Vor ein paar Wochen wurde ich von Brack.ch angefragt, ob ich nicht Lust hätte, die ION Sei Zahnbürste zu testen. Wer hier im Blog ein wenig mitliest, hat sicherlich schon meine nicht ganz knappen Testberichte zu der Oral-B White Pro 7000 oder dem Nachfolger, der Oral-B Genius 9000 mit bekommen. Da kommt mir gerade in den Sinn, dass ich in Barcelona während der MWC ja den wiederum Nachfolger gesehen habe und mir den auch mal etwas genauer anschauen wollte.
Somit wisst ihr auch, dass ich eigentlich – was das Zähneputzen anbelangt – gut ausgerüstet bin. Sogar meine Mädels haben jeweils eine kleinere Oral-B Elektrozahnbürste. Doch wie sag ich immer so gerne, über den Tellerrand blicken schadet nie! Somit habe ich das Angebot für den Test gerne angenommen und mir die Zahnbürste etwas genauer angeschaut.
ION Sei: Zähneputzen für ein glücklicheres Leben?
Inhaltsverzeichnis
Kategorie | Hersteller | Kaufen |
---|---|---|
Zahn-/Mundpflege | ION Sei | Direktkauflink* |
„Wie kommt er zu dem Titel?“ hat sich vielleicht der eine oder andere beim Einstieg gedacht. Circa zwei Wochen vor meiner Anfrage, kam von Brack.ch eine Pressemeldung, dass sie neu das Produkt im Sortiment führen. Da wurde ich gleich neugierig und habe mir das dazu verlinkte Produktvideo angeschaut.
Darin wird erklärt, dass durch die einzigartige japanische Technologie das Zähneputzen noch leichter und effektiver wird. Wie es sich für ein gutes Marketing-Video gehört, wird da erst «Angst» gemacht (vor Karies und somit dem Zahnarzt) und anschliessend natürlich eine Lösung präsentiert (der eigenen Zahnbürste). Diese will mit Schallbewegungen das Zahnfleisch pflegen und die Zähne besser reinigen. Laut japanischer Denkweise soll ein gepflegtes Mundwerk ein gesünderes und besseres Körpergefühl bringt und somit euch somit zu einem glücklicheren Leben verhelfen. Wer möchte schon nicht noch glücklicher sein?
Lieferumfang
- ION Sei Zahnbürste
- Bürstenkopf weich
- Bürstenkopf Standard
- USB- auf micro-USB-Kabel
- Ladestation
- Transparenter Aufsatz für die Ladestation
Verarbeitung der ION Sei
Was mir natürlich gleich als Erstes aufgefallen ist, die ION Sei-Zahnbürste* hat keine App? Gehts noch? So was kann man doch in der heutigen Zeit nicht mehr auf den Markt bringen? Aber hey, dafür gibt sie Schwingungen (die oben genannten Schallwellen) von sich, die euch helfen sollen sauberere Zähne zu bekommen. Wenn das funktioniert, dann sehe ich über die fehlende App hinweg.
Die Verpackung ist überhaupt nicht auffällig. Im Gegenteil, sie geht fast schon unter, so schlicht ist sie. Dennoch ist sie schön gestaltet, die aufgedruckte Zahnbürste auf der Vorderseite bekommt dank dem Schatten links einen Dreidimensionales aussehen. Daneben der Brand-Name und ein paar Marketing-Punkte sind noch vermerkt.
Seitlich sehr ihr dann den Verpackungsinhalt abgedruckt und weitere Informationen.
Auf der Rückseite gibt es dann noch eine kurze Einführung in das Produkt.
Das Gleiche gilt für den Innenbereich. Es liegen zwei Kartonschalen drinnen, welche die einzelnen Teile gut festhalten.
Was mir gleich aufgefallen ist, mit seinen 93 g (oder 96 mit montierten Bürstenkopf) ist die Zahnbürste hier doch einen Zacken leichter als zum Beispiel meine Oral-B. Das ist jetzt überhaupt nicht wertend gemeint, das wird sich dann mit der Zeit zeigen.
Die eigentliche Zahnbürste ist einfach verarbeitet. Hinten ist auf ca. einem Zentimeter Breite und über 4/5 von der ganzen Bürste ein geriffeltes Stück Kunststoff (es ist zumindest glaube ich kein Silikon) angebracht. Dadurch soll die Griffigkeit der Zahnbürste erhöht werden und das ist bei einem evtl. nassem Gadget noch schnell mal möglich. Die Vorderseite wird durch das eingearbeitete transparente Plexiglas bestimmt.
Unten sind drei fast quadratische Löcher (in Form einer Batterie) und im oberen Drittel drei runde Löcher ausgespart. Gleich darüber der Ein- und Ausschaltknopf und der ION Sei Brand. Die LEDs im unteren Bereich zeigen euch den aktuellen Akku-Stand an, dazu aber weiter unten mehr. Die LEDs oben sind für die verwendeten Putzmodi zuständig.
