Huawei P9 & Leica Dual Kamera

Huawei P9 Testbericht nach einem Monat im Einsatz

Auf das neue Huawei Smartphone hab ich mich schon seit Anfang des Jahres gefreut. Vor zwei Wochen war es dann so weit und Huawei hat sein neues Flaggschiff in London vorgestellt. Ich durfte Huawei Schweiz direkt vor Ort begleiten und habe ein P9 für den ausführlichen Test mit nach Hause bekommen. Den Reisebericht zum London Aufenthalt findet ihr im Travel- und Lifestyle-Blog zum Nachlesen.

Nach einem Monat im Einsatz

Schon beim Eintreffen an der Eventlocation hat sich das erste der Leaks bewahrheitet. Auf den überdimensionalen Screens links und rechts am Zuschauerbereich war neben dem Huawei- auch das Leica-Logo gross präsent.


Die Hardware

Huawei hat sich in den letzten Jahren extrem stark gemacht. Das Ascend P7 welches sie vor zwei Jahren in Paris vorgestellt hatten war der erste grosse Schritt. Anschliessend folgten im Frühling 2015 das geniale Huawei P8. Das mich im letzten Jahr fast ständig begleitet hat. Im letzten Herbst an der IFA in Berlin folgte dann das Mate S Phablet.

Der Fingerprint-Sensor im Mate S hätte ich mir auch im P8 Flaggschiff gewünscht. Dieser Wunsch hat sich nun beim P9 auch bewahrheitet.

Lieferumfang

  • Huawei P9
  • Hülle (evtl.)
  • Netzwerk-Adapter
  • microUSB auf USB Kabel
Huawei P9 & Leica Dual Kamera
Huawei P9 & Leica Dual Kamera

Verarbeitung

Seit zwei, drei Jahren legt Huawei sehr viel Wert auf die Präsentation des neu gekauften Gadgets. So auch beim P9. Die in meinem Fall weisse Schachtel ist sehr schlicht gestaltet. «Huawei P9» ist in einem schönen, goldenen Schriftzug in die Schachtel eingelassen. Darunter steht in schlichtem grau «Designed by Huawei» und ganz unten an der Schachtel ist präsent der Kamera-Kooperationspartner aufgedruckt. Ganz schön und unauffällig, ist auch die dezente Perforierung im Schachteldeckel. Ihr wisst ja, ich bin ein Verpackung-Fetischist und ich glaube zumindest zweiteres wird kaum einem normalen Käufer auffallen. Für mich sind es einfach die Details die es ausmachen.
Auch im Schachtel inneren hat alles seinen Platz. Das Smartphone ist gleich beim öffnen omnipräsent und die restlichen Zubehör-Produkte sind schön aufgeteilt.

Das erste was mir nach einem halben Jahr mit dem iPhone 6S Plus aufgefallen ist, dass Huawei P9 liegt extrem gut in der Hand und ist so klein. Wie schnell man sich doch an die grösseren gössen gewöhnt. Dennoch, ist für mich das 6S Plus zu gross.
Dazu kommt das Gewicht, mit seinen 144 g liegt das Huawei sehr gut in der Hand. Jedesmal wenn ich es wieder in die Hand nehmen gefällt es mir noch besser und das trotz dem 5.2″ Display.

Auf der rechten Seite findet ihr neben dem An- und Aus-Schalter die Lautstärkewippe. Der An- und Aus-Schalter weist eine leichte Riffelung auf, womit ihr ihn auch schneller findet. Die beiden Knöpfe sind stabil verarbeitet.

Am unteren Rand befindet sich der eine Lautsprecher sowie der USB-C-Anschluss. Was war ich happy, als ich diesen entdeckt hatte. Daneben findet sich auch der 3.5 mm Klinkenstecker seinen Platz für den Kopfhörereingang.
Auf der Linken Seite findet ihr den SIM-Karten-Slot. Darin ist zusätzlich noch der microSD-Kartenplatz verbaut, somit braucht es für beide nur eine Öffnung am Gehäuse.

