Destiny 2 Cover

Destiny 2

DIe Macher von Halo haben wieder zugeschlagen. Nach dem, trotz einiger Kritik, erfolgreichen ersten Teil der Destiny Reihe legt Bungie jetzt nach und bringt relativ überraschend den zweiten Teil. Wieder steht die Geschichte der Hüter und des Reisenden im Vordergrund, die Erde steht ihrem bisher stärksten Gegner gegenüber.

Destiny 2

Als großer Fan aller Spiele von Bungie konnte ich im Sommer die Beta nicht erwarten. Leider war der erste Eindruck dort weniger gelungen, dies hielt auch in einem Beitrag hier und im #GeekTalk Podcast entsprechend fest. Dementsprechend skeptisch war ich vor dem Release Anfang September, trotz allem habe ich mich an den Test gewaagt.

Eines vorne Weg: Im Vergleich zur Beta hat sich einiges getan – vor allem im Hinblick auf die Technik. Manche grundlegenden Probleme blieben aber leider erhalten. Doch beginnen wir der Reihe nach ,…

Geschichte – Die Rotlegion und der Reisende

Im Rahmen der Beta durften Vorbesteller bereits die erste Mission der neuen Kampagne anspielen. Dort erfahren wir wie die Rotlegion, ein Kampfverband der Kabale, die Erde angreifen. Ihr Ziel ist nicht nur die Unterjochung des Planeten sondern auch des Reisenden. Dabei handelt es sich um eine außerirdische Macht, quasi ein zweiter Mond, der einigen Kämpfern große Kräfte verleiht. Diese nennen sich «Die Hüter“ – soviel wissen wir bereits aus dem ersten Teil.

Bereits in der ersten Mission geschieht eine Menge – die Rotlegion ist erfolgreich, die Erde in Schutt und Asche und das Licht ist verschwunden. Damit verlieren die Hüter ihre Kraft. Trotz allem müsst ihr euch aufrappeln die Welt zu befreien und den Anführer der Rotlegion aufhalten. Dabei reisen wir durch die Galaxie und entdecken auch einige neue Planeten.

Ohne jetzt weiter in die Handlung einsteigen zu wollen – Die Autoren gaben sich diesmal Mühe. Der erste Teil wurde, berechtigt, häufig wegen der sehr dünnen, kurzen und undurchschaubaren Story kritisiert. Eigentlich war man seitens Bungie aus den Halo teilen deutlich mehr gewöhnt – immerhin lieferte hier die Story Stoff für mittlerweile über 20 Romane. Mit dem zweiten Teil wird zwar immer noch nicht die Grundlage für ein großes Multiversum geschaffen, dennoch ist die Story stark und fesselnd. Dabei bleibt sie zu jeder Zeit einfach zu verstehen, damit leider aber auch sehr vorhersehbar. Auch beim Umfang gibt es wenig Grund zum Klagen – zwölf bis fünfzehn Stunden sind guter Schnitt für das Genre. Dabei wird es nie langweilig, obendrein gibt es einige Nebenmissionen und Aufträge die die Spielzeit vervielfachen. Insofern gab Bungie den Wünschen der Spielerschaft nacht – Destiny 2 bietet, auch ohne Addons, deutlich mehr Inhalt als der Vorgänger.

Inhalt ohne viel Neuem

Eine Kritik aus meinem Artikel zum Betatest lässt sich leider nicht leugnen – trotz Inhalt gibt es nicht viel neues. Es gibt keine neue Alienrasse und keine neuen Klassen des spielbaren Kämpfer. Zwar gibt es neue Subklassen, teilweise neue Gegnermechaniken und auch wenige neue Waffen, dennoch fühlt sich alles wie im Vorgänger an.

In manchen Punkten mag ich, nach vielen Spielstunden, die Entwickler mittlerweile verstehen. Einerseits krankte der Vorgänger an zu hoher Komplexität, Einsteiger konnten schnell überfordert sein. Andererseits hätten neue Gegner aber nicht schaden können, zudem hätte die Komplexität auch durch das Aufräumen des bisherigen Lineups erreicht werden können. Viele Waffen spielen sich absolut gleich, trotz unterschiedlicher Namen, hier hätte eine Ausdünnung Raum für größere Neuerungen schaffen können.

Perfektes Gunplay

Was den Vorgänger dennoch sehr beliebt machte war das sogenannte Gunplay. Also die Feuerwechsel an sich. Selten fühlte es sich so gut und spannungsgeladen an durch die Linien zu ziehen. Hier macht der zweite Teil auch wieder alles richtig. Die Steuerung ist nach wie vor Top, bereits mit Halo haben die Entwickler die Steuerung eines Shooters via Controller mehr als perfektioniert.

Vielleicht wurde diesem gutem Spielgefühl auch die Vielfalt geopfert. Möglicherweise hatten die Entwickler Probleme hier neue Elemente zu integrieren und das Balancing nicht zu gefährden. Letzten Endes bleibt dies aber reine Spekulation, da sich Bungie eindeutig nicht auf diesen Versuch einließ.

Technisch nett

Die technische Umsetzung ist unterm Strich nicht mehr als nett. Dies schreibe ich in vollem Wissen dass es sich dabei, umgangssprachlich, um den kleinen Bruder eines abwertenden Vokabels handelt. Während der erste Teil den meisten Titeln seiner Zeit noch überlegen war ist Destiny 2 bestenfalls Mittelmaß. Auf der Playstation 4 Pro schafft der Titel es zwar sich optisch, dank Optimierung, etwas abzusetzen, dennoch zeigt die Konkurrenz das hier mehr möglich gewesen wäre. Da der Umfang, wie bereits dargestellt, nicht all zu enorm ist hätte ich mir hier mehr gewünscht.

Positive Punkte gibt es aber für die Atmosphäre. Die Planeten sind sehr unterschiedlich gestaltet und schön anzusehen. Besondere Pluspunkte gibt es für den Soundtrack und die Zwischensequenzen, beides trägt ideal zur meist sehr gedrückten Stimmung bei.

Fazit – Ja, aber ,…

Auch wenn ich im Vorfeld sehr gedämpft war, und auch wenn dieser Artikel nicht wirklich positiv klingt, kann ich nach dem ersten Durchgang sagen: Destiny 2 war der beste SciFi Shooter des Jahres für mich. Das sage ich trotzdem ich mich so sehr auf Mass Effect Andromeda gefreut habe – und ein großer Fan des Genres bin. Die Entwickler bauen weiter auf ihre Stärken – das perfekt Gamplay – und märtzen den größten Fehler des Vorgängers aus – die miese Geschichte. So erhält der Spieler dass, was ihm bereits mit dem ersten Teil versprochen wurde: Ein gelungenen SciFi Shooter mit einer mitreißenden, emotionalen Geschichte.

Trotz allem Wünsche ich mir mehr experimentierfreudigkeit – mit dem bisher gebotenen Inhalt wird Bungie, trotz der guten Multiplayer Inhalte, die Spieler nicht ewig bei der Stange halten können. Die ersten beiden Addons sind bereits angekündigt – ich hoffe hier gibt es dann die Kür. Das Pflichtprogramm wurde jedenfalls ruhig aber sicher abgeliefert.

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