Die langjährigen Leser hier im Blog mögen sich sicher noch an mein dezent umfangreiches Review der Zahnbürste für Geeks erinnern. Damals in Weiss heute beim Update kommt das Ganze in Schwarz daher. Heute geht es um die neue Zahnbürste von Braun, die Genius 9000.
Oral-B Genius 9000
Inhaltsverzeichnis
Das Erste, was ich dachte, als ich die Genius 9000 sah, war: Endlich kann ich auch beim Zähneputzen Pokémon jagen. Aber darauf komme ich später in meinem Review noch mal zu sprechen.
Ich war natürlich sehr gespannt, ob es beim neuen Modell nur neue Features gibt oder ob auch ein paar Punkte, die mir gefehlt haben, geändert wurden.
Besonders neugierig war ich auf die automatische Positionserkennung der Genius 9000 im Mund.
Lieferumfang
- Oral-B Genius 9000
- Box für den Transport
- Wandhalterung fürs Smartphone
- vier unterschiedliche Bürsten
- Stromkabel
- Bedienungsanleitung
Verarbeitung
Die Verpackung ist schön gemacht, in einer blau schimmernden Box findet ihr die ganzen Einzelteile des Oral-B Genius 9000er-Sets. Einmal die Verpackung geöffnet, seht ihr auch gleich die ersten beiden Teile. Zum einen gehört dazu die Zahnbürste und zum anderen das Reiseetui. Ersteres kommt im bewährten Oral-B-Design daher. Einfach, schlicht gehalten, mit einer Kunststoffabdeckung an der Front und dem weicheren und rutschfesten Gummi auf der Rückseite.
Oben findet ihr die Vorrichtung, an die ihr später euren Bürstenkopf befestigt und gleich darunter den sogenannten Smart-Ring. Die Farbe des Rings könnt ihr via App selbst bestimmen. Neben der Tatsache, dass die Zahnbürste dadurch später in eurer Farbe leuchtet, zeigt sie auch nach wie vor an, wenn ihr zu fest aufdrückt. Dies geschieht in drei Stufen, bei der letzten davon wird auch gleichzeitig noch die Rotationsleistung heruntergekurbelt. Braun möchte ja nicht, dass ihr euren Zähnen oder dem Zahnfleisch Schaden zufügt.
Auch an der Front findet ihr wieder, die beiden Bedienungsknöpfe. Unten dran jetzt neu ein paar weitere Logos, die bei Betrieb und wenn ihr die jeweiligen Modi wählt auch hinterleuchtet sind. Davon findet ihr vier Stück.
Vom leichteren, bis zum fleissigen Putzen und der Zungenreinigung. Eine jede Stufe weisst einen unterschiedlichen Vibrationszyklus aus. Auch wird euch angezeigt, wenn die Zahnbürste mit einem Smartphone verbunden ist und wie lange ihr noch damit putzen könnt (Akku-Stand).
Neben der gummierten Rückseite, ist auch am Fuss der Zahnbürste ein bisschen Gummi platziert worden. Somit bleibt die Bürste bei kurzem oder auch längerem Abstellen im Badezimmer auch stehen und rutscht nicht gleich davon.
Die Spiegelhalterung
Für die Positionserkennung in eurem Mund hat Oral-B natürlich ein GPS Modul in der Zahnbürste verbaut. Das funktioniert im Zusammenspiel mit der App. Dabei müsst ihr euch in der App, über die im Smartphone verbaute Front-Kamera, filmen und somit «tracken» lassen. Das Ganze funktioniert erstaunlich gut. Zumindest, wenn ihr auf zwei Dinge achtet. Je nach Smartphone und Qualität der Kamera kann dies natürlich etwas schwanken. Was aber noch viel wichtiger ist, ist die Ausleuchtung eures Badezimmers.
Wenn ihr das Ganze im Halbdunkeln versucht, werdet ihr nicht wirklich glücklich werden. Deshalb seht ihr bei Präsentationsständen oder in diversen YouTube Videos jeweils auch einen Spiegel, der von LED-Leuchten umgeben ist.
Zurück zu der Halterung. Diese kommt in einem schlichten weiss daher. Zum Anbringen der Smartphone-Halterung müsst ihr erst mal den Badezimmerspiegel reinigen. Auch der Saugnapf der Befestigung kurz vor dem Anbringen nochmals mit einem Mikrofaser-Tuch reinigen, damit euer geliebtes Smartphone auch gut befestigt ist. Beim Anbringen an den Spiegel ist es wichtig, dass ihr darauf achtet, dass sich das Zentrum auf eurer Nasen-Höhe befindet.
