RODECaster Pro im Test - Des Podcasters feuchter Traum?

RODECaster Pro im Test – Des Podcasters feuchter Traum?

Wer mich ein wenig verfolgt weiss, dass sich gerne und fleissig Podcaste. Wie bei jedem Hobby und bei jeder Leidenschaft entwickelt sich da auch das eigene Setup, dass man dafür nutzt.
Als Rode den RODECaster Pro vorgestellt hat, war ich ganz knapp vor einer Bestellung.
Kein anderes Soundinterface hat seit dem Zoom H6 einen solchen Hype im Podcaster Universum ausgelöst. Der Preis und die ersten Testberichte, die ich dazu gelesen haben mich dann aber dennoch zögern lassen.
Nun ist einige Zeit ins Land gezogen und Ende des letzten Jahres, kam endlich auch die Firmware 2.0 für das Gadget raus. Damit hat Rode einiges nachgebessert, was ich mir gewünscht hätte.

Ein neues Audiointerface im Test

KategorieHerstellerSoftware VersionKaufen
MikrofonRode2.1.0Direkt Kauf Link*

Dennoch war ich nicht ganz sicher, ob der RODECaster Pro doch das Audio Interface meiner Wahl werden würde. Freundlicherweise hat mir BRACK.ch das australische Interface zum ausführlichen Testen zur Verfügung gestellt.

Seit nun mehr als vier Jahren nutze ich im Podcast-Studio bei mir das Focusrite Scarlet 6i6.
Wenn ich mobil unterwegs bin, nutze ich das Zoom H6. Damit bin ich extrem beweglich und kann zum Beispiel im Zusammenspiel mit einem Sennheiser e835 perfekt Interviews aufnehmen.

Der RODECaster Pro war angedacht für Podcast-Produktionen ausser Haus. Ob er meinen Anforderungen statt gehalten hat, das erfahrt ihr Kapitel für Kapitel und natürlich schlussendlich auch unten dann im Fazit vom Testbericht.

Der Grund, warum das RODECaster Pro solch einen Hype erzeugt ist sicherlich die einfache Bedienung über das Touchpad, die Möglichkeit direkt Jingles oder andere Audio-Einspieler einzuspielen und das Empfangen von Audio-Anrufen via Smartphone.


Lieferumfang

  • Audio Interface
  • Stromkabel
  • Stromadapter
  • USB-A- auf USB-C-Kabel
  • Zwei Schablonen für die Touchpads
  • Bedienungsanleitung
Der Lieferumfang
Der Lieferumfang

Verpackung

Etwas überrascht war ich beim Paket Erhalt dann schon. Denn das Paket war deutlich grösser als ich es erwartet hätte. Vor allem aber war es auch deutlich gewichtiger. Insgesamt bringt es ganze 2'850 g auf die Waage und ist mit 350 x 275 x 82 mm auch nicht gerade klein.

Auf der Vorderseite vom Paket seht ihr, neben dem Gadget, dem Brand und dem Titel auch noch einen Kooperationshinweis mit Aphex. Seitlich werden noch ein paar der wichtigsten Features aufgezeigt. Dazu gehören: vier Mikrofon-Inputs, direkte Aufnahme auf eine microSD-Karte, Jingle-Einspiler, Touchscreen Bedienung und Einbindung von Smartphone-Gesprächen.

Nachdem ihr das Paket einmal geöffnet habt, kommt euch gleich eine gross aufgedruckte erste Bedienungsanleitung. Diese ist kurz und knapp gehalten und zeigt euch auf, wie dass ihr das Audio Interface nutzten könnt:

  • Am Computer als Audio Interface
  • Direkt auf eine SD-Karte

Zusätzlich auch noch, wie die Tonausgabe funktioniert:

  • direkt an einen Kopfhörer
  • Ausgabe auf Studio Boxen

Verarbeitung

Das Gadget ist riesig, es ist enorm und wirkt nicht nur auf den ersten Blick einfach wuchtig. Die seitlichen Tasten für die Jingles wirken fast wie Tasten bei einem Senioren Smartphone.
Rode hätte das Gerät sicherlich einen viertel oder gar einen drittel verkleinern können.

