In einer, für Fans, mit Spannung erwarteten Präsentation hat Sony offiziell die PlayStation 5 Pro vorgestellt, eine leistungsstärkere Version der PS5, die speziell auf Hardcore-Gamer und Technikbegeisterte abzielt. Die Konsole bringt einige Verbesserungen in Sachen Performance, Grafik und Benutzererlebnis und verspricht, das Gaming auf ein völlig neues Niveau zu heben. Doch gibt es auch Punkte, in denen Sony ihre Gamer enttäuscht hat?
Kommen wir doch zuerst einmal zu den Neuerungen und was die neue Playstation 5 Pro ausmacht, weiter unten findest du dann auch die Kontrapunkte zu der neuen Gaming-Box.
Design und Hardware-Upgrade
Inhaltsverzeichnis
Auf den ersten Blick wirkt die PS5 Pro etwas vertraut, doch Sony hat das Design verfeinert. Die Konsole ist etwas schlanker als das ursprüngliche Modell, behält aber die futuristischen Linien bei, die die PS5 bekannt gemacht haben.
Die wohl wichtigste Veränderung steckt jedoch im Inneren: Die PlayStation 5 Pro kommt mit einer speziell angepassten, leistungsstärkeren AMD-APU, die auf der RDNA 3-Architektur basiert. Der Prozessor bietet jetzt mehr Rechenkerne und höhere Taktraten, was zu einer verbesserten Performance führt – sowohl in puncto Grafikleistung als auch bei der allgemeinen Systemgeschwindigkeit.
8K-Gaming und 120 FPS sind zwei Schlagworte, mit denen Sony die Leistungsfähigkeit der neuen Pro-Version bewirbt. Zwar war 8K-Support bereits auf der Standard-PS5 angekündigt, konnte aber nie voll ausgeschöpft werden. Mit der neuen Pro-Version sollen Gamer jetzt tatsächlich Spiele in nativer 8K-Auflösung geniessen können, sofern sie einen entsprechenden Fernseher besitzen.
Wer Wert auf flüssige Bildraten legt, kann zudem bei vielen Spielen auf 120 FPS zählen – das bedeutet extrem flüssiges Gameplay und eine immersive Erfahrung, vor allem in rasanten Action- und Shooter-Titeln.
Raytracing und DLSS-ähnliche Technologie
Raytracing war bereits ein Highlight der PS5, doch die PlayStation 5 Pro hebt dieses Feature auf ein neues Level. Dank einer verbesserten Raytracing-Engine können jetzt noch realistischere Licht- und Schatteneffekte in Spielen dargestellt werden. Reflektionen, Schattenwürfe und das Verhalten von Lichtquellen wirken naturgetreuer und tragen zu einer tieferen Immersion bei.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Integration einer AI-gestützten Upscaling-Technologie, die ähnlich wie Nvidias DLSS (Deep Learning Super Sampling) funktioniert. Diese Technologie ermöglicht es der PS5 Pro, Spiele in geringeren Auflösungen zu rendern und dann mithilfe von Künstlicher Intelligenz auf eine höhere Auflösung hochzuskalieren, ohne dass dabei Qualitätseinbussen zu befürchten sind.
Dies hilft nicht nur, Spiele mit höheren Bildraten zu geniessen, sondern spart auch Rechenleistung und Energie.
Schnellerer Speicher und verbesserte Kühlung
Einer der grössten Kritikpunkte an der Standard-PS5 war (und ist immer noch) die Kühlung, besonders in rechenintensiven Spielsituationen. Hierzu liest man immer wieder von enttäuschten Gamern, die eine überhitze Konsole nicht ganz so spannend finden.
Sony hat hier, nach eigenen Aussagen, nachgebessert: Die PlayStation 5 Pro verfügt über ein neu entwickeltes Kühlsystem mit Flüssigmetall, das sowohl effizienter als auch leiser arbeitet. Dadurch bleibt die Konsole selbst bei Hochleistungsanwendungen kühl und gibt weniger störende Geräusche von sich. Das wird sich wohl dann bei den ersten Tests zeigen.
Ein weiteres technisches Highlight ist die erweiterte SSD. Die PS5 Pro nutzt, wie das Vorgängermodell, eine schnelle NVMe-SSD, doch mit zusätzlichen Verbesserungen in der Speicheranbindung.
Dies führt zu noch kürzeren Ladezeiten, blitzschnellem Booten von Spielen und nahezu sofortigem Wechsel zwischen verschiedenen In-Game-Welten. Auch das wird sich zeigen dürfen, wie das in der Praxis sich auswirken wird.
VR und zukunftssichere Features
Mit der PlayStation 5 Pro bringt Sony auch eine verbesserte Integration für die kommende PlayStation VR2. Die höhere Rechenleistung und Grafikqualität der Pro-Version sorgen dafür, dass VR-Games auf der neuen Hardware deutlich intensiver und realistischer wirken. Sony hat zudem angedeutet, dass die PS5 Pro besser für zukünftige Technologien wie Cloud Gaming und AI-gesteuerte Gameplay-Optimierungen gerüstet ist, die in den nächsten Jahren immer wichtiger werden könnten.
Hier bin ich natürlich gespannt, wie sich die Standard PS 5 mit den beiden Punkten nutzen lässt, oder ob diese dann in die Röhre schauen dürfen.
