Fire Emblem Warriors Cover

Fire Emblem Warriors

Bei Fire Emblem Warriors treffen zwei Genres aufeinander: Rollenspiel trifft Hack and Slay – eine Kooperation, die Nintendo bereits in der Vergangenheit großen Erfolg brachte. Das offiziell neue Genre nennt sich Mosou, der Spieler zieht mit seinen Helden gegen enorme Gegnerwellen in den Kampf.

Fire Emblem Warriors

Fire Emblem betrat 1990 die Nintendo-Bühne auf dem Super Nintendo, seitdem ist die Rollenspielserie äußerst erfolgreich und beliebt. Mittlerweile sind 16 verschiedene Titel mit enormem Umfang erschienen. Auf der anderen Seite sind die Tecmo-Koei-Studios mit den Warriors Spielen ebenfalls sehr lange erfolgreich. Die Hack-and-Slay Titel setzen auf enorme Gegnerwellen und übermächtige, quasi unschlagbare Helden. Die erste Kollaboration diesbezüglich mit Nintendo gab es bei Hyrule Warriors, wo bekannte Figuren wie Link auftraten.

Prügeln mit Handlung

Die Geschichte startet mit dem Geschwisterpaar Lianna und Rowan. Beide tauchten in den Fire Emblem Spielen bisher nur am Rande auf – im Sammelkartenspiel Fire Emblem Cipher. Beide Helden ziehen aus, um das Königreich mit Hilfe des Feuerschilds zu retten. Im Laufe der Reise treffen wir weitere bekannte Gesichter, die meisten davon kennen wir aus Awakening und Fates. Für gewöhnlich ist die Story in Musou nur Mittel zum Zweck, wirklich anders ist das auch bei Fire Emblem nicht. Fans der Reihe treffen einige bekannte Gesichter wieder, die Wiedersehen sind auch schön inszeniert, so gibt es während der Kämpfe zumindest kurze, aber interessante Storyfetzen.

Viel Umfang, überraschend kompliziert

Das Spielprinzip ist eigentlich schnell erklärt. Der Spieler wählt sein Schlachtfeld und zieht anschließend mit einem Helden gegen mehrere tausend Gegner. Dazwischen gibt es kleine Bosse, am Ende einen großen Endboss. Es ist schwer, den Reiz dieser Titel anhand von Videos zu erklären. Letzten Endes lebt das Genre von Effekten und von dem Gefühl absoluter Macht. Euphorie macht sich während des Spielens breit, das Ausschalten von 100en Gegnern auf nur einem Streich motiviert.

Dennoch besitzt dieser Warriors Teil überraschend viel Tiefgang, sowohl während der Kämpfe als auch danach. Während der Schlachten können wir unseren Helden jederzeit ändern, jeder Held bietet eine neue Mechanik und Spezialfähigkeiten. Diese sind nicht nur reine Optik, sondern wirken sich im Gegenteil erheblich auf das Gameplay aus. Zudem kann ein zweiter Held immer passiv mitreisen, so können neue Specials durch die passive Figur freigeschaltet werden. Die Kämpfe selbst sind natürlich nicht nur reines Buttonsmashing – es gibt unzählige Kombos je Charakter.

Zwischen den Kämpfen leveln wir unsere Charaktere auf und verbessern die Waffen. Die Mechanik hier ist ähnlich wie bei Hyrule Warriors. So besuchen wir beispielsweise den Schmied, um unsere Schlagwaffen aufzurüsten. Was die Übermacht der Gegner betrifft, gilt nicht für die Belohnungen – die erhaltene Erfahrung muss schlau und sehr selektiv eingesetzt werden.

Schwierigkeitsgrade mit Auswirkungen

Eine zusätzliche Motivation bringen die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade, die sich massiv auf das Gameplay auswirken. So werden nicht nur die Gegnerwellen größer und schwerer, vielmehr haben auch Fehlentscheidungen des Spielers Auswirkungen. Im klassischen Spielmodus können einmal gefallene Helden nicht wiederbelebt werden. Dies im Hinterkopf, ändert sich die Art, das Spiel zu bestreiten, schnell – von rüdem Ansturm hin zu überraschend tiefgehender Taktik.

Zurück zu Altbewährtem: Stein-Schere-Papier

Die Kämpfe selbst setzen letztlich auf das klassische Stein-Schere-Papier Prinzip. Alle Waffen besitzen Pendenten, gegen die sie besonders gut geeignet sind, genauso wie Waffen, gegen die sie besonders schlecht sind. So wird der Spieler zum Wechseln der Charaktere gezwungen und unterschiedliche Helden, inkl. derer Waffen, müssen entwickelt werden. Ausschließlich auf einen Helden zu setzen, wird schnell zum Verhängnis – nicht nur im harten Klassik-Modus.

Zusätzlichen Tiefgang gibt es durch den jeweils mitreisenden passiven Charakter. Je nach Häufigkeit, wie oft Charaktere miteinander kämpfen, steigt auch der Beziehungsgrad untereinander. Damit werden neue kooperative Fähigkeiten und passive Effekte weiterentwickelt.

Vorbildliche Technik und Umfang

Rein technisch hat mich der Titel positiv überrascht. Trotz der enormen Effekte und den großen Wellen an Gegnern gibt es technisch keine Einbußen und nur geringfügige Ruckler. Dies gilt sowohl für den mobilen Modus als auch beim Spielen im Dock am Fernseher. Am TV bleibt natürlich das klassische Switch Problem bestehen: Die Auflösung ist sehr niedrig. Dies ist aber ein Problem der Konsole an sich und nicht der Entwickler. Auch beim Soundtrack oder der Steuerung gibt es keinen Grund zu Kritik.

Im historischen Modus spielen wir bekannte Schlachten der Serie durch, der Umfang dort kommt auf 25 bis 35 Stunden. Dies liegt natürlich deutlich unter dem Umfang eines klassischen Fire Emblem Rollenspiels, für ein Mosou ist das aber mehr als in Ordnung. Zudem ist der echte Umfang ohnedies mehr oder minder unerheblich. Der Titel lebt von seinem guten Gefühl während der Schlachten, das kommt auch bei der Wiederholung von Einsätzen auf.

Achtung! Die Warriors sind los

Fire Emblem Warriors ist ein wirklich gut gelungenes Musou, das nicht nur Fans der Reihe Spaß machen wird. Doch was ist hier die Reihe? Eindeutig die Warriors Titel von Tecmo-Koei. Interessierte Käufer müssen aufpassen: Ihr erhaltet hier kein klassisches Fire Emblem Rollenspiel! Fans der Hack-and-Slay Reihe werden jedoch gut bedient und bekommen einen perfekt umgesetzten Titel, den ihr dank Nintendo Switch auch unterwegs ohne Einschränkungen genießen könnt.

 

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