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MindGamers Review

Vernetzte Gehirne auf der Basis von Quantenforschung. Mit Hilfe eines Netzwerks sollen Menschen ihr Wissen einfach teilen können und sogar über diese Grenzen hinaus profitieren. Unbegrenzter Zugriff auf Wissen und motorische Fähigkeiten, selbst für Kranke – dank Neuronenverbindung sollen so auch zerstörte Zellen wieder repariert werden können. Während manche davon träumen, wieder gehen zu können, denken andere bereits an den Aufstieg in die Transzendenz.

MindGamers

Utopie? Dystopie? Oder einfach nur SciFi? Was wie ein bisschen von allem klingt, sind andererseits – mehr oder minder – Themen, die momentan aktueller denn je wirken. Vor kurzem fand Facebooks F8, die Entwicklerkonferenz des Social Media Riesen, statt. Neben VR war dort unter anderem von einer Technologe zu hören, die es möglich machen soll, allein durch Gedanken Text einzugeben. Insofern bleibt es fraglich, wie weit entfernt das Setting des Films «MindGamers» tatsächlich ist. Der Film ist eine österreichische Produktion in Zusammenarbeit mit Terra Matter, einer Tochterfirma von Red Bull. Der Film wurde bereits 2015 gedreht, feierte unter dem Namen «DxM – Deus Ex Machina» beim Grimmefest im selben Jahr seine Premiere, wurde aber erst jetzt in den heimischen Kinos veröffentlicht. Zudem veranstaltete Red Bull vom 23. bis 25, März unter dem Titel „Mission: Unlock Enoch World Finals“ in Budapest die erste Weltmeisterschaft für Denksport-Profis.

Regie führt Andrew Groth, für das Drehbuch zeichnet neben dem Regisseur auch Joanne Reay verantwortlich. Auch bei den Schauspielern gibt es weniger grosse, aber durchaus bekannte Namen. Die Hauptrolle übernimmt Tom Payne (Der Medicus), Sam Neill (A Long Way Down) übernimmt den Antagonisten. Auch lokale Schauspielgrössen, aus Österreich, wurden besetzt – so darf sich auch Ursula Strauss über eine relativ grosse Rolle freuen.

Die Nähe zu Red Bull wird bereits bei der Einführung klar. Zu Beginn des Films informieren uns drei Schritte über die Meilensteine der Forschung. Der erste war die Verknüpfung von Ratten, der zweite die Verbindung von Skateboardern, die so einem Neuling Stuntfahren beibringen können, der dritte – die Transzendenz – steht kurz bevor. Ich denke, ihr müsst nicht drei Mal raten, um die Nähe zu Red Bull zu finden,… Trotz allem bleibt die Verbindung zu Red Bull nur sehr lose oder ist überraschend gut gelöst. Der Energydrink Hersteller definiert sich seit jeher über Extremsport – so auch in diesem Fall: Über extremen Denksport. Die Handlung entführt den Zuseher an die DxM Universität, dort sollen Forschergruppen die Vernetzung der Gehirne weiter untersuchen, um so das Potential der Menschheit zu enfalten. Kreutz (Tom Payne) leitet ein exzentrisches Team von Wissenschaftlern an und scheint der Lösung immer näher zu kommen. So lädt ihn der versehrte Leiter der Universität (Sam Neill) zu sich ein, um ihm die Nutzung des neuen Supercomputers Enoch schmackhaft zu machen. Doch der Computer verfügt über mehr Eigenleben als zunächst erwartet.

Ohne Frage verfügt der Film über ein interessantes Setting und viel interessante Ansätze – zu viele. Die Themen Zukunft, Wohlstand, künstliche Intelligenz, Vernetzung, staatliche Kontrolle und Religion in einem Film unter einen Hut zu bringen, erscheint nach einem unschaffbaren Projekt – und leider hat «MindGamers» dieses Ziel auch bei weitem verfehlt. Der Film möchte zu viel und hat dafür dann aber letztlich zu wenig zu bieten. Zudem verfügt die Handlung über einige, absichtliche, Zeitsprünge, sodass der Zuschauer am Ende eher verstört und überfordert zurückgelassen wird. Optisch gibt es einige Highlights, trotz allem tragen diese aber auch nur weiter zur (Reiz-)Überflutung bei. Die Wahl der Drehorte in Wien gefällt mir als Wiener natürlich besonders gut, wobei wahrscheinlich kaum ein Kritiker eine echte, neu gebaute, Universität als eine schlechte Kulisse für eine Universität in einem Film verordnen kann.

Fazit

«MindGamers» versucht zu viel und bietet zu wenig. Eine Mischung aus «Matrix», «Inception» und «The Cell» erscheint euch unmöglich? Ist es letztlich auch. Wer vieles kann, kann gar nichts gut – um das Phrasenschwein erneut zu bedienen. Insofern kann dieser Film leider nicht überzeugen. So werden dem Zuseher unterm Strich 97 Minuten Verwirrung mit einigen interessanten Denkanstössen geboten.

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