Portsmouth im Jahre 1994. Ein Mann wird, ohne erkennbare Hintergründe oder Motivation, ermordet. Seine Frau wurde unzähligen Videoverhören unterzogen – da diese zu keinem Ergebnis führten, wurden die Aufnahmen archiviert. Jahre später gilt es nun, den Fall erneut zu untersuchen.
Her Story
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Wenn man als Gamer heutzutage Release-Listen studiert, muss man teilweise lange nach neuen Titeln und Spielideen suchen. Die Vielzahl der Spiele sind Fortsetzungen bekannter, gefeierter und vor allem geldbringender Reihen. Zwar muss man hier oft zweimal hinsehen – denn oft werden Titel in neue Umgebungen mit bekanntem Gameplay gegossen (Beispiel: Star Wars Battlefront von den Machern von Battlefield), dennoch wird einem immer mehr Einheitsbrei geboten. Titel wie «Her Story» muss man lange suchen – umso schöner, wenn diese Suche mit einem wahrlichen Feuerwerk belohnt wird.
In «Her Story» übernehmt ihr die Rolle eines Analysten, der sich durch eine hässliche Datenbankoberfläche kämpfen muss. Ihr könnt beliebige Anfragen an eine Datenbank stellen und erhaltet passend zu eurem Suchbegriff kleine Videoschnipsel eines Verhörs, mit der immer gleichen Schauspielerin. Diese wird perfekt von Via Seifert gemimt, für ihre Leistung wurde sie mit dem Game Award 2015 im Bereich «Best Performance» ausgezeichnet. Die UI ist absichtlich sehr minimalistisch gehalten, die Qualität der Aufnahmen entspricht – dem Setting nach originalgetreuer – VHS Qualität. Dennoch ist der Titel gut zu bedienen, die einfache Oberfläche trägt eher zum Setting und der Stimmung bei, als das sie störend auffällt.
Immer tiefer und tiefer wühlen wir uns in die Datenbank, sehen immer mehr Videos, und kommen der Lösung des Kriminalfalls vermeintlich näher. Nach und nach rutscht der Titel in immer mysteriösere Verstrickungen und kleine Intrigen, die immer wieder Unschärfen bringen und oft mehr Fragen auftuen als diese zu beantworten.
Umgesetzt wurde der Titel von Sam Barlow, bekannt aus «Silent Hill: Shattered Memories», aus den Mitteln des Indie Funds. Eine erfrischende, neue Gameidee, die uns im Test mehr als überzeugen konnte. Ein extrem immersives Spiel, das sich sowohl auf dem iPhone/iPad als auch auf dem Computer ohne Einschränkungen geniessen lässt. Der Einsatz einer echten Schauspielerin lohnt sich in diesem Setting in jeder Form und erzeugt ein noch realistischeres Gameplay. Zwei kleine Wermutstropfen: 1) Es steht keine deutsche Sprachausgabe zur Verfügung, mit solidem Schulenglisch sollte «Her Story» dennoch spielbar sein 2) Der Download ist, aufgrund der enormen Menge an Videos, durchaus umfangreich – beinahe 2 GB Platz solltet ihr auf eurem Gerät einplanen.
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