Die Kamera am Monitor montiert

Logitech StreamCam Test – Hoch- und querformat mit Nachteilen?

Eine Kamera, die im Quer- und im Hochformat streamen kann? Das klingt doch nach einem tollen Plan. Je nachdem was ihr gerade aufzeichnen möchtet, ihr habt immer gleich den richtigen Blickwinkel parat? Das klingt fast schon zu gut.
Die Vorstellung der neuen Kamera war im letzten Frühling. Im Normalfall lese ich vor meinen eigenen Tests kaum Testberichte von andern. Zumal meist die ersten «Testberichte» eh nur aufgeblähte Pressemeldungen sind.

Anders ist mir diese aber, die der Logitech StreamCam passiert. Der Grund ist ein einfacher, im ersten Lockdown ist mir die Meldung und die Möglichkeit für einen Test einfach untergegangen.  Dennoch wollte ich mir eine eigene Meinung zu der kleinen Kamera bilden.

Hoch- und Querformat mit Nachteilen?

KategorieHerstellerSoftware Version
WebcamLogitech2.04.8 Beta

Nicht, dass ich mit meinen Logitech Brio 4K-Kameras nicht zufrieden wäre, im Gegenteil, ich bin es nach wie vor sehr stark. Mich hat vor allem die «Hoch- und Querformat»-Idee neugierig gemacht. Schlussendlich ist sie aber angedacht als Streaming Kamera für meine zweite Tochter, denn die hat im letzten Jahr das Computer-Spielen für sich entdeckt.

Hierfür ist die StreamCam eine perfekte Ergänzung zu ihrem neuen Headset, dem Logitech G733. Wieso, darauf komm ich etwas weiter unten nochmals zu sprechen.


Lieferumfang

  • Kamera
  • Monitorhalterung
  • Stativhalterung
  • Bedienungsanleitung
Der Lieferumfang
Der Lieferumfang

Verpackung

Die Vorderseite der Verpackung verrät euch schon einmal, wie die Kamera von vorne ausschaut und dass sie eine 1'080p Auflösung biete und dies bei 60 Frames pro Sekunde.
Ein wichtiger Hinweis ist sicherlich auch noch, dass die Kamera über ein USB-C-Anschluss verfügt.

Somit perfekt geeignet für modernere Rechner mit einem dazu passenden Anschluss. Ansonsten muss man auf einen Dongle zurückgreifen, oder einen Adapter.
Die Rückseite verrät euch ein paar weitere Details und seitlich findet ihr den Lieferumfang der Kamera.

Verarbeitung

Die Logitech StreamCam hat ein, für Logitech untypische Bauart. Dies liegt sicherlich, vor allem daran, dass ihr die Kamera in der vertikalen aber auch horizontalen Position nutzen könnt.
Hierfür findet ihr, im Lieferumfang, neben der typischen Monitorhalterung auch noch eine kleine Stativhatlerung mit einem 1/4″ Gewinde.
Die Halterung selbst ist aus dem gleichen Kunststoff gefertigt, wie auch die Monitorhalterung. Einzig das Gewinde ist aus Metall gefertigt.

Darüber lässt sich die Stativhalterung einfach und schnell auf jegliches Zubehör schrauben, dass eine entsprechende Schraube hat. In meinem Fall habe ich dieses vielfach im Zusammenhang mit einem Gorillapod genutzt. Damit könnt ihr die StreamCam stehend oder an einer Stange befestigt auf die richtige Position bringen.
Nicht ganz so zufrieden bin ich mit dem Fix verbauten Kabel. Wenn ihr hier etwas unvorsichtig seid und das Kabel umknickt, dann ist die ganze Kamera nicht mehr zu gebrauchen.

