Das Display

Huawei P10 Testbericht

Smartphones auf der Basis von Android gibt es wie Sand am Meer, hier muss man sich von der Masse ein wenig abheben um auf zu fallen. Bei Huawei hat sich in den letzten sieben Jahren in denen ich sie begleite sehr viel getan. Bei der Entwicklung vom damals noch Kunstoff-Smartphone bis zum heutigen Alu-Unibody waren grosse Schritte nötig. In den letzten Jahren hat mich die P-Serie ständig begleitet. Aus dem Grund war ich natürlich sehr gespannt auf meinen neuen Begleiter.

Huawei P10

Der Fokus bei der Präsentation in Barcelona lag vor allem auf der Kamera und deren neuen Funktionen. Das zumindest was ich von zu Hause aus mit bekommen habe. Bei der Kamera wurde nochmals kräftig von der Softwareseite her geschraubt. Neu darf auch die Front Kamera auf die Leica-Optimierung zugreifen.

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Lieferumfang

  • Huawei P10
  • Strom Adapter
  • USB- auf USB-C-Kabel
  • In-Ear Kopfhörer
  • Transparentes Cover
  • Bedienungsanleitung


Verarbeitung

War das Huawei P9 im letzten Jahr noch deutlich «kantiger» kommt das P10 extrem rund und geschmeidig daher. Ein wirklicher Handschmeichler ist das neue Flaggschiff der P-Reihe von Huawei geworden.
Die Rückseite ist sehr flach und wie schon erwähnt weich gehalten. Beim P9 spührte man den Bereich oben für die Antenne und die Kameramodule noch ganz dezent, beim P10 fällt das nicht mehr so auf. Das liegt daran, dass die «Glas-Paltte» beim P9 nach innen ging, die gleiche Platte beim P10 aber nach aussen. Das ganze ist aber sehr minim und fällt einem vor allem dann auf, wenn wenn man es weiss. Der zweite Unterschied der Rückseite ist der fehlende Fingerprintsensor.
Das zweite Antennenband wanderte auch ganz nach unten und ist – zumindest bei meinem schwarzen Modell – kaum sichtbar verschwunden.

Somit mein erster Eindruck vom Huawei P10? Ganz einfach – so baut man ein Smartphone.
Es liegt extrem gut in der Hand und fühlt sich wirklich top an. So bekommt man gleich vom ersten Augenblick an ein gutes Gefühl.

Am oberen Rand befindet sich nur noch die kleine Aussparung für das sekundäre Mikrofon. Auf der rechten Seite die beiden einzigen Bedien-Tasten. Oben die Lautstärke-Wippe und gleich darunter der Ein-/Ausschalt-Knopf. Wie schon beim Huawei Nova ist der zweite mit einem feinen, aber metallglänzenden roten Umrandung gebrandmarkt. Zusätzlich ist er auch leicht schraffiert, damit er schneller gefunden werden kann. Auf der linken Seite findet ihr am oberen Rand den Schacht für die SIM-Karte und den microSD-Slot, beides in einem verpackt, wie bei Huawei üblich.
Am unteren Rand findet ihr neben den Schlitzen für die Lautsprecher, links den 3.5 mm Klinkenstecker und in der Mitte den USB-C-Port für die Datenübertragung und das aufladen vom Akku.

Die Rückseite beherbergt «nur» noch die beiden Kamera-Linsen und den Dual-LED-Blitz. Und leicht darunter, auf der höhe des ehemaligen Fingerprintsensors das Logo vom Hersteller.

Fingerprintsensor

Wenn wir schon gleich beim Thema sind, gehen wir doch gleich auf die Vorderseite. Da findet ihr unter dem Display auch gleich einen länglichen, leicht eingelassenen Home-Button. Obwohl Button ist das falsche Wort, denn dieser lässt sich nicht drücken. Heisst soviel wie, der Fingerprintsensor wurde unter das Display Glas verschoben.

Dieser neue Platz ist extrem ungewohnt. Auch wenn ich mir von meinem iPhone und auch dem Samsung S7 gewohnt bin, dass sich dieser da befindet ist bei mir auch nach vier Wochen das beim Huawei ungewohnt. Ich bin halt ein extremes Gewohnheitstier und brauche bei gewissen dingen um einiges länger bis es ins Blut übergeht. Das hängt aber sicherlich auch damit zusammen, dass durch die Verlegung des Scanners dieser auch zwei (eine davon für mich) wichtige Funktionen verloren hat. Konnte ich doch bequem und einfach mit einem Finger auf der Rückseite das Notifications-Center herunter ziehen oder wieder hochschoben und das einfach über den Scanner.

