IP Schutzarten und ihre Bedeutung

IP Schutzarten und ihre Bedeutung

Die ganzen Smartphones, Tablets und auch weiteren Gadgets sind nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Somit begleiten sie uns auch überall, drinnen wie auch draussen. Bei schönem Wetter, bei Regen, Schneefall und manchmal sogar an den Pool (also im Sommer dann wieder). Auf den Produktseiten steht dann jeweils Wasser und Staubgeschützt, dass die Gadgets sind. Doch mit den IP-Schutzarten können die meisten nicht viel anfangen.
Deshalb habe ich hier im Blog schon seit Jahren diesen Beitrag, der euch über die verschiedenen Angaben wie: IP66, IP67, IP68 oder IPXX aufklären soll. Ich hoffe, dass ihr mit dem Beitrag eine Antwort zu euren Fragen bekommt.

Hier im Blog findet ihr auch eine Liste aller wasserdichten Smartphones, die es aktuell zu kaufen gibt.

Unten findet ihr eine kleine Tabelle mit praktischen Beispielen.

Warum vor Wasser schützen

Früher mussten wir unsere geliebten Gadgets noch richtig aufwendig schützen, um sie von gelegentlichen Wasserspritzern oder gar einem Bad zu schützen. Ich mag mich da noch an meinen Test der Case Marine Hülle erinnern, mit der ich im 2012 mein damals aktuelles iPhone 4S geschützt hab.

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Heute ist das ganze zum Glück deutlich einfacher. Die meisten Smartphones, die heute auf den Markt kommen, sind schon vom Werk her Wasser geschützt.

Der Grund, warum man sein Smartphone/Gadget vor Wasser schützen mag, hängt sicherlich damit zusammen, dass der moderne Mensch von heute nicht mehr ohne sein Smartphone und Ähnliche sein möchte.


IP – Schutz vor Fremdkörper

Kommen wir doch zurück zum Schutzstandard. Nach den beiden Buchstaben «IP» (steht im Übrigen für International Protection) folgen mindestens zwei, maximal vier Zahlen/Buchstaben.
Die beiden Ersten sind die für euch meist wichtigen.

Hinter der ersten Zahl versteckt sich die Information zum Schutz vor Fremdkörpern. Diese ist unterteilt in aktuell sieben Stufen.
Die Aufzählung beginnt bei «0» und ab «6» verfügt euer Gadget über die komplette Staubdichtheit.

Hier findet ihr die Aufschlüsselung der einzelnen Zahlen:

1. ZahlSchutzart
0Kein Schutz
1Schutz gegen Fremdkörper ab 50 mm
2Schutz gegen Fremdkörper ab 12.5 mm
3Schutz gegen Fremdkörper ab 2.5 mm
4Schutz gegen Fremdkörper ab 1 mm
5Staubgeschützt
6Staubdicht

Weiter geht es mit der nächsten Ziffer.


Schutz gegen Wasser

Jetzt kommen wir zu der zweiten Ziffer hinter dem «IP». Diese zeigt euch an, wie stark das Produkt gegen Wasser geschützt ist. Um euch auch das am besten aufzeigen zu können, hier eine kleine Tabelle.

Hier findet ihr die Aufschlüsselung der einzelnen Zahlen:

2. ZahlSchutzart
0Kein Schutz
1Schutz gegen Tropfwasser
2Schutz gegen fallendes Tropfwasser
3Schutz gegen fallendes Sprühwasser
4Schutz gegen Spritzwasser von allen Seiten
5Schutz gegen Strahlwasser
6Schutz gegen starken Wasserstrahl
7Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen
8Schutz gegen dauerndes Untertauchen

Wie ihr sehen könnt, umso höher die Zahl, umso weniger einfach dringt Wasser in das Gehäuse ein.
IPx4 ist zum Beispiel bedeutet nur einen Schutz vor Spritzwasser.
Mit einem Gadget, das über den Schutzgrad IPx7 verfügt, könnt ihr schon zeitweilig untertauchen – oder anders gesagt, es darf auch mal ins Klo fallen #lach.

Aktuelle Smartwatches und Smartphones haben vielfach einen IP68-Schutz, damit könnt ihr schwimmen, duschen und tauchen bis zu 50 Meter unter dem Wasserspiegel.

IP Schutzarten und ihre Bedeutung
IP Schutzarten und ihre Bedeutung


Die beiden letzten Buchstaben

Meistens findet ihr nur eine zweistellige Zahlen hinter der «IP»-Bezeichnung.
Selten kommt es aber auch vor, dass ihr noch zwei Buchstaben vorfindet. Der Vollständigkeit möchte ich diese hier auch noch kurz beleuchten.

