Internet of Things, Heimautomasierung und Smarthome – BINGO! Diese drei Begriffe werden den Kunden aktuell auf Fachmessen schmackhaft gemacht. Die schöne neue Welt, in der wir in der Früh aus dem Bett steigen, sich das Licht anschaltet sobald wir das Schlafzimmer verlassen und der Kaffee bereits fertig auf einen wartet – ganz ohne Frau, Kinder oder Butler. Die Realität? Ist etwas anders. Hier regieren Informationen über abgedrehte Webservices und disfunktionale Hardware – zuletzt bei der immerhin 300 Dollar teuren Revolv Bridge von Nest / Google.
OpenHAB
Kürzlich haben wir hier die neue Siri Remote Bridge des Herstellers Philips vorgestellt, ebenso die aktuell veröffentlichte Version 2 der Steuerungs-App. Mit Hilfe der neuen Bridge öffnete Philips sein System ein Stück weit – Richtung Apple und HomeKit. Smarthome Systeme haben aktuell vor allem ein Problem – beinahe jedes System bietet auch sein eigenes Ecosystem. Für jedes diese Ecosysteme benötigt der Kunde eine eigene App. Eigentlich wäre es wünschenswert das Smarthome Komponenten auch miteinander sprechen.
Ein Beispiel: Wenn es draußen dunkel wird fahre die Rollläden runter, drehe das Licht auf, schalte die Heizung leicht an und drehe die Kaffeemaschine komplett ab. Aufgrund der unterschiedlichen Standards funktioniert dies in der Praxis nicht – oder nur dann wenn man alle Komponenten eines Herstellers kauft, was aufgrund des mangelnden Angebots eigentlich nicht möglich ist.
Einsatzbereich

Und genau hier setzt SmartHUB ein. Ähnlich wie die eingestellte Revolv Smartbridge versucht diese Software alle möglichen Smarthome Geräte unter einem Dach zu bündeln. Dabei handelt es sich um Betriebssystemunabhängige, quelloffene Software die ihr selbst hosten könnt – und via Webinterface auf jedem Gerät, oder Apps auf Smartphones entsprechend steuern könnt. Die Ursprünge des Systems gehen bereits auf das Jahr 2010 zurück, sie wurde von Kai Kreuzer erfunden und setzt auf Java. Mittlerweile ist sie auch als Eclipse-Projekt verfügbar und steht unter dessen Public License.
In Sachen Unterstützung kann sich OpenHAB ebenso sehen lassen – Letzten Endes wurden alle bekannten als auch weniger bekannten Hersteller integriert. Von großen Namen wie Nest oder Hue über TV Lösungen wie Plex bishin zu Cloudspeichern wie Dropbox. Was dies Smarthome zu tun hat? Logisch betrachtet handelt es sich bei diesen Diensten um den nächsten Schritt im Bereich Smarthome. So können wir auch unseren Streamingdienst der Wahl bei gewissen Ereignissen ein- oder abschalten lassen, oder aber die Bilder unserer Überwachungskamera direkt auf unserem Cloudspeicher ablegen.
Einrichtung und Installation
Aber wo ist der Hacken? Der liegt eindeutig bei der Installation und Einrichtung. Grundsätzlich steht das Projekt für alle gängigen Plattformen zur Installation zur Verfügung. Von der Installation auf eurem eigenen Computer bishin zum Setup auf dem Raspberry Pi – Jedes Gerät das in der Lage ist Java auszuführen kann auch OpenHAB betreiben. Vorallem durch die Verbreitung moderner Mini-Computer, wie jenen von Raspberry oder Intel, wird der Einsatz auf einem dezitierten Gerät immer einfacher und die finanzielle Einstiegshürde immer geringer.

Nichts desto Trotz muss alles selbst von Hand installiert werden. Dies geschieht nich einfach über eine Installationsdatei sondern über die Binaries die es auf der Homepage kostenfrei zum Download gibt. Dann heißt es – ab in die Kommandozeile – um die Software auch entsprechend einzurichten. Sobald der Server erst einmal läuft können weiterführend die «Bindings» integriert werden, quasi die Dienste die euer Server in Zukunft bedienen können soll. Dabei muss jeder Dienst einzeln integriert werden. Da die Pakete mitunter von unterschiedlichen Entwicklern stammen gibt es auch keine Standard – Einrichtungsmethode. Hier heißt es Tutorials lesen und wieder – jede Menge Kommandozeile.
Fazit
«OpenHAB» ist eindeutig eine wirklich tolle Sache und wahrscheinlich DIE quelloffene, kostenfreie Alternative für jedwille Art von Smarthome Anwendungen. Dank dieser freier Software müssen Nutzer künftig keine, oder zumindest weniger, Angst mehr haben das Anbieter ihre Services abschalten. Leider krankt es ein wenig bei der Benutzerfreundlichkeit, hier sind bestehende Lösungen deutlich einfacher. Zwar gibt es bereits das Projekt «OpenHAB 2» das vor allem in diesem Segment Verbesserungen bringen möchte, dennoch liegt hier noch ein weiter Weg vor den Entwicklern.
Wir werden versuchen euch in den nächsten Wochen und Monaten euch einen Einstieg in dieses Thema zu geben – das Projekt ist es jedenfalls Wert ein wenig Zeit zu investieren – dennoch gilt: (Vorerst) Nur für Bastler geeignet.
– developed in Java
und fertig ist das Thema! Viel Spass bei der Problembehebung!
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