Manche Hersteller haben auch noch eigene Labels

Wi-Fi 6 und was uns das bringen wird

Wi-Fi oder WLAN, ist das dasselbe, oder gibts da unterscheide? Dazu komm ich etwas weiter unten noch zu sprechen. Heute soll es um den zukünftigen Standard von Wi-Fi gehen. Mit der sechsten Version des Standards ist das Konsortium endlich dazu übergegangen, dem Kind einen verständlicheren Namen zu geben. Wi-Fi 6 bringt aber nicht nur einen neuen Namen, auch unter der Haube wurde kräftigt aufgeräumt und für die Zukunft optimiert.

Wichtig: Dieser Beitrag streift das Thema Wi-Fi 6 nur an. Ich werde dabei auch nicht allzu stark in die Tiefe gehen es soll einfach aufzeigen, worin die Vorteile der neuen Technologie stecken. Es ist ein Einsteiger-Text.

Drüben im #GeekTalk Podcast haben wir dazu auch mit AVM eine Sonderfolge zu dem Thema gemacht.

Die Wi-Fi-Vergangenheit

Die im 1999 gegründete Wi-Fi Allianz, bestehend aus über 300 Unternehmen hat damals den Standard Wi-Fi 802.11b definiert. Hier findet ihr die komplette Auflistung der einzelnen Schritte, deren maximale Geschwindigkeit und das Jahr, in dem es lanciert, wurde:

Wi-Fi Version Ursprünglicher Name Maximale Geschwindigkeit Lancierung
Wi-Fi 1 802.11b 2 MBit/s 1999
Wi-Fi 2 802.11a 11 MBit/s 1999
Wi-Fi 3 802.11g 54 MBit/s 2003
Wi-Fi 4 802.11n 72–600 MBit/s  2009
Wi-Fi 5 802.11ac 433–6933 MBit/s 2014
Wi-Fi 6 802.11ax 600–9608 MBit/s 2018

Lange war es schon überfällig, dass das Wi-Fi-Konsortium etwas an der Namensgebung schraubte. Nicht nur der normale Kunde ist bei den einzelnen Buchstabengeflechten schon das eine oder andere Mal gestolpert. Deshalb ist das Verwenden von den Zahlen sicherlich ein guter Weg.

Mit dem WLAN ging es damals los, um mobile Computer etwas freier nutzen zu können. Ich mag mich noch an mein erstes Laptop erinnern (knapp vier Kilogramm schwer) und die dicke WLAN-Karte, die ich mir extra dazu gekauft hab. Nur damit keiner mehr über die ganzen Ethernet-Kabel in meinem Büro stolpern musste.

In den letzten 20 Jahren gab es natürlich auch einiges an Fortschritt. Zum einen kamen viele neue Geräte ins Netzwerk: Spielkonsolen, Fernseher, Smartphones, Tablets und nicht zuletzt Smart Home Produkte. Auch wenn das WLAN ständig weiter entwickelt wird, irgendwo gibt es da natürlich auch Grenzen. In den letzten Jahren stand der Fokus vor allem auf der Performance, der maximalen Übertragungsmöglichkeit, die der Funkkanal bringen kann.


Wi-Fi 6, was ist neu?

Die Entwicklung vom neuen Standard benötigte sechs Jahre. Durch den neuen Fokus und dem neuen Ansatz benötigte das viele Gespräche innerhalb der teilnehmenden Firmen.

Wi-Fi ax, oder eben Wi-Fi 6 funkt auch wieder (im Gegensatz zu Wi-Fi 5) im 2.4 GHz. Das bringt zum einen mehr Möglichkeiten in der breite aber auch wieder mehr Reichweite.

Der Standard wurde in den letzten Jahren (den letzten Generationen) vor allem in Richtung Tempo und Datendurchsetzung optimiert. Immer mehr Geräte haben es ins heimische Netzwerk geschafft und immer Netzwerke in der Umgebung sind dazu gekommen.
Mithilfe des Autokanals halten die aktuellen Produkte Ausschau nach den Frequenzen in denen andere Geräte in der Umgebung funken und reagieren entsprechend.

Hier setzt Wi-Fi 6 an und bringt einiges an Verbesserung. Bei früheren Generationen (generell bei Funktechnologien) war die Regel: «nur einer darf gleichzeitig sprechen». Das ist in der sechsten Generation nicht mehr der Fall. Ab sofort können mehrere Geräte auf einmal sprechen und zuhören. Dazu wird die maximale Bandbreite an die einzelnen Geräte verteilt und über das ganze gesehen wird das alles flüssiger.
Die Technologie dahinter ist auch nicht neu, aber optimierter. Vielleicht habt ihr schon einmal von MIMO (Multiple input, Multiple Output) gehört? Genau diese macht es möglich. Die optmierung hört auf den einfach merkbaren Namen MIMO-OFDM. Das Anhängsel OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) hilft, mit noch feineren Signalaufteilungen, die Verzögerungen der einzelnen Streams zu organisieren.

Natürlich kann das heimische / Büro WLAN auch schneller werden mit der neuen Technologie. Dieses Mal ist der neue, theoretische Wert, nicht in solch grossen Schritten hochgegangen wie in den letzten Versionen.


Weniger Stromverbrauch und mehr Sicherheit

Dadurch dass jetzt mehrere Clients gleichzeitig sprechen können, sind diese auch fleissiger in Kontakt. Die «Moderation» übernimmt dabei der Access Point. Er vergibt dabei den Clients die Befehle, wenn sie in einen Mikro-schlaf gehen können und wann sie wieder wach sein müssen. Die sogenannten Target Wake Time verhilft somit dem Akku eures mobilen Gerätes weniger Strom zu verbrauchen.

Zeitgleich mit Wi-Fi 6 kommt auch der neue Verschlüsselungsstandard WPA 3 zum Einsatz. Dieser wird zwingend mit integriert, wenn ein Hersteller sein Produkt als Wi-Fi 6 zertifiziert verkaufen möchte. Im Gegensatz zum bereits «geknackten» WPA 2 Standard wird das «hacken» von einem solchen System nun deutlich erschwert.

Wi-Fi 6
Wi-Fi 6

Dieser Schnitt ist aber ein bisschen ein grösserer. Denn gewisse, ältere Geräte, können damit nicht mehr umgehen. Hier solltet ihr, bevor ihr es aktiviert, sicherlich mal einen Test machen, welche eurer Gadgets nicht zum neuen Sicherheitsstandard kompatibel sind und somit wegfallen würden.


Warum braucht ihr Wi-Fi 6?

Sobald zwei, drei Geräte mit dem neuen Standard funken entlastet das schon mal das herkömmliche Netz. Die neuen können dann schneller und stromsparender Kommunizieren. Die anderen Geräte haben dann mehr Bandbreite, die sie sich teilen können.

Das volle Potenzial zeigt Wi-Fi 6 dann, sobald mehrere, Wi-Fi 6 fähige Produkte, auch in der Nachbarschaft Einzug erhalten. Das heisst, erst einmal seid ihr im Vorteil, weil ihr evtl. die Ersten in eurer Umgebung seid (das «alte» Netz eurer Nachbarn wird durch euer Upgrade auch entlastet.
Sobald eure Nachbarn dann aber nachziehen, dann kommt erst die grosse Leistungsstärke des neuen Standards zur Geltung. Dann verteilen sich die möglichen Frequenzen und Wege nochmals deutlich besser und alle profitieren von mehr freien «Leitungen».

Beim Kauf von neuen Wi-Fi 6 Produkten lohnt es sich gut hinzuschauen. Beim Marketing gibts immer sehr kreative Wege und dabei helfen auch gerne grosse Aufkleber das Verkaufen von neuen Möglichkeiten.
Wie bei jedem neuen Standard kämpfen die Firmen unter einander, wer das erste Gerät auf den Markt bringt und wer noch etwas mehr herausholen kann. Daraus resultiert auch immer wieder mal, dass ein Gerät als kompatibel deklariert ist, bevor der Standard komplett verabschiedet ist.

Dazu solltet ihr auch wissen, dass die aufgedruckten Geschwindigkeitszahlen immer die theoretisch machbaren Werte aufzeigen. Solltet ihr zum Beispiel, ein Wi-Fi 6 Produkt sehen, dass mit der vierfachen Geschwindigkeit beworben wird, dann lasst lieber die Finger davon. Ausser dem Hersteller sein Vorgänger war so schlecht, dass es wirklich das Vierfache ist. Der neue Standard ist schneller, aber nicht so viel schneller.


Fazit zu Wi-Fi 6

Wer einen Router hat der Funktioniert und der auch zu Corona- und Lockdown-Zeiten nicht ins Straucheln gekommen ist, der kann aktuell gut bei seinem aktuellen Router bleiben.

Wer aber schon länger an einem neuen Modell rumstudiert, oder generell etwas optimieren möchte in seinem WLAN der sollte sich unbedingt auch aktuelle Möglichkeiten im Wi-Fi 6 Bereich anschauen. Dabei ist es aber auch nie verkehrt, sich auch einmal Gedanken über den Teil vom Internet zu machen, welcher bis zu eurem Router geht. Heisst anzuschauen, ob es evtl. andere Anbieter gibt die euch mehr Leistung für das gleiche oder weniger Geld anbieten, eine andere Technologie (DSL, Kabel, Glasfaser oder evtl. auch nur noch über die Luft mit LTE oder 5G).

Symbolbild für mein AVM Wi-Fi 6 Router
Symbolbild für mein AVM Wi-Fi 6 Router

Diese Gedanken solltet ihr euch am besten zuerst machen, denn je nach verwendeter Technologie müsst ihr euch einen anderen, Wi-Fi 6 fähigen Router, zulegen.

Das wichtigste – finde ich aber – nicht nur das günstigste Angebot wählen. Hört euch auch immer erst um, wie der Support von dem Dienstleister ist. Funktioniert mal etwas nicht wollt ihr einen Kundendienst haben, der euch auch helfen kann.

Fällt die Wahl aber auf ein Wi-Fi 6 Router, dann kauft ihr sicherlich etwas woran ihr noch einige Jahre viel Freude haben könnt. Mein aktueller Tipp hier, schaut euch mal bei AVM um, da bekommt ihr nicht nur tolle Hardware, ihr habt auch die Sicherheit, dass ihr in einigen Jahren noch Updates für das Betriebssystem bekommt. Somit seid ihr immer auf der sicheren Seite.

4 Kommentare zu „Wi-Fi 6 und was uns das bringen wird“

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