Ihr kennt das sicherlich auch. Apple kündigt ein neues Produkt an euch zuckt es gleich unter den Fingernägeln. Im letzten November habe ich mir nach vielen, vielen Jahren wiedermal ein neues MacBook geleistet. Eigentlich wollte ich noch etwas warten auf die neuen doch nach zwei Jahren andauerndes Ausschau halten, hab ich dann zugegriffen.
Natürlich hat mich die Touchbar und vor allem das neue, schlichtere Design und das leichte Gewicht gereizt. Deshalb hab ich mein gut erhaltenes und fast voll ausgestattetes MacBook (was noch einen zusätzlich Apple Car Plan oben drauf hat) auf Tutti.ch zum verkauf ausgeschrieben. Seriöse Interessenten dürfen sich natürlich gerne bei mir melden 🙂
So verkaufst du dein MacBook am besten
Inhaltsverzeichnis
Für alle die kein Ironisch sprechen, das ist ein Hinweis auf eine Üble Masche auf die anscheinend immer wieder Menschen reinfallen.
Es dauerte keine drei Minuten, nachdem mein Inserat online war, schon prasselten die ersten WhatsApp Nachrichten ein. Mist, ich habe wiedermal vergessen den Punkt mit der Natel-Nummer anzeigen zu deaktivieren. Schon als wir den Absender sahen, wussten wir, dass da etwas nicht ganz stimmt sein wird. Genau so war es dann auch.
Wie funktioniert die Masche mit dem tollen Deal?
Ihr bekommt aus dem Ausland eine SMS oder eine WhatsApp Message zugesandt. Er täusch dabei jemand Interesse vor und möchte euer ***Hier Gadget-Name einfügen*** kaufen. Dabei ist die Person sehr freundlich und handelt nicht mal wie sonnst normal.
Normale Kontaktaufnahmen auf ein Produkt bei Tutti klingen ja meist eher «Hei, ich bezahl 30.- Franken schickst du sofort» und das bei einem Produkt was man für ein paar Hundert Franken eingestellt hat.
Ziemlich schnell kommt die Person dann auch auf den Preis zu sprechen, und möchte den besten Preis für das MacBook wissen. Kaufen möchte sie/er es für den Cousin seinem Sohn (oder ähnlicher Konstellation) und natürlich übernimmt die Person auch gleich noch das Porto im Wert von CHF 800.-.
Jackpot, da muss man doch gleich alles fallen lassen und der Person seine Bankdaten durchgeben. Am einfachsten, bei solch internationalen Geschichten wäre doch Paypal und genau das schlägt die Dame dann auch gleich vor. Dann geben wir doch kurz mal der Dame die Details durch und warten auf die Bestätigung. Da sie so freundlich ist erfrage ich natürlich gleich noch ihre Adresse, ich möchte doch das Paket gleich fertig machen und der Dame so rasch als möglich zustellen.
Kurz später meldet sich die Dame dann auch gleich wieder, die Adresse käme dann gleich mit der Bestätigung der Bank. Sie fragt dann gleich noch nach, wann ich das Paket versenden werde. Eine Stunde später trifft dann auch schon eine handgeklöppelte Bestätigungs-eMail in meinem Postfach ein.
Auf der steht, dass die liebe Dame mir die CHF 2'800.- fürs MacBook und CHF 600.- fürs Porto überwiesen hat. Irgendwie kommen mir die beiden Zahlen doch etwas komisch vor, aber beim Total steht CHF 3'400.- somit passt das ganze doch wieder.
Eigentlich könnte ich mich jetzt schnell bei Paypal einloggen und den Kontostand überprüfen. Doch warum umständlich die URL im Browser eingeben, im eMail hat es sicherlich einen Link drin der mich direkt zu Paypal führt. Einmal drauf geklickt, meinen Nutzernamen und das sichere Passwort eingeben und schon haben die meine Angaben bin ich eingeloggt. Irgendwas ist beim Login-versuch wohl falsch gelaufen. Technik, manchmal funktioniert das ganze nicht wie es soll, deshalb geh ich doch jetzt ins Bett (ist ja auch schon nach 22:oo Uhr) und schaue morgen nochmals nach. Schliesslich hat der Apple Store auch erst morgen Montag wieder auf und vorher kann ich den neuen, tollen Rechner eh nicht kaufen.
Am morgen muss alles schnell gehen und die Dame hat in der Nacht noch mindestens vier mal nachgefragt, wann ich dann endlich das Paket versenden werde. Deshalb geh ich gleich als erstes in der früh in Richtung Post und bringe das Paket auf die lange Reise…
Was tun bei einem solchen Angebot?
Natürlich habe ich mein MacBook nicht Versandt. Auch habe ich der lieben Dame natürlich nicht mein eigenes Paypal Konto genannt – oh, Mist, jetzt hat jemand anderes die CHF 3'400.- bekommen… Ah, nee, die eMail Adresse die ich ihr angegeben hab, ist bei Paypal ja gar nicht registriert, da hab ich nochmals Glück gehabt.
Auch habe ich natürlich in der eMail von der Dame nicht auf einen der verbauten Links geklickt. Kleiner Tipp, den die meisten sicherlich kennen. In einer solchen eMail müsst ihr einfach mal mit der Maus über einen solchen Link fahren, schon seht ihr, dass das Ziel gar nicht Paypal (oder was auch immer ist) sondern irgendwo auf einem Server in einem fremden Land.
Wenn das Porto nach Ibadan (irgendwo unten in Afrika) nicht so teuer wäre, würde ich der Dame gerne ein Paket machen. So gefüllt mit einem grossen Ziegelstein oder etwas ähnlichem.