Zusätzlicher Berührungsschutz

1. BuchstabeBerührungsschutz
AHandrückenschutz oder Gegenstände mit einem Durchmesser > 50 mm
BFingerschutz – Finger mit einem Durchmesser > 12 mm und bis 80 mm Länge
CWerkzeugschutz gegen Werkzeug mit einem Durchmesser > 2,5 mm und bis 100 mm Länge
DDrahtschutz gegen Drähte mit einem Durchmesser > 1 mm und bis 100 mm Länge

Gefolgt vom letzten Buchstaben.


Ergänzende Buchstaben

2. BuchstabeErgänzend
HHochspannungs-Betriebsmittel
MGeprüft, wenn bewegliche Teile in Betrieb sind
SGeprüft, wenn bewegliche Teile im Stillstand sind
WGeprüft bei festgelegten Wetterbedingungen

Ein paar Beispiele

IP-ZertifizierungBeschreibungSmartphones mit dem Schutz
IP68Komplett wasser- und staubdichtAktuelle Samsung Smartphones, iPhone seit der X-Serie, Google Pixel 4, Huawei P30 Pro
IP67Staubdicht und geschützt vor kurzweiligen UntertaucheniPhone ab dem 7er, Google Pixel 2
IP53Schutz vor Staub und SprühwasserHuawei P30, OPPO Reno4 5G

Fazit zu den ganzen Schutzarten

Euer täglicher Begleiter, das Smartphone, genauso aber euere Action-Kamera, euere Tablets etc. möchte man gestützt wissen. Deshalb ist beim Kauf sicherlich darauf zu achten, ob es auch vor Wasser und Staub geschützt ist. Das ist nicht nur dann wichtig, wenn ihr damit an den Strand möchtet.

Extreme Temperatur Unterschiede im Winter, zwischen draussen und der heimeligen Wohnung, oder auch mal einen Sturz ins Klo/Waschbecken sollte ein Gadget von heute überleben.

Wenn ihr ein solches Gadget kauft, solltet ihr dennoch Sorge zu ihm tragen. Durch den Wegfall vom 3.5 mm Klinkenstecker ist schon mal eine Öffnung weniger vorhanden. Beim SIM- und microSD-Karten-Schacht solltet ihr aber genauso wie bei Akku-Abdeckungen darauf achten, dass diese immer gut geschlossenen sind. Auch ist anzuraten, die Schnittstellen nach einem Tauch/Schwimm-Versuch zu säubern.

Sollte euer Gadget einmal einen unfreiwilligen Sturz hinter sich haben, müsst ihr den Wasserschutz genau überprüfen. Sobald das Display einen Sprung hat, der Deckel eine Delle, oder Ähnliches, kann der oben genannte Schutz unter Umständen nicht mehr gewährleistet werden.

Als Beispiel eines einzelnen Herstellers findet ihr, drüben im OPPOblog, eine Liste aller OPPO-Smartphones die Wasserdicht sind.

Originalbeitrag vom 08. März 2014

 

21 Kommentare zu „IP Schutzarten und ihre Bedeutung“

  1. Interessanter Artikel

    Gerade für mich – ich bin in der der Elektrobranche tätig – ganz spannend zu lesen.

    Ganz unten schreibst Du, dass das Galaxy über die Schutzklasse IP68 verfügt, dennoch nicht täglichen „Extremsituationen“ ausgesetzt werden sollte, grundsätzlich gebe ich dir recht, da das Gerät einfach leidet (du fährst ja mit dem Auto auch nicht täglich Treppen hinunter, obwohl es die Stossdämpfer eigentlich aushalten sollten), dennoch müsste es dies aber können.

    Ein Unterwasserscheinwerfer in einem Pool hat ja auch die Schutzart IP68, von da her solltest Du im Pool mit dem Samsung schwimmen gehen können. 🙂

    1. Hallo Oli, besten Dank für deine Rückmeldung.
      Grundsätzlich gebe ich dir da recht bezüglich dem Pool-Unterwasserscheinwerfer. Der grosse Unterschied hier, der Schutz ist dann gewährleistet, wenn das Gerät unversehrt ist. Ein Pool-Licht fällt dir nicht vom Tisch, der Couche oder sonst wo runter und kann (wenn auch nur minim) beschädigt werden. Beim Smartphone ist das aber etwas anderes, es fällt dir nur einmal runter und irgendwas (visuell nicht sichtbares) geht kaput und schon ist der Schutz nicht mehr gewährleistet.
      Somit sind solche Bezeichnungen immer mit Vorsicht zu geniessen und man sollte es als nice-to-have gehandelt werden. Wenn es dann mal ins Klo oder die Badewanne fällt dann passiert ihm weniger etwas als einem nicht so geschützten Gerät.

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