Google ist der Platzhirsch in Sachen Kartenmaterial, überall liest man von Google Maps und viele Dienste haben deren APIs integriert. Das hängt auch in vielen Köpfen so fest.
Für mich gibt es aber viele Punkte, warum ich deutlich lieber auf die Apple Karten setzte und einige davon zeige ich euch hier im Beitrag auf. Hier im Beitrag findet ihr 6 Punkte, warum ich Apple Maps deutlich lieber nutze.
Wer die volle Power von Apples Karten App sehen möchte, sollte sich mal eine amerikanische Grossstadt anschauen. Das erfreuliche ist aber, dass wir bis ende Jahr auch hier in der Schweiz ein grösseres Update auf die Apple Karten App bekommen werden.
Davor bekommt ihr mit iOS 16, wahrscheinlich Ende September/Anfang Oktober, einige neue, spannende Funktionen eingebaut. Dazu aber dann mehr, sobald es so weit ist.
8 Punkte, die für Apples Kartenmaterial sprechen
Inhaltsverzeichnis
Der grösste Vorteil, welchen Google hat, ist sicherlich, dass sie ALLE Daten, welche nicht bei drei auf den Bäumen sind, sammeln und diese dann ich für die Produktoptimierung einsetzen. Wer meine Blogs ein wenig verfolgt weiss, ich bin kein Fan von der Datensammelwut und mag es, wie Apple mit den Daten der Nutzenden umgeht. Das solle es aber auch schon gewesen sein, ich möchte hier nicht das alte Fass wieder auftun. Wer sich mit der Thematik ein wenig beschäftigt hat, weiss, was ich meine und sonnst ist auch gut so.
Es geht mir in dem Beitrag auch nicht darum, euch von Google Maps weg zubekommen, mehr um euch aufzuzeigen, was ich an der Apple Karten App so schätze. Denn wie so oft im Leben ist weniger schlussendlich gesehen deutlich mehr.
Grundlegend, das Aussehen des Kartenmaterials
Ich weiss, alles Geschmacksache und vor allem auch Gewohnheitssache. Da ich nicht nur das iPhone als Smartphone nutze, bin ich natürlich auch viel mit Google Maps unterwegs und ich schätze die App auch für viele Aufgabenbereiche.
An der Apple Karten App gefällt mir der Farbkontrast, die optische Aufbereitung und auch die Fülle an sinnvollen Informationen deutlich besser. Heisst, es wirkt deutlich aufgeräumter und ich werde nicht gleich mit einer grossen Flut an Informationen erschlagen.
Die Integration ins System Apps
Wer wie ich gerne mit den System-Apps arbeitet, das gilt nicht nur für Apple, das mache ich auch unter Android so, der wird die Integration der eigenen Dienste schätzen. Apple ist generell dafür bekannt, lieber ein paar Funktionen weniger anzubieten, diese aber dafür dann sinnvoll zu integrieren. So findet ihr das Apple eigene Kartenmaterial schön an diversen Stellen eingebunden.
Sei es im Kalender, der Apple Maps App, der eigenen Nachrichten App aber auch für ortsgebundene Erinnerungen.
Bekomme ich in der Apple Mail App einen Termin zugestellt, der mit einer Adresse versehen ist, kann ich da einfach drauf drücken und ich werde in die Karten App weitergeleitet. Ich weiss total Basic und ist bei vielen Anbietern so, doch ich lande direkt da wo ich hinkommen möchte.
In unserer Familie tragen wir Termine immer mit einer dazu passenden Adresse ein. Damit bekommen wir nicht nur in der Kalender App unserer Wahl eine kurze Kartenansicht geboten, wir landen auch direkt mit einem Klick in der Karten App und können nachvollziehen, wo das der Termin stattfindet. Noch besser aber, der Kalender erinnert mich auch, wenn ich einen Termin habe, dass ich früher aufbrechen muss, wenn die Karte zum Beispiel Staumeldungen auf dem Weg ausmacht. Das ist sehr angenehm und kann auch einiges an Nerven schonen.
Ich kann einen solchen Kalendereintrag aber auch direkt für die Navigation nutzen. Wenn ich, in einer fremden Stadt ins gebuchte Hotel gehen möchte, finde ich das immer über den Kalender, ich muss mir keinen Namen merken oder erst noch das E-Mail mit der Buchungsbestätigung heraussuchen.
Einmal angetippt und schon kann ich mich dann auch dahin navigieren lassen.
Navigation
Die Navigation mit Apple Karten ist auch sehr angenehm. Nachdem ich das Ziel gefunden habe und auf «Route» gedrückt hab, kann ich gleich die Art und Weise der Fortbewegung wählen:
- Auto
- Zu Fuss
- Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
- Mit dem Fahrrad
- Alternativen Transportlösungen
Die ersten beiden Varianten muss ich euch sicherlich nicht erklären.
