Wer meinen Blog hier ein wenig verfolgt, hat sicherlich mit bekommen, dass ich ein begeisterter Nutzer der bargeldlosen Bezahlung bin. Wenn ich aus dem Haus gehe, habe ich selten mehr als 20.- bis 30.- Franken mit dabei, vielfach bin ich sogar komplett ohne Bargeld unterwegs.
Wenn ich unterwegs etwas einkaufe, bezahle ich mit Apple Pay oder TWINT. Das funktioniert mit ersterem in der Schweiz auch fast überall. Das Gleiche gilt natürlich online, nach Möglichkeit nutze ich immer den sicheren Weg über die beiden Bezahlmöglichkeiten. Mein Lieblingsshop Brack.ch hat die TWINT Bezahlung schon länger integriert, mit Apple Pay gehts leider nicht ganz so schnell vorwärts.
Somit war ich natürlich gespannt, wie das im Jahre 2018 in Deutschland klappt.
Bargeldlos in Berlin
Inhaltsverzeichnis
Wenn ich ins Ausland geh wechsel ich selten vorher unser schönes Schweizer Geld in eine dieser Fremdwährungen. Allein, weil mir das spätere zurückwechseln zu doof ist und ich dann meistens auf den Münzen sitzen bleibe. Ich bin nicht der grösste Fan von Kreditkarten, doch da habe ich wenigstens immer passendes Geld mit dabei.
Meine Wahl Revolut und Swiss Bankers
Doch wie die Banken verlangen auch Kreditkarten Herausgeber unglaublich unseriöse Aufschläge bei Wechselkursen. Deshalb bin ich schon seit ca. 1.5 Jahren ein meist zufriedener Kunde bei Revolut. Da Bezahl ich auch nur den aktuellen Wechselkurs. Auch habe ich da für alle von mir genutzten Währungen ein eigenes Konto.
Auf die einzelnen Währungen kann man auch einen Alarm einrichten, einen solchen habe ich zum Beispiel für EUR und GBP sobald die für mich interessant werden, Kauf ich mir ein bisschen der fremden Währung ein. So gerade Mitte August passiert, als der EUR wieder mal attraktiv würde für mich gerade rechtzeitig für die IFA Vorbereitungen.
Natürlich ist bei Revolut auch nicht alles Gold was Glänzt. So versprachen sie schon im letzten Jahr Apple Pay und eine Schweizer IBAN zu liefern. Das Launch-Datum der beiden wurde aber seither schon mehrfach nach hinten geschoben und die Kunden bleiben im Regen stehen ohne verbindliche Antworten/Daten zu dessen Start.
Deshalb habe ich mir fürs Aufladen einen etwas speziellen Workflow «gebastelt». Ich überweise per Bank mein Geld, welches für das Revolut-Konto bestimmt ist via Schweizer IBAN an meine Swiss Bankers Pre Paid Kreditkarte. Anschliessend lade ich mein Revolut Konto mit der dazugehörigen Kreditkarte auf und bekomm so – bis auf wenige Franken gebühren die da irgendwo runterfallen – mein Geld relativ günstig auf das von mir gewünschte Konto. Hier hoff ich natürlich ganz stark auf eine kommende Schweizer IBAN von Revolut.
Die Möglichkeiten
Seit diesem Sommer gibt es den Dienst Google Pay für die deutschen Nutzer.
Nach dem letzten Apple Quartalszahlen Bericht folgte die Info, dass auch Apple Pay noch in diesem Jahr für Deutschland kommen wird. Seit Mitte August ist auch Fitbit Pay mit von der Partie.
Doch, wo kann ich in Berlin überhaupt bargeldlos bezahlen? Das war meine grösste Sorge, denn man hört dazu ja viele Geschichten und bei den Gedanken an meine letztjährigen besuche, wurde mir da etwas mulmig. Ich mag mich zum Beispiel noch gut an meine erste Fahrt vom Flughafen zum Hotel vor zwei Jahren erinnern, die ich mit dem Bus zurück gelegt hatte. Musste ich doch nach der ersten Station wieder aussteigen, weil sich der Busfahrer weigerte meine EUR 20.-er Note entgegenzunehmen. Von digitalem Geld wollte er erst recht nichts wissen.
Mein Wunsch
Mein Ziel war es ja, an möglichst allen Orten mit meiner Apple Watch (Apple Pay) oder meiner Samsung Gear S3 (Samsung Pay) zu bezahlen. Alternativ hatte ich meine Revolut- und Swiss Bankers-Karte im Rucksack (beide mit NFC ausgestattet, eine Maestro-Karte und EUR 50.- in Bar.
Doch wo bezahlt man bargeldlos in Berlin
Doch an einer digitalen Messe wie es die IFA ist – Internationale Funk Ausstellung – könnte man ja meinen Deutschland zeigt sich von seiner besten Seite. Unser Glück war sicherlich, das wir jeweils gut gefrühstückt hatten in unserem Hotel und somit den Tag durch nichts brauchten zum Essen. Erst nach dem Messetag ging es dann am Abend kurz ins Hotel und dann ab in die Stadt etwas essen.
Das war wirklich ein grosses Glück für uns, denn an der IFA gab es, wie immer zahlreiche Stände mit Food. Kaum einer davon hatte überhaupt digitales Geld nehmen wollen. Es gab sogar welche die explizit den Hinweis auf «nur Bargeld» angebracht hatten. Schon ziemlich traurig für eine digital Messe wie es die IFA ist.
