Bei der Vorstellung der neuen iPhone und Apple Watch Modelle im September bekam auch Niantic, die Firma hinter «Pokémon GO», ein wenig Zeit auf der Bühne. Der Hersteller kündigte Pokémon GO für die Apple Watch an. Ende 2016 war es dann – wie geplant – endlich so weit und das Spiel fand seinen Weg auf Apples Smartwatch. Ein möglicher Ersatz für Niantics eigenes Wearable?
Pokemon Go auf der Apple Watch
Die Installation erfolgt wie gewohnt. Die Watch Erweiterung wird direkt mit dem Hauptspiel ausgeliefert, im Zweifelsfall müsst ihr die App noch in eurer Watch-App auf dem iPhone aktivieren. Nach dem Start der App auf der Uhr seht ihr zunächst euer Profil. Ihr könnt nun ein Workout starten, dessen Strecke zählt für das Ausbrüten der Eier. Ebenfalls habt ihr die Möglichkeit, alle Eier, die ihr ausbrütet, anzeigen zu lassen. Am Ende eines Trainings erhaltet ihr eine Zusammenfassung – fertig. Im Endeffekt wie eine übliche Sport-Anwendung, die zusätzlich Pokémon Daten anbietet, auf der anderen Seite aber sehr wenige Informationen für euer Workout. Die Apple Watch Series 2 bringt hier klare Vorteile – die Schritte werden auch gezählt, ohne dass Pokémon GO auf dem iPhone im Vordergrund läuft. Offensichtlich wird hier auf das integrierte GPS der Uhr zurückgegriffen. Aber anscheinend nicht nur – genauso werden auch Schritte im Stand, beispielsweise auf dem Laufband, gezählt.
Per Vibration werdet ihr auch über mögliche Pokéstops oder Pokémon in eurer Nähe informiert. Stopps werden direkt grafisch angezeigt, ebenfalls ist es möglich, die Items von den Stopps einzusammeln. Um welches Pokémon es sich handelt, wird angezeigt – fangen könnt ihr es jedoch nicht direkt vom Handgelenk aus – hierin liegt der klare Nachteil gegenüber dem Pokémon GO Plus.
Genaue Informationen zum Akkuverbrauch kann ich an dieser Stelle leider keine geben. Dies hängt stark von den jeweiligen Geräten und dem jeweiligen Einsatz ab. Nach einer Stunde Testspaziergang mit Apple Watch und Pokémon Go war mein Akku – auf einer Apple Watch Series 2 – um rund 10 Prozent gesunken, der Akku meines iPhones um rund 15 Prozent. Unterm Strich für mich eine Verbesserung. Natürlich erhöht die Nutzung der App auf der Uhr den Akkuverbrauch der Smartwatch enorm, da während des Workouts auch permanent die Pulsmessung aktiviert ist. Auf der anderen Seite reduziert es aber die Batteriebelastung des iPhones.
Ihr solltet darauf achten, dass eure Apple Watch nicht auf «nicht stören» eingestellt ist, denn ansonsten erhaltet ihr keine merkbaren Notifications für Pokémon und Pokéstops. Auch der Zugriff auf Apple Health wäre ratsam, so schreibt Pokémon GO die Bewegung direkt in Apples Datenbank und ihr füllt damit auch die Aktivitätsringe auf eurer Uhr.
Fazit
Die Apple Watch App von Pokémon GO ist zwar eine nette Erweiterung, letzten Endes aber nach wie vor noch nicht die optimale Lösung zum Spielen abseits des Smartphones. Der Hauptgrund hierfür ist vor allem, dass es nicht möglich ist, das Spiel auch ohne Handy vollständig zu spielen. Das Fangen von Pokémon ist auf der Watch App nicht möglich. Zudem sind die Informationen im Zusammenhang mit Sport eher dünn, hier würde ich mir ein Update wünschen.
In den ersten Tagen nach dem Release der App war die Funktion zudem äusserst instabil und eingeschränkt, nach und nach verbesserte sich dies allerdings – dennoch gibt es, was die Stabilität der App und der Aufzeichnung betrifft, nach wie vor Verbesserungsbedarf.