Seit einigen Jahren erobert das neue Videospielgenre «Toys to Life» im wahrsten Sinne die heimischen Wohn- und Kinderzimmer. Dieses Genre setzt auf eine Kombination aus physischen Sammelfiguren und klassischen Videospielen. Bekannte Vertreter dieses Genres sind «Lego Dimensions», «Disney Infinity», Nintendos «Amiibos» und das hier nun vorgestellte «Skylanders»
Skylanders – Das Konzept
Inhaltsverzeichnis
Das System an sich starte Ende 2011 unter der Dachmarke Activision / Square Enix. In Sachen Entwicklern zeichneten einige Studios für die diversen Umsetzungen bisher verantwortlich – als das wären Toys for Bob, n-Space und Beenox. Seit dem Start erschienen in quasi jährlichen Iterationen je eine neue Version des Hauptspiels für die jeweils aktuellen Konsolen. Auf die Spiele und deren Features werden wir in separaten Artikeln innerhalb dieser neuen Reihe eingehen. Den Start legte «Spyro’s Adventure», bei der der namensgebende, kleine Drache in dieses Genre überführt wurde.
Das Kernelement der Technik bzw. der Link zwischen digitaler und realer Welt ist das «Portal of Power», eine Zusatzhardware die die realen Sammelfiguren in das Spiel einliest. Das Portal wird in der Regel via USB Kabel an die Konsole angeschlossen, die Figuren verfügen über einen NFC Chip der dem Portal, und damit letztlich der Konsole, mitteilt welche Figur auf auf dem Portal abgestellt wurde. Anschließend werden diese als spielbare Charaktere in den jeweiligen Videospielen freigeschalten.

Alle Spiele finden auf den fliegenden Inseln der der «World of Skylands» statt, die in der Regel von dem stereotypen Bösen bedroht werden. In den Hauptspielen handelt es sich dabei meist um «Kaos», ein böser Magier der die drolligen Einwohner der Skylands unterjochen möchte. Dies möchten die mächtigen Skylanders, magische Gestalten die in der Lage sind unterschiedliche Waffen und Maschinen zu bedienen, verhindern. Diese Figuren gehorchen den sogenannten Portalmeistern – diese Rolle nimmt der Spieler ein. Die Skylander selbst sind die Figuren die in das Spiel importiert werden. Jeder Skylander ist einem Elemnent zugeordnet, welches er besonders gut beherrschen kann, diese sind aktuell die klassischen Elemente Wasser, Feuer, Erde, Luft und erweitere Elemente wie Magie, Technik, Leben, Tod, Licht und Dunkelheit.
Das Setting an sich ist eher niedlich gehalten und wenig ernst, zielt damit also eher auf Kinder ab. Dennoch gibt sich Activision hier redlich Mühe die Handlung ähnlich wie aktuelle Animationsfilme zu platzieren – bedeutet auch Erwachsene können Spaß an den Geschichten haben und finden einige witzige Referenzen auf aktuelle Geschehnisse oder bekannte Memes der Popkultur.
Die Handlung der bisher fünf benannten Hauptspiele baut konstant aufeinander auf, natürlich gibt es aber auch diverse Spinoffs die eigene (Neben-)Handlungsstränge verfolgen. Im Unterschied zu den großen Titeln finden diese oft auf mobilen Geräten wie dem Nintendo Handhelds oder neuerdings auch iOS Geräten statt, nichts desto trotz können in der Regel auch die bekannten Skylanders in diesen Umsetzungen verwendet werden.

Die Anzahl der veröffentlichten Skylanders ist immens – aktuell werden 350 verschiedene Skylanders beim Hersteller selbst verzeichnet, die meisten davon sind aktuell auch noch regulär zu erwerben.
Skylanders – Die Motivation
Doch wozu benötigt der Spieler nun mehr als einen Skylander, wo liegt der Reiz und für den Spieler und die Motivation für den Hersteller?
Den Wunsch mehr als nur einen Skylander anzuschaffen verspürt der Spieler bereits im ersten Level des Spiels – egal um welches Spiel es sich hier handelt. Abgesehen davon das jede Figur einen eigenen Spiel- und Kampfstil ermöglicht können unterschiedliche Wege oder Mechanismen können nur von speziellen Skylandern verwendet werden. Hier gibt es vor allem die Schranke der Elemente, sodass schnell die Anschaffung von je einem Skylander je Element ansteht, um die Spiele auch in vollem Umfang ausnutzen zu können. Hier bietet das Spiel auch den schlauen Mechanismus das die Figuren live, während eines laufenden Levels, ausgetauscht werden können. Wenn wir so zum Beispiel gerade mit einem Pflanzen Skylander unterwegs sind und einen Weg finden der nur mit einem Feuer Skylander begehen können, können wir unsere Figur einfach Live durch das Wechseln der physischen Figur auf dem Portal tauschen. Hier liegt auch gleich der weitere Verkaufserfolg des Systems begraben. Die Charaktere sind nur dann spielbar sofern diese auch während des Spiels permanent auf dem Portal stehen. Sich die Figuren einmalig von Freunden ausborgen, frei schalten, und anschließend einfach weiter spielen ist somit also nicht möglich.

