Das iPhone wurde vor über zehn Jahren als ein Gerät mit drei Funktionen vorgestellt. Als iPod, als Telefon und als Gerät mit Browser. Obwohl von E-Mails hier keine Rede war, unterstützte das Smartphone ab dem ersten Tag den Umgang mit damit. Erst mit dem App Store kamen dann auch E-Mail Anwendungen von Anbietern auf die Plattform.
Anmerkung: Bei diesem Artikel verzichten wir ausnahmsweise auf eigene Screenshots und nehmen diejenigen der Entwickler. E-Mail Programme enthalten zu private Daten und diese müssten wir schwärzen.
Dieser Beitrag entstammt einer Reihe von Artikeln über «Die besten E-Mail Apps für…». Hier kommt ihr zu der Übersicht.
Ihr seid auf der Suche nach einem Mail-Client für: Android-, macOS-, Windows– oder Web-Mail-Clients.
Die besten E-Mail Apps für iOS
Inhaltsverzeichnis
Auch unter iOS ist der Platzhirsch Apple Mail. Die Anwendung ist vorinstalliert, erst seit iOS 10 kann sie überhaupt erst deinstalliert werden. Trotz dieser Funktion ist die Anwendung, leider, tief in das System integriert. Mail-To Links werden immer in Apple Mail geöffnet. Wenn die Anwendung deinstalliert ist, werdet ihr zum App Store geleitet. Dennoch gibt es unter iOS viele interessante Alternativen, vier davon möchten wir euch hier vorstellen.
Apple Mail
Die Anwendung präsentiert sich schlank und aufgeräumt. Die rudimentäre Mailandwendung unterstützt alle fortgeschrittenen iOS Funktionen wie Split Screen oder Drag and Drop. Natürlich gibt es auch eine passende Erweiterung für die Apple Watch.
Dabei hat Apple Mail aber einen wesentlich Nachteil – die Anwendung bietet kein Share Sheet. iOS ist ein sicheres System und setzt auf Sandboxing. Jede App wird quasi in ihrem eigenen kleinen Käfig betrieben. Es ist nicht möglich, auf andere Anwendungen zuzugreifen. Die einzige Lösung ist hier eben das Share Sheet bzw. das Teilen-Menü – leider gibt es dieses in Apple Mail aber nicht. Insofern ist es nicht möglich, Inhalte an irgendwelche anderen Programme oder Dienste zu übergeben. Ein erheblicher Nachteil.
Die einzigen Ausnahmen sind der Kalender und die Kontakte. In diese beiden Apple Programme könnt ihr Informationen schreiben. Eine weitere Ausnahme ist die Fotos App, aus dieser könnt ihr Fotos in Mails anbinden.
Letzten Endes kann die Mail App für viele Nutzer dann eben zu simpel sein, ein Blick auf die Konkurrenz von anderen Herstellern kann sich lohnen.
AirMail
AirMail bietet einen breiten Umfang zusätzlicher Funktionen und Integrationen. Die App erhält laufend Updates, sodass neue Features von iOS und neue Dienste auch meist sehr zeitnah integriert werden. So können E-Mails und deren Inhalte an viele andere Services weitergegeben werden. Eine Erinnerung in Apples Reminders, die Ablage als PDF in der Dropbox oder eine neue Aufgabe in Trello? Alles kein Problem.
Beliebig viele E-Mail Konten können eingebunden werden, die Einstellungen werden über die iCloud synchronisiert. Damit kann ein einmal eingerichtetes Konto ohne Probleme auf anderen iOS oder macOS Geräten übernommen werden. Es gibt eine übergreifende Inbox, eine intelligente Suche und diverse andere smarte Funktionen.
Auf Plus-Modellen wird eine eigene vertikale Ansicht angeboten, auf dem iPad wird Split View unterstützt. Dazu kommen diverse Widgets und eine Anwendung für die Apple Watch.
Vorteile
- Viele Integrationen
- Viele smarte Funktionen
- Rasche Weiterentwicklung
- iCloud Sync
Nachteile
- Unübersichtlich
AirMail war bereits mehrmals Thema hier, die App ist ohne Frage eine der besten Apps für private Anwender. Dies ist auch der klare Fokus der Anwendung. Teamfeatures oder erweiterte Tracking Features gibt es nicht.
