Wer mein Unboxing-Video zum Tolino Shine 3 auf der Facebook Seite vom Pokipsie Network gesehen hat, hat sicherlich meiner ersten Reaktion zum eReader mit bekommen.
Irgendwie hatte ich einen kleinen Flashback weit zurück in meine Gadget-Vergangenheit. Der neue eReader hat mich doch stark an den Touch von Kobo und dessen Nachfolger erinnert. Doch dann kam mir eine News, die wir in der gt0117 vom #GeekTalk Podcast verkündet haben erinnern. Im Januar diesen Jahres hat die deutsche Telekom ihr Tolino-Ökosystem an Rakuten abgegeben. Zumindest die weitere Entwicklung vom eigenen eReader und zu Rakuten gehört eben auch Kobo. Somit schliesst sich der Kreis wieder.
Neuer E-Book-Reader im Test
Inhaltsverzeichnis
Zwei (mir) wichtige Punkte gleich vorneweg. Der Shine 3 von Tolino ist nicht mehr wasserdicht und das Display ist nicht mehr plan. Dazu aber weiter unten etwas mehr und ausführlicher.
Mit dem neuesten Wurf hat die Tolino Gruppe nun vier Modelle auf dem Markt. Der Tolino Page ist das Einsteiger-Modell. Somit natürlich auch der günstigste seiner Art. Am anderen Ende der Nahrungskette findet ihr den Tolino Vision 4 HD in Wasserdicht und mit smartLight. Wenn es etwas grösser sein darf, werdet ihr sicherlich mit dem Tolino Epos glücklich.
Wenn ihr euch fragt, wo sich der Shine 3 nun ansiedelt, das wäre zwischen den Vision 4 HD und dem Epos.
Lieferumfang
- Tolino Shine 3
- microUSB- auf USB-Kabel
- Bedienungsanleitung
- Garantiebestimmungen
Verarbeitung
Die Schachtel ist sehr kompakt gehalten. Um den eReader herum ist nur knapp 1 cm Karton zu finden. Einmal den Deckel aufgeklappt kommt euch schon der eReader zum Vorschein, den entnommen und den Karton im inneren aufgeklappt findet ihr die oben beschrieben Schnellanleitung, die Garantiebestimmungen und das Kabel zum Aufladen des integrierten Akkus.
Auf der Rückseite vom Karton findet ihr auch die wichtigsten Spezifikationen. Dazu gehört das Display, die smartLight Funktion (wie ich sie schon vom Vision 4 HD her kenne) und die neue, intuitive Bedienung des Readers.
Display
Das 6″ Display löst mit 1'448 x 1'072 Pixel auf (bei einer Pixeldichte von 300 ppi) und basiert auf der neusten eInk Technologie. Die Schriften sind sehr scharf und damit ihr einem Pixel im Schriftbild sehen könnt braucht ihr schon ganz nah ran gehen.
Akku
Der integrierte Akku wir über das mitgelieferte microUSB- auf UBS-Kabel an der Stromquelle euerer Wahl geladen. Das kann ein Adapter von eurem Smartphone sein, direkt am USB-Port eures Computers oder auch im Auto an einem entsprechend ausgestatteten Zigaretten-Anzünder mit einem oder mehreren USB-Ports.
Die Leistung des Akkus liegt bei 1'500 mAh und das hält wie schon bei den Vorgängern einige Wochen, ohne nachzuladen.
Wie stark sich die neue smartLight Funktion auf den Akku niederschlägt, konnte ich noch nicht genau Ermittlern. Dafür brauche ich noch den einen oder andere Monat Dauertest. Zumindest wird beim Shine 3 nicht mehr mit bis zu einem Monat geworben, sondern mit «Mehrere Wochen». Das kann mehr, aber auch weniger sein.
Doch wie bei allen Gadgets hängt das natürlich auch noch von der Zeit ab, die ihr mit dem Gadget verbringt. Kunden, die jeden Tag X-Seiten lesen brauchen, natürlich mehr Akku-Ladung, als jemand, der nur einmal die Woche etwas liest. Meiner einer siedelt sich irgendwo in der Mitte davon an. Alle drei Wochen steck in ihn automatisch an eines meiner wenigen microUSB-Kabel, die ich noch im Büro rumliegen hab. Somit bin ich mit der Akkuleistung auch beim Shine 3 zufrieden.
Der erste Kontakt mit dem Shine 3
Wenn ihr euch den neuen eReader etwas genauer anschaut, dann werdet ihr gleich feststellen, dass er nur noch einen Knopf hat. Neben dem Knopf ist nur noch der microUSB-Port am unteren Rand verbaut. Somit ist gleich klar, die Bedienung muss anders geregelt sein.
Doch, zuerst noch etwas zum Shine 3. Sofort aufgefallen ist mir, dass die Oberfläche nicht mehr plan, ist und die Rückseite mit den feinen Löchern auch anders gestaltet ist. Das hat seinen Ursprung bei Kobo. Wenn ihr euch deren Sortiment etwas genauer anschauen, findet ihr beim Clara HD ganz viele parallelen.