Im Endeffekt stellen die Figuren somit also quasi in Plastik gegossene DLC’s mit einem gewissen Mehrwert dar – dem Mehrwert des Sammelns bzw. auch eine physische, aufstell- und betrachtbare Figur zu erhalten. Um diese Leidenschaft zu bedienen sind die Figuren entsprechend schön gestaltet und eigenen sich somit tatsächlich gut zur Platzierung im Setzkasten. Kinder können die Figuren definitiv auch als klassische Spielfiguren nutzen und so neue, offline Abenteuer mit ihren Skylandern erleben.
Zusätzlich gibt es von einigen Figuren auch entsprechende Sondereditionen. Diese besitzen einerseits zusätzliche Features im Spiel und überzeugen andererseits durch spezielle Designs. Natürlich sind jene auch limitiert, sodass noch höhere Verkaufspreise erzielt werden können. Die meisten Figuren können online oder im Laden erworben werden, manche gibt es allerdings generell nicht mehr im Verkauf. Hier floriert der Sammlermarkt, von günstigen Käufen auf Flohmärkten bis hin zu extrem überhöhten Verkäufen auf digitalen Marktplätzen gibt es hier die ganze Bandbreite.
Skylanders – Weiterentwicklung und Kompatibilität
Das erste Skylanders Spiel war generell das erste Videospiel dass das erfolgreiche «Toys to Life» Konzept einführte. Mit der zweiten Version «Giants» wurden sogenannte Lightcore Figuren eingeführt, diese leuchten sobald sie auf dem Portal platziert werden. Zusätzlich fanden Belagerungswaffen Einzug in das Spiel, dabei handelt es sich um Unterstützungseinheiten und nicht um spielbare Charaktere. Mit «Swap Force» wurden zwei teilige Figuren eingestellt, bei denen der obere und untere Teil des Körpers ausgetauscht werden konnten. Die so neu kreiirten Figuren wurden dennoch vom Portal erkannt. Das «Trap Team» integrierte das Konzept der Fallen, so wurden erstmals Monster auch fang- und anschließend einsetzbar. Mit dem aktuellsten Spiel «Superchargers» wurden Fahrzeuge eingeführt, ebenfalls wieder Unterstützungseinheiten die eine sehr wichtige Rolle innerhalb des Spiels einnehmen.

Die Kompatibilität gestaltet der Figuren zu den Versionen untereinander gestaltet sich komplex – in der Regel sind Figuren von älteren Versionen in den jeweiligen neueren Versionen spielbar, umgekehrt funktioniert dies nur sofern es bereits eine ältere Version der Figur auch schon einem älteren Spiel gab. Dennoch verhält sich Activision hier sehr fair – auf jeder Figur findet ihr eine entsprechende Visualisierung über die Kompatibilität der Figur – so könnt ihr vor dem Kauf, direkt im Laden, einfach entscheiden ob der Skylander auch zu eurem Setup passt. Jedem Spiel liegt zusätzlich eine Übersicht aller spielbaren Figuren bei, entsprechend mannigfaltige Unterstützungen im Internet – vom Hersteller selbst und Fans – gibt es ebenso. Die Kenntnis über die Veröffentlichungsreihenfolge der Spiele hilft dennoch ungemein.
Skylanders – Einstieg und Preise
Die jeweiligen Starterpakete der Spiele – diese enthalten das Spiel, ein Portal für das jeweilige System, und 2 Figuren und eine Unterstützungseinheit oder 3 Figuren – werden in der Regel zum klassischen Videospielpreis von 50-70€ angeboten. Ältere Versionen der Spiele gibt es auch oft noch im Einzelhandel, hier können große Ersparnisse erzielt werden.
Die Preise der Figuren sind sehr unterschiedlich. Aktuelle Figuren kosten in der Regel 10€ je Stück, es gibt aber auch hier ältere Generationen der Figuren die für um die 3€ angeboten werden. Ebenso gibt es Figurenpacks von je Figuren, auch hier kann gut gespart werden.

Skylanders – Ein Fazit?
Möchten wir hier an dieser Stelle noch nicht abgeben. Die Diskussion rund um das Thema «Toys to Life» ist natürlich eine schwierige – mit vielen verschiedenen Komponenten. Nichts desto Trotz handelt es sich um ein spannendes, neues Konzept das verschiedene Ebenen von Spielzeug ziemlich ideal miteinander verbindet.
Im weiteren Verlauf dieser Serie werden wir die unterschiedlichen Spiele vorstelle, und abschließend eine Bewertung und ein Fazit abgeben.
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