Michael Brecht - The Productivity Book

Michael Brecht – The Productivity Book

Geschätzt nahmen beschreibende Bücher in den letzten Jahren mehr und mehr zu. Wo es früher noch darum ging, Dinge zu lernen, geht es aktuell gefühlt mehr um Metathemen. Wie können Aufgaben besser geplant werden, wie kann Qualität gesichert werden, schneller gelesen werden oder letztlich Zeit besser eingeteilt werden? Mit der letzten Frage beschäftigt sich auch unser heutiges Rezensionsexemplar.

The Productivity Book

Ein angenehmes Unterscheidungsmerkmal vorweg – der Autor: Es handelt sich nicht um einen klugen Professor, tief in der empirischen Forschung und weit weg von der Wirtschaft. Michael Brecht übernahm im Jahr 2014 eine Schweizer Firma, die eine digitale Terminfindungsplattform betreibt – jedem bekannt unter dem Namen «Doodle». Als Topmanager eines der bekanntesten Internetservices, der sich im weitesten Sinne noch dazu mit dem Thema Zeit beschäftigt, ist er natürlich dazu prädestiniert, Erfahrungen aus seinem Alltag mit den Lesern zu teilen.

Wer hier nur langweilige Erfahrungsberichte – aus einem zugegeben spannenden Umfeld – erwartet, irrt. Vielmehr gibt das Buch 30 Interviews von mehr oder minder bekannten Speakern, Autoren und Wirtschaftsgrössen. Beispiele wären die Autorin Jill Duffy (PCMag.com – Schwerpunkt Productivity Apps), Heather Morgan Shott (Momtastic.com Editorial Director) oder Graham Allcott (Speaker). Die Interviews verfolgen immer das gleiche Thema – wichtige Fragen wie beispielsweise «Wie bleiben Sie während des Tages produktiv» oder «Wie viele Meetings haben Sie während einer Woche» bishin zu persönlicheren Fragen wie «Welche Tageszeit schätzen Sie am meisten». Wie es sich für den Betreiber eines Internetdienstes gehört, geht der Autor auch auf Fragen rund um Apps und Dienste ein – dabei kommt der eigene Dienst «Doodle» nur angenehm selten vor.

Michael Brecht - The Productivity Book
Michael Brecht – The Productivity Book

Obwohl es sich um ein Sachbuch handelt, liest sich der Titel – aufgrund des ungewöhnlichen Aufbaus – sehr angenehm. Die Interviews sind im Schnitt nur 6 Seiten lang und sehr kurzweilig – so kann man schnell auch ein Kapitel zwischendurch lesen. Nichtsdestotrotz lässt es sich der Autor nicht nehmen, die Erkenntnisse der Befragungen auch entsprechend auszuwerten und aufzuarbeiten, wodurch ein klares und durchaus hilfreiches Fazit zustande kommt. Sprachlich kann sich das Buch ebenfalls sehen lassen. Dass es sich bei den Interviewpartnern um Speaker und/oder Autoren handelt, ist spürbar und lässt das Buch positiv aus dem Einheitsbrei dieser Bücher stechen.

Sofern ihr vorhabt, euch ein wenig mit dem Thema «Produktivität» zu beschäftigen und eine einfache und kurzweilige Lektüre gegenüber einem trockenen, empirischen Sachbuch bevorzugt, können wir euch «The Productivity Book» von Michael Brecht eindeutig empfehlen. Das angenehme Erzählformat tut dem Erkenntnisgewinn keinen Abbruch – im Gegenteil: Dadurch, dass das Buch kaum über Längen verfügt, hatte ich das Gefühl, mehr zu verarbeiten als bei anderen Titeln dieses Genres.

 

1 Kommentar zu „Michael Brecht – The Productivity Book“

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