Elgato Stream Deck Testbericht

Elgato Stream Deck

Das Stream Deck von Elgato ist speziell ausgelegt für den Streamer von heute. Für all diejenigen macht das kleine Spielzeug auch wirklich Sinn. Doch das Gadget ist nicht nur für diese Kategorie unserer digitalen Mitmenschen extrem gut geeignet, das durfte ich während meines ausführlichen Tests damit selber rausfinden.

Stream Deck

Solch ein Gadget habe ich mir schon mehrfach selber gebastelt. Dafür habe ich Spielkonsolen-Controller und NFC, wie auch Bluetooth Gadgets genutzt, doch immer kläglich gescheitert. Vor allem was die Optik anbelangt. Dann habe ich auch schon die eine oder andere App auf dem Smartphone/Tablet dafür genutzt, doch durchgesetzt hat sich bis jetzt noch nie eine Lösung.

Somit war ich natürlich gleich Feuer und Flamme als Elgato sein Stream Deck vorgestellt hat.


Lieferumfang

  • Stream Deck
  • Dockingstation
  • Bedienungsanleitung
Der Lieferumfang
Der Lieferumfang

Verarbeitung

Ausgeliefert wird das Stream Deck in einem sehr stabilen und kompakten Verpackung. Die Vorderseite verrät nicht allzu viel über das Produkt selber, ausser dass die 15 Knöpfe mit einem Logo versehen sind.
Die Rückseite verrät dann doch schon einiges mehr. Zum einen zeigt sie die Software, welche im Hintergrund die ganze Magic verrichtet und dann nochmals das Deck selber. Im unteren Bereich findet ihr die technischen Details zum Produkt und ein Logo für Windows und macOS, was gleich auch dessen Kompatibilität erklärt.

Am untersten Rand der Rückseite findet ihr dann auch noch die empfohlenen Dienste für das Stream Deck. Dazu gehören unter anderem Twitch, YouTube, XSplit, Mixer und Twitter.

Das Stream Deck selber ist ein sauber verarbeitetes Kunststoff Gadget mit glänzenden Tasten und dem Elgato, sowie Stream Deck Brand auf der Oberseite. Das ganze steht auf vier weich gummierten Füssen und läuft leicht schräg nach unten ab. Wenn es flach auf dem Schreibtisch liegen habt, könnt ihr es von oben gut ablesen. Sobald es aber etwas weiter vorne auf dem Schreibtisch, oder wie bei mir, etwas erhöht stehen habt, wird es da schon schwieriger. Hier kommt euch die individuelle Beschriftung der Tasten aber zu gut, dazu weiter unten bei der Software mehr.

Die Glosy-Tasten sind in drei Reihen mit jeweils fünf Knöpfen aufgeteilt. Die Knöpfe lassen sich einfach drücken und haben so einen leichten, knubbelingen Druckpunkt. Das Geräusch, dass die Tasten beim Drücken machen, erinnert mich irgendwie an ein Spielzeug, das ich früher mal mein Eigen nannte, ich komm aber leider nicht mehr darauf, was es genau war.

Beim ersten Kontakt mit etwas Strom, sprich dem Einstecken des angebrachten, knapp 1.5 Meter lagen in eurem Computer der Wahl, beginnt auch gleich eine Animation über die gesamten Taten hinweg.

Die Dockingstation – Einstellbarer Ständer

Genau für den Anwendungszweck hat Elgato auch den einstellbaren Ständer beigelegt (ich nenne das mal weiterhin das «Dock»). Dieses hilft dem Stream Deck leicht angewinkelt da zu liegen. Bei den Winkeln hat sich der Hersteller auch etwas überlegt und bietet euch dank individueller Anpassung gleich vier verschiedene Positionen an. Wenn man es genauer nimmt, sind es gar deren acht Positionen, denn ihr könnt die kleinen Füsschen oder den grossen Fuss ausklappen und je nach eurer Wahl steht das Dock steiler oder eben auch flacher dem Boden nach. Nach drei Tagen habe ich mich auf den steilsten Winkel eingeschossen und bin damit eigentlich zufrieden.

Die Dockingstation
Die Dockingstation

Ja, ihr habt richtig gelesen, ich habe das Wort «eigentlich» verwendet. Das hat auch einen triftigen Grund. Die beiden steilsten Winkel finde ich fast perfekt für meine Einsatzzwecke, doch das Dock selber geht einfach nicht.
Zum einen halten die vier Füssen am Ständer nicht wirklich fest. Vor allem, im Vergleich, mit denjenigen, die an dem Gadget direkt verbaut sind. Praktisch ist die gummierte Auflage, auf der das Dock gestellt wird, womit es zum einen geschont wird, aber auch einen stabileren Stand im Dock hat. Doch das Dock selber ist das Problem.

