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Amazon Echo Dot Testbericht

«The Future of x is y» – Einprägsame Statements dieser Art hören wir immer wieder von unterschiedlichen Technikkonzernen, meistens aus dem Silicon Valley. Der neueste grosse Trend sind Sprachassistenten. Nach Apple mit Siri und Google mit Ok Google betritt jetzt auch Amazon den Markt – mit dem Assistenten Alexa und der passenden Hardwarelineup, dass sich unter der Echo-Reihe versammelt hat.

Hier geht es direkt zu meinem Amazon Echo Skills – Sammelbeitrag.

Amazon Echo

Amazons Echo startete, im Vergleich zur Konkurrenz, relativ spät. Der erste Lautsprecher der Reihe wurde am 23. Juni 2015 veröffentlicht – wie so oft vorerst nur US-only. Der Release in Deutschland und Österreich erfolgte erst wesentlich später – am 26. Oktober 2016 – wobei von «Release» zu sprechen übertrieben wäre. Doch dazu später.

Die Amazon Echo Reihe setzt auf einen Sprachdienst der von Amazon selbst entwickelt wurde – Alexa. Sie ist das Herzstück der Hardware und soll uns ähnlich wie die Konkurrenz von Apple oder Google eine neue Sprachschnittstelle für Informationen oder die Bedienung von Medien bzw. dem Smarthome bieten.

Trotz dem ein Sprachassistent nichts neues ist war Amazon der Wegbereiter für eine neue Kategorie von Geräten. Nicht der Assistent an sich war die Novation, viel mehr dessen «Körper». Während Siri und OK Google nur in Smartphones verfügbar waren veröffentlichte Amazon mit der Echo Serie Geräte die direkt für den lokalen Einsatz zu Hause, in einer Box bzw. in Verbindung mit bestehenden Boxen, gedacht waren. So handelte es sich um die Geburtsstunde der dezitierten Sprachassistenten zu Hause.

Alexa

Die Entwicklungen von Alexa begannen im Jahr 2013, damals übernahm Amazon das Start-Up Ivona im polnischen Danzig. Seitdem hat Amazon, eigenen Angaben nach, über 100 Millionen US-Dollar in die Entwicklung des Diensts investiert. Die deutsche Stimme stammt von einer professionellen Sprecherin, deren Identität aber von Amazon geheim gehalten wird. Der Dienst bildet die Grundlage der Echo Reihe, ist aber mit der entsprechenden Fernbedienung auch mit dem FireTV und den FireTV Sticks einsetzbar. Der Name Alexa leitet sich von der Bibliothek von Alexandria ab.

Amazon hat den Dienst mittlerweile Drittherstellern komplett geöffnet. Nicht nur zur Entwicklung der sog. Skills, Erweiterungen für Alexa, sondern auch zum Einsatz in anderen Geräte. Mittlerweile haben viele Hersteller die Integration von Alexa angekündigt – von Kühlschränken bis hin zu Autos. Zur Verwendung von Alexa ist letztlich nur eine Internetverbindung und ein Mikrofon erforderlich.

Hardware – Echo und Echo Dot

Aktuell werden in Europa zwei verschiedene Modelle angeboten. Das Flagschiff ist der Echo, ein Lautsprecher mit sieben Mikrofonen. Er ist zur direkten Wiedergabe von Medien gedacht, dementsprechend ist ein 63mm Woofer und eine 50mm Hochtonlautsprecher verbaut. Die Bedienelemente sind sehr minimalistisch gehalten. Am oberen Ende befindet sich ein LED Ring der unterschiedliche Stati anzeigt, sowie ein Knopf zum Ein-/Ausschalten des Geräts und ein Knopf um nur das Mikrofon zu deaktivieren. Weitere Anschlüsse, außer dem Stromanschluss via Mikro-USB, gibt es nicht. Mit dem Internet verbindet sich das Gerät über 2,4GHZ Wlan, hierfür sind zwei Antennen (MIMO) verbaut. Das Gerät ist 23,5 cm Hoch und besitzt einen Radius von 8,4 cm. Es wiegt knapp über einen Kilo.