Direkt, hinten, aus der Kamera heraus, kommt das ca. 1.5 Meter lange Kabel. Dieses endet in einem USB-C-Stecker. Dies hab ich in einigen Testberichten als negativen Punkt gelesen. Wer einen modernen Rechner/Ultrabook hat, wir das auf jeden Fall begrüssen. Am MacBook muss ich dafür noch einen Adapter nutzen. Aber auch den Wunsch einer langjährigen Nutzung sehe ich das positiv. Zumal ich an meinem Huawei MateBook X Pro die Kamera schon direkt über die USB-C-Ports anbinden kann.

Das USB-C-Kabel
Das USB-C-Kabel

Damit möchte ich sagen, die StreamCam ist für die Zukunft gebaut.

Die Kamera sonnst ist, je nach Farbwahl (Grafit oder weiss) in dem Ton gehalten. In meinem Fall ist das alles in Weiss. Einzig vorne, um die Linse herum, findet ihr eine Art Stoffüberzug und den «Logi» Brand.


Logitech Capture

Im letzten Herbst, als ich meinen Test gestartet habe, gab es die dazugehörige Software erst für den Windows Rechner. Schlussendlich werden wir sie an einem Windows-Rechner, meinem Gaming-PC, anhängen. Mittlerweile gibt es die App aber auch für den Mac, obwohl, da ist es noch eine Beta Software.

Gleich so viel sei schon einmal verraten, die Beta auf dem Mac läuft äusserst stabil, ich hätte bis jetzt noch keine Fehler durchmachen dürfen.

Die Kamera selber funktioniert direkt am Windows oder Mac-Rechner. Die beiden können direkt, ohne eine Treiberinstallation, mit der Kamera umgehen. Wer aber etwas mehr aus der Webcam herausholen möchte, der muss sich die Logitech Capture Software von der Logitech-Webseite abholen. Einmal installiert, könnt ihr darüber interessante Funktionen für euer neustes Video/euren neusten Stream ausführen.

Logitech Capture Die Software im Überblick
Logitech Capture Die Software im Überblick

Rechts oben könnt ihr zwischen einem weissen Aussehen und einem Dark-Modus wechseln. Sodass es zu euere Tageszeit oder generell den Einstellungen, welche ihr für euren Computer vornehmt, anpassen.

Gleich darunter findet ihr, im Idealfall euer Gesicht wieder. Sollte es schwarz sein, wie im Screenshot oben, habt ihr die falsche Kamera ausgewählt, wie ich meine Brio 4K, deren Abdeckung noch über der Kamera ist, dann müsst ihr erst einmal die richtige auswählen. Dies passiert links oben unter Quelle 1.

Der wache / die wache LeserIn hat sicherlich gleich auch schon gesehen, dass sich die Kamera mit zwei Quellen versteht. Somit könnt ihr zwei Blickwinkel abdecken. Dies können zwei unterschiedliche Personen sein, oder auch eine Detail-Kamera auf euer Gesicht und dann noch eine im Porträt-Modus. Die Zweite kann auch auf euren Schreibtisch zeigen, wenn ihr da etwas vorzeigen möchtet.

Darunter wählt ihr die Priorität, welche die Kamera-Technik nutzen soll. Bildfrequenz oder Belichtung, das hängt natürlich von euren Begebenheiten ab. Beim Sichtfeld wählt ihr den Ausschnitt, welche die Kamera mitnehmen soll. Grundsätzlich deckt die Weitwinkel-Linse 90° ab, das kann aber, je nach Setup, zu viel des Guten sein. Je nachdem wo ich gerade die Kamera nutze, wähle ich jeweils 65° oder 78°.

Im gleichen Zug könnt ihr auch noch HDR aktivieren. Ich bin kein Profi auf dem Gebiet, ich für mich wähle das nur, wenn ich eine genügend gute Ausleuchtung hab.
Den Zoom muss ich wohl nicht separat erklären, hier könnt ihr den Ausschnitt der Kamera noch etwas mehr optimieren, sofern in eurer Umgebung etwas nicht auf die Kamera sollte, oder ihr lieber mehr links oder rechts positioniert werden möchtet.