Doch zurück zum Display, dieses ist knapp um ca. 1 mm in den Reader eingelassen. Aus meiner Sicht eigentlich ein Unding und ein Grund, warum ich damals – von meinem aller ersten Kindle – mit dem Vision 2 zu Tolino gewechselt bin (auch wenn das nicht mein erster Tolino war). Denn da sammelt sich nicht nur Staub und Schmutz an, es ist auch beim Bedienen eines Touch-Screens nicht wirklich praktisch. Das war zumindest mein erster Eindruck. Doch auch jetzt, nach etwas mehr als zwei Wochen mit dem eReader, bin ich nach wie vor der Meinung und ich vermisse das flache Display wirklich stark. Auch wenn das Display, und das Flackern vom eInk-Bildwechsel, deutlich schneller geworden ist, der Rand stört mich nach wie vor im täglichen Einsatz des Readers.
Das neue Bedienkonzept
Auffällig am Shine 3 ist natürlich der fehlende – ich nenn ihn mal – Home-Button. Wenn ihr vom Menü, oder aus einem Buch zum Hauptscreen gelangen möchtet, dann streicht ihr einfach mit eurem Finger zentriert am unteren Rand gegen die Mitte des Displays. Das Beleuchtungsmenü holt ihr über die entgegen gesetzte Bewegung von oben gegen die Mitte hinein. Das kennt ihr sicherlich von eurem Android oder iOS-Smartphone.
Das Umblättern von E-Book Seiten geht nun auch etwas anders. Ihr könnt nicht mehr auf der Rückseite, links oder rechts, antippen, um ein Blättern zu initiieren. Beim Shine 3 müsst ihr dazu im linken oder rechten Drittel des Textes tippen.
Die Hintergrundbeleuchtung vom Display passiert jetzt auch nicht mehr via einem dedizierten Knopf am Reader selber. Dafür müsst ihr mittig, am oberen Rand, zweimal tippen. Zum Deaktivieren des Lichts müsst ihr nochmals zweimal tippen. Das hat in meinen Tests nicht jedes Mal geklappt. Das hängt auch immer stark vom Winkel eures Fingers ab. Das seitliche antippen funktioniert deutlich schlechter als ein Tippen, wenn ihr direkt auf das Display blickt.
Bücher kaufen/mieten
Neue Bücher bekommt ihr am einfachsten direkt über den angeschlossenen Shop. In meinem Fall ist es der Online-Shop von Orellfüssli. Da könnt ihr selber oder auch als Geschenk ein E-Book erwerben.
Neu gibt es seit Oktober 2018 auch die Möglichkeit direkt im analogen orellfüssli Shop die Bücher in Papierform zu durchstöbern und anschliessend das E-Book vom gewählten Buch zu kaufen.
Weiterhin könnt ihr auch eure eigenen PDF's oder Bücher in PDF-, EPUB-, oder TXT-Form auf euren Tolino laden. Auch hier hat sich im Handling nichts geändert, möglich gemacht wird das über Kabel am Computer oder über die Tolino Cloud direkt über den Browser eurer Wahl.
Technische Details
- Grösse: 156.4 x 110.2 x 8.35 mm
- Gewicht: 166 g
- Display: 6″ Display
- Auflösung: 1'448 x 1'072 Pixel
- Speicher: 8 GB
Fazit zu Tolino Shine 3
Was mir am Shine 3 nicht gefällt, das habt ihr oben schon lesen können. Zum einen, dass er nicht mehr Staub- und Wassergeschützt ist. Ich geh nicht baden mit meinem E-Book-Reader (gut meine Frau schon, zumindest liest sie auch am in der Badewanne ein E-Book). Doch am Strand, am Pool oder auch nur mal draussen auf dem Heimweg im Regen will ich mir keine Sorgen um mein E-Book-Reader machen müssen. Dazu kommt tiefer gelegte Display, vor allem beim Bedienen über die Gegensteuerungen könnt ein flaches Display noch viel mehr spass machen.
Was mir aber gefällt ist, dass ihr mit dem Shine 3 einen tollen und umfangreichen Reader bekommt der doch deutlich unter dem Preis vom Vision 4 HD liegt. Noch nicht erwähnt habe ich die Haptik vom Shine 3. Diese widerspiegelt dann geringeren Preis. Hier merkt man dem Reader den Kunststoff besser an als beiden oben genannte.
Was aber deutlich überzeugen mag ist das doch merklich schnellere Display. Das fällt vor allem dann auf, wenn ihr euer WLAN Passwort eingeben müsst oder das Login vom orelfüssli Account. Sicherlich, das passiert nich jeden Tag doch sobald ich ein paar Bücher besitzt oder gerne neue kauft und danach suchen müsst werdet ihr mich verstehen. So sollte ein eInk Display funktionieren.
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