An der Front findet ihr oben und unten einen angenehmen Rand. Das ganze lernt man spätestens dann zu schätzen wenn man Kinder hat die zwischendurch auch mal am Smartphone ein Film schauen dürfen oder ähnliches. Positiv, auch beim P9 hat Huawei darauf verzichtet, die Navigations-Knöpfe in den Glas-Rahmen zu verlegen. Das ist nicht nur für Kinder praktisch, daran erfreu ich mich auch wenn ich am Abend Filme/Podcasts im Bett anschaue. Die Front-Kamera löst mit 8 mp auf und gleich daneben ist der Lautsprecher fürs Telefonieren verbaut.

Auf der Rückseite dominiert der Bereich oben. Beim Titanium-Grey Modell, welches ich habe, ist dieser mit schwarzem Kunstoff hinterlegt. Darin verbaut sind die beiden Objektiven, die Sensorik, der dual-LED-Blitz und das LEICA-Label.

Gleich darunter findet ihr, wie schon beim Mate S, der Fingerprint Sensor. Die ganzen Verwaltungszeichen sind nicht wie bei anderen Herstellern in die jeweilige Smartphone-Rückseite eingelassen, sondern auf einem Kleber angebracht. Dies hat den Vorteil, dass die Rückseite nach dem Entfernen von diesem noch schlichter wirkt.

Fingerabdruck-Leser des Huawei P9

Der im P9 verbaute Fingerabdrucksensor weisst schon die Generation 2.0 auf. In der täglichen Anwendung habe ich nicht all zu grossen unterschied bemerkt zu demjenigen im Mate S, war aber auch dieser schon richtig schnell und präzise. Wo es mir aber aufgefallen ist, der initiale Scan funktioniert extrem schnell.

Den Scanner selber ist nicht nur dazu verbaut, um das Smartphone zu entsperren, ihr könnt damit noch einiges mehr machen. Dazu gehört zum Beispiel auch das blättern durch die Galerie App. Extrem praktisch, ihr könnt das Notification-Center mit einem wisch von oben nach unten über den Scanner hervor holen. Natürlich auch genauso schnell wieder verschwinden lassen indem ihr es wieder zurück wischt.

Huawei P9 & Leica Dual Kamera
Huawei P9 & Leica Dual Kamera

Das schönste an dem Sensor ist aber dessen Position. Auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, dass ein solcher Sensor vorne unter dem Display am meisten Sinn macht belehrt es das P9 mich ein jedesmal wieder von neuem wenn ich das Smartphone in die Finger nehme und bedienen möchte.

Denn ich muss nicht erst das Display aktivieren und erst dann Freischalten, nein ich kann einfach den Finger Hintern auf den Leser legen und schon ist mein P9 bereit für den Einsatz. Ein kleiner Punkt, der aber im laufe eines ganzen Tages/einer Woche/einem Monat doch Zeit sparen kann.

Display

Wie oben schon erwähnt hat Huawei dem P9 ein 5.2″ Display verpasst. Dieses löst mit 1'920 x 1'080 Pixeln auf. Das Bild auf dem Display wirkt sehr scharf und weisst eine gute Blickwinkelstabilität auf. Es macht spass, darauf sich Bilder oder gar hoch auflösenden Filme an zu schauen.

Huawei P9 & Leica Dual Kamera
Huawei P9 & Leica Dual Kamera

Prozessor

Huawei setzt beim Herzstück seines Flaggschiffes auf den eiengen HiSilicon Kirin Prozessor (Octa-Core, 2.5 GHz/1.8 GHz) und stellt ihm noch 3 GB RAM zur Seite.

Mit dem Prozessor und dem vielen RAM läuft das Android System schön flüssig und ihr könnt auch ohne Probleme mit einigen Apps gleichzeitig arbeiten ohne dass ihr hier grössere ruckler zu Gesicht bekommt.

Akku

Positiv überrascht war ich vom verbauten 3'000 mAh Akku. Wer mich kennt weiss, dass ich mit meinem normalen, gewohnten iOS Nutzungsverhalten mit keinem Androiden auch nur über den halben Tag komme. Weshalb ich mir auch schon vor längerem angewöhnt hab, mir ein Android-Setup aus zu erlegen.