Später wurde der Echo Dot vorgestellt. Mit 3,2 cm ist das Gerät deutlich kleiner, der Radius bleibt mit 8,4cm gleich. Natürlich haben in diesem deutlich kleineren Gehäuse auch nur deutlich schlechtere Lautsprecher Platz – Amazon selbst gibt sich nichtmal die Mühe die Leistungsdaten dieser genauer anzugeben. Letztlich weißt der Konzern nur die Fähigkeit des «Sprachfeedbacks» auf der eigenen Homepage aus. Dennoch gibt es einige Vorteile gegenüber dem großen Bruder. Der Dot verfügt so über die Möglichkeit mittels Klinkenkabel mit bestehenden Boxen verbunden zu werden. Zudem gibt es Bluetooth, so können entsprechende Lautsprecher direkt mit dem Dot gekoppelt werden. Ein weiteres, positives, Update gibt es auch beim Wlan – hier unterstützt der Dot auch das 5GHZ Band.

Die Ausrichtung beider Geräte ist damit sehr klar. Der Echo richtet sich an Nutzer die direkt über das Gerät Musik hören möchten. Der Dot ist als Erweiterung bestehender Anlagen gedacht.

Leider besitzen beide keinen integrierten Akku, so kann das Gerät nur direkt an einem Netzeil, und nur sehr eingeschränkt mobil, verwendet werden. Diese Lücke würde der Tap schließen, dieser wird aktuell aber nur in den USA angeboten. Seit kurzem unterstützt dieser Alexa.

Einladungen?

Die beiden oben genannten Echo Modelle wurden zwar am 26.10.2016 vorgestellt, gingen aber erst Mitte Februar in den freien Handel. Bis dahin musste über Amazon direkt eine Einladung angefordert werden. Erst Wochen später erhielten die ersten Nutzer dann auch ihre Geräte,.

Im konkreten Fall hatten wir eindeutig Glück. Meine Frau erhielt bereits Anfang November ihre Einladung, ich meine dann Mitte Januar. Danach forderten wir jeweils eine zweite Einladung an, diese wurde dann innerhalb von zwei Wochen positiv beantwortet. Demnach gehe ich davon aus, dass der breite Rollout in Kürze erfolgen sollte.

Wir entschieden uns für den Amazon Dot – da ausreichend Boxen in unserem Haushalt vorhanden sind. Einerseits eine gute Dolby-Athmos Anlage an unserem TV, andererseits ein Multiroom System von Sonos in den meisten Räumen der Wohnung.

Einrichtung und grundlegende Funktionen

Die Hardware selbst wird in einer kleinen, unscheinbaren, schwarzen Kartonverpackung ausgeliefert. Das Design ist quasi Amazon-typisch und orientiert sich stark am Design der Kindle oder FireTV Verpackungen.

Eine Schnellstartanleitung für den Benutzer durch die wenigen, sehr einfache, Schritte zur Installation der Box. Sobald das Gerät via Microusb mit einer Stromquelle verbunden wurde (Netzteil und Kabel im Lieferumfang) startet es automatisch und signalisiert über einen orangen Lichtring das es nun konfiguriert werden kann.

Die Einrichtung erfolgt direkt über die Alexa App auf dem Smartphone. Zuvor muss man sich mit dem, von der Box eröffneten, Wlan-Netzwerk verbinden. Nach dem Login mit Amazon Account werden die Zugangsdaten des heimischen Wlans eingegeben – diese können wahlweise bei Amazon gespeichert werden – und das Setup ist bereits abgeschlossen. Updates werden automatisch geladen. Ab diesem Zeitpunkt wartet die Box auf die Nennung des Codeworts «Alexa» und verarbeitet eure Anfragen.

Out-of-the-Box könnt ihr mit dem Lautsprecher Musik abspielen, Wecker einrichten, einen Timer stellen, Websuchen durchführen, bei Amazon einkaufen, Checklisten erstellen und euren Kalender verwalten. In Sachen Quellen für Medien stehen neben Amazon Music auch TuneIn und Spotify zur Verfügung. Zudem kann Alexa euch Zusammenfassungen über tägliche Nachrichten oder sportliche Ereignisse liefern.