Im Detailhandel
In Berlin bin ich aus dem Flugzeug gestiegen und was passierte da? Genau mein Schuhbändel hat sich gelöst, als ich ihn wieder zusammen binden wollte bemerkte ich, dass er gerissen war. Somit ging es für mich zuerst zum Hotel, die Koffer abstellen und dann gleich auf Einkaufstour. Gut Tour ist übertrieben zum einen habe ich mir nur Schuhbändel gekauft und der Schuladen war genau eine Türe weiter vom Hotel-Eingang entfernt.
Als es ums zahlen ging, zeigte ich meine Uhr und fragen, ob es auch so geht. Dabei meinte die Dame hinter der Kasse, aber ohne Problem – sie haben das immer mehr, dass die Leute auch mit ihren Smartphones und Uhren bezahlen möchten.
Das musste ich natürlich gleich via Tweet der Welt da draussen erzählen. Der Achim, welcher noch bei der Anreise nach Berlin war, hat sich Skeptisch zu Wort gemeldet. Doch wie wir im Laufe unseres Berliner-Experiments merken durften zu Unrecht.
Im Restaurant
Bei den Restaurants durften wir bei mir jeweils auf glutenfrei achten, das war mir dann doch wichtiger als das Bargeldlose bezahlen. Dabei sind wir zweimal bei Simela an der Kantstrasse gelandet, keine 10 Minuten zu Fuss von unserem Hotel entfernt. Zweimal haben wir auch eine etwas weiteren Weg auf uns genommen und sind in die Burgerie an der Schönhauser Alle gelandet.
Im ersten Restaurant gab es sehr leckere Pizza, Flammkuchen und Pasta in glutenfrei, im zweiten natürlich Burger. Diese sind in der glutenfreien aber, wie mir der Achim sagte auch der normalen Version sehr lecker gewesen.
Was soll ich sagen, auch wenn beides, kleine Restaurants waren, beide haben ohne Probleme und ohne Rückfragen gleich ja gesagt zum Bezahlen über die eine der beiden Smartwatches. Da war ich beide Male etwas baff, hatte ich doch mit einer anderen Antwort gerechnet.
Auch war die Möglichkeit mit der Uhr zu bezahlen bei beiden nicht unbekannt.
Im Discounter
Genauso überrascht waren wir beim Discounter. Bis wir wieder zurück zum Hotel gekommen sind, war es jeweils nach 23:00 Uhr. Da wir keine Mini Bar im Zimmer hatten, wollten wir noch kurz etwas Wasser kaufen, gehen für die Nacht.
Dabei fiel unsere Wahl gezwungenermassen auf den Discounter direkt beim Bahnhof. Der SPAR Express direkt am Bahnhof Zoo hat durchgehen, rund um die Uhr geöffnet. An der Kasse angekommen lachte uns ein «Hier bezahlen Sie bargeldlos» Schild mit diversen Logos entgegen. Somit zückte ich natürlich gleich meine Apple Watch und am zweiten Abend meine Samsung Gear S3. Die beiden Damen, die zu der Zeit die Nachtschicht gemacht haben, hatten, grosse Freude an meinen Uhren.
Wo es nicht auf Anhieb klappte
Nicht direkt geklappt hat es in unser Hotel eigenen Bar. Da musste ich dreimal nachfragen, ob ich mit der Uhr bezahlen könne. Der Kellner hat mich wohl nicht verstehen wollen. Denn mit der NFC-Karte konnte ich dann ohne Probleme bezahlen. Somit hätte die Uhr ziemlich sicher auch geklappt, aber der Versuch wurde mir verwehrt.
Fazit zum bargeldlosen Bezahlen in Berlin
Was soll ich sagen. Geld stinkt nicht und somit nehmen wohl auch die Berliner gerne digitales Geld, auch wenn es aus einer Uhr/einem Smartphone kommt, an.
Wir beide waren wirklich überrascht, dass es so funktioniert hat. Bis auf die Bar im Hotel musste ich nie von meinen beiden Smartwatches abweichen.
Das Bezahlen mit Apple Pay auf der Apple Watch hat jedes Mal innert Sekunden Frist ohne irgendwelche Probleme funktioniert. Das Gleiche kann ich zu der Samsung Pay Lösung an der Samsung Gear S3 sagen. Das einzige was da «etwas» mehr Zeit brauchte, war den Pin welchen ich jeweils vor der Bezahlung auf der Watch eingeben musste. Auch gab es zweimal Verzögerung bei dem Bezahlen. Das war aber hausgemacht und meine Schuld. Die Samsung Uhr war mit meinem S9+ Smartphone verbunden.
Dieses wiederum ging teilweise via Thetering über mein iPhone online. Zweimal hatte ich die Verbindung zum iPhone unterbrochen und somit kam natürlich eine Fehlermeldung. Hier aber, wie gesagt, nicht des Herstellers Schuld.
Wir hätten damit gerechnet, dass wir noch mehr Papiergeld wechseln müssten und an mehreren Orten nur via Bargeld bezahlen könnten. Doch da wurden wir enttäuscht. Gerne würde ich sagen, dass ich die EUR 50.- wieder nach Hause nehmen konnte, doch leider habe ich irgendwo unterwegs diesen Schein verloren. Das muss am Samstagabend (02.09.2018) passiert sein, vorher hatte ich ihn immer wieder gesehen in der Hosentasche. Dafür wird sich an den Abend jemand sehr stark erfreut haben, als er die gefunden hat. Viel Spass beim Ausgaben.
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