Für all jene, für die E-Mails oft nur der Anfang einer langen Aufgabe sind, ist AirMail eine klare Empfehlung, das liegt vor allem an den zahllosen Integrationen. Wer eher Fan eines übersichtlichen und einfachen Interfaces ist und noch nie das Bedürfnis hatte, E-Mails an andere Dienste weiterzugeben, braucht eigentlich auch nicht zu AirMail greifen.
AirMail wird für CHF 5.- im App Store angeboten.
Spark
Die Anwendung Spark ist die Vorzeige-E-Mail-Anwendung der Entwickler Readdle. Neben Spark bietet das Studio auch gelungene, erfolgreiche Apps wie Documents, Scanner Pro und Calendars 5 an.
Zurück zu Spark – die Anwendung bietet ein einfaches, formschönes und nicht überladenes Interface an. Hauptfeature der Anwendung ist die smarte Inbox, diese bündelt einerseits alle E-Mail Konten, filtert aber andererseits per KI als unwichtig eingestufte Mails vorerst aus. Die Steuerung ist intuitiv, mit Wischgesten können E-Mails sehr schnell bearbeitet und sortiert werden.
Spark bietet, ähnlich wie AirMail, einige Integrationen an, hat hier aber weniger Partner die bisher unterstützt werden. Dazu kommt eine Mac Anwendung und Support für die Apple Watch und das iPad.
Vorteile
- Einfach und übersichtlich
- Smarte Inbox
Nachteile
- Weniger Integrationen als AirMail
Spark wird sowohl für iOS als auch für macOS kostenlos angeboten – und gerade deshalb solltet ihr euch die App einmal ansehen. Die Funktionen gehen über die der Standard-Mail-Anwendung hinaus, ohne den Nutzer sofort mit zu vielen Funktionen zu überfordern.
Dispatch
Die Anwendung Dispatch ist leider etwas in die Jahre gekommen. Das wird sofort bei dem ersten Blick auf die Homepage klar. Dort werden uns Screenshots auf einem iPhone 5 mit dem alten, skeuomorphischen Design gezeigt.
Trotz allem ist der Ansatz von Dispatch nach wie vor sehr gut. Die App bietet einige ausgewählte Integrationen und bot als erstes E-Mails mit Share Sheet – und damit Weiterverarbeitung – an. Zudem wird Textexpander unterstützt, damit können intelligente Vorlagen mobil eingesetzt werden.
Zu den unterstützten Diensten zählen 1Password, 2 Days, Appigo Todo, Asana, Calendar, Chrome, Clear, Dolphin Browser, Draft, Droplr, Due, Evernote, FaceTime, Fantastical, Fantastical 2, Finish, Google Maps, Google Translate, HockeyApp, Instapaper, Maps, Message, OmniFocus, Pocket, Readability, Reminder, Safari, Skype, The Hit List, Things, und Twitter.
Vorteile
- Sinnvolle Integrationen
- Einfaches, übersichtliches Interface
Nachteile
- Selten Updates
- Altbackenes Design
Leider wirkt Dispatch mittlerweile etwas altbacken, zudem erhält die App sehr selten Updates. Immerhin: Anfang 2018 gab es ein Update für das iPhone X. Insofern ist die App nach wie vor auch auf moderner Apple Hardware gut einzusetzen, obwohl die Anwendung mittlerweile von anderen Apps eindeutig überflügelt wurde. Dispatch war auch schon vor einiger Zeit Thema im #GeekTalk Podcast und auch hier bei Pokipsie Inhalt eines Testberichts.
Die Anwendung wird für CHF 7.- im App Store angeboten.
Astro Mail
Astro ist ein neuer Anbieter, der das Konzept der E-Mails ein bisschen weiterdenkt. Beim ersten Start der Anwendung wird euch sofort ein Message-Bot präsentiert, der versucht, euch so sympathischer durch die Einrichtung der App zu führen. Nach dem das erste E-Mail Konto verbunden ist, wird euch aber eine klassische Inbox-Ansicht präsentiert.