Den Fahrplan der Schweiz hat Apple seit einem oder zwei Jahren integriert. Der Vorgang hat ein Weilchen gedauert, doch ich möchte es nicht mehr missen. Natürlich nutze ich nach wie vor die SBB App (in meinem Fall die SBB Preview), denn aktuell kann ich nur darin meine Tickets kaufen. Doch für das schnelle heraussuchen von Transportwegen während der Planungsphase funktioniert das bestens.
Die Fahrradtouren sind leider aktuell für die Schweiz noch nicht freigeschaltet. Google Maps hat im Jahre 2020, für die Schweiz, ein Teil der Radtouren freigeschaltet. Hier hoffe ich doch stark, dass Apple das nächstens auch hier freigeben wird.
Der letzte Punkt betrifft alternative Transportmöglichkeiten, oder die letzte Meile, wie sie auch immer wieder so schön genannt wird. Hier in der Schweiz ist das die Integration von Uber als einfachen Transportweg durch einige Schweizer Städte. In der Schweiz sind das aktuell: Basel, Bern, Fribourg, Genf, Lausanne, Sion, Winterthur, Zug und Zürich.
Bei der Navigation kommt wiedereinmal die Einfachheit und das vernetzte von allen Apple Geräten zum Zuge. Sobald ich die Navigation gestartet habe, gibt mir Apple die Richtung nicht nur auf dem iPhone an, mein Handgelenk beginnt auch gleich zu vibrieren. Je nach Vibrations-Art weiss ich dann, dass ich nach links oder rechts abbiegen muss. Das gänzlich ohne auf die Smartwatch zu schauen oder aufs iPhone. Das kann vorwiegend in unbekannten Städten mit mir unbekannten Strassen extrem praktisch und sicher sein.
Auch lässt sich mit wenigen Tipps die geschätzte Ankunftszeit schnell und sicher mit anderen Personen teilen.
Die Suche nach Hotels, Restaurants etc.
Wenn ich in einer fremden Stadt bin, suche ich jeweils nach Kaffees, nach Museen und weiteren Plätzen. Dazu öffner ihr die Apple Karten App und zentriert euch erst einmal, mithilfe des «Pfeil-Buttons» oben rechts. Nun tippt ihr ihr auf das Suchfeld unten und wählt aus der Liste das für euch passende aus. Das können Kaffees, Restaurants, Fast Food, Kinos, Museen etc. sein, das hängt immer ein wenig davon ab, wo ihr euch gerade befindet. Da findet ihr natürlich auch Bahnhöfe, Bushaltestellen, Parkhäuser und weitere praktische Punkte.
Wenn ihr das Restaurant antippt, bekommt ihr auch gleich die ersten wichtigsten Informationen. Dazu gehören zum Bespiel:
- Die Dauer der Anreise
- Die Möglichkeit zu reservieren,
- Die Öffnungszeiten
- Die Bewertungen
- Die Entfernung zu deiner aktuellen Position
- Bilder
- Anruf-Button
- Webseite
- etc.
Die Bewertungen stammen, aktuell zumindest noch vorwiegend von TripAdvisor und Yelp. Seit einigen Monaten dürfen aber auch wir Schweizer (auch in Deutschland und Österreich) eigene Bewertungen abgeben. Aktuell geht hier Daumen hoch oder runter (für vier Kategorien: Gesamt, Essen & Trinken, Kundenservice und Atmosphäre) sowie eigenen Fotos.
Hier gilt natürlich dasselbe wie bei Google Maps und weiteren Alternativen. Die Daten sind immer nur so gut, wie sie von den einzelnen Anbietern gepflegt wird.
Reiseführer
Der Reiseführer knüpft gleich an den vorherigen Punkt an. Wenn ich in eine fremde Stadt gehe, merke ich mir mögliche Restaurants, Bars und weitere Punkte immer im Apple eigenen Reiseführer vor.
Hierzu muss ich auch nicht all zu viel schreiben, denn dazu gibt es einen eigenen Beitrag hier im Blog.
Auch hier, die Möglichkeiten, wie das Apple umsetzt, sind sicherlich, im direkten Vergleich zu denjenigen, welche Google bietet, noch deutlich eingeschränkter. Doch manchmal braucht man gar nicht so viel Wahlfreiheit. Sollte es euch dennoch zu wenig sein, spricht ja nichts dagegen für diese Funktion alternative Wege zu wählen.
Wie das ganze funktioniert, könnt ihr euch auch direkt hier in dem dazu passenden Video anschauen.
Ziele und Routen an andere Geräte senden
Sehr praktisch ist natürlich auch, dass ich Reisen am Mac, mit dem grossen Bildschirm planen kann und diese dann an mein iPhone senden kann.