In seiner Grundeinstellung ist der Scanner relativ «doof» und kann nur das Smartphone entsperren. Die für die Navigation wichtigen Android-Buttons werden am unteren Bildschirmrand eingeblendet.
Über die Einstellungen, beim Menü-Punkt «Navigationstasten», könnt ihr dies aber umstellen. Anschliessend könnt ihr die folgenden Funktionen ausführen:

  • Finger gedrückt halten: damit landet ihr direkt auf dem Homescreen
  • von links nach rechts wischen: dadurch geht es einen Schritt zurück
  • von rechts nach links wischen: Das bewirkt die Anzeige aller geöffneten Apps
  • Auf den Scanner tippen: damit geht es einen Schritt zurück
  • rechts unten nach oben: Aktivieren der Google-App

Display

Das Display ist 5.1″ gross und löst mit Full HD auf. Interessant ist, dass Huawei ihr P10 mit einer Schutzfolie schützt. Zwei Lesern hier im Blog, die sich das P10 auf meinen Rat gekauft haben, ist das erst mal gar nicht aufgefallen. Ich lass bei meinen Smartphones die normalweise angebrachte Folie immer so lange wie möglich drauf, man möchte sein Telefon doch geschützt wissen. Beim auspacken vom P10 war ich erstmal überrascht das sich diese so rasch vom Telefon löste. Schnell hab ich aber dann bemerkt, dass da noch eine zweite Folie drauf klebt. Diese haftet sehr stark, auch an den feinen Ecken, um den Fingerprintsensor herum.
Entfernt habe ich die Folie erst nach fast drei Wochen, als diese feine Kratzer erhalten hat. Beim P10 scheint Huawei die sonnst übliche fettabweisende Beschichtung vergessen zu haben. Sammeln sich doch auf dem Display schnell unschöne Fingerabdrücke.

Das Display
Das Display

Prozessor

Im P10 verbaut Huawei seinen eigenen Octacore Prozessor der auf den Namen Kirin hört. Schon beim P9 lief in meinen Tests alles sehr flüssig. Doch bei der Grafikleistung hatte es doch die eine oder andere Schwäche. Das bekamen vor allem die unter euch zu spüren, die gerne umfangreichere Spiele spielen wollten.
Unterstütz wird das P10 von einem 4 GB RAM Riegel. Diese beiden zusammen bringen euch ein schnellen, mobiles Verfügungen in eure Hand. Mehr möchte ich euch mit dem Leistungsdaten des Smartphones nicht langweilen, gehen wir doch über zum Akku und nachher etwas umfangreicher zur Kamera.

Akku

Ausgestattet wird das P10 mit einem 3’200 mAh Akku, etwas mehr als beim Vorgänger. In meinem Monat in dem ich mich intensiv mit dem Smartphone beschäftigt habe, bin ich ca. zu den gleichen Ergebnissen gekommen wie beim Vorgänger auch schon. Das liegt unter anderen sicherlich daran, dass der Prozessor deutlich mehr zu Leisten vermag.
Huawei hat direkt im Betriebssystem ein bisschen Magie verbaut. Gut ganz so wild ist das nicht, dennoch lernt das Smartphone euch kennen, weiss wann ihr welche Apps nutzt und optimiert somit den Akkuverbrauch euere täglichen Begleiters.

Doch das wirklich tolle ist, die «SuperCharge» Funktion im neuen Modell. Damit bekommt ihr euer P10 nach ca. einer halben Stunden auf eine 50% Ladung und somit sicherlich ein paar Stunden länger über die Runden. So ists nicht ganz so schlimm, wenn ihr in der Nacht vergesst auf zu laden. Schnell unter die Dusche, Frühstücken und schon bereit machen, schon ist der Akku wieder etwas voller.

Kamera

Im letzten Jahr überraschten die Chinesen mit ihrer Zusammenarbeit mit dem deutschen Kamera-Hersteller Leica. Wie einleitend schon erwähnt geht das ganze nun in eine zweite Runde. Den neu darf Leica auch bei der Frontkamera mitwirken.
Die Rückseitige Dual-Kamera schiesst mit maximal 20 mp (im schwarzen-weiss-Modus) und die (Farb-Linse) zweite mit 12 mp.
Im letzten Jahr, beim P9, waren noch beide Linsen auf 12 mp geeicht. Das ganze soll nun lebendigere und detailliertere Bilder zu Tage bringen. Dazu kommt dieses Mal auch ein optischer Bildstabilisator.

Die Leica Dual Linsen
Die Leica Dual Linsen

Neu dazu gekommen ist die Portrait-Funkiton. Mit der 8 mp Frontkamera könnt ihr euch noch besser in Position bringen.

Somit aber genug zu den Fakten und den Daten vom Hersteller. Jetzt schauen wir uns doch mal die Kamera und deren Ergebnisse etwas genauer an.

Ich mag mein P9 und habe es fast täglich mit dabei wenn ich das Haus verlasse. Damals war ich vom Pro-Modus positiv überrascht, der Automatikmodus hat aber noch einiges an Optimierung durchleben dürfen.
Sobald ihr euch aber in den Profi-Modus begebt, schaut das ganze schon deutlich anders aus. Bei Idealem Licht bekommt ihr wirklich tolle Bilder hin. Wer ein bisschen Ahnung von Kameras und deren Einstellungen hat, der kann auch bei abnehmender Lichtmenge einiges heraus holen. Und nein, ich gehöre nicht zu den Menschen.

Doch die Huawei Kamera kann viel mehr als das. Die Kamera App ist richtig voll mit erweiterten Funktionen die euch im täglichen Leben viel abnehmen.
Zum einen habt ihr dazu den vorher schon erwähnten Pro-Modus den ihr über einen Wisch nach rechts zu Gesicht bekommt. Dazu gehören der Monochron-, HDR-, Zeitraffer, Scanner und Lebensmittel-Modus und noch einige weitere Funktionen. Wenn euch das nicht genug ist, könnt ihr über den «mehr»-Button noch weitere Modis dazu installieren. Wenn ihr mit einem der Funktionen nichts anfangen könnt, müsst ihr einfach oben rechts auf den «i»-Button drücken und schon bekommt ihr eine leicht erweiterte Erklärung zu den einzelnen Punkten. Auch könnt ihr in der EMUI 5.1 die einzelnen Funktionen selber sortieren.

Mit der Bokeh-Funktion könnt ihr schön mit der Schärfentiefe spielen. Neu findet ihr den Bokeh-Funktion auch im Monochrom-Modus. Hier sieht man besonders gut, dass Huawei fleissig daran geschraubt hat. Sind doch neu die Übergänge doch deutlich natürlicher. Wenn das Bild etwas komplexer ist, sieht man aber auch schneller, dass es doch «nur» eine Software-Lösung ist.

Audio

USB Typ C und 3.5 mm Klinkenstecker
USB Typ C und 3.5 mm Klinkenstecker

Beim Audio ist mir der Ton, welcher direkt aus dem Smartphone kommt nicht all zu wichtig. Musik streame ich, oder ich konsumiere es direkt über einen Kopfhörer. Für zweiteres findet ihr am unteren Rand einen 3.5 mm Klinkenstecker. Da findet ihr auch die sechs feinen Aussparungen unter denen der Speaker verbaut ist.


Technische Details

  • Grösse: 145,3 x 69,3 x 6,98 mm
  • Gewicht: 145 g
  • Display: 5.1″ Full HD IPS-LC-Display
  • Prozessor: Ocatcore-Kirin 960-CPU (4 x Cortex A73 2.4 GHz und 4 x Cortex A53 1.8 GHz)
  • RAM: 4 GB
  • Speicher: 32 GB intern
  • microSD: bis zu 64 GB (beim Huawei P10 Plus sogar 128 GB) erweiterbar
  • Kamera: Leica Dual-Kamera mit 12 Megapixel-RGB- sowie 20 Megapixel-Monochrom-Sensor, Blende 2.2
  • Front Kamera: 8 mp, Blende 1.9
  • Akku: 3’200 mAh

Fazit zum Huawei P10

Wie ihr einleitend schon lesen konntet, begleite ich Huawei schon seit vielen Jahren. Ich sage es ein jedes Jahr mit einer jeden neuen Smartphone Generation wieder, dass es mich freut, zu sehen wie sich das Unternehmen und ihre Produkte Jahr für Jahr verbessern. Das P9 mochte ich extrem gut und ich mag es auch heute noch sehr, hat es mich doch die letzten Monate täglich begleitet.
Von seiner Verarbeitung her ist das P10 gleich nochmals eine Stufe höher. Es fühlt sich extrem geschmeidig an, fast schon weich und dennoch sehr stabil. Die starken Rundungen an den Seiten tragen dabei natürlich auch ganz stark bei.

Das P10 ist schnell, auch bei grösseren Apps schaltet es schnell von der einen zur nächsten App über, der Akku hält bei mir gut mit mit der Front aber auch der Rückkamera bekomm ich gute Bilder auf mein Smartphone.

Was mich ein klein wenig stört, das neue Flaggschiff von Huawei ist nicht wasserdicht. Das hätte ich mir beim 2017er Modell doch gewünscht, zumal es die grossen anderen Hersteller – mit denen sie sich messen – alle können. Den ich denke nicht nur für mich als Vater, ist ein solches Feature ein doch sehr wichtiger Punkt.

Dennoch kann ich wie schon bei den letzten Modellen das Huawei P10 euch wärmstens empfehlen.

 

6 Kommentare zu „Huawei P10 Testbericht“

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