Das helle Display

Zoom H1n im Test – Der kompakte Field Recorder

Der japanische Audio-Spezialist Zoom hat in allen Preislagen spannende Audio-Interfaces im Angebot. Ich für meinen Teil bin schon seit einigen Jahren sehr glücklich mit meinem Zoom H6 (mein Testbericht dazu). In meinem Sammelbeitrag hab ich euch meine aktuellen Zoom Gadgets aufgezeigt. Eines der Gadgets ist das Zoom H1n, das kleinste Device im Sortiment von Zoom.

Hier kommt ihr zu meiner Übersichtsseite meines Zoom-Gadgets Tests.

Der kompakte Field Recorder

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Mein Podcaster-Kollege Jan, vom #GeekTalk, hat hier im Blog schon mal den Vorgänger, das H1 vorgestellt. Mit dem heutigen Testbericht geh ich auf den Nachfolger von diesem ein.


Lieferumfang

  • H1n Field Recorder
  • 2 x AAA-Batterie
  • Bedienungsanleitung
Der Lieferumfang
Der Lieferumfang

Verpackung

Auf der Vorderseite von der Verpackung findet ihr das H1n abgebildet und der Möglichkeiten Einsatzbereich. Auf der rechten Seite findet ihr ein Foto mit den Bedienknöpfen und dem 3.5 mm Klinken-Eingang.
Auf der Verpackungsrückseite findet ihr neben der Auflistung des Verpackungsinhaltes auch die wichtigsten Features vom Handy Recorder.

Kompakter Recorder
Kompakter Recorder

Was mir an der Verpackung gefällt, im inneren findet ihr keine Kunststoff-Hülle oder irgendwelchen Schaumstoff der das Gadget in Zaum hält. Zoom setzt auf Karton-Innereien, die die Batterien aber auch das Gadget selber gut festhalten.
Auch findet ihr darin noch die Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen.

Verarbeitung

Das Gadget ist überraschend kompakt und vor allem auch leicht. Es findet, wenn es sein muss sogar im Sack seinen Platz (für meine nicht Schweizer Leser, beim Sack sprechen wir von der Hosentasche).
Aber auch in einer kleinen Gadget Tasche wie der Peak Design Everyday Sling findet ihr immer einen Platz für den kleinen Rekorder.

Bedient mit zwei AAA-Batterien
Bedient mit zwei AAA-Batterien

Der Rekorder selber ist einfach gehalten und somit auch dessen Materialwahl.
Rundherum kommt hier ein matter, schwarzer Kunststoff. Das Material wirkt nicht wirklich hochwertig. Der Vergleich ist aber nicht ganz fair, denn ich zieh hier die deutlich Preisintensiveren Zoom-Modellen zur Gegenüberstellung. Hier muss man bedenken, dass der H1n nur ca. CHF 89.90 (Stand Mai 2020) kostet. Doch auf die Verarbeitungsqualität komm ich etwas weiter unten dann nochmals zu sprechen.

Linke Seite vom Recorder
Linke Seite vom Recorder

Auf der linken Seite findet ihr den 3.5 mm Klinken-Kopfhörer-Ausgang fürs Monitoring und dem kurzen Check der Aufnahmequalität. Gleich darunter sind, die beiden knöpfe für die Lautstärke angebracht. Heisst auch, auf der linken Seite wird einig und alleine nur der Output gemanaget.

Auf der rechten Seite gibt es dann schon deutlich mehr zu finden. Oben ist das einmal der 3.5 mm Klinken-Mikrofon-Eingang gefolgt vom microSD-Karten-Schacht. Am unteren Rand ist dann noch der Regler fürs ein- und ausschalten, sowie auf «hold» setzten und einen Knopf fürs Löschen von gemachten Aufnahmen. Gefolgt vom microUSB-Port und der kleinen Öffnung für das anbringen einer optionalen Handschlaufen.

Rechte Seite vom Recorder
Rechte Seite vom Recorder

Rückseitig ist das Batteriefach mit einer einfachen Schiebeöffnung untergebracht und das 1/4″-Gewinde. Letzteres ist als einziges nicht aus Kunstoff gefertigt, das ist aber auch üblich so, damit das Gewinde auch einen starken halt findet.

