Das Indiestudio Broken Rules aus meiner Heimatstadt Wien konnte in den letzten Jahren mit einigen einfallsreichen Titeln punkten. Im neu vorgestellten «Old Mans Journey» begleiten wir einen alten Mann durch seine Lebensgeschichte.
Old Mans Journey
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Das Studio war bisher für Titel wie «And Yet it Moves», «Chasing Aurora» und «Secrets of Raetikon». Für den neuen Titel wurde eine Kooperation mit Studio Salon Alpin in Sachen Visualisierungen eingegangen, so entstand ein kleines Meisterwerk.
Aber beginnen wir, anders als «Old Mans Journey» am Anfang. Unser Hauptcharakter, ein alter Seemann, erhält einen Brief und beginnt sein Leben Revue passieren zu lassen. Sein Leben war geprägt von Zerrissenheit – zwischen der Heimat und der rauen See. Die komplette Geschichte kommt ohne ein Wort aus, dennoch könnte sie kaum aussagekräftiger sein.
In Sachen Gameplay bewegt sich unserer Wanderer durch eine Bilderbuchwelt mit einer Menge Hindernissen. Einfluss auf unseren Charakter haben wir keinen, statt dessen müssen wir seine Umwelt so formen das er sich von A nach B bewegen kann. Insofern handelt es sich um ein Puzzlespiel dessen Schwierigkeitsgrad aber angenehm niedrig bleibt. Generell legt der Titel mehr Wert auf die Optik als auch die Geschichte, wenngleich die Mechanik durchaus gelungen und ansprechend ist.
Alle Visualisierungen sind wirklich gelungen und sehr fantasievoll, so träumen wir uns langsam durch die Bilderbuchatmosphäre von Südfrankreich. Trotz allem ist die Story nicht nur ein reines Vehikel um die Grafikpracht zu präsentieren, ohne hier einen Spoiler los werden zu wollen: Ihr werdet euch nach Abschluss des Spiels definitiv auch an die Geschichte erinnern.
Stichwort Abschluss – wohlwollend formuliert lässt sich festhalten, dass die Spielzeit sehr absehbar ist. Je nach Geschwindigkeit solltet ihr spätestens nach zwei Stunden beim Abspann angelangt sein. Für mich aber dennoch kein Raum für Kritik – ich konnte das Spiel wie einen interaktiven Film genießen. Die Geschichte ist ein munteres auf- und ab und transportiert – ich wiederhole: völlig ohne Worte – jede Menge Gefühl. Künstliche Verlängerungen der Handlung wären, aus meiner Sicht, negativ und schließlich sieht sich der Spieler auch an der Umgebung satt, auch die Mechanik trägt den Titel nicht wesentlich länger.
Fazit
Mit «Old Mans Journey» ist den Entwicklern ein wahres Meisterwerk gelungen. Das Spiel besticht durch eine tiefgreifende, emotionale Story und eine phantastische grafische Darstellung. Zugegeben, die Spielzeit ist nicht besonders lange, angesichts des storylastigen Genusses ist dies aber mehr als verkraftbar.
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