Gumminoppen auf der Unterseite
Gumminoppen auf der Unterseite

Das Audio Interface ist sehr gut verbaut. Unten findet ihr ein Silikon artigen Kunststoff. Dieser dient zum einen, dass das Audio Interface einen guten Halt auf dem Tisch hat. Zusätzlich spart das australische Unternehmen damit etwas an Eigengewicht. Oben und seitlich setzt der Hersteller auf wertiges Aluminium. Das Gadget fühlt sich damit sehr gut an.
Die einzelnen Drehregler sind gut verbaut und haben kaum Spiel beim Bedienen. Die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt. Einzig bei den vertikal verlaufenden Schiebereglern ist ein bisschen Spielraum. Das ist aber «jammern» auf hohem Niveau.


Das Display

Das Display ist grosszügig gewählt und ist, wie ein Smartphone, direkt mit den Fingern auf dem Screen zu bedienen. Das gefällt mir sehr gut, somit ist es auch sehr intuitiv.
Standardmässig bekommt ihr einen direkten Überblick auf die sieben Eingangs-Kanäle. Dazu kommt der Master sowie die Stereo Ausgabe (linker- und rechter-Kanal).

Links oben, findet ihr durch einen Druck auf das Zahnrädchen den Weg zu den Einstellungen.

Erste Einstellungen
Erste Einstellungen

Eine coole neue Funktion, die mit dem Firmware Update 2.0 gekommen ist, ist sicherlich die Anzeige der Spieldauer von einem einzelnen Pad-Inhalt. Wenn ihr z. B. ein Interview abspielt, müsst ihr nicht wissen wie lange, dass das läuft und dann noch auf die Uhr schauen. Ihr bekommt das ganze visualisiert oben rechts auf dem Display angezeigt. Sowas mag ich sehr gut, da man so immer alles im Blick hat und weiss, ab wann man sprechen muss/soll.


Der Record-Button

Direkt neben dem Display findet ihr einen grosszügigen Record-Button.
Je nachdem wie ihr es in den Einstellungen gewählt habt, startet das Audio Interface die Aufnahme des Tons auf die Speicherkarte oder den Computer.
Ein zweites Drücken darauf beendet eine Aufnahme natürlich auch wieder, hier gibt es keinen zusätzlichen Knopf.


Die Kanäle

Input Kanäle gibt es insgesamt sieben Stück. Welche das sind, das findet ihr etwas weiter unten im entsprechenden Kanal.
Somit sind es auch sieben vertikale Regler, mit denen du deren Lautstärke regeln kannst. Der letzte, ganz rechts, ist dazu da, um die acht Pads zu steuern. So könnt ihr z. B. beim Einspielen eines Interviews, Musik oder einem Signalton diesen ein- oder aus-faden lassen.

Oberhalb der Schieberegler findet ihr, bei den ersten vieren und dem Bluetooth Kanal, noch einen blau/violetten-Knopf. Darüber aktiviert ihr den jeweiligen Eingang.
Unterhalb findet ihr deren zwei Knöpfe. Einen grünen und einen roten. Mit dem grünen Knopf legt ihr die jeweilige Spur als Solo-Eingang fest und mit dem roten stellt ihr den Input auf Stumm. Das ist vor allem dann praktisch, wenn einer der Teilnehmer z. B. husten muss oder Ähnliches.

Regler für die vier XLR-Eingänge
Regler für die vier XLR-Eingänge

Neben den vier Mikrofon Eingängen habt ihr noch drei weitere Regler. Wenn ihr das Audio Interface an einem Computer angeschlossen habt, könnt ihr über den, mit einem USB-Symbol verzierten Regler dessen Eingangspegel regeln.

Anschliessend folgt der Regler fürs direkt, via USB-Kabel, angeschlossene Smartphone/Tablet.

Und zu guter Letzt der Bluetooth Input. Wenn ihr zum Beispiel kein passendes Kabel zur Hand habt, lässt sich das Smartphone oder Tablet auch via Bluetooth verbinden.


Die Ausgangsregler

Oben rechts kommen fünf Drehknöpfe dazu. Die ersten vier, auch jeweils mit der entsprechenden Zahl nummeriert, sind dafür da, damit jeder einzelne Podcaster seine individuelle Kopfhörer-Lautstärke einstellen kann.