Die Kamera im Hochformat
Die Kamera im Hochformat

Weitere Einstellungen

Weitere Einstellungen findet ihr in der linken Spalte, hinter den kleinen Icons. Dazu gehören Wasserzeichen, Texteinblendungen in Form von einer einfachen Bauchbinde und ihr findet da auch einige Filter die ihr über das Video-Signal legen könnt.

Ganz wichtig ist natürlich auch die Einstellung der Video-Qualität. Hier könnt ihr euch zwischen 360p (das gibt es noch), 720p, Full HD und 4K entscheiden.
Bei der Hochkannt-Nutzung lässt sich die Auflösung bestimmen, in einem typischen Story-Format oder auch quadratisch.

Nicht nur das Bild ist wichtig, auch beim Ton könnt ihr etwas optimieren. Neben dem verbauten Mikrofon findet ihr auch angeschlossen USB-Mikrofone oder welche, die ihr via einem Audio-Interface angebunden habt.

Wer kein Stream Deck sein Eigen nennt, kann die Software auch über eigene Shortcuts steuern. Da lohnt es sich auf jeden Fall genauer reinzuschauen, denn in einem Livestream möchte man sich nicht mit der Technik auseinandersetzen, da muss alles schnell und einfach gehen.

Kamerawechsel und Aufnahme

Wie oben schon beschrieben, könnt ihr über eigene Shortcuts zwischen den einzelnen Quellen wechseln. Unterhalb vom Video findet ihr mit einfachen Knöpfen die Möglichkeiten zum Wechseln zwischen den einzelnen Kameras und oder einer Bild-in-Bild-Anzeige.

Gleich daneben könnt ihr die Aufnahme starten und die Mikrofon Einstellungen regeln.

Kamera

Das Bild, welches die Kamera aufzeichnet, ist recht stabil und gut. Der integrierte Autofokus reagiert in den meisten Fällen recht schnell und so mache es Spass, auch mal etwas in die Kamera zu halten, um es kurz zu zeigen etc.

Auch die Möglichkeit vom automatischen verfolgen (der Gesichtsverfolgung) funktioniert recht gut. Dies im Quer- wie auch Hochformat.

Bei guter Belichtung bekommt ihr mit der Kamera ein gutes Bild. Sobald es etwas dunkler wird, muss die Automatik etwas nachhelfen und es kommt zu leichten Bildrauschen.

Das integrierte Mikrofon

Was mir aber wiederum gar nicht gut gefällt, ist das integrierte Mikrofon. Der Vergleich zu der Logitech Brio 4K ist da dann doch grösser.
Wenn ihr sie fürs Streaming von Games auf Twitch, YouTube und co. nutzen möchtet, empfehle ich euch da auf jeden Fall ein zusätzliches externes Mikrofon.


Technische Details

  • Grösse: 66 x 58 x 48 mm
  • Gewicht: 150 g
  • Kabellänge: 1.5 m
  • Max. Videoauflösung: 1080 p, 60 Bilder pro Sekunde
  • Mikrofone: zwei Stück

Fazit

Wie einleitend beschrieben, die Kamera ist eine perfekte Ergänzung zum Logitech G733 Headset. Denn damit kann meine Tochter die, doch etwas schlechtere, Audioqualität des integrierten Mikrofons wettmachen.

Dazu noch etwas Licht mit, im Idealfall mindestens zwei, LED-Lichter quellen und schon habt ihr ein tolles Setup fürs nächste Gaming Abenteuer.

Das einzige, was ich mir noch gewünscht hätte, dass Logitech, neben den Standardfiltern, auch noch eine art Bokeh-Modus hinzugefügt hätte.

Der innere Monk in mir, hat einzig Mühe mit dem Logi-Logo auf der Kamera. Im Hochformat schaut das perfekt aus, wenn man sie aber quer einsetzt, dann steht es um 90 Grad gedreht, das geht gar nicht!

*Eventuelle Kauflinks können Spuren von Affiliate enthalten.

 

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