Battlefield 1 Header

Battlefield 1

Hat EA da etwa die führende Eins vergessen? Mit Battlefield 1 präsentiert der Publisher – passend zum Weihnachtsgeschäft 2016 – den mittlerweile elften Ableger der erfolgreichen Shooter Reihe. Dennoch ist der Name Programm: Zum ersten Mal beschäftigt sich die Reihe mit den Ereignissen des ersten Weltkriegs. Damit ist die Nummerierung gleichermassen sinngebend wie verwirrend.

Battlefield 1

Während die Konkurrenz mit «Call of Duty» immer schneller, zukunftsorientierter und abgehobener wird, versucht sich Battlefield damit der Realität zu besinnen. Ein schneller Shooter im Zusammenhang mit eher langsamen und trägen Einheiten aus dem letzten Jahrhundert klingt anfangs wie ein Widerspruch – der sich letztlich jedoch schnell auflöst. Aber beginnen wir am Anfang,…

Die Battlefield-Reihe musste sich in Vergangenheit oft Kritik bezüglich ihrer Missionen und der Story anhören – zu Recht. Diesmal gibt sich der Entwickler deutlich mehr Mühe. Die Missionen versuchen historische Ereignisse aufzugreifen. In unserem ersten Einsatz mit dem Titel «Stahlgewitter» erleben wir die Aussichtslosigkeit des Krieges, ehe wir als britischer Panzerpilot mit unserem Mark V ausrücken und uns so ausführlich dem schweren Kriegsgerät widmen. Letzten Endes erscheint alle Mühe aber irgendwie vergebens. DICE integriert sogar eigene Mechaniken in die Kampagne – wie einige Stealth-Passagen – nichtsdestotrotz bekommen wir es schnell mit drögen Wiederholungen zu tun.

Andererseits stellt sich mir hier die Frage, ob das bei diesem Setting nicht zwangsweise so sein muss. Zu einem gewissen Grad erfüllt Battlefield für mich an dieser Stelle sogar ein wenig den Anspruch eines Antikriegsfilms. Im Krieg gibt es wenig Helden, wenig Geschichten von siegreichen Heimkehrern, wenig Raum für Spannung und das Gefühl von Action. Zudem ist das Spieltempo natürlich auch dem Setting geschuldet. Battlefield 1 spielt sich, für den ersten Weltkrieg, sehr schnell – gemessen an den technischen Möglichkeiten, die es damals gab. Im Vergleich zu anderen Spielen der Reihe, oder der Konkurrenz, besitzt dieser Titel aber dennoch sehr langsame Passagen, die leider meistens wie Showstopper wirken und zu viel Spannung aus dem Plot nehmen.

Trotz allem bleibt die ungefähr 10 Stunden lange Kampagne Entertainment. Es gibt zwar Bezüge zu geschichtlichen Ereignissen, dennoch sind diese nur sehr lose. Ein Gefühl für die grosse Handlung des Krieges gewinnt der Spieler nicht. Lassen wir die Kampagne beiseite und sehen auf den Multiplayer Part des Spiels. Trotz des ungewohnt hohen Spielwerts der Kampagne, bei manchen Schwächen, liegt das Hauptaugemerk von Battlefield seit jeher auf gut gelungenen Online-Schlachten. Das Highlight ist der neue Modus Operationen, hier stürmen bis zu 64 Spieler in einer Abfolge von Einsätzen aufeinander. Dabei handelt es sich um tatsächliche Einsatzreihen aus dem ersten Weltkrieg. Vor der Mission gibt es sogar eine kurze Einführung zur geschichtlichen Einbettung. Dabei stehen dem Spieler jede Menge Waffen und diverse Vehikel zur Verfügung. Grafisch setzt Battlefield 1 auf die Frostbite 3 Engine. Obwohl diese bereits etwas angestaubt ist, gaben sich die Entwickler grösste Mühe. Auch neue zukünftige Triple-A Hoffnungen von EA – wie Mass Effect Andromeda – setzen nach wie vor auf Frostbite 3. Der Titel zählt in Sachen Grafik definitiv zu den besten Titeln, die aktuell erhältlich sind. Ebenso perfekt sind sowohl Sound als auch die Musik designed – die ganze Inszenierung ist auf absolutem Top Niveau.

Battlefield 1 war ein mutiger Schritt der Entwickler. Die Zahl im Titel symbolisiert nicht nur den ersten Weltkrieg, sondern vielmehr auch den Relaunch einer etwas auf der Stelle tretenden Reihe. Die Entwickler gaben sich viel Mühe bei der Singleplayer Kampagne, trotz einiger Schwächen wirkt diese erstmalig nicht nur wie lieblose Pflichterfüllung. Viel mehr Liebe ins Detail fliess allerdings in die Gestaltung an sich – und dieses Investment geht auf. Battlefield 1 erscheint im Kreise vieler harter Konkurrenten – und kann sich in diesem Punkt eindeutig durch- bzw. streckenweise sogar absetzen.

[cbc_video id=“253948″ volume=“30″ width=“640″ aspect_ratio=“16×9″ autoplay=“0″ controls=“1″]

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen