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Kong Skull Island

Kong ist King – zumindest in den Kinos ist der Affe nicht mehr wegzudenken. 1933 gab er sein Debüt, sieben weitere filmische Umsetzungen mit immer neuen technischen Paradigmen folgten. In Skull Island begeben sich die Menschen zu den Ursprüngen der vermeintlichen Bestie zurück.

Kong Skull Island

Die fiktive Affenkreatur war die erste Figur, die rein für die Leinwand erfunden wurde und nicht auf einem Roman basiert. Damit gilt der Affe als Meilenstein der Filmgeschichte. Auch in den nächsten Jahrzehnten blieb sie ein Synonym für den jeweiligen technischen Fortschritt.

Ein schweres Erbe, das diesmal der eher unbekannte Regisseur Jordan Vogt-Robertson antritt. Die Geschichte beginnt zum Ende des zweiten Weltkriegs. Ein amerikanischer und ein asiatischer Soldat stürzen über einer geheimnisvollen Insel ab. Zeitsprung – wir schreiben das Jahr 1973, die Welt feiert immer grössere technische Fortschritte. Die Mondlandung liegt bereits hinter uns, die ersten Satelliten kartografieren die Erde.

So finden die Amerikaner – kurz vor einem vermeintlichen Satellitenüberflug der Russen – eine neue Insel. Auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs hat natürlich vor allem eines Vorrang: Vor den Russen auf der Insel anzukommen. Dazu wird eine Gruppe von Soldaten – während des Abrüstens vom Vietnamkrieg – abgezogen; zudem verschlägt es auch ein paar Wissenschaftler auf die neue Insel. Während die Soldaten noch nichts von der bevorstehenden Herausforderung wissen, sieht es bei den Wissenschaftlern ganz anders aus. Sie vermuten bereits, dass die Bomben im Gepäck nicht nur für Messungen der Bodendichte vorgesehen sind,…

Um zu verraten, was bereits der Titel nahelegt: Natürlich ist die geheimnisvolle Insel Skull Island. Und natürlich finden die Militärs und die Wissenschaftler dort dann auch letztlich King Kong. Zum Glück gibt sich der Regisseur auch keine grosse Mühe, alles zu verschleiern. Wir sehen King Kong bereits in der ersten Szene im Zweiten Weltkrieg das erste Mal, auch nach dem Beginn der Expedition in 1973 zeigt sich der riesenhafte Affe unmittelbar nach dem Betreten der Insel. Doch auf der Insel gibt es neben King Kong noch jede Menge andere riesenhafte Tierwesen, obendrein bekommen wir noch ein eigenartiges Volk Einheimischer und einen verschollenen Kriegsveteranen gezeigt. Ein Wettlauf gegen die Zeit und der Kampf gegen King Kong entbrennen, um letztlich die Insel lebend verlassen zu können.

Was anfangs nach einer etwas überladenen Geschichte klingt, ist letztlich ein guter Versuch, eine sonst sehr dünne Story mit unterschiedlichen Komponenten anzureichern. Einerseits gibt es die sehr interessanten Spannungen zwischen Militär und Wissenschaftlern – die sich sehr stereotyp auf „Kämpfen oder Fliehen“ reduziert -, andererseits das mysteriöse Naturvolk und den bereits leicht durchgedrehten alten Veteranen. Die zusätzlichen grossen Tiere sorgen für weitere Spannung, zudem tut sich ein Nebenhandlungsstrang auf, der King Kongs Verhältnis zu den anderen Tieren darstellt und auch ein wenig die Rangordnung innerhalb des Reichs der Monster aufdröselt. Insgesamt ergibt sich so immerhin ein bisschen Story, die den fast zwei Stunden langen Film ganz gut trägt.

Wer jetzt auf grosse Epen und tiefe Dramen hofft, wird dennoch enttäuscht sein. Über die Bedienung der grossen Hollywood Klischees geht der Film nie hinaus, was dennoch kein grosses Problem ist. King Kong ist und bleibt Trash – und das scheint auch dem Regisseur bewusst zu sein. Der Film nimmt sich zu keiner Zeit ernst, überzeichnet absichtlich und beweist gutes Timing von Gags und witzigen Unterhaltungen. Dazu kommen gut inszenierte Kämpfe zwischen dem Militär und den Monstern bzw. die noch besser anzusehenden Kämpfe der Wesen untereinander. Zwar habe ich King Kong schon glaubhafter inszeniert gesehen (in der letzten Umsetzung von Peter Jackson beispielsweise), dennoch bietet der Film – vor allem in 3D – hohe Schauwerte.

In Sachen Schauspieler haben es einige bekannte Namen in den Film geschafft. Allen voran Tom Hiddleston (Loki in Thor und Avengers), der in Form von Captain James Conrad als Ex-Militär die Brücke zwischen Forschern und Soldaten darstellt und als Spurensucher den Weg durch den Dschungel sucht. John Goodman (The Big Easy, Roseanne) gibt den Hauptwissenschaftler, Samuel L. Jackson (xXx, Avengers – ja gibt es eigentlich Filme, in denen er nicht mitspielt?) den Anführer des Militärs und Brie Larson (21 Jump Street, 30 über Nacht) mimt die junge und sympathische Fotografin. Zugegeben, der Film gibt wenig Raum für die Entfaltung grosser schauspielerischer Leistungen, nichtsdestotrotz geben sich alle Mühe und überziehen ihre Kompetenz oder Rolle nicht.

Fazit

Meine Erwartungen an «Kong Skull Island» waren nicht besonders hoch, wahrscheinlich konnte mich der Film vor allem deshalb wirklich positiv überraschen. Jede Menge Humor gepaart mit schön inszenierter Action, einer überraschend breiten Story und einigen bekannten Gesichtern – so bietet der Film zwei Stunden unterhaltsames Popcorn Kino ohne grossen Anspruch.

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