Doch auch mit diesem hab ich je nach Smartphone Hersteller und Modell so meine Mühe. Hier beim P9 schaffe ich es auf einen guten Wert und habe meist am Abend nach 22:30 Uhr noch ein bisschen Akku übrig bevor das Telefon anschliessend an den Strom-Stöpsel geht.

Hier ist natürlich gleich der passende Moment euch darüber zu informieren, dass ihr euer neues P9 nicht mehr mit den herkömmlichen microUSB Kabel aufladen könnt. Heisst, je nachdem wie und wo ihr euer Smartphone ladet dürft ihr euch noch ein zweites USB auf microUSB Kabel kaufen. Über die nächsten Monaten/Jahre werden  alle anderen Smartphones auch mit dem neuen Standart kommen. Somit sicherlich nicht gerade eine einfache Übergangszeit. Ich sehe das aber nicht so schwarz wie viele andere, da ich etwas ähnliches bei Apple auch durch gemacht habe beim Wechsel vom 30-Pin auf den Lightning Standart.

Das beste an dem Kabel ist aber, dass ihr beim einstöpseln das Kabel so rein «stecken» könnt wie ihr gerade mögt. Etwas für was ich beim Lightning Stecker vor Jahren immer wieder belächelt wurde. Doch wenn ihr es mal habt werdet ihr es schon merken, eine Wohltat.

Kamera

Ein, wenn nicht der Wichtigste Punkt am Huawei P9 ist natürlich die Kamera.
Die Kamera im Huawei P8 und im Mate S hat mir schon viel Freude bereitet. Beim P9 hat Huawei als erster Smartphone Hersteller überhaupt, eine Kooperation mit dem deutschen Fotoapparaten und Ferngläsern-Herstellet Leica eingehen können. Das besondere an dem verbauten Kamera-Modul sind die beiden integrierten Linsen. Die eine ist «grob gesagt» für die Aufnahme der Farben zuständig, die zweite fotografiert in schwarz-weiss.

Dadurch kommt mehr Licht, mehr Schärfe und mehr Kontrast in das Smartphone und somit schlussendlich auch in euere Bilder. So zumindest wurde das ganze in London vorgestellt.
Standartmässig ist die Auflösung bei der 12 mp Kamera auf 3'968 x 2'976 Pixeln gesetzt und das bei einem Bild-Format von 4:3.

Beim Filmen könnt ihr von drei verschiedenen Modis wählen. «Standart», «Leuchtende Farben» und «Glatter Farbverlauf», hier empfiehlt es sich am besten zu Beginn etwas damit rum zu spielen. So wisst ihr später je nach Situation gleich auch welches der Beste Modus ist.
Dazu findet ihr noch diverse, weitere Einstellungsmöglichkeiten mit denen ihr euch austoben könnt. Das angesprochene Menü findet ihr, indem ihr im Kamera-Modus vom rechten Rand nach links wischt.

Wenn ihr in der Kamera App von der linken zur rechten Seite wischt, kommt ihr in die verschiedenen Modi's.
Auch hier habt ihr wieder verschiedenste Einstellungsmöglichkeiten. Von Verschönern, über Panorama, Lichtmalerei, Zeitraffer bis zu der Möglichkeit ein Dokument zu scannen. Für das letztere nutze ich jeweils spezialisierte Apps, denn zumindest im Automatik Modus schneidet er mir immer wieder teile vom Blatt/Brief ab, die ich eigentlich auch gerne mit dabei hätte, auch wenn es nur die leeren Stellen oben, untern sowie auf den beiden Seiten ist.

Der coolste Modus ist aber der «Monochrome». Das ganze wird vielen retro- und schwarz-weiss-Fans das Herz höher schlagen.

Huawei P9 & Leica Dual Kamera
Huawei P9 & Leica Dual Kamera

Audio

Thema Audio ist bei Smartphones immer eine klasse für sich. Sicherlich hier gibt es HTC, welche sich auf die Ausgabe vom Audio spezialisiert haben, doch ansonsten schaut es bei den ganzen Flaggschiffen gleich aus.