Die Anwendung verfügt wie Spark über ein intelligentes Postfach, die Mails lassen sich schnell via Wischgesten organisieren. Komplexere Automatisierungen lassen sich über den Bot erledigen.
Neben der E-Mail Ansicht ist auch der Kalender direkt in die Anwendung integriert, dort wird der Kalender von Google oder Office 365 angezeigt. Dies ist zugleich auch ein Nachteil – leider werden nur diese Konten angeboten.
Der Dienst geht letztlich den entscheidenden Schritt weiter. Einerseits gibt es einen Skill für Alexa, mit dem ihr euch Mails vorlesen lassen aber auch auf sie antworten könnt. Andererseits gibt es auch eine Erweiterung für Slack, für all jene die dort immer schon mit den Inhalten ihrer Mails interagieren wollten. Andere Serviceintegrationen gibt es leider nicht.
Vorteile
- Alexa und Slack Integration
- Kalender / Termin Ansicht
- Bot für komplexere Aufgaben
Nachteile
- Nur Office 365 und Gmail Konten
- Nur zwei integrierte Dienste
Auch wenn ihr beim Lesen der Beschreibung von Astro schnell ein Bingo in Sachen Buzzwords feststellen werdet, bietet die App einige interessante Funktionen, die die Konkurrenz so nicht bietet. Der integrierte Bot ist teilweise praktisch, die Integration in Slack und die Anbindung an Amazon Alexa sogar äusserst praktisch. Das Design der App ist gut gelungen, sie hat zurecht den Product Hunt App of the Year Award für die mobile Anwendung gewonnen. Die App wird kostenlos angeboten – auch für macOS und Android.
Fastmail
Wer meinen Blog ein wenig verfolgt hat sicherlich mit bekommen, dass ich mittlerweile meine ganzen Mails über Fastmail verwalte und damit – zumindest aktuell – richtig Glücklich geworden bin.
Wer mehr dazu nachlesen möchte, dem empfehle ich meinen ausführlichen Testbericht zu Fastmail hier im Blog.
Fazit zu Mail Apps unter iOS
Apple Mail kann unter iOS nur mit einer tiefen Integration ins System und einer nahtlosen Implementierung aller iOS typischen Funktionen punkten. Wer darüber hinaus mit Mails oder ihren Inhalten arbeiten muss, sollte einen Blick auf die Alternativen werfen. Hier gibt es mit AirMail und Spark zwei sehr populäre Alternativen.
Dispatch ist ein kleiner, leider etwas in die Jahre gekommener, Geheimtipp. Astro betritt aktuell als Newcomer den Ring, kann aber mit der Integration in Amazon Alexa einen interessanten, neuen, Akzent setzen.
Es gibt einen kleinen Trick bei der Apple Mail App für iOS. Wenn man in der Mail drin ist, gibt es den Pfeil mit Antworten/Weiterleiten und Drucken. Hier jetzt Drucken auswählen. Dann einfach mit den Fingern Pitch-to-zoom Geste aufspreizen und voila, oben rechts sitzt der Share Sheet mit sämtlichen Apps, sowie die Möglichkeit die Mail als pdf abzulegen.
Besten Dank für den Tipp, ich glaube wir haben dazu hier im Blog sogar ein Tutorial weil ich das auch immer über den Weg gemacht hatte.
Zudem ist das eine iOS Funktion – keine Spezialität von iOS Mail
Airmail und Spark speichern allerdings die Zugangsdaten auf deren Server, was mir persönlich nicht gefällt. Alles in allem bietet Spark wohl ein paar tolle Features, wenn nur dessen Datensammelwut nicht wäre….
Das lieber @sWen war für mich auch immer wieder ein Grund, die nicht zu nutzen, auch wenn mittlerweile über 2stepauth etc. da schon gewisse Hürden mit eingebaut sind.
Hallo Martin,
nutzt Du dann die original Mail App von Apple?
Ich versuche es immer wieder mit anderen Mail Apps und teste alle neuen die so in den Store kommen. Doch ja, ich komme immer wieder zurück auf das gute Alte Apple Mail