Die Bürstenköpfe
Bei uns in der Familie putzen – zumindest am Abend vor dem ins Bett gehen – alle Familienmitglieder mit der elektrischen Zahnbürste. Was wir bei der GENIUS 9000 (direkt zum Testbericht) schätzen gelernt haben: Die unterschiedlichen Putzköpfe. Ein jeder von uns hat da so seine eigenen Vorlieben.
Das stellte ich mir mit nur zwei unterschiedlichen Bürstenköpfen dann etwas schwieriger vor. Doch erstens kommt es meist anders und zweitens als man denkt. Die kleinen dürfen sowieso noch nicht mit dieser Art von elektrischer Zahnbürste ihre Zähne putzen, somit war der Entscheid einfach.
Die Ladestation
Auf die weisse Ladestation kommt ein transparentes Stück Kunststoff, das sich leicht von der Station abhebt. Mein erster Gedanke war da gleich, wenn hier jetzt irgendwo einer kleinen LED in das durchsichtige Kunststoffteil eingebraut wäre, würde das sicherlich richtig «geekig» ausschauen. Doch, ich denke, das hätte nicht ganz so gut zu der Bürste und dem restlichen Design gepasst.
Für alle unter euch, die nicht ganz so gerne putzen, ist das natürlich doof, denn hier kann sich dazwischen, oben und unten, Schmutz, Wasser und Staub ansammeln. Einmal die Woche kurz unter den Wasserstrahl vom Wasserhahn halten und schon ist das Ganze kein Problem. Noch weniger wird es ein Problem, wer seine Zahnbürste jedes Mal nach dem Gebrauch sehr gut abspült.
Hinten an der Ladestation findet ihr einen microUSB-Port über den ihr, das beigelegte Kabel direkt mit dem Strom-Adapter verbindet. Für alle, die einen herkömmlichen Spiegelschrank ihr Eigen nennen, kein Problem, da ist das Kabel genügend lang. Wir – in unserem neuen, modernen Badezimmer – müssen unsere beiden elektrischen Zahnbürsten halt seitlich etwas auf der Ablagefläche deponieren, damit das Kabel genügend lang ist.
Was mir an der Ladestation nicht so gefällt: Die Aussparung für die Zahnbürste ist ein klein wenig zu gross. Heisst, wenn ihr die ION Sei da rein stellt, hat sei ein klein wenig Spiel. Ich gehe davon aus, dass dies so gemacht wurde, dass ihr nicht jeweils mit einer Hand die Station festhalten müsst, um die Zahnbürste herauszuziehen. Dennoch war die Erfahrung beim ersten Mal reinstellen nicht gerade so toll. Das Gleiche gilt übrigens für die beiden Bürstenköpfe, die sich leicht zurückversetzt von der Bürste deponieren lassen. Die haben sogar noch etwas mehr Bewegungsfreiheit.
Akku soll bis zu 20 Tage durchhalten
Einmal Akku aufladen bringt euch bis zu 40 Putz-Zyklen. Damit sollte ich eigentlich so ca. 20 Tage durchkommen, also in etwa zwei Drittel vom Monat. Das sagt zumindest der Hersteller und ob das so ist, das kann ich euch in ein paar Monaten dann mal hier im Beitrag ergänzen. Daheim steht die Bürste eh meistens auf der Station und wird aufgeladen. Wer unterwegs ist und die Bürste z.B. in die Ferien mit nimmt, der kommt sicherlich gut damit durch.
Ein wichtiger Hinweis ist aber, dass die Zahnbürste für Zähne von Erwachsenen ausgelegt ist. Somit ja, unsere Mädels haben es mal ausprobiert, aber das war es dann auch schon.
Die Ladestation verfügt über einen ganz normalen microUSB-Anschluss. Somit könnt ihr, sofern ihr noch ein älteres Smartphone habt, einfach dessen Kabel zum Aufladen nutzen. Gut, hier hätte ich mir persönlich eine USB-C Schnittstelle gewünscht, da wir im Haushalt mittlerweile fast alles auf USB-C umgestellt haben.
Die Technik – und wie funktioniert diese Ionenkraft?
Anders als bei den sonst üblichen Elektro-Zahnbürsten funktioniert die ION Sei mit Licht, Metall und Elektrizität. Nach dem Einschalten der Bürste wird der Titandioxidstab aktiviert (das ist der lange Stab auf dem ihr eure eigene Bürste montiert) und gleichzeitig wird das UV-Licht eingeschaltet. Dadurch werden mithilfe von negativ geladenen Ionen die Plaque verursachenden Bakterien gekillt. Dazu prallen 31'000 Schallvibrationen auf eure Zähne und es kommt zu einer fotokatalytische Reaktion.