Auch beim Huawei P9 schaut es ähnlich aus. Der unten links angelegte Speaker bringt ein schönes Audio hervor. Angenehm für das gelegentliche Film anschauen oder dem Musikhören. Ich bevorzuge jeweils das streamen auf ein grösseres Audio-Device oder das anhören via Kopfhörer.
Die beigelegten Kopfhörer haben sich wie die Smartphones von Huawei selber über die letzten Jahre weiter entwickelt. Die Ohrmuschel-Ergonomischen Kopfhörer gleichen denen von Apple sehr stark.


Technische Details

  • Grösse: 145 x 70.9 x 7 mm
  • Gewicht: 144 g
  • Prozessor: HiSilicon Kirin 955 (Quad-core 2.5 GHz Cortex-A72 & quad-core 1.8 GHz Cortex-A53)
  • RAM: 4 GB
  • Speicher: 32 GB
  • Erweiterung: microSD bis zu 128 GB
  • Display: 1'080 x 1'920 Pixel 423 ppi
  • Kamera Front: 8 mp
  • Kamera Rückseite: 12 mp
  • Akku: 3.000 mAh
  • Farben: Ceramic White, Haze Gold, Rose Gold, Titanium Grey, Mystic Silver, Prestige Gold

Die Software

Huawei setzt hier seit Jahren auf seine eine, schlichte GUI.

Huawei EMUI 4.1

Diese hört auf den Namen EMUI, mittlerweile in der Version 4.1.
Neben den typischen Google Apps, die bei einem Android Smartphone mit Google Play Anschluss Vorschrift sind, kommen noch zahlreiche weitere Dienst-Apps dazu.
Das geht von System- über Gesundheit- und ein paar «Werkzeug»-Apps. Auch gibt es neu einen Ordner mit sogenannten «Top»-Apps, dazu gehören unter anderem Facebook, EyeEm, Todoist, Twitter und co. Zu guter letzt kommt noch ein ganzer Ordner an Spiele mit dazu. Dazu zählen zum Beispiel Ice Age, Asphalt Nitro, Spiderman etc. diese aber jeweils nur als Demo, die ihr kurz anspielen könnt.

Was etwas schade ist, dass bei App Updates die ihre Logos ändern es teilweise etwas länger braucht bis ihr es auch zu Gesicht bekommt. Bestes Beispiel ist hier das neue Instagram Logo, was auf dem Huawei noch nicht angezeigt wird.

Das kann man aber mit dem Einsatz eines alternativen Launcher umgangen werden. Nur habe ich persönlich auch hier keine gute Alternative gefunden.

Fazit zum Huawei P9

Beim P9 setzt Huawei das erste mal bei der WLAN Antenne auf eine 5 GHz Modul, das ist mir gleich beim ersten mal Verbinden im heimischen Netzwerk aufgefallen. Das war bis anhin bei den ganzen anderen Huawei Smartphones nicht der Fall.
Genauso positiv ist mir die Verarbeitungsqualität vom P9 aufgefallen. Das Alu-Unibody-Design ist extrem wertig und es fühlt sich sehr gut an in der Hand. Die vier Ecken sind dezent abgerundet, gerade genügend fest, damit es nicht schmerzt bei längerem halten. Auch ist das Huawei P9 gut ausbalanciert, das ist vor allem wichtig, wenn ihr auch Kinder habt die zwischendurch mal euer Smartphone in die Finger bekommt.

Im Verkauf ist das Huawei P9 erst seit knapp zwei Wochen, dadurch das ich in London beim Launch-Event mit dabei war konnte ich es nun über einen Monat intensiv austesten. Gerade in den ersten Wochen gab es das eine oder andere Update womit Huawei ein paar kleine Bugs ausgebessert hat. Wie ch Huawei über die letzten Jahre kennen und schätzen gelernt hab, werden dazu noch einige Folgen in den nächsten Monaten.

Was besonders toll ist, ist die verbaute Kamera mit der Leica Kooperation. Nicht ganz optimal kommen die Bilder im Auto-Modus, das könnte Huawei aber gut mit einem Update ausbessern.

Auszeichnung

Meine Wahl - Pokipsie Network Award
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20 Kommentare zu „Huawei P9 Testbericht nach einem Monat im Einsatz“

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