie mir nicht passen, mehr, dass sie mir zu gut passen und somit keine Anpassungen nötig sind.
ANC
Active Noise Cancellation kennen wir seit knapp zwei Jahren nicht mehr nur von Over-Ear-Kopfhörern. In den letzten zwei Jahren hat die Funktion auch bei einigen In-Ear-Kopfhörern Einzug erhalten. Das aber eigentlich nur bei solchen mit den Silikon-Nubsies dran. Kein Wunder, denn diese schliessen den Gehörgang auch fast komplett ab. Nun hat sich Huawei mit den FreeBuds 4 an ein ANC mit offenen Kopfhörern gewagt.
Was soll ich sagen, das Ganze funktioniert richtig gut. Huawei hat es geschafft, die «ANC-Grenze» auf 25 Dezibel anzuheben. Damit sollten so ziemlich viele Umgebungsgeräusche keinen Weg mehr in eure Ohren finden. Ob das gelingt, hängt natürlich, wie so bei vielem von einzelnen Nutzern ab.
Passen die EarBuds in eure Ohren und sitzen auch satt, dann steht die Chance recht hoch, dass es auch bei euch funktioniert. Aber auch hier müsst ihr realistisch sein, die FreeBuds 4 kommen nie und nimmer an richtig gutes ANC heran.
Dennoch filtern sie euch ein wenig stille in die Umgebung und ihr bekommt diese nicht ganz so stark mit. Für mich, und auch da wiederhole ich mich wieder mal, ist die Art und Weise, wie Huawei ANC umsetzt nicht wirklich meine Wahl. Ich mag den Druck nicht, welche, dass ANC in meinen Ohren aufbaut. Ich empfinde das eher als ein unangenehmes Gefühl.
Akku: in den Huawei FreeBuds 4
Der integrierte Akku in den einzelnen EarBuds und im Ladecase scheint auf dem Datenblatt recht kleiner sein. Vier Stunden, pro EarBud und 22 im Ladecase, das klingt im direkten Vergleich zu Mitbewerbern, aber auch zu den FreeBuds 4i sowie den FreeBuds Pro nicht wirklich nach viel.
Doch, wie wirkt sich das im alltäglichen Leben aus?
Die oben genannten Werte, und das macht das Ganze dann vielleicht nochmals etwas unschöner, sind bei der Nutzung ohne ANC. Nutzt ihr das ANC schrumpft die Nutzung eines einzelnen EarBuds auf 2.5 bis 3 Stunden (in der Ladeschale liegen dann auch nur noch 14 Stunden Akkulaufzeit) und das ist dann schon etwas sehr mager. Hier bekommt ihr das kleinere Ladecase und das geringere Gewicht zu spüren.
Wie oben beschrieben nutze ich die Active Noise Cancellation nicht aktiv. Somit komme ich gut an die vier Stunden in der Nutzung und das ist dann wiederum gar nicht mal so wenig. Auch wenn ich ein sehr fleissiger Nutzer von Kopfhörern bin, hab auch ich immer wieder Unterbrüche in meiner Nutzung.
Dazu kommt, dass, wenn ich die EarBuds wieder zurück ins Ladecase lege, sie sich sehr schnell wieder mit Strom versorgen. Sollten eure Kopfhörer einmal komplett leer sein, bekommt ihr sie innert 30 Minuten komplett geladen.
Sehr schade finde ich, dass Huawei in der Schweiz, die FreeBuds 4 nicht in der Wireless Charging-Version verkauft. Denn damit könnte man die Kopfhörer, im schlimmsten Fall auch unterwegs direkt mit eurem Smartphone aufladen.
Die Gestensteuerung
Für die Bedienung der In-Ear-Kopfhörer setzt Huawei wieder mal auf die Gestensteuerung. Alles andere wäre wohl auch unbrauchbar. Dafür findet ihr drei Interaktionsmöglichkeiten. Ein zweifaches dran tippen, ein gedrückt halten und dann noch das Streichen über das «Stäbchen».