Es ist aus leichten Kunststoff gebaut, es lottert und wenn man es nur mal kurz anhebt, um es etwas zu verschieben, dann klappt es auseinander und ihr müsst es wieder zusammen-flicken. Hier täte sich Elgato gut, bei einem Nachfolgemodell etwas mehr in das Dock zu investieren.


Technische Details

  • Grösse: 118 x 84 x 21 mm
  • Stromquelle: integriertes USB 2.0 Kabel
  • Knöpfe: 15 LED-Hintergrundbeleuchtete
  • Kompatibilität: Windows 10 (64 bit) oder Windows 10.11 (und neuer)

Die Software

Über die Webseite von Elgato Stream Deck bekommt ihr die aktuellste Software zum einfachen Download angeboten. Diese ist in Schwarz gehalten und ist nach kurzem einarbeiten auch einfach zu bedienen.

Auf der linken Seite findet ihr das Dock selber und gleich oben drüber die Auswahlmöglichkeit der einzelnen Profile. Wenn euch 15 Knöpfe zu wenig sind, könnt ihr diese auch weiter verteilen. Zum einen in dem ihr die einzelnen Befehle in Ordner ablegt, aber auch durch das Vergeben von verschiedenen Profilen.
Bei mir habe ich so zum Beispiel ein Haupt-, ein Podcast- und ein Video-Profil angelegt. Weitere sind noch in Planung und kommen dann nach meiner weiteren Einarbeitungszeit auch noch dazu.
Auf der rechten Seite sind die einzelnen Programme und deren Aktionen hinterlegt.

Zuallererst würde ich in die Einstellungen gehen und das Desk auf den neusten Firmwarestatus bringen. Solch ein Update geht auch extrem schnell, da war ich positiv überrascht. In den Einstellungen könnt ihr neben den grundlegenden Einstellungen auch gleich noch eure Accounts für Mixer, Streamlabs, TipeeeStream, Twitch, Twitter oder YouTube hinterlegen. Das positive, als Twitter-Power-User könnt ihr mehrere Accounts hinterlegen und somit diverse Geschichten darüber gestalten. Mein nächstes Profil wird sicherlich eines für Twitter.

Die Aktionen – festlegen und aktivieren

Wie oben beschrieben, findet ihr auf der rechten Seite die gesamten Aktionen unterteilt in die jeweiligen, aktuell vorhandenen Programme:

  • Game Capture
  • Mixer
  • OBS Studio
  • Soundboard
  • Stream Deck
  • Streamlabs
  • System
  • TipeeeStream
  • Twitch
  • Twitter
  • YouTube

Bei OBS Studio könnt ihr damit zum Beispiel Szenen ansteuern, die Aufnahme starten, die Quelle umstellen und so weiter. Das sind sehr praktische Funktionen, die ich extrem gerne auch für meine ecamm Live App hätte. Zumindest kann ich über die «System»-Aktionen mit den Hotkey's einzelnen Funktionen wie das Umschalten von der Quelle nachbilden. Dennoch hoffe ich, dass hier Elgato nachliefert, mit weiteren Apps.

Stream Deck Funktionen

Das Stream Deck selber hat auch noch ein paar Funktionen, mit denen ihr das Dock anreichern könnt.

Mein Ordner mit den Blog-Logins
Mein Ordner mit den Blog-Logins

Die Erste ist das Erstellen eines Ordners. Wenn ihr verschiedene Funktionen habt, die ihr gerne bündeln möchtet, ohne dass ihr gleich ein neues Profil dafür anlegt, dann könnt ihr diese in einem Ordner sammeln. Ich habe hier zum Beispiel meine ganzen Blogs in einen Order zusammen gefasst. So kann ich schnell und einfach anhand der Logos meine Blogs im Hintergrund oder gleich vorne im Browser meiner Wahl öffnen. Einen zweiten solchen Ordner habe ich eingerichtet, indem ich die Login Seite meiner Blogs angelegt habe.
Oben im Bild seht ihr ein paar meiner Blogs, die anderen werde ich nach und nach noch dazu pflegen.

Die Funktion des Profil wechseln's ist auch extrem praktisch. Den Befehl habe ich jeweils oben rechts auf der letzten Taste hinterlegt und das bei jedem Profil, so kann ich einfach und schnell von einem zum nächsten wechseln.

Multi-Aktion
Multi-Aktion

Was sind schon einfache Aktionen, wenn man diese auch stapeln kann. Dank der Multi-Aktion bekommt ihr die Möglichkeit mehrere Befehle hinter einander abzufeuern, mit einem einzigen Knopfdruck.
Wenn ich zum Beispiel auf den Video-Modus umstelle, könnte ich erst in das passende Profil wechseln, dann die Helligkeit der Tasten runterregeln, die Musik im Hintergrund stoppen etc. Dank der Multi-Aktion kann ich die ganzen Befehle auf eine einzige Taste legen und noch viel mehr.

