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Ride 2 Testbericht

Nachdem es dieses Jahr kein neues «Need for Speed» geben wird, ist wieder ein wenig Platz für neue Rennspiele. Microsoft lieferte mit «Forza Horizon 3» wirklich gewaltig ab und revitalisierte mit dem ersten Crossbuy Titel auch noch einmal kräftig den PC Markt. Entwickler Milestone möchte es gleich tun, diesmal aber auf zwei statt vier Rädern.

Ride 2

Milestone ist für das eine oder andere Rennspiel durchaus bekannt – leider aber nicht immer nur positiv. Das Studio zeichnet für einige Ralley und MotoGP Teile verantwortlich. Viele davon bestachen vor dem Release mit einer grossen visionären Kraft und hochgesteckten Zielen, die das fertige Produkt aus technischer Sicht oft nicht erfüllen konnte. Im März 2015 veröffentlichte das Studio «Ride», ein Titel ohne grosse Rennlizenz, aber mit enormen Umfang. Auf weite Strecken konnte mich der Titel überzeugen, Anfang Oktober 2016 wurde nun bereits der zweite Teil veröffentlicht.

Die Rennstrecke
Die Rennstrecke

Beim Umfang kann «Ride 2» bereits in seiner Papierform punkten. Es enthält 200 lizenzierte Motorräder – ein Rekord in dieser Hinsicht -, 30 Strecken sowie diverse Spielmodi und Anpassungsoptionen. Zum Start des Spiels müssen wir zuerst unseren Fahrer erstellen. Hier ist die Asuwahl sehr beschränkt, nur wenig kann tatsächlich angepasst werden – aber mal ehrlich, in einem Rennanzug unter einem Helm sieht man von dem Spieler nicht besonders viel. Positiv zu erwähnen und leider auch im 21. Jahrhundert nicht immer selbstverständlich: Immerhin können auch weibliche Charaktere erstellt werden. Nach dem ersten Rennen mit einem vorgegebenen Motorrad von Yamaha dürfen wir uns unser erstes Bike aus vier verschiedenen Modellen aussuchen. Damit bestimmen wir auch gleich die Klasse selbst. Von 125 ccm bis hin zu stärkeren Renn- oder Naked Maschinen ist alles im Startangebot dabei. Anfänger sollten hier aber auf jeden Fall zu einer leichteren Maschine greifen, das Handling wird in höheren Klassen deutlich schwerer.

Enormer Umfang von Motorrädern aller Bauarten
Enormer Umfang von Motorrädern aller Bauarten

Der Einstieg in das Spiel ist für mich auch gleich das erste grössere Problem. Das erste Rennen dauert sehr lange, über sechs Minuten – im Idealfall – ist schon ziemlich viel. Dabei handelt es sich um keine Einführungsrunde sondern tatsächlich ein Rennen. Bereits nach der ersten Kurve – und dem ersten Unfall – war ich meilenweit hinten, hatte keine Chance mehr aufzuholen und das Spiel schaffe es, mich in der ersten Runde unmittelbar zu frustrieren. Tutorialhinweise – oder den Versuch, die perfekten Einstellungen für mich zu finden – gibt es kaum. Auch eine Empfehlung bei der Wahl des ersten Motorrads – wie die oben ausgesprochene – fehlt komplett.

Stichwort Einstellungen – hier gibt es jede Menge. Eine Vielzahl von Fahrhilfen stehen zur Verfügung, auch die Stärke der Gegner oder das Einblenden der Ideallinie lässt sich jederzeit über die Optionen konfigurieren. Hier sollte man einiges an Zeit investieren und das für sich passende Setup finden. Trotz aller Fahrhilfen wurde die schwerfällige Steuerung für mich aber nie wirklich ausgeglichen. Die Eingaben am Controller kommen gefühlt mit etwas Verzögerung im Spiel an, bei einem Rennspiel ein unangenehmes Problem.

Mitten in der Racingaction
Mitten in der Racingaction

Zurück zum Umfang: Neben dem schnellen Spiel gibt es noch die World Tour. Hier kämpfen wir uns, ohne grosse Story, eine Rangliste – bestehend aus 300 Fahrern – empor. Die Rennen sind dabei dennoch überraschend abwechslungsreich, hinzu kommen einige Sonderevents und Varianten. Die enorme Menge der Motorräder kann bis ins kleinste Detail modifiziert werden, so stehen über 1000 Teile und über 600 Designs zur Verfügung. Eine Freude für jeden detailverliebten Motorradfan.

Bei Grafik und Sound gibt es keine Beschwerden. Wir haben es zwar nicht mit einem «Forza Horizon 3» zu tun, dennoch gaben sich die Entwickler offensichtlich sehr viel Mühe. Die Kurse sind abwechslungsreich, die Motorräder glänzen mit einer Liebe ins Detail und das Sounddesign ist passend.

«Ride 2» konnte mich, abgesehen von einigen kleinen Wermutstropfen, wirklich überzeugen. Der Titel glänzt mit enormem Umfang und einer grossen Auswahl an Motorrädern. Fans erleben hier Liebe zum Zweirad in Reinkultur. Leider gibt es technisch einige kleine Schwächen, so bei der Steuerung oder auch bei den sehr enormen Ladezeiten – an beides konnte ich mich innerhalb der ersten Stunden durchaus gewöhnen. Einsteiger haben es anfangs wahrscheinlich sehr schwer, aufgrund eines fehlenden echten Tutorials und einer helfenden Hand bei der Konfiguration der vielen Fahrhilfen.

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