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Resident Evil – The Final Chapter

Der Beginn des Jahres 2017 steht ganz im Zeichen von Resident Evil – und dessen Ende. Mit «The Final Chapter» soll die Filmreihe nach 6 Ablegern und 15 Jahren jetzt enden. Anders bei der Vorlage, der Videospielreihe – diese erfreut sich, ebenfalls im Januar, nach nun über 20 Jahren, einem Reboot.

Resident Evil – The Final Chapter

So umstritten die Filmreihe sein mag – aus finanzieller Sicht war sie ein voller Erfolg. Die Vorgänger spielten weltweit 915 Millionen Dollar ein, dem steht ein Budget von fast 250 Millionen Dollar gegenüber. Der erfolgreichste Film davon war, überraschender Weise, der vierte Teil mit dem Titel «Afterlife». Am Team hat sich wenig verändert. In Sachen Regie setzt Constantin Films wieder auf Paul W. S. Anderson. Er war bereits für die beiden Vorgänger und 3D Epen wie «Pompeii» oder «Die drei Musketiere» verantwortlich. Die Hauptrolle übernimmt wieder Milla Jovovich (alle Vorgänger, «Das fünfte Element»), Shawn Roberts spielt erneut Wesker und Ian Glen gibt mit Dr. Alexander Isaacs den Antagonisten. Auch Ali Larter findet als Claire Redfield wieder ihren Einsatz.

Die Handlung des sechsten Teils setzt wenige Tage nach der des Vorgängers ein. Einige wenige Überlebende wurden von Wesker nach Washington gelockt. Alice befindet sich auf Erkundungsreise, als die Red Queen mit ihr Kontakt aufnimmt. Die KI der Umbrella Kooperation – in der optischen Darstellung des Entwicklers des T-Virus – legt Alice nahe, nach Racoon City zurückzukehren und im Hive ein Gegengift für den T-Virus zu bergen und einzusetzen. Nichts leichter als das – gäbe es da nicht noch drei kleine Haken. Einerseits bleiben ihr nur 48 Stunden Zeit, ehe alle Menschen ausgerottet sein werden. Andererseits warten dort all ihre grössten Feinde – und ausserdem würde das Gegengift auch sie töten. Der Wettlauf gegen die Zeit, einen Haufen Oberschurken und über 7 Milliarden Untoter (abzüglich der bereits abgeschlachteten aus den ersten fünf Teilen) beginnt.

Zugegeben, die Filmreihe zog Zuschauer noch nie wegen ihrer grossen Story an – wobei sich der Regisseur hier dennoch ab und an ein wenig Mühe gibt. Die Geschichte der Vorgänger wird eingangs mit einigen, guten, Kunstgriffen und interessanten Aussagen von Alice selbst erzählt. Zudem erfährt der Zuschauer mehr Details aus der Zeit vor dem Ausbruch – Details, die wir so bisher nicht wussten oder gesehen haben. Nach der Einführung sind die interessanten Teile des Films aber bereits verspielt. Dafür gibt es, wie immer, jede Menge Zombie-Action und Spezialeffekte. Der Film kann durch grosse Schauwerte und einige neue Ideen durchaus punkten. Auch das eine oder andere, neue, Supermonster darf natürlich nicht fehlen.

All diese Konzepte kennen wir bereits aus den Vorgängern, nichtsdestotrotz gibt es ein paar Neuerungen. Ähnlich wie im neuesten Ableger der Videospiele ist alles etwas dunkler und besitzt einen grösseren Horrorfaktor als bisher. So gibt es immerhin ein bis zwei Handvoll Szenen, bei denen die Zuschauer durchaus erschrecken (könnten). In Sachen Kämpfe gibt es sehr viele direkte Nahkämpfe eins gegen eins. Diese sind gut choreografiert, aber leider oft deutlich zu dunkel und zu schnell geschnitten. Generell ist der Film mehrheitlich sehr dunkel, was aber zumindest zur Grundstimmung des Hive beiträgt.

Gegen Ende des Films gibt es dann in jeder Hinsicht einige Lichtblicke. Der Hive ist sehr schön dargestellt und inszeniert. So wird ein guter Bogen zum ersten Teil von vor 15 Jahren gespannt. Auch beliebte Fallen, wie der Lasergang, finden wieder einen prominenten Einsatz. Zudem gibt es ein paar neue Charaktere, zusätzliche Hintergrundinformationen und die üblichen, etwas vorhersehbaren, Wendungen und Intrigen. Die Endkämpfe sind, dem Anlass Folge leistend, sehr hochtrabend inszeniert und bestechen durch einige wirklich schöne Slow Motions und interessante Mechaniken. So kalkuliert die kampferprobte Alice alle möglichen Szenarien – vor ihrem geistigen Auge und für den Zuseher auf der Leinwand – voraus. Was Alice durch Erfahrung schafft, vermag auch ihr Gegner – allerdings durch den Einsatz seiner neuen KI Fähigkeiten. Als wäre all das nicht genug, gibt es dann aber noch unvorhersehbare Elemente – wie neue Waffen oder alte Bekannte, wie die Laserstrahlen im Gang.

Fazit

Wer bei «Resident Evil – The Final Chapter» (immer noch) auf eine tiefgreifende Herz-Schmerz-Romanze mit tollen Charakterdarstellern hofft, wird weiterhin schwer enttäuscht sein. Die Story ist bestenfalls mittelmässig, die schauspielerische Leistung – abgesehen von den wenigen bereits eingeführten Figuren – zwischen schlecht und unterirdisch und Realismus lässt sich schwerer finden als die Nadel im Heuhaufen. Doch mal ehrlich: All dies erwartet sich der Zuschauer in dieser Filmreihe nicht. Es gibt jede Menge Action, tolle Bilder und eine bedeutungsschwangere Story für den letzten Teil einer langen Filmreihe. Den wirklich letzten Teil?

Kommentar – Zusammenhang mit den Videospielen

Die Reihe ist, inhaltlich, eine ziemlich freie Interpretation der Story aus den Spielen. Grundlegende Komponenten sind gleich – wie beispielsweise Umbrella, das T-Virus und die mehr oder minder Ausrottung der Menschheit. Auch viele Charaktere überschneiden sich. Claire Redfield ist beispielsweise die Schwester des Hauptcharakters aus dem ersten Teil und zugleich der Protagonist des zweiten Videospiels. Oft sind die Personen zwar gleich, die Hintergründe oder deren Entstehung anders. Beispielsweise gibt es auch in den Videospielen den Nemesis, der quasi Endgegner des zweiten Films. Dieser entstand aber auf völlig andere Weise. Auch Wesker kommt vor, ist aber nicht der brutale Chairman und Handlanger von Dr. Isaacs sondern seinerseits selbst ein Wissenschaftler. Der grösste Unterschied ist allerdings: Alice gibt es in den Videospielen (bisher) einfach nicht.

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