Der fünfte Regler ist der sogenannte Master. Damit bestimmt ihr die Ausgabe vom Audio Interface.

Regler für die Kopfhörer
Regler für die Kopfhörer

Die Pads – Einspieler und Jingles

Die acht Pads, welche jeweils zu zweit in einer Reihe auf der rechten Seite vom Audio Interface angereiht sind, können farblich individualisiert werden.
Auf jedes einzelne Pad könnt verschiedene Audio-Files legen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Musik
  • Töne
  • Interview-Aufnahmen
  • Applaus, Buhrufe etc.

Damit ihr euch die einzelnen Kategorien auch merken könnt, lassen sich die Pads farblich voneinander abheben.

Mit der Firmware 2.0 kamen die Profile zu den Pads. Wenn verrückte wie ich, die mehr als ein Podcast Format produzieren, gerne unterschiedliche Belegungen hätten, dann geht das damit ganze einfach. Insgesamt lassen sich dem Audio Interface 8 unterschiedliche Settings zuordnen.
So könnt ihr auch einmal einem Kollegen das Audio Interface ausleihen und er überschreibt euch nicht gleich all eure hinterlegten Sound Files.

Einer der Gründe, warum ich mir den RODECaster etwas genauer anschauen wollte, waren auf jeden Fall die Pads. Wie das Einbinden von externen Anrufen ist auch das Abspielen von Jingles und Einspielern oft eine Knacknuss.

Bei Live-Podcasts natürlich fast schon ein muss. Nach der Preshow kommt das Intro, zwischendurch mal ein Interview einspielen und zum Schluss natürlich das Outro. All das lässt sich mit den Pads super einfach umsetzen.

Die Pads
Die Pads für die Einspieler

Die acht Pads haben – wie oben beschrieben – schon vordefinierte Sound Files hinterlegt. Diese könnt ihr natürlich auch anpassen. Rode, stellt euch für Windows oder macOS eine sogenannte Companion Software zur Verfügung. Über diese könnt ihr alle Einstellungen der Pads konfigurieren. Deren Farbe, Belegung, und natürlich auch die verschiedenen Profile lassen sich darüber abfüllen.
Noch wichtiger, ihr könnt die ganzen Einstellungen natürlich auch an eurem Rechner Backup'en.

Optisch ist die Software sehr einfach gehalten und lässt sich genauso bedienen. Hier kann man nicht wirklich etwas falsch machen. Ihr könnt damit aber auch keine Einstellungen ändern.
Diese ändert ihr jeweils direkt am RODECaster Pro über das Touch-Display.


Die Anschlüsse auf der Rückseite vom RODECaster Pro

Nachdem wir uns nun die Oberseite vom RODECaster Pro etwas genauer angeschaut haben. Wir wissen nun, was die einzelnen Regler alles bewerkstelligen können, müssen wir natürlich auch noch wissen, über welche Ports die Inputs überhaupt den Weg in das Audio Interface finden.

Die ganzen Ports auf der Rückseite
Die ganzen Ports auf der Rückseite

Von links nach rechts findet ihr da den Ein- und Ausschaltknopf direkte gefolgt vom Strom-Input. Dann der USB-C-Port, über den ihr das Audio Interface mit eurem (Windows- oder Apple-) Computer verbindet. Direkt danach kommt die lokale Alternative, die einen Einsatz von einem Computer überflüssig machen kann. Das ganze funktioniert über eine microSD-Karte, die ihr direkt hinten reinsteckt.

Bei der Ton-Ausgabe könnt ihr zwei Wege wählen. Einmal mit einem linken- und rechten-Kanal an Studio Boxen. Über die vier weiteren 3.5 mm Klinkenstecker könnt ihr die Kopfhörer aller Mitpodcaster anstecken. Mit den oben erwähnten Reglern lässt sich der jeweilige Ausgangspegel regeln.

Die vier letzten, etwas grösseren Zugänge, sind sogenannte XLR-Ports. Dies ist ein Standard, der von den meisten Mikrofon-Herstellern unterstützt wird. Hier hätte ich mir gewünscht, dass Rode nicht nur auf XLR, sondern auf sogenannte Combo-Steckplätze gesetzt hätte. Ähnlich, wie ich es bei meinem Zoom H6 habe.