Erweiterter Funktionsumfang

Die wahre Stärke von Alexa / des Echo liegt aber klar in der Erweiterbarkeit. Amazon selbst hat die Schnittstelle geöffnet, so könnt ihr über Skills jede Menge weitere Dienste einbinden. Bei den Skills gibt es täglich neue Anbieter, mit mehr oder minder spannenden Ideen. Aktuell gibt es mehrere 1000 Skills, darunter praktische Dienste wie Uber oder Mytaxi, Smarthome Anbieter wie Hue oder Tado oder jüngst auch eine Anbindung an IFTTT oder gar Plex (aktuell nur in englischer Sprache).

Konfiguriert werden die Dienste über die App oder alternativ auch mit Hilfe einer Benutzeroberfläche im Webbrowser. Dort kann auch Wunsch auch das Codewort für den Assistenten geändert werden. Neben dem Standard «Alexa» wird aktuell auch «Amazon», «Echo» oder die Star-Trek Referenz «Computer» angeboten. Eine nicht zufällige Hommage, angeblich diente der Boardcomputer des Raumschiffs Enterprise als Vorbild für Alexa.

Mein Anwendungsfall

Doch wofür das Ganze? Eine Frage die sich sehr schwer beantworten lässt. Hier muss jeder Nutzer selbst entscheiden welchen Zweck ein entsprechender Assistent einem bieten kann. Anfangs wusste ich selbst noch nicht so genau wofür ich die Box nutzen würde – mittlerweile gibt es aber einige Szenarien in der die Box nicht mehr weg zu denken ist.

Neben der naheliegenden Wiedergabe von Musik höre ich mittlerweile gerne auch Radio (via TuneIn) oder lasse mir die Tageszusammenfassung wieder geben. Ohne Frage – dafür würde ich keinen Echo benötigen – dennoch ist es angenehm diese Anwendungsfälle direkt über die Stimme zu steuern. Zudem steuere ich das komplette Licht mithilfe von Alexa, da in jedem Zimmer Hue Lampen angebracht sind. Dank Harmony Hub und IFTTT bin ich zudem in der Lage auch meine Geräte mit Alexa fernzubedienen. So kann ich beispielsweise TV, Sat-Recevier und Sound-Recevier direkt via Sprache ein und ausschalten. Eine angenehme Verbesserung gegenüber der Steuerung via Harmony Fernbedienung oder der entsprechnenden App. Natürlich ersetzt Alexa zu Hause auch die wenigen Aufgaben die ich sonst mit Siri erledige – was sich in der Regel nur auf das Stellen von Timern und ab und zu Auskünfte über Nachrichten, Verkehr und Wetter beschränkt.

Ich freue mich sehr über die angekündigte Integration des Diensts in Richtung Sonos und auf die deutsche Umsetzung von Plex, damit wird die Box für mich noch einmal deutlich interessanter.

Fazit zum Echo Dot

Aktuell sind wir noch sehr, sehr weit von Zukunftsvisionen wie dem Sprachassistenten «Jarvis» in Marvels «Iron Man» entfernt, nichts desto trotz sind in diesem Segment, für mich, immerhin große Schritte und eine positive Weiterentwicklung erkennbar. Siri konnte mich nie wirklich überzeugen – weder bei der Vorstellung des $S noch generell bei der Nutzung in den letzten 5 Jahren. Ich habe mich immer wieder dazu gezwungen den Dienst zu nutzen – mit negativen Ergebnis. Nicht so bei dem Amazon Echo. Die Qualität der Erkennung meiner Stimme (und die aller anderen Anwender) ist enorm, viel mehr beeindrucken mich aber die Skills. Der Echo entwickelt sich quasi jeden Tag spürbar weiter, durch die (offene) Integration von Drittanbietern, mit Hilfe der Skills, wird die kleine Box schnell zu einem sehr sehr nützliche Begleiter.

Wie zufrieden ich bzw. mein Haushalt mit dem Amazon Echo (Dot) ist? Kurzum – Sehr. So sehr das wir mittlerweile drei dieser Geräte besitzen und damit in der ganzen Wohnung einer der Echos per Stimme bedient werden kann.

 

2 Kommentare zu „Amazon Echo Dot Testbericht“

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