Optisch am auffälligsten ist natürlich die Oberseite vom Zoom H1n. Da findet ihr oben die beiden Mikrofone, die in einer Y/X-Ausrichtung angebracht sind und mit vier schwungvollen Kunststoff-Bügeln geschützt sind. Diese, ich nenn sie jetzt nochmals Bügel, sind zum einen zum Schutz für die beiden Mikrofon-Köpfe da. Zusätzlich aber auch, um beim aufsetzen der toten Katzen oder dem Windschutz, keine Störgeräusche auf die Mikrofone ab zu geben.
Gleich darunter findet ihr Rädchen, mit dem ihr die Gain regelt. Über die Gain, regelt ihr die Eingangsleistung vom Mikrofon. Die richtige zu finden ist einfach, einfach kurz einen Kopfhörer montieren, rechts im grünen Port einstecken und dann Test-Sätze einsprechen während dem ihr an dem Regler rumspielt. So bekommt ihr schnell einmal ein Gefühl, welche Nummer für euch und eure Situation passend ist.

Das helle Display
Das helle Display

Darunter findet ihr das kleine, 1.25″ Display mit den wichtigsten Angaben. Bedient wird es über die vier Knöpfe gleich unterhalb vom Display. Zum einen gelangt ihr über einen jeden dieser zu der jeweilig beschriebenen Einstellung. Seid ihr erst einmal ins Menü abgetaucht, wird, wie bei fast allen Zoom Gadgets über diese Navigiert. Den jeweiligen Effekt wird euch dann gleich auf dem Display angezeigt.
Darunter sind dann, die für die Aufnahme wichtigsten Knöpfe angebracht. Meiner Meinung nach, hätten die Japaner den Record-Button ein klein wenig grösser machen können. So dass auch grosse Mannerhände (oder besser gesagt Finger) diesen gut, schnell und vor allem auch blind ertasten und drücken können. Sicherlich, mit ein wenig Übung geht es auch so, doch 2-3 mm mehr im Durchmesser hätten dem Knopf definitiv nicht geschadet. Am besten in Kombination mit einem genau so grossen zusätzlichen Abstand oben und unten von den anderen Knöpfen. Gleich darunter findet ihr die typische Audio-Navigation und einen kleinen Lautsprecher.

Mein Tipp an der Stelle, vergesst den kleinen Lautsprecher gleich wieder. Wenn ich die Audioqualität testen möchtet, dann IMMER mit einem angeschlossenen Kopfhörer. Egal ob In-Ear oder Over-Ear. Nur so hört ihr wirklich, was eventuell noch im Hintergrund mit drauf ist und/ob die aufgezeichnete Stimme sich nicht überschlägt oder ähnliches.
Den Lautsprecher müsst ihr wirklich gleich wieder aus eurem Kopf streichen!

Aufnahme

Bevor ihr eine Aufnahme machen möchtet, sollte ihr die ganzen Einstellungen durchgehen. Zum einen ist da die Aufnahme Qualität. Hier schaut ihr am besten erst einmal, was genau euer Audio-Schnittprogramm so haben möchte. Solltet ihr die Audioaufnahmen für einen Podcast machen, empfehle ich euch 16 Bit 48 KHz zu wählen. Dies in WAV (geht ja bei dem Recorder auch nicht anders). Alternativ könntet ihr hier auch FLAC wählen (sofern euer Audio-Interface das kann). Aber generell gilt so unkomprimiert, wie möglich.
Sobald ihr Audio im Nachhinein bearbeitet möchtet, ist unkomprimiert eure Wahl. Denn alles andere wird euch bei kleinen Interferenzen oder ähnlichen dann schnell mal viel Unfreude bereiten.
Ob ihr den Locut oder den Limited benötigt hängt immer von der Situation ab. Das gleiche gilt für die Autolevel-Funktion.