Noise Gate

Dinge, die sich vor der Aufnahme beheben lassen, erleichtern euch die Postproduktion erheblich. Dazu gehören zum Beispiel Neben- und Hintergrundgeräusche.
Gewisse Dinge, wie ein Kabel brummen kann man durch das Ersetzen des selbigen beheben. Zu den Punkten, die nicht so einfach zu beheben sind, gehört der Kühlschrank, der im Hintergrund brummt, oder der Lüfter vom Rechner, oder das Sprechen von den Podcastern, die neben euch im Raum sind. Wenn ihr hier nicht genügend Abstand habt und / oder das Mikrofon zu viel von der Umgebung mit nimmt, habt ihr auch noch fremde Stimmen auf der eigenen Spur darauf.

Noise Gate in kurz erklärt

Hier kommt das Noise-Gate zum Einsatz. Hier gibt es zwei Ansätze:

  • Ein sogenannt adaptives Noise Gate. Hier hilft Machine Learning dabei Störgeräusche, Übersprecher von fremden Stimmen oder sonstige Geräusche, die nicht in den Podcast gehören rauszufiltern. Normale Produktionen wie unser #GeekTalk Daily Format lasse ich einfach durch das online Tool von Auphonic.
    Bei grösseren Produktionen fliegen die Audio-Files jeweils erst einmal durch die Auphonic Desktop Apps. Was war das früher für ein Krampf, als wir das ganze noch händisch gemacht hatten.
  • Der zweite Weg ist über das «weiche» Noise Gate. Dabei wird die Lautstärke, ab der «beschnitten» wird angegeben und gleichzeitig auch, wie stark. So, dass eben nicht alles komplett rausgefiltert wird. Durch diese Abschwächung fallen laute Schnaufer weg, nicht aber leise Zustimmungen. So wirkt das Ganze nicht ganz so hart und etwas verträglicher.

Das Noise-Gate im RODECaster Pro

Das hier verbaute Noise Gate ist ziemlich «hartes». In den Einstellungen könnt ihr pro Mikrofon die «Voice Srength» regeln. Hier habt ihr drei Positionen zur Auswahl: Soft, Medium oder Strong. Im Audio Interface reagiert dieser ab ca. 50 dB. Einfache Einstellungen sind – vor allem für Anfänger etwas Gutes, doch hier wünschte ich mir ein wenig mehr Möglichkeiten.

Um Beispiel einen, oben genanntes, weiches Noise Gate zu aktivieren.

Stromanschluss und Einschalten
Stromanschluss und Einschalten

Limiter und die Gain

Der Limiter nimmt sich dem digitalen Clipping an. In einfach gesagt ist das Übersteuern von eurer Stimme. Jeder, der schon mal einen Podcast gehört hat, kennt das sicherlich. Wenn es emotionaler wird, heben sich die Stimmen an und dann kann es – wenn nicht richtig eingestellt – schon mal etwas wehtun in den Ohren.

Der Limiter hilft auch dabei, dass dies nicht vorkommen sollte. Wenn dieser seinen Job richtig macht und nicht zu grob abschneidet, ist das sehr angenehm. Beim RODECaster Pro könnt ihr an den Einstellungen nichts ändern oder anpassen.
Das ist ein wenig schade, denn der verbaute Limiter (der wahrscheinlich mit Software umgesetzt wird) verschenkt zu viel Potenzial. Sofern das wirklich über die Software geregelt wird, bleibt die Hoffnung auf ein eventuelles Firmware Update in der Zukunft.

In den Einstellungen unter «Level» findet ihr den Gain-Regler. Dieser lässt sich nur digital einstellen. Dabei wird euch praktischerweise mit grünen Linien angezeigt in welchem Bereich sich der Pegel bewegen sollte, wenn ihr laut ins Mikrofon sprecht.


Kann das aufgezeichnete Audio direkt verbreitet werden?

Rode verspricht mit dem Audio Interface, dass ihr ein fix-fertiges Podcast-Gadget bekommt. Deren Aufnahmen ihr im Nachhinein, quasi direkt von der microSD Karte aus an die Podcatcher dieser Welt verteilen könnt. Dies ist leider nicht ganz die Wahrheit.

