Im letzten letzten Jahr, genauer gesagt in der #GeekTalk Podcast Folge #gt4214 die Buttons von Lara Croft haben wir über den neuen USB Standard gesprochen. Damals wurde der neue Standard endgültig präsentiert und ich hoffte stark, dass die neuen Flaggschiffe an der diesjährigen MWC mit dem neuen Port verbaut ausgeliefert werden.
Leider war es komplett durch die Bank eine Enttäuschung. Bis anhin hat sich noch kein einziger Hersteller getraut auf den neuen Standard zu setzten. Wahrscheinlich steckte in deren Knochen noch die Angst der Erinnerung an die Hähme, welche Apple beim Wechsel von 30-Pin auf Lightning einstecken durfte.
Bei den Tablets schaut es schon etwas anders aus, auch wenn nur ganz gering. Ein von vielen schon totgesagter – Nokia – welcher (ich glaube es noch richtig im Kopf zu haben) ab dem kommenden Jahr wieder Gerätschaften unter dem eigenen Brand veröffentlichen darf, zeigte sein N1 Tablet welche auf die neue Schnittstelle setzt.
USB Typ C doch was ist das jetzt genau?
Inhaltsverzeichnis
Nachdem viele über den neuen Steckplatz im neuen MacBook wettern und ich immer wieder danach gefragt wurde wie es sich jetzt mit dem neuen Steckern verhält dachte ich schreibe ich das gleich in einem Beitrag nieder. Ich hoffe – und da sprech ich jetzt die technisch versierteren unter euch an – dass ich hier alles korrekt wiedergeben habe ansonsten darf man mich gerne unten in den Kommentaren berichtigen.
In der breiten Masse kam die Ankündigung dieses neuen Standards doch erst vor knapp zwei Wochen an. In der ersten Keynote von Apple im 2015 haben sie unter anderem die Apple Watch final vorgestellt und das neue MacBook.
Dieses neue MacBook ist somit das erste Consumer Gerät welches mit dem neuen Steckplatz ausgestattet ist. Klar, kaum war die Keynote zu Ende liess Google verlauten dass ihr kommendes Flaggschiff-Chromebook Pixel auch auf den neuen Standard setzten und davon sogar zwei verbaut haben wird.
Apple die früher über Jahre auf den «eigenen» FireWire Anschluss und später den Thunderbolt setzten geht nun einen ganz neuen Weg und Beschreitet zusammen mit Google etwas Pionierarbeit. Doch was heisst das für den Kunden der sich nun für ein solches MacBook entscheidet.
Gleich mal vorneweg, das neue MacBook ist gedacht für ein jeden der gerne mobil arbeitet und auf möglichst alles zusätzlich verzichten möchte – ich erinnere mich da an eine Diskussion mit dem Toby im #GeekTalk darüber.
Sicherlich aktuell gibt es nicht viele Adapter und Möglichkeiten das neue MacBook in bestehende Systeme einzubinden, das wird sich aber sicherlich über die nächsten Wochen/Monate schnell ändern. Denn wenn einer das Zubehör-Geschäft ankurbeln kann dann ist das Apple. Über den Traditionellen Markt wie auch über den Weg von Kickstarter und der breiten Masse.
Doch mit dem Typ C USB Anschluss ändert sich das erste mal in der Geschichte etwas, denn die ganze Peripherie welche dadurch gepusht wird, von denen können nicht nur Mac Nutzer profitieren sondern alle die in Zukunft einen Rechner mit der neuen Schnittstelle bekommen. Heisst auch Leute wie ich die ein Multi-System-Haushalt haben werden daran ihre wahre freude haben.
Was ist USB Typ C?
Aber gehen wir nochmals einen Schritt zurück.
Bei den USB-Ports an Rechnern gibt es verschiedene Versionen, diese werden mit einer TYPen Version gekennzeichnet. Der Typ (Buchstabe) beschreibt die Form des jeweiligen Anschlusses, die Versteinerung (Zahl dahinter) verrät euch die Leistung und Geschwindigkeit.
Aktuell an euren Computern, findet ihr meist USB 3.0 mit der Typenbezeichnung «A». Dies sind die ca. 1 cm breiten und länglichen Stecker, die charakteristisch durch ihren blauen Innenbereich hervorstechen.
An euren mobilen Geräten, wie dem Tablet, einem Smartphone, der Kamera, einem Navigationsgerät oder ähnlichem findet ihr den micro- oder mini-USB Typ «B».