Das XY-Mikrofon
Das XY-Mikrofon

Das tolle an den Zoom Gadgets, ihr könnt diese nicht nur direkt verwenden und direkt in das X/Y-Mikrofon sprechen. Mit einem USB-A- auf microUSB-Kabel könnt ihr den kleinen Recorder auch an eurem Computer anschliessen. Dann fungiert dieses als kleines USB-Audiointerface und bietet euch weitere Möglichkeiten.
Alternativ lässt es sich auch einfach auf eine Kamera schrauben und mit einem 3.5 mm- auf 3.5 mm-Klinkenkabel könnt ihr den Sound direkt in die Videokamera Schlaufen. Dazu benötigt ihr nur einen kleinen Blitz-Schuh- auf 1/4″ Gewindeschraube-Adapter.

Montiert auf jedem Stativ
Montiert auf jedem Stativ

Generell empfehle ich euch, wenn möglich, das Zoom H1n bei aufnahmen auf ein Stativ zu stellen. Im Idealfall mit einer Spinne. Jetzt komm ich, wie anfangs versprochen, nochmals auf das verwendete Material zu sprechen.
Wenn ihr den Audio Recorder während der Aufnahme in der Hand haltet, bekomm das die Aufnahme mit. Sobald ihr etwas damit rum spielt, an der Lautstärke für die Kopfhörer rum spielt oder sonnst etwas drück, landet das direkt auf der Audiospur. Noch schlimmer ists, wenn ihr den Recorder von einer Hand in die andere gebt. Genau diese Geräusche bekommt ihr auch später in der Postproduktion nicht mehr raus. Deshalb mein Tipp, nutzt kleine oder grössere Stative, je nachdem wie ihr ihn gerade einsetzt.


Technische Details

  • Grösse: 137.5 x 50 x 32 mm
  • Gewicht: 60 g (ohne Batterien)
  • Speicher: microSD, maximal 32 GB
  • Audio-Formate: WAV: 44.1 kHz/16-bit, 48 kHz/16-bit, 48 kHz/24-bit, 96
    kHz/24-bit
  • Display: 1.25″ monochrome LCD
  • Mikrofone: X/Y-Mikrofon plus 3.5 mm Klinken-Port
  • Ausgang: Lautsprecher plus 3.5 mm Klinken-Port

Fazit

Ein Fazit zu ziehen fällt mir ein wenig schwierig. Vor allem aber, weil ich die ganze zeit die F1 oder das Zoom H6 im Kopf hab. Hier muss ich nochmals den Verkaufspreis von aktuell CHF 89.90 (Stand Mai 2020) zu sprechen kommen. Dabei sprechen ich vor allem die Handlinggeräusche an.

Wenn der H1n einen ruhigen Stand hat, während der Aufnahme dann könnt ihr damit schon sehr viel erreichen. Natürlich braucht ihr hier ein wenig Mikrofon Disziplin, beim Abstand zwischen eurem Mund und dem Mikrofon.

Kombiniert genutzt bei Video Aufnahmen mit dem Smartphone
Kombiniert genutzt bei Video Aufnahmen mit dem Smartphone

Vor allem im Mobilen Einsatz kann der kleine Handy Recorder seine Stärke ausspielen. Knapp über 60 g ist schon eine Ansage. Beim Kauf empfehle ich euch auf jeden Fall gleich auch noch eine Tote Katze und einen Windschutz dazu zu kaufen. Doch wer das tut, dem hab ich vielleicht gleich noch einen besseren tipp:

Schaut euch vorher noch den Zoom F1 Field Recorder an. Mein Testbericht dazu folgt nächstens hier im Blog. Soviel Zeit müsst ihr noch mitbringen. Denn der h1n, plus die Tote Katze und der Windschutz und ein kleines Stativ und schon seid ihr auf dem Preis für den Zoom F1. Beim F1 habt ihr gleich auch noch ein Laveliermikrofon mit dabei. Zusätzlich könnt ihr über den proprietären-Zoom-Zugang auch noch diverse andere Mikrofone anschliessen. Mit dem zweifach XLR-Adapter bekommt ihr sogar professionelle Mikrofone dazu.

*Eventuelle Kauf Links können Spuren von Affiliate enthalten.

 

3 Kommentare zu „Zoom H1n im Test – Der kompakte Field Recorder“

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