Am Mac (aber natürlich auch am grossen iPad) lassen sich Reisen und Ausflüge ganz einfach und schnell planen. Einzelne Ortschaften, Restaurants oder auch ganze Routen könnt ihr dann auch direkt an euer iPhone oder iPad senden. Das entsprechende Gerät muss nicht im gleichen WLAN sein, es funktioniert auch übers Netz.
Natürlich könnt ihr diese auch via Apple Nachrichten, E-Mail oder über andere Wege direkt an andere Geräte verschicken. Mit dem iOS 16 Update soll es dann auch einfacher sein, diese den Familienmitgliedern zukommen zu lassen.
3D-Ansicht und Flyover
Das Apple Kartenmaterial zeigt dir die Umgebung in einer Karten-Typischen 2 dimensionalen Dimension an. So wie wir es von früher noch kennen von den Papierkarten, welche wir dafür genutzt haben. Wischt ihr aber mit zwei Fingern über den Screen mit der geöffneten Apple Karten-App, ändert sich die Ansicht auf eine 3D-Welt. Das ist (aktuell) in unseren Gefilden noch relativ unspektakulär. Geht ihr aber einmal auf eine amerikanische Grossstadt, wird das richtig cool. Die Art und Weise, wie Apple hier die Welt darstellt, lässt schon viel aufhorchen.
Auf dem iPhone, aber auch am Mac findet ihr zum Umstellen dazu einen «3D»-Button. Einmal angetippt und schon könnt ihr richtig in die von euch angewählte Stadt eintauchen.
Die Flyover Funktion ist am Mac und am iPad besonders eindrücklich. So fliegt ihr mit der Funktion über eine computergenerierte und meist sehr echte Landschaft. Für die Neugierigen unter euch, die noch nie in New York, San Francisco oder ähnlichen Städten waren wirklich ein Genuss. Auch wenn gewisse Gebäude noch etwas Nachholbedarf haben funktioniert es schon sehr, sehr gut.
Umsehen
Ein letztes Mal möchte ich noch kurz einen Vergleich zu Google Maps Waagen. Seit nun 15 Jahren gibt es die Funktion Google Street View. Diese hat den Kartenmarkt revolutioniert und hat über viele Jahre vielen interessierten und Reise planenden geholfen einen ersten Eindruck der Umgebung zu bekommen. Apples Pendant dazu hört auf den Namen «Umsehen» (im Englischen ist es «Look Around»).
Die Art und Weise, wie es Apple umgesetzt hat, ist wirklich toll. Was mir an der Apple Version deutlich besser gefällt ist, dass die Navigation mit dem Umsehen deutlich flüssiger vonstattengeht. So macht das durch fremde Welten gleiten viel mehr Spass.
Mein Fazit zu der Apple Karten App
Wie einleitend schon erwähnt: Google Maps ist mächtig, Google Maps ist gefüllt mit haufenweise Informationen. Informationen und Funktionen, die viele Menschen auch mal überfordern können. Da ich in beiden Welten daheim bin und beide Kartenmaterialien einsetzte (zum Vergleichen, aber auch um jeweils die Systemlösungen zu nutzen), kann ich mir gut eine Meinung bilden.
Mit den genannten Punkten oben und vor allem auch immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass Google massenweise Daten aus meiner Nutzung zieht, bevorzuge ich fast immer Apple Karten.
Ich freue mich aber auch über jedes Update, welches Apple Maps bekommt. Denn natürlich fehlt mir auch noch der eine oder andere Punkt in der App. So zum Beispiel das Navigieren mit einem oder mehreren Zwischenstopps oder das Versenden von Punkten und Routen an Familienmitgliedern und so weiter.
Ach ja, noch mehr würde ich mich freuen, wenn Apple Maps endlich auch im Browser online kommen würde. Dann könnte ich nämlich da auch direkt die Apple Karten ansteuern und würde auf meinen Windows Rechnern nicht immer bei Google Maps landen.
Apple Karten alternative: Citymapper
Wie drüben im TravelStyle-Blog und im hauseigenen YouTube-Kanal schon einmal vorgestellt, nutze ich Zeit weilen auch die App Citymapper. Diese nutze ich vorwiegend in fremden Städten, wo ich keinen oder nicht ganz so guten Empfang habe. Vor allem das Navigieren mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist mit Citymapper extrem gut gelöst. Vor allem die Schritt-für-Schritt-Navigation in U-Bahnen von Berlin oder Barcelona ist es ein wahrer Segen.
Mehr dazu könnt ihr hier im Blog nachlesen: Citymapper, endlich auch für die Schweiz. Oder ihr schaut euch mein Video dazu an:
Originalbeitrag 11. Juli 2021