Main Profil Belegung
Main Profil Belegung

Eine weitere coole Funktion, für die ich bis anhin mein Smartphone, das gerade am nächsten lag, genutzt habe, ist der Timer. Wenn ich im Büro aktiv arbeite, dann teile ich meine einzelnen Arbeitsgänge in 20 Minuten Tranchen ein. Heisst, nach 20 Minuten mache ich eine Pause von ein paar Minuten, egal wo ich gerade mit der Arbeit stehe. Anschliessend beginn ich mit einem weiteren Slot. Das Coole an dem Timer, wenn ihr einen solchen gestartet habt, läuft auf dem Deck in dem Zeit-Uhr-Logo der Countdown nach unten. Wirklich cool gelöst.

Zu guter Letzt gehört noch die Helligkeit zu den Funktionen, die euch das Deck selber anbietet. Hinter der Funktion lässt sich in verschiedenen Schritten die Helligkeit regulieren. Wer viel mit dem Licht der einzelnen LED-Tasten rumspielt, dem rate ich, in einem Ordner oder auf verschiedenen einzelnen Tasten, die einzelnen Schritte zu hinterlegen.

System Funktionen

Neben den oben genannten Apps und den Stream Deck Funktionen findet ihr noch die sogenannten System-Befehle.

Dazu gehört zum Beispiel das Ansteuern von Webseiten. Wenn ihr mit Hotkeys arbeiten möchtet, habt ihr zwei verschiedene Wege offen. Zum einen einzelnen Befehl oder ein Hotkey-Wechsel. Dabei wechseln sich zwei verschiedene Befehl jeweils bei Knopfdruck ab. Ihr könnt auch eine einzelne App starten, vordefinierte Texte einfügen oder Multimedia-Funktionen aktivieren.


Technische Details

  • Grösse: 118 x 84 x 21 mm
  • Stromquelle: integriertes USB 2.0 Kabel
  • Knöpfe: 15 LED-Hintergrundbeleuchtete
  • Kompatibilität: Windows 10 (64 bit) oder Windows 10.11 (und neuer)

Fazit Elgato Stream Deck

Das Elgato Stream Deck rentiert sich für Streamer auf jeden Fall. Wenn wie ich ein Fan von Blinken und Knöpfen ist, dann genauso. Mit dem Stream Deck könnt ihr die unterschiedlichste Funktion und Befehle hinterlegen und schnell aktivieren. Natürlich spielt man zu Beginn fleissig herum und versucht sich an diversen Profilen, unterschiedlichen Belagerungen von den einzelnen Tasten sowie dem Vergeben von Logos und Titels und so weiter. Doch mit der Zeit – und das kann schneller passieren als ihr denkt – kristallisieren sich die wirklichen Abkürzungen heraus und ihr beginnt mit dem Löschen der Funktionen. Somit macht euch in den ersten Tagen schon mal gar nicht zu viele Gedanken über die einzelnen Profile und generelle Gestaltung der Tastenbelegung.

Bilder könnt ihr euch einfach aus dem Web holen und hinter die Tasten legen. Alternativ bekommt ihr auch über den Key Creator eine grössere Anzahl an Vorschläge, die ihr selber konfigurieren und anschliessend herunterladen könnt.

Den Tasten könnt ihr auch einen Titel hinterlegen. Das macht dann Sinn, wenn ihr kein dazu passendes Logo habt oder mehre Befehle der gleichen App aneinander reiht. Der Titel lässt sich zentral, am oberen oder unteren Rand platzieren. Dafür könnt ihr auch die Schrift-Grösse, -art oder dessen Ausrichtung konfigurieren.
Ich habe für mich schnell mal bemerkt, dass der Titel oben passender ist. Vor allem, wenn ich das Dock in der eher flacheren Position betreibe.

Das Stream Deck mit USB-Kabel
Das Stream Deck mit USB-Kabel

Mir gefällt vor allem auch, dass die Software sehr schnell arbeitet. Das gilt beim Hinterlegen von neuen Befehlen, die fast schon instantan auf dem Dock abgeglichen werden. Genauso aber auch beim späteren abfeuern der Befehle, die werden sofort umgesetzt.

Ihr bekommt mit dem Stream Deck ein einfaches aber sehr effektives Gadget in die Hand, oder besser gesagt auf euren Schreibtisch. Die damit verbundene Zeitersparnis war es mir jeden Rappen wert. Zu kaufen gibt es das übrigens am einfachsten direkt hier.

*Eventuelle Kauflinks können Spuren von Affiliate enthalten.

 

5 Kommentare zu „Elgato Stream Deck“

  1. Für alle Office Anwendungen kann ich Infinitton empfehlen. Dort wechseln die Befehle automatisch beim Öffnen eines beliebigen Programmes.

  2. Pingback: Elgato Green Screen | Pokipsie's digitale Welt

  3. Pingback: 3. Swiss Blog Family 2018 Blogger Kongress in Basel – Mein Rückblick

  4. Pingback: Elgato WAVE:3 Test - Taugt das Streaming Mikrofon auch zum Podcasten? | Pokipsie Network

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen