Was Facebook über deine Bilder weiss

Was Facebook über deine Bilder weiss

Big Data ist in aller Munde. Spätestens nach der Wahl von Herrn Trump wieder. Facebook, Google und Co. wissen ganz viel über uns. Zum einen, weil ihr über die Statusmeldungen immer wieder mal eure Gemütslage mitteilt, aber vor allem auch, weil ihr euch bei diversen Apps und Diensten mit Facebook anmeldet. Somit begleiten euch Herr Zuckerberg und seine Crew auf Schritt und Tritt im digitalen wie aber auch im realen Leben.

Was Facebook über deine Bilder weiss

Doch damit nicht genug, denn wie sagt man so schön: «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte». Deshalb laden viele von euch täglich Bilder auf die Facebook Plattform. Meiner einer ist davon ja nicht ausgeschlossen.

Facebook analysiert die Bilder natürlich fröhlich im Hintergrund und lernt euch damit besser kennen.

Grundsätzlich ist das nicht schlimm, denn wenn ihr ein bestimmtes Bild aus dem letzten Jahr sucht, seid ihr ja auch froh, wenn ihr dieses schnell wiederfindet. Google macht dies nicht anders mit euren Bildern, die ihr in der Cloud habt und analysiert diese ganz genau.

Warum ich darüber schreibe? Gestern in der #GeekTalk Aufnahme habe ich durch den Jan ein Plug-in kennen gelernt. Dieses gibt es aktuell leider nur für den Chrome Browser. Wenn ihr das Plug-in Show Facebook Computer Vision Tags einmal installiert habt, zeigt euch Facebook bei den Bildern jeweils oben rechts direkt an, was sie über das Bild wissen.

Nach dem Installieren habe ich gleich mal meine Pinnwand etwas durchforstet. Das Ganze hat damit begonnen, dass sie in meinen 16 besten Instagram Bildern von 2015 Bilder mit «Wolken», «Himmel» und «im Freien und Wasser» gefunden haben.

Outdoor funktioniert am besten
Outdoor funktioniert am besten

Dann aber erkannte Facebook auf dem zweiten Bild zum Beispiel «eine oder mehrere Personen» die schlafen und auch eine Katze. Gut, ich wäre ja enttäuscht gewesen, hätte Facebook die Katze nicht erkannt. Aber es ist sehr interessant, das Facebook zwischen schlafenden und nicht schlafenden Menschen unterscheiden kann.

Facebook weiss, ob du schläfst
Facebook weiss, ob du schläfst

Weiter geht es mit einem «Telefon», was ja auch unschwer zu erkennen ist. Interessant wäre noch, wenn Facebook das Modell auslesen könnte. Hier, lieber Marc, wäre es übrigens ein Wiko U Feel.

Facebook erkennt auch Telefone
Facebook erkennt auch Telefone

Ausserdem wurden erkannt: Eine «Person» und ein «Tisch». Hier schon ein erster kleiner Fehler, denn das ist mein Roomba 980 Staubsauger-Roboter. Aber ich verzeihe Facebook hier, denn normalerweise stützen sich Babys nicht unbedingt an Staubsaugern ab.
Da ich aber schon mehrfach gepostet habe, dass der beste Freund meiner kleinsten Tochter unser Roomba ist, bin ich dennoch leicht enttäuscht von Facebook. Lieber Marc, bitte in Zukunft besser zuhören – oder lesen.

Bei Staubsaugrobotern haben sie noch ihre Mühe
Bei Staubsaugrobotern haben sie noch ihre Mühe

Auch vor Screenshots macht Facebook keinen Halt und erkennt, dass es sich um «Personen» handelt und dass diese «lachen».

Auch vor Screenshots machen sie nicht Halt
Auch vor Screenshots machen sie nicht Halt

Facebook kann nicht nur sehen, wenn eine Person auf dem Bild schläft. Sie können auch unterscheiden, ob eine Person steht oder sitzt.

Bei Aussenfotos werden die Algorithmen der Freundschaftsplattform dann aber gänzlich aktiv. «Baum», «Pflanze», «Wolken», «im Freien» und «Natur und Wasser» kommen da zusammen.

Bei Aussenfotos geht am meisten
Bei Aussenfotos geht am meisten

Fazit

Wie immer, wenn ihr etwas in dieses Internet hinausposaunt, denkt dran: Das bleibt da drin. Ausserdem wird das Ganze fleissig analysiert und eventuell für andere zugänglich gemacht. Die Tags, die das Plugin hier ausgibt, sind nur diejenigen, die wir sehen dürfen. Interessant wäre natürlich auch zu wissen, was uns Facebook hier nicht sagt. Die Face Tracking Informationen sind ja schon mal nicht ausgewiesen – ich denke, da könnte noch einiges mehr dahinter stecken.
Für euren nächsten Krankenkassen-Wechsel: Denkt einfach frühzeitig daran, nicht nur sitzende Bilder online zu stellen, sondern auch mal welche im Stehen oder vielleicht sogar eines beim Sport #zwinker.

Auch wenn mich eine gewisse Grund-Angst im Web begleitet, sehe ich lieber das Positive, dass Big-Data mit sich bringt.
Es muss ein jeder für sich selbst entscheiden, was genau er in die Cloud geben will und wenn man nicht zu bequem ist, gibt es ja auch Möglichkeiten, seine Fotos anders aufzubewahren.

Ein spannendes Gadget, mit dem ihr eure eigene Foto-Cloud aufbauen könnt, teste ich aktuell. Ein Video dazu gibt es schon auf dem YouTube Kanal. Ein ausführlicher Testbericht ist auch schon online hier im Blog.

Was aber sicherlich beruhigend ist: Nicht nur meine Tochter kann mit dem kleinen Notausstieg nicht viel anfangen – auch Facebook hat Mühe, etwas darin zu erkennen.

Hier kann Facebook nichts entdecken
Hier kann Facebook nichts entdecken

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