In der Huawei AI Life App könnt ihr den dahinterliegenden Befehl selber festlegen, so wie es für euch passt.
HD-Aufnahmen
Neben dem Adaptiven Equalizer ist auch die HD-Aufnahme einer der Neuerungen im Kopfhörer. Huawei preist die Kopfhörer mit der 48 kHz HD-Aufnahmefunktion an. Bei den Werten schlägt mein Podcaster Herz natürlich gleich ein wenig höher.
Beim Aufnehmen könnt ihr zwischen zwei Verschiedenen Modis wählen. Einmal gibt es den Stimmen- und dann noch den Umgebungs-Modus. Ersteres konzentriert sich voll und ganz auf euch und eure Stimme. Logischerweise kommt beim zweiten Modus auch noch etwas von eurer Umgebung mit.
Eines gleich vorneweg, den Part muss ich noch mehr austesten um euch dann davon berichten zu können. In den ersten Tests war ich nicht gerade allzu sehr begeistert.
Technische Details
- Grösse Ohrhörer: 37.5 x 23.9 x 21 mm
- Grösse Case: 61.8 x 48 x 27.5 mm
- Gewicht Ohrhörer: 5.5 g
- Gewicht Case: 36.5 g
- Treiber: 10 mm
- ANC: Ja
- Akku Ohrhörer: 55 mAh
- Akku Case: 215 mAh
- Bedienung: Touch
- Bluetooth: 5.2
- Farben: Cermaic White oder Carbon Black
Huawei FreeBuds 4 zurücksetzen
Du möchtest, oder vielleicht musst du auch deine Huawei FreeBuds 4 zurücksetzten? Das funktioniert einfach und schnell, sofern man weiss wie. Die beiden Ohrhörer müsst ihr zurück ins Etui legen. Den Deckel klappt ihr zu und haltet die seitlich befindliche Funktionstaste für 10 Sekunden gedrückt.
Die feine LED an der Vorderseite beginnt zu blinken, sobald die Kopfhörer zurückgesetzt sind.
Nun befinden sich die Huawei FreeBuds 4 im Kopplungsmodus und ihr könnt sie mit einem neuen Smartphone/Gadget verbinden.
Vergleichsvideo – drei Huawei In-Ear Kopfhörer
Für alle unter euch, die noch etwas unentschlossen sind. Hier habe ich euch noch ein kleines Video, in dem ich die drei In-Ear-Kopfhörer-Modelle verglichen hab.
Eventuell habt ihr damit eine kleine Entscheidungshilfe, ansonsten einfach via E-Mail, oder unten über die Kommentare an mich adressieren.
Fazit zu den Huawei FreeBuds 4
Kommen wir langsam Mal auf ein Fazit zu den Huawei FreeBuds 4. Oben habe ich euch noch mein Vergleichsvideo verlinkt, wer sich noch etwas unsicher ist, sollte sich das unbedingt mal etwas genauer anschauen.
Die FreeBuds 4 sind sehr gut geeignet für Nutzer, die Open-Fit-Kopfhörer bevorzugen. Sie sitzen gut im Ohr und ihr bekommt damit kompakte In-Ear-Kopfhörer geboten. Die Verarbeitung ist gut und das Case hält auch den einen oder anderen Sturz zu Boden aus. Ja, leider sind sie mir schon zwei Mal auf den Boden geflogen und dennoch schaut das Ladecase noch gut aus.
Auch gefällt mir, dass sich der integrierte Akku mit einer Schnellladefunktion schnell mit Power versorgen lässt. Das muss es aber auch, wenn ihr den Kopfhörer mit ANC nutzt.
Natürlich findet ihr in den FreeBuds 4 keine High-End-Kopfhörer, sie kosten aber auch deutlich weniger als eben genannte. Mein Favorit, wenn es um die Audioqualität geht sind nach wie vor die Sennheiser Momentum True Wireless 2 Kopfhörer heran.
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Originalbeitrag: 16.0 Juli 2021