Der Grund ist einfach, der Output ist zu schmal. Von Vorteil ist, wenn ihr diesen in einer DAW eurer Wahl oder später dann mit dem Dienst Auphonic auf den Podcast Standard -16 LUFS anhebt.
Damit lässt sich der Podcast später daheim auf dem Sofa genauso gut anhören wie im Zug/Bus und generell bei grösserem Aussen-Lärm.

Wenn ihr, für die Aufnahme keine DAW nutzen könnt, solltet ihr die Audiospur:en auf jeden Fall im Nachhinein bearbeiten.


Aufnahme auf die microSD Karte

Aufnahmen, die ihr direkt auf die microSD Karte speichert sind von der Qualität her genauso wie die, die ihr am Computer einer DAW eurer Wahl übergebt. Einziger Unterschied, egal ob genutzt oder nicht, auf der Speicherkarte werden bei jeder Aufnahme immer alle Spuren ausgeliefert. Die nicht genutzten jeweils einfach in leer.

Aufnahmen Direkt auf die microSD-Karte
Aufnahmen Direkt auf die microSD-Karte

Das hat den Vorteil, dass ihr bei unterschiedlichen Zusammensetzungen und Podcast Projekten nicht plötzlich zu wenig Spuren ausgibt oder mal vergesst eine zu aktivieren. Sobald man es weiss löscht, man halt im Nachhinein fürs Archiv einfach die nicht genutzten Spuren.


Gäste über das Smartphone einbinden

Direkt vor Ort könnt ihr vier Personen mit einem eigenen Mikrofon versehen und diese auch in einzelnen Spuren aufzeichnen. Wer mehr möchte, muss normalerweise auf eine intelligente DAW zurückgreifen. Um darüber dann Gäste zum Beispiel über Skype, FaceTime und anderen VOIP-Diensten einbinden. Dank dem RODECaster Pro braucht es dafür aber nicht unbedingt eine DAW.

Direkt, via Kabel, oder über Bluetooth könnt ihr nämlich euer Smartphone, ein Tablet oder Computer anbinden. Das Gespräch wird dann über die Telefon- oder VOIP-App geführt und der Ton dazu wird direkt durch das Audio Interface geroutet. Hier denkt einfach immer an den «bitte nicht stören»-Modus während des Gesprächs zu aktivieren.

Diese Möglichkeit ist extrem geil und war, neben dem Einspielen von Jingles einer der Gründe, welche mich so fasziniert haben an dem Audio Interface.
Wer sonnst Gesprächspartner via Telefon, VOIP-Dienst oder ähnlichem mit einbinden möchte, braucht einiges an Trickserei und Verständnis einer guten DAW.
Natürlich ist die Klangqualität, je nach Verbindung, nicht ideal, wen man dies aber ankündigt, dann kann sich der Hörer drauf einstellen.

Mein Tipp an der Stelle: Wählt den Weg über das Kabel, wenn immer möglich. Bei Bluetooth verliert ihr zusätzlich nochmals einiges an Audioqualität, auch wenn es natürlich bequemer ist. Zusätzlich hilft auch ein gutes Headset und / oder Lavaliermikrofon beim Gast. Je nachdem müsst ihr dafür aber noch einen TRRS- auf TRS-Adaper zulegen.


Wofür lässt sich der RODECaster Pro einsetzten?

Jetzt wisst ihr wie der RODECaster funktioniert und wie er gebaut ist, doch was für ein Einsatzgebiet gibt es für das Audio Interface überhaupt?

Mit dem RODECaster Pro können sich maximal vier Podcaster vor Ort direkt unterhalten. Aufgezeichnet werden kann direkt auf dem Audio Interface auf die integrierte microSD-Karte oder über eine Software, die ihr an eurem Computer einsetzt.

Je nach verwendeter Software kann diese eine einzige Tonspur sein, oder auch die eines jeden Inputs einzeln (Multitrack nennen man das). Wenn ihr euch jetzt fragt, warum man vier einzelne Spuren pro Sprecher haben möchte, ganz einfach: Die Postproduktion wird damit deutlich einfacher.