Diese wird vom UV-Licht und dem Titandioxidstab reflektiert und generiert einen Mikrostrom in eurem Mund. Heisst auf gut Deutsch der ganze Mund wird mit negativen Ionen bombardiert, gar überflutet und das geht natürlich den positiv geladenen Plaques an den Kragen. Dennoch soll das Ganze eine Zahnfleisch schonende Reinigung sein.
Wie mit einer normalen Zahnbürste empfiehlt es sich auch hier, eine Putzzeit von zwei Minuten einzuhalten. Damit ihr wisst, wie lange ihr die einzelnen der vier Mundbereiche putzen müsst, pausiert das Vibrieren alle 30 Sekunden kurz.
So, jetzt aber fertig mit dem Marketing Bla-Bla: Kommen wir zum eigentlichen Zähneputzen.
Das Zähneputzen mit der ION Sei
Doch jetzt stellt sich nochmals die Frage, nachdem ich habe die Zahnbürste ausgepackt, am Storm angeschlossen und den integrierten Akku voll aufgeladen habe: Wie putzt man eigentlich die Zähne ohne eine App? Ich brauch doch eine Anleitung, einen Wegweiser, Hilfestellung. Soll ich jetzt meine Frau bitten neben dran zu stehen und meine noch freie Hand zu halten?
Spass beiseite, natürlich kann ich meine Zähne auch nach Jahren mit der App-Anbindung noch selbstständig putzen. Doch irgendwie fehlt mir die App schon. Ich habe zur Vorsicht mal die Netflix App geöffnet und aufs Lavabo gestellt. Irgendwie fehlt mir der Blick zum Smartphone schon, so kann ich das Ganze vielleicht ein wenig abfangen.
Kommen wir jetzt aber zurück zum Zähneputzen. Da war ich extrem überrascht. Der Grund ist einfach: Wenn ich eine elektrische Zahnbürste nutze, dann bin ich es gewöhnt, dass sich der Bürstenkopf im Kreis oder seitlich/nach vorne bewegt und das in einer Geschwindigkeit, die ich niemals hinbekommen würde, ohne den Motor.
Das Ding ist nur; hier in dem ION-Sei hat es keinen solchen Motor. Ich war völlig überrascht und musste erst mal wieder die Zahnbürste von selber hin- und herbewegen. Dies war schon sehr ungewohnt, aber dennoch, das Ergebnis lässt sich sehen. Oder besser gesagt, es lässt sich fühlen.
Technische Details
- Durchmesser: 31 mm
- Länge: 234, mit Bürstenkopf (210 ihn Bürstenkopf)
- Gewicht: 96 g mit Bürstenkopf (93 g ohne Bürstenkopf)
- Akku: bis zu 80 Stunden
- Wasserfeste Zahnbürste: IPX 5
- Wasserfeste Ladestation: IPX 7
- Farbe: Weiss oder Mint
ION Sei – Unser Testfazit zur smarten Zahnbürste
Was ich durch diesen Test, der ION Sei Zahnbürste* gelernt habe: Mein Speichel (und eurer natürlich auch) ist positiv geladen. Eure Zähne sind negativ geladen. Deshalb bleibt wohl auch der Speichel, wenn ihr schnell einen Handstand macht, schön in eurem Mund. Gut der Vergleich war jetzt ein wenig «gruusig» würden wir Schweizer sagen.
Das Doofe daran ist nur, dass der Plaque, der für die Karies zuständig ist und euch somit die Löcher beschert, auch solch ein negativ eingestellter Typ ist. Deshalb bleibt der auch so Klettenhaft an euren Zähnen «kleben».
Da kann euch die Zahnbürste – wie ihr oben ja im Marketing-Geschwurbel nachlesen konntet – von ION Sei Abhilfe verschaffen. Ob dem wirklich so ist, das wird mir sicherlich meine Zahnärztin das nächste Mal, wenn ich sie wieder besuchen darf, sagen können. Ich bin ja schon sehr gespannt.
Was ich auf jeden Fall sagen kann ist, dass wenn ich meine Zähne mit nur der Zahnbürste hier putze, ganz ohne Zahnpasta, habe ich danach ein angenehmes Gefühl in meinem Mund. Somit ja, irgendwas bewirkt die Zahnbürste (und dessen Schwingungen) in meinem Mund. Es ist also wirklich fühlbar.
Ob das daran liegt, dass da jetzt Licht- und sonstige Schwingungen durch meinen Mund zischen, das kann ich als Laie nicht beurteilen. Auf jeden Fall ist es aber spannend das Ganze ausprobiert zu haben und ich werde auf jeden Fall weiter mit der Zahnbürste putzen (zumindest bis eine neue mit App Anbindung von Oral-B auf den Markt kommt #lach).
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