Neben den beiden meist vertretenen findet ihr mehrere andere, proprietäre Stecker wie z.B. bei vielen Samsung und Asus Tablets.
Jetzt aber wieder zurück zum neuen USB Typ C Stecker. Diese Technologie verspricht eine Verdoppelung der Übertragungsraten. Was auf dem Papier heisst bis zu 10 GB/s Datendurchsetzung. Doch nicht nur das, viel wichtiger ist, dass ihr durch ein entsprechendes Kable auch mehr Strom schleusen könnt. Dies hat es Apple und Google auch ermöglicht, ein Ultrabook damit zu befeuern und nicht nur wie von vielen angenommen ein Smartphone und/oder ein Tablet. Des weiteren fliesst der Strom auch bidirektional, vom Stromadapter zum MacBook, oder vom MacBook zu einem weiteren Gadget welches an diesem angeschlossen ist.
Wie bei allen vorhergehenden USB Standard ist auch der neue abwärtskompatibel. Heisst ihr könnt zum Beispiel das neue Nokia N1 Tablet (wenn es dann auf dem Markt ist) auch an einem USB 3.0 oder älterem USB 2.0 Steckplatz aufladen. Hierfür benötigt ihr aber einen entsprechenden Apdater. Den anders als die vorhergehenden USB-Stecker weisst der Typ C nicht mehr das typische rechteckige Muster auf.
Hier hat sich das USB-Konsortium sicherlich bei Apple und seinem Lightning Stecker inspirieren lassen – und das ist auch gut so – denn auch dieser lässt sich einstecken wie einem lieb ist.
Ich mag mich noch zu den Anfgangszeiten von Lightning erinnern, viele haben mich ausgelacht als ich den grossen Vorteil immer so hervorgehoben habe. Doch wer einmal Lightning gehabt hat, möchte nicht mehr aus microUSB oder gar miniUSB zurück. Es kann das Murphy'sche Gesetz sein oder Zufall was auch immer, aber jedesmal wenn ich ein solches Kabel einstecke muss ich es ein zweites mal andersherum nochmals versuchen. Sicherlich da haben auch die ganzen Hersteller ihre Schuld, denn ein jeder verbaut die microUSB-Ports anders herum ein.
Um das ganze jetzt abzukürzen, mit dem USB Typ C ist das ganze Vergangenheit und ihr könnt den Stecker so rein machen wie ihr gerade lustig seid, es passt einfach immer.
Fazit
USB Typ C – ein Segen für die Menschheit. Sicherlich die Übergangszeit und die kann sich je nach Entwicklung über Monate, wenn nicht sogar 2-3 Jahre hinweg ziehen, wird sicherlich immer wiedermal den einen oder anderen in Versuchung bringen Schimpfwörter über die Lippen zu bringen. Doch über kurz oder lang werden alle von den ganzen Vorteile profitieren können.
Ich fasse zusammen:
Der neue Standard braucht weniger Platz und bietet somit mehr Optimierungs Möglichkeiten am Gerät. Ihr bekommt mehr Strom durch das Kabel geliefert und könnt somit eure Gadgets schneller wieder mit dem lebenswichtigen Elixier versorgen. Das am Gadget rum fummeln um die richtige Position des Kabels zu finden hat ein Ende. Dadurch dürften die Kabel wie auch die Eingänge langlebiger werden. Keine wackeligen Ports mehr am Gadget, da der neue Standard, laut Spezifikation auf 10'000 Ansteckvorgänge optimiert ist.
Sicherlich werden zu Beginn die benötigen Adapter noch im eher höheren Preissegment befinden, doch über kurz oder lang wird das ganze auch im niedrigeren Preissegment Hersteller finden. Dies kann vor allem für Nutzer der Gadgets mit dem angebissenen Apfel von Vorteil sein, da die aktuell immer etwas mehr für ihre ganze Peripherie bezahlen dürfen.
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Merci für die Aufklärung.
Weisst du die Zeit zwischen dem Definieren eines Standards und der ersten funktionsfähigen Produkten kann Jahre dauern. Sicherlich heute nicht mehr so lange wie früher.
Und die Damen und Herren welche diesen Standard definieren sind ja meistens Gerätehersteller. Gross absahnen tun dann meiner Meinung nach eher die Zubehörhersteller weil Sie das gleiche Gerät noch einmal mit einem anderen Steckertyp verkaufen können.
Warten wir ab bis es flächendeckend in den Läden ist 😉