Erweiterte Einstellungen
Erweiterte Einstellungen

Je nach Podcast Format das ihr produziert könnt ihr über die Pads Töne, Intros, Outros und ähnliches einfach auf Knopfdruck einspielen. Ich für meinen Fall, werde es in der Zukunft bald nutzen, um in der Woche aufgezeichnete Interviews einfach und schnell zum passenden Zeitpunkt einzuspielen. Das dürfte z. B. unsere #GeekTalk News Episoden deutlich aufwerten.

Auch können wir damit im #GeekTalk bei einem Ausfall vom Jan oder Achim dennoch ein Thema von den beiden direkt in die Aufnahme mit einspielen. Alles Dinge, die bis anhin schon möglich waren, aber je nach Lösung doch rechte Fummelei war.

Wenn ihr einen Gast via Telefon mit reinnehmen möchtet, das geht mit dem Audio Interface auch erdenklich einfach. Über Kabel oder Bluetooth verbindet ihr euer Smartphone und schon könnt ihr den Gast anrufen. Dies ist natürlich qualitativ eine Einbusse, doch ihr könnt ja Skype oder ähnliche VOIP Dienste hierzu nutzen.


Multitrack

Zur oben erwähnten Multitrack-Funktion die folgenden DAW's können mit mehreren einzelnen Spuren umgehen:

DAWMacPC
AuditionJaJa
GaragebandJa
Logic Pro XJa
ProToolsJaJa
ReaperJaJa

Selber habe ich es mit Garageband wie auch mit Adobe Audition ausprobiert.

Warnung vor dem Ausschalten
Warnung vor dem Ausschalten

Technische Details

  • Grösse: 350 x 275 x 82 mm
  • Gewicht: 2'850 g
  • Mikrofon Eingänge: 3 x XLR
  • Stereoeingänge: 1
  • Digitale Schnittstelle: 1 x USB-C
  • Konnektivität: Bluetooth
  • Speicher: microSD-Kartenslot
  • Material: Metall (oben und Seitlich) rutschfester Kunststoff (Unterseite)
  • Farbe: Anthrazit

RODECaster Pro: Mein Fazit

Die Antwort, auf die im Titel integrierten Frage: «Des Podcasters feuchter Traum?» ist relativ kurz:

Nein…

… aber, und hier wird es dann schon etwas umfangreicher.

Das Mischpult
Das Mischpult

Wer bei der Anschaffung von einem Podcaster Setup nicht aufs Portemonnaie schauen muss und ein einfaches Setup bevorzugt, der bekommt mit dem RODEcaster Pro ein tolles, wenn auch sehr grosses Stück Hardware geboten.
Natürlich gibt es einige Einschränkungen und einige Punkte, welche Rode hätte besser umsetzen können. Doch so ist es doch immer bei einem neuen Produkt, das eingeführt wird. Auch ist mittlerweile wieder ein neues Update ausgerollt worden.

Was mir am RODEcaster Pro sehr gut gefällt, die vier XLR-Mikrofone, welche ich daran anschliesse, haben alle auch einen eigenen 3.5 mm Klinkenport Ausgang für das Monitoring. So etwas hätte ich mir auch gerne beim Zoom H8 gewünscht.

Wenn ihr bei Multitrack auf Nummer sicher gehen möchtet, sollte direkt auf die microSD-Karte aufzeichnen. Das Coole an Mehrspur-Aufnahmen, diese jage ich anschliessend durch die Auphonic Multitrack Processor-App und hab schon mal einen kleinen Teil der Postproduktion durch.
Kaufen könnt ihr das Audio Interface z.B. direkt bei Brack.ch*.

Aktuell bin ich noch parallel an einem Test vom ZOOM LiveTrack L8. Hier bin ich gespannt, ob es besser abschneiden wird im Test. Ein Unique-Selling-Point vom Zoom-Audio-Inteface ist sicherlich, dass es sich via der USB-C Schnittstelle auch mit einer Powerbank betrieben werden kann.

*Eventuelle Kauf Links können Spuren von Affiliate enthalten.

 

1 Kommentar zu „RODECaster Pro im Test – Des Podcasters feuchter Traum?“

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