Glasfaser, ein Kabel, über das du unbedingt ins Internet möchtest. Ich würde behaupten, wenn du es hast, dann kannst du dich glücklich schätzen. Damit gehörst du zu den Menschen auf unserem Planeten mit den schnellsten Zugängen zum Internet. Doch wenn man sich ein wenig genauer mit dem Thema beschäftigt, tauchen Wörter wie AON, GPON oder XGS-GPON auf. Was die drei Wörter bedeuten, was der Unterschied von ihnen ist, das möchte ich dir hier im Beitrag beschreiben.
Gleich vorneweg beschreibe ich dir die drei Technologien, streife dabei aber jeweils nur deren Eigenheiten und Vor- sowie Nachteile. Wer sich tiefer damit beschäftigen möchte, dem verlinke ich den einen oder anderen weitergehenden Content.
Hier im Beitrag geht es um einen ersten kleinen Einblick in die Technologie als solche und wohin die Reise gehen wird.
Wem es nur um die drei Begriffe geht, der darf gerne weiter unten im entsprechenden Kapitel weiterlesen. Hier gehe ich erst einmal kurz auf die Historie ein.
Glasfaser vom Start bis heute
Inhaltsverzeichnis
Glasfaser – ein Begriff, der heutzutage in aller Munde ist, wenn es um schnelles Internet geht. Doch wie hat alles angefangen? Erst einmal gibt es eine kleine Reise durch das Glas bis hin zu seinen Anfängen.
Die Idee, Licht durch Glas zu leiten, ist überhaupt nicht neu. Schon im 19. Jahrhundert haben Wissenschaftler sich dem Thema gewidmet. Damals, im Jahre 1870, hat John Tyndall Licht durch einen Wasserstrahl geleitet und damit die Grundlage für die heutige Technik geebnet. Damals ging es aber mehr um die Optik als solche und weniger um Daten über Licht zu transportieren.
In den 1950er Jahren ging es dann weiter, mit der Erforschung von Glasfaser im heutigen Sinne für die Telekommunikation, welche immer weitere Schritte vorwärtsging. Doch erst in den 1970er Jahren gelang es dem Unternehmen Corning Glass (damals noch «Corning Glass Works») und den dort angestellten Forschern Donald Keck, Robert Maurer und Peter Schultz eine Glasfaser mit einem extrem geringen Lichtverlust herzustellen. Durch diese Entwicklung konnte sie erstmals grössere Mengen an Daten über eine weite Distanz transportieren. Dies ist übrigens die gleiche Firma, welche seit 1997 iPhones mit dem stabilen Display-Glas (Alumosilicate) ausstatten.
Es brauchte dann nochmals 10 Jahre, erst in den 1980er startete der kommerzielle Einsatz von Glasfaserkabeln für die Datenübertragung. Damals vor allem noch, um Telefongespräche zu transportieren.

Erst mit dem Internet, wie wir es heute kennen, kam dann der Fokus mit dem Transport für Daten über das Glasfaserkabel auch im allgemeinen hoch.
AON, GPON oder XGS-PON: Kurz erklärt
Der Unterschied zwischen AON, GPON und XGS-PON liegt in der Art und Weise, wie Daten über Glasfasernetzwerke übertragen werden. Hier ist ein Überblick über jeden dieser Standards.
AON (Active Optical Network)
Das Kürzel AON steht für Active Optical Network und bezeichnet aktive Glasfaseranschlüsse, bei denen jeder Anschluss eine eigene Glasfaserverbindung zum Netz des Internetanbieters erhält. Das heisst, dein AON-Anschluss geht von dir bis zum Provider in einer direkten Verbindung. Damit hat jeder Anschluss die volle Bandbreite und muss nichts mit anderen teilen.
Die Nachteile sind sicherlich die höheren Kosten beim Aufbau des Netzes.
Der grösste Vorteil ist sicherlich, dass so jeder nutzende seine eigene dedizierte Leitung zum Provier hat und somit auch die volle Leistung nutzen kann.
GPON (Gigabit Passive Optical Network)
GPON steht für Gigabyte Passive Optical Network. GPON verwendet einen passiven Spliter, um das Glasfaserkabel vom Provider auf dem Weg zu den Endkunden aufzuteilen. Das heisst, ein Kabel teilen sich, je nach Anbieter, mehrere Endkunden. Somit wird nicht nur das Kabel geteilt, nein, auch die Bandbreite, welche der Provider seinen Kunden zur Verfügung stellt. Du und deine Nachbarn haben ein gemeinsames Kabel und müssen sich die verfügbaren Datenpakete teilen.
Nachteil ist sicherlich, dass du in Zeiten, in denen alle deine Nachbarn auch im Netz sind, mit Einbussen rechnen darfst.
Die Vorteile sind vorwiegend auf der Providerseite. Sie können dir Glasfaser verkaufen, haben eine einfachere Verwaltung der einzelnen Zugänge und kommen somit günstiger davon. Für dich gibt es das Produkt dafür meist auch günstiger zu lösen.
XGS-PON (10 Gigabit Symmetric Passive Optical Network)
Bei XGS-PON handelt es sich um eine Weiterentwicklung von GPON. PON-Glasfasernetze sind in verschiedenen Standards definiert, die sich unter anderem durch ihre maximale Bandbreite unterscheiden. Das «X» in XGS steht für die Zahl «10» und der Buchstabe «S» für «symmetrisch». «XGS-PON» bedeutet somit «10 Gigabit Symmetrisches PON». Du bekommst volle 10 GBit/s Download und Upload anbeboten.
Der Nachteil davon sind sicherlich die deutlich höheren Kosten beim Anschluss, vor allem aber auch bei der verwendeten Hardware, da diese bisher nicht wirklich ein Massenmarkt ist.
Der Vorteil aber überwiegt, du bekommst super schnelles und redundantes Internet für dein Zuhause oder auch in der Firma.
Situation in der Schweiz
viele In der Schweiz hat sich das Glasfasernetz in den vergangenen Jahren stark entwickelt, wobei sowohl AON als auch GPON/XGS-PON verbreitet sind. Dennoch gibt es aber noch viele DSL-Anschlüsse und einiges an trouble (aushalten) vom Ausbau im Bereich Glasfaser. Ein paar Zahlen dazu habe ich hier im Beitrag etwas genauer beschrieben. Deshalb ist es auch wichtig, wenn du einen Glasfaser-Anschluss bekommst, dass du dich vorab gut informierst, welche Technologie dein Provider verwendet und welche Router daran angeschlossen werden können.
Schlussfolgerung
Jeder dieser Standards hat seine eigenen Stärken und Herausforderungen. Während AON für individuelle und anspruchsvolle Netzwerkanforderungen geeignet ist, bieten GPON und XGS-PON eine kosteneffiziente Lösung für die Bereitstellung hoher Bandbreiten, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten. In der Schweiz findet eine fortschrittliche Anwendung aller drei Technologien statt, wobei die Wahl des Standards je nach den spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten des Einsatzortes getroffen wird.
Du hast noch kein Glas, das bis zu deinem Haus kommt? Dann drück ich dir die Daumen, dass du einen guten Anschluss bekommst. Dennoch kannst du dich mit Glasfaser auf jeden Fall glücklich schätzen und über neue Geschwindigkeiten freuen.
Router Anbieter wie AVM bieten dir Modelle an, bei denen du entsprechend dem Anschluss einen passenden Adapter mitausliefern. So wie zum Beispiel bei der FRITZ!Box 5690 Pro, der 5590 Fiber oder 5530 Fiber.