Kompatibilität und Spiele
Die PS5 Pro ist vollständig abwärtskompatibel mit allen PS5-Spielen und bietet sogar Performance-Boosts für bestimmte Titel. Ähnlich wie bei der PS4 Pro können Entwickler „Pro-Mode-Patches“ für bestehende Spiele veröffentlichen, die von der höheren Leistung der PS5 Pro profitieren. Dies könnte zu verbesserter Grafik, stabileren Framerates und kürzeren Ladezeiten bei älteren Titeln führen.
Sony hat ausserdem angekündigt, dass kommende Blockbuster wie das neue God of War und Horizon Forbidden West 2 speziell für die PlayStation 5 Pro optimiert werden, um das Beste aus der neuen Hardware herauszuholen. Neben diesen Titeln dürfen sich Gamer auf eine Reihe von exklusiven Inhalten freuen, die die volle Leistung der neuen Konsole ausschöpfen.
Preis und Verfügbarkeit
Die PlayStation 5 Pro können von Interessierten ab dem 26. September vorbestellen werden. Die Auslieferung beginnt ab dem 07. November 2024. Hoffen wir doch mal, dass Sony diesesmal genügend Modelle an Lager hat, nicht dass wir wieder ein solches Debakel erleben dürfen, wie beim PS 5 Start.
Der Preis für die Schweiz ist noch nicht offiziell kommuniziert worden. Bei USD 549.- (wie immer ohne MwSt.) und einem EUR Preis von 799.99 könnte ich mir vorstellen, dass wir uns etwas knapp unter dem EUR-Preis bewegen werden.
Wo hat die Playstation 5 Pro enttäuscht?
Bevor ich jetzt aber zum vorläufigen Fazit komme, einleitend habe ich noch versprochen, auf die negativen Punkte eingehen zu wollen. Natürlich gibt es, wie so oft bei Neuvorstellungen auch immer enttäuschte Stimmen.
Die Sony Playstation 5 ist kein Gamechanger. Bei einem Pro-Modell hätte man erwarten können, dass hier einige neue Funktionen oder gar ein neues Design kommen wird. Schliesslich will man sich doch damit von der Standard-Konsole abheben.
Natürlich bietet die Pro einiges in Sachen Grafik und Performance, aber Dinge wie 8K-Auflösung und 120 FPS wurden bereits mit der PS 5 gestartet. Wie wir aber mittlerweile wissen, teilweise sehr schwach umgesetzt. Somit ist dann wiederum der Startpreis doch recht hoch.
Aber auch, wenn die neue Hardware jetzt 8K Support verspricht, hierfür musst du erst einmal einen geeigneten neuen Fernseher haben. Dazu kommt, dass es durch das Hochrechnen zu Performance-Einbussen kommen könnte. Aber noch viel wichtiger, aktuell gibt es gar nicht wirklich viele 8K fähige Spiele.
Ein Punkt, den ich immer wieder gehört habe, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Vielfach wurde auch der Mangel an exklusiven Pro-Spielen hoch gevotet. Da bin ich geteilter Meinung. Nicht ein jeder kann sich eine Pro Leisten und wenn es exklusive Pro-Titel gäbe, würde eine Zweiklassen-Gamer-Schaft geschaffen. Hier bin ich froh, dass es dies weniger gibt. Auch wenn Sony bei der Ankündigung hat verlauten lassen, dass zwei der kommenden Spiele speziell für die Pro optimiert wurden.
Schlimmer finde ich es dann, dass Sony auf «digital only» setzt. Gibt es doch heute noch sehr viele, die das Spielen über eine Disc von geniessen und beibehalten möchten. Sony lässt dir bei der Pro keine andere Wahl als die zum digitalen Gaming.
Vor dem Kauf solltest du auch gut checken, ob dein Fernseher HDMI 2.1 verträgt. Ist dein Fernseher noch auf einem älteren HDMI Standard, müsstest du auch gleich einen neuen TV mitbestellen. Besonders ärgerlich, wenn du dir einer der ersten 8K-Modelle ohne diesen Standard gekauft hast.
In Zeiten von Nachhaltigkeit ist es natürlich schade zu sehen, dass Sony hier nicht mehr gemacht hat. Die Playstation 5 Pro benötigt, aufgrund ihrer hohen Leistung auch mehr Strom. In Zeiten von steigenden Preisen beim Strom, sicherlich auch zu bedenken.
Auch bei der Materialwahl setzt Sony nicht wirklich auf nachhaltige Materialien. Auch keine, sonst in der Branche üblichen, Hinweise auf Reduzierung der Umweltauswirkungen, in welcher Form auch immer, wurden getätigt.
Fazit
Auch wenn ich ein Fan von möglichst allem, was geht, über Ethernet anzuschliessen bin, erfreut es mich, dass die PS 5 Pro auf WiFi 7 setzt. Auch wenn ich dennoch darüber nicht gamen würde, war der Entscheid natürlich richtig.
Alles in allem ist das Update auf die Playstation 5 Pro natürlich ein grosser Wurf. Wir werden schnell startende Boxen mit coolen Spielen und atemberaubenden Auflösungen sehen. Der hohe Startpreis und die hohen Anforderungen an einen neuen Fernseher sprechen eher weniger für die Box. Doch wie so immer beim Gaming, es ist zukunftsweisend, dahin wird sich wohl der Markt bewegen.
Wer aber jetzt noch mit einer Playstation 4 oder älter herumgurkt, für den könnte die neue Pro-Version sicherlich einen Blick wert sein.