Die Ladestation
An der Ladestation hat sich – zumindest optisch – im Vergleich zum Vorgänger-Modell nichts geändert. Die Dockingstation lässt sich einzeln oder bei einem Mehrfamilienhaushalt auch gerne mit der Bürstenkopf-Aufbewahrungsbox im Spiegelschrank platzieren. Dafür erst mal je nach Einsatz Platz in diesem schaffen. Dies ist ein guter Zeitpunkt, mal wieder den kompletten Schrank auszuräumen und evtl. auch etwas auszusortieren.
Bei einem Single Haushalt ist die zusätzliche Aufbewahrungsbox natürlich nicht unbedingt nötig. Darauf kann man Bürstenköpfe auch einfach lassen, während sie nicht gebraucht werden. Oder ihr habt unterschiedliche Bürstenköpfe, dann lässt sich das natürlich auch einfach aufbewahren.
Das Reiseetui
Das Reiseetui hat wieder dieses weiche, geschmeidige, Aussenmaterial. Auch wenn ihr noch feuchte Hände habt, bleibt es gut in eurer Hand. Im Inneren findet ihr in der grössten Ausbuchtung Platz für den Hauptakteur und daneben Platz für zwei Bürstenköpfe. Der etwas «dickere» Fuss ist dieses Mal dem verbaute Auflademechanismus geschuldet.
Mit der Zahnbürste kommt ihr gut etwas mehr als eine Woche bei zwei bis drei Mal Zähneputzen pro Tag aus. Zusätzlich findet ihr an der Unterseite des Transportbehälters auch noch einen USB-Port. Darüber könnt ihr zum Beispiel auch mal euer Smartphone aufladen, während ihr die Zähne putzt. Das Etui selbst hat leider keinen integrierten Akku, heisst, aufladen geht nur, wenn das Etui selbst mit Strom versorgt wird. Das ist dann praktisch, wenn ihr verspätet ins Badezimmer kommt und nur eine Steckdose freihabt, das Smartphone aber ohne Akku daher kommt.
Unschön am Etui ist, dass der zum Aufladen benötigte Stecker kein üblicher Standard ist. Heisst, habt ihr diesen proprietären Stecker mal vergessen, oder gar verloren, seid ihr aufgeschmissen.
Im Deckel des Etuis findet ihr noch eine kleine Halterung für euer Smartphone oder Phablet. Die benötigt ihr zum einen, wenn ihr während des Zähneputzens etwas lesen möchtet oder euren Kalender anschaut. Und zum anderen natürlich auch dann, wenn ihr die dazugehörige App von Oral-B auch ausserhalb von daheim einsetzen möchtet. Hier gestaltet sich das Platzieren für die richtige Höhe der Positionserkennung je nach Einsatzort etwas schwieriger.
Praktischerweise lässt sich die Innenseite des Etuis entfernen und sogar in der Spülmaschine reinigen, sollte sie mal nicht mehr ganz so sauber sein.
Die App
Darüber, wie ihr die Zahnbürste via Bluetooth mit der App verbindet, muss ich hier sicher keinen Vortrag halten. Das könnt ihr, oder ihr geht einfach der Anleitung in der App nach.
Wenn ihr kein Bluetooth fähiges Smartphone habt, könnt ihr der App auch euer Mikrofon freigeben. Dann ermittelt die App die ganzen Daten via der Geräuschkulisse.
An der App selber hat sich nicht allzu viel geändert, zumindest nicht am Konzept. Oben links, hinter den drei Strichen, findet ihr die Menüstruktur. Dazu gehören die Positionserkennung, die Aktivität, eure Erfolge, etwas Werbung für weitere Oral-B Produkte, diverse Anleitungen, die Möglichkeit euren Zahnarzt mit einzubinden und die weiteren Einstellungen.
Automatische Positionserkennung
Fast hätte ich die einleitend schon erwähnte Möglichkeit, die Farbe des Smart-Rings während der Konfiguration zu ändern, vergessen. Ich habe mich hier für ein helles Blau entschieden. Auch könnt ihr dabei auswählen, ob ihr euren Mund gerne in vier oder in sechs Bereiche aufteilen möchtet. Diese Aufteilung ist später beim Putzen und der automatisierten Positionserkennung wichtig.
Dafür ist zuerst das Anbringen der Smartphone-Halterung wichtig, damit ihr da auf die richtige Position achtet. Anschliessend das verbundene Smartphone in die Halterung geben und in den Menüpunkt «Positionserkennung» wechseln.
Wenn euer Kopf, oder genauer gesagt, euer Gesicht, richtig im Kreis positioniert ist, seid ihr bereit. Der – in vier oder sechs Stücke – unterteilte Kreis ist nun komplett in Blau gehalten. Je nachdem, mit welcher Mund-Region ihr beginnt, baut sich die Stärke der Farbe langsam ab.
Aktivität – Gamification
Wer kennt sie nicht, die Möglichkeit sich mit anderen und/oder einem Computer zu messen. Geliebt oder gehasst bei Fitness-Gadgets oder Echtzeit Spielen und jetzt auch in der Zahnbürste, oder zumindest in der dazugehörigen App.
Ein Teil der Menschen lässt sich mit solchen gelegentlichen Belohnungen, Auszeichnungen etc. dazu motivieren, ihr Soll zu erfüllen. Wie ihr es vielleicht von den zahlreichen Fitness-Gadgets her kennt, so ist es auch mit dem Erreichen von Teil-Zielen hier beim Zähneputzen. Ihr findet Statistiken, aufgeteilt in Tag/Woche/Monat und Alle oder einfache Ziele wie eine Putz-Serie, Mundspülung, Zungen-putzen etc. Zusätzlich könnt ihr euch beim erfolgreichen Erreichen von Zielen auch Orden übergeben lassen.
Die App kann euch auch an zukünftige Dinge erinnern. Sei es der jährliche Besuch beim Zahnarzt, die zu reinigende Zunge etc.
In der aktuellen Umsetzung gibt es jetzt auch eine Cloud-Synchronisierungsmöglichkeit. Heisst, eure Resultate werden – sofern ihr es einrichtet – in die Cloud gespeichert. Wenn ihr eure Zahnbürste mal verliert, sie kaputtgeht oder sie euch geklaut wird, verliert ihr eure Daten nicht.
Fazit zur Oral-B Genius 9000
Die Oral-B Genius 9000 ist eine geniale Zahnbürste, weist zahlreiche Features auf und Oral-B hat einige der von uns im letzten Modell getesteten Fehler ausgemerzt.
Wichtig ist, wie überall bei Gadgets, natürlich die Pflege. Wenn ihr mit dem Zähneputzen fertig seid, gehört nicht nur der Bürstenkopf unter Wasser und mit dem Finger «schrubbend» geputzt. Diesen solltet ihr auch jedes Mal abtrennen und darunter gut reinigen. Meist seht ihr die Rückstände der Zahnpasta nicht, solange das Ganze noch nass ist.
Doch wenn ihr am Abend wieder zurück ins Bad kommt und alles eingetrocknet ist, schaut es schon nicht mehr so hübsch aus. Da aber die Zahnbürste wie auch das Etui extrem gut und schnell zu reinigen sind, fällt einem das auch leicht und benötigt auch kaum Zeit im täglichen Workflow, wenn wir ehrlich sind.
Unsere letzte Oral-B hatten wir in der Farbe Weiss, die neue in Schwarz. Beides hat seine Vor- und Nachteile, wie es halt so ist mit den Farben. Doch da sich beide – wie oben schon erwähnt – einfach reinigen lassen, fällt das gar nicht so auf.
Doch jetzt kommt die entscheidende Frage: Wer benötigt eine solche Zahnbürste? Sicher niemand, der sich vor einem oder zwei Jahren z. B. die Oral-B White Pro 7000 mit App Anbindung zugelegt hat. Denn eine solche elektrische Zahnbürste hat eine längere Haltbarkeit als es Smartphones haben (oder uns die Industrie einreden möchte, dass sie es haben). Unsere erste elektrische Zahnbürste – war übrigens damals schon eine von Braun Oral-B) hatten wir über 8 Jahre. Die war damals auch nicht kaputt, nur ging sie bei einem unserer letzten Umzüge verloren.
Der Gadget-Freund oder Geek hat sicher seine Freude am Zähneputzen mit der App. Auch ist sie für Kinder sehr interessant – vor allem aber für deren Eltern. Denn so sieht man einigermassen, wo die Kinder gut putzen und wo es noch Verbesserungspotenziale gibt. Gerade beim Zähneputzen, was ein Ritual ist und immer gleich vollzogen wird, ist das ganz wichtig, damit schon die Kleinen lernen, wo genau und, wie sie putzen müssen. So lässt sich einiges an